Erste Live-Komplettsanierung

Begonnen von xtralite, 04. Dezember 2008, 12:03:46

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xtralite

ZitatDas ging jetzt aber schnell.Du hast uns unterschlagen, wie du die Schalen aus dem Brett rausgeschnitten hast, und wie du sie getrennt hast.
Also wenn schon, denn schon. Wir wollen alles wissen   
Gruß Senser

...also ich habe zuerst den groben umriss des hefts mit bleistift, unter berücksichtigung der maserung, aufgezeichnet.
leider gibts in meiner werkstatt kein wirklich geeignetes werkzeug wie band, oder kreissäge. so wurde das ca. 2cm dicke holz nach alter väter sitte mit der laubsäge bearbeitet. danach wurde das holz im schraubstock eingespannt und mit einer handsäge, nach augenamass in zwei gelich grosse stücke geteilt. ¨
der rest war dann fleissarbeit mit grobem schleifpapier, das auf eine plane aluschienene aufgeklebt wurde.
holzarbeiten machen mir grossen spass. etwas mehr respekt habe ich vor der genauen positionierung der klinge im heft, damit dann alles wie gewünscht funktioniert... wir werden sehen o)

Lord Vader

Zitat von: xtralite am 05. Dezember 2008, 10:31:23
ZitatDas ging jetzt aber schnell.Du hast uns unterschlagen, wie du die Schalen aus dem Brett rausgeschnitten hast, und wie du sie getrennt hast.
Also wenn schon, denn schon. Wir wollen alles wissen   
Gruß Senser

...also ich habe zuerst den groben umriss des hefts mit bleistift, unter berücksichtigung der maserung, aufgezeichnet.
leider gibts in meiner werkstatt kein wirklich geeignetes werkzeug wie band, oder kreissäge. so wurde das ca. 2cm dicke holz nach alter väter sitte mit der laubsäge bearbeitet. danach wurde das holz im schraubstock eingespannt und mit einer handsäge, nach augenamass in zwei gelich grosse stücke geteilt. ¨
der rest war dann fleissarbeit mit grobem schleifpapier, das auf eine plane aluschienene aufgeklebt wurde.
holzarbeiten machen mir grossen spass. etwas mehr respekt habe ich vor der genauen positionierung der klinge im heft, damit dann alles wie gewünscht funktioniert... wir werden sehen o)

phew, da hast du dir aber arbeit gemacht! wenn die schalenbauerei was für dich ist, dann würde ich zumindest mal über die anschaffung eines bandschleifers nachdenken.

Dullblade

Ich hab mir meine Holzblocke vom Schreiner in 3mm Scheiben sägen lassen. Dann klebe ich zwei zusammen und schneide den Umriss aus. Danach wird geschliffen, wenn die Schalen quasi fertig sind, bohre ich gliech das hintere Loch, das ist dann absolut senkrecht. Danach wird die Verklebung wieder getrennt (Rasierklinge!) der Keil eingeklebt und das vordere Loch gebohr, danach wird vernietet bzw. verschraubt. Vorteil des Zusammenklebens ist, dass alle Teile absolut glieche Umrisse bekommen.

Sparschäler reloaded

Womit klebst Du das Holz, dass es beim Auseinanderdröseln mit einer Rasierklinge nicht splittert?

Ocrana

#19
@ Sparschäler:

Ich pinsele eine Holzinnenseite mit Holzleim ein, dann ein Blatt Zeitungspapier mit wenig Druckerschwärze oder ein Blatt Kopierpapier drauf, obendrauf wieder Holzleim und dann das andere Holz draufkleben. Am besten beim Trocknen mit einem Buch beschweren oder eine Zwinge benutzen.

Nach dem Aussägen und bearbeiten mit Schleifpaper o. ä. kann man die Wangen mit einer Rasierklinge auftrennen. Bei Zeitungspapier geht es sogar noch einfacher: Die Wangen kurz in Wasser legen oder mit Wasser abspülen, dann löst sich das Papier von allein.

AMU

Mann kann die 2 Teile auch mit einer  "Nadel" heften, glücklicherweise haben wir die Schnellhefter auf der Arbeit. Ab und an muss mann halt mal umspannen wenn es im Weg ist, aber die Löcher sitzen immer bündig. Zum Schluss wird auf den Niet/ Schrauben durchmesser aufgebohrt und fertig ist.





Lord Vader

Zitat von: Sparschäler reloaded am 05. Dezember 2008, 13:36:53
Womit klebst Du das Holz, dass es beim Auseinanderdröseln mit einer Rasierklinge nicht splittert?

also ich entzte doppelseitiges klebeband. dabei sollte man jedoch nicht das gesamte heft verkleben, sondern lieber 3 -4 klebebandstreifen abschneiden und die mit etwas platz dazwischen zum verbinden der beiden schalen nutzen. beim auseinandermachen gibt das dann weniger probleme!


Pepe

Leute ich muss euch mal eben sagen, dass ich das hier toooootal klasse finde.
Ich warte immer ganz gespannt auf den nächsten Beitrag.
Bald kann ich dann auch Hefte bauen o)

Olivia


Platzger

und der macht das während der Arbeitszeit o)  Seine Cheffe ist halt ne Wucht ;D
Good, cheap, beautiful - pick only two

Senser

@ Amu
Tolle Vorrichtung. Es wäre schön, wenn du mal erklären könntest, wozu sie dient ;)
Gruß Senser

xtralite


...die beiden halbschalen wurden mit doppelseitigem klebeband bündig fixiert und danach mit 400er schmirgel die letzten formfehler korrigiert. die kanten wurden schön abgerundet, so liegt das heft nun gut in der hand.
im anschluss kann praktischerweise gleich  das nietloch mit durchmesser 1,3mm für die 1,4mm niete gebohrt werden. 
nun getrau ich mich nicht mehr so recht weiter. folgende fragen stehen an:
- womit konserviert man das holz am besten?
- würdet ihr beidseits einen keil einpassen, oder bei der niete nur die unterlagsscheiben verwenden?
- was gilt es beim einpassen des messers zu beachten?
vielen dank für eure hilfe

buzzer

Hi,

mein Tipp zur Konservierung: Leinölfirnis. Macht Holz wasserdicht und Holz bleibt Holz. Olivenholz ist sehr dicht, d.h., eine reine Firnis dringt da besser ein, wenn die mit Benzin verdünnt wird. Firnis + Benzin, 1:1, das nennt sich Halböl.

Das Halböl mit Pinsel oder Lappen oder Krepp mehrfach auftragen, damit alles schön satt benetzt. Spätestens nach einer Stunde die Überstände abwischen!

Die F. trocknet bei Temp. nicht unter 15° innerhalb von einem Tag und härtet in wenigen Wochen aus. Dabei wird Sauerstoff gezogen, es findet eine Volumenvergrößerung statt und die Poren schließen sich.

Falls nach Wochen (aushärten) noch matte Stellen sind, mit feinem Schleifpapier, 1000er oder Bimsmehl nachpolieren.

So hab ich meine Olivenholz-Messergriffe behandelt, die sehen Klasse aus.

Rolf

Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

Buddel

Stimme mit Buzzer überein, Leinöl ist das Mittel der Wahl. Ob als Firnis, Halböl oder pur ist nicht so wichtig.

Bezüglich der Klinge:
Bohre die Löcher bitte so, dass du den Nietstift ohne Problem durchstecken kannst. 1,3 mm Bohrung bei 1,4 mm Durchmesser des Stiftes macht irgendwie keinen Sinn  ;)

Nimm eine Florena oder Nivea Weißblechdose und schneide aus dem Deckel ein Stück mit ca. 60*25mm aus. Das faltest du so in der Mitte, dass ein V entsteht (30*25mm Ausenmaß). Die Faltstelle schön mit dem Hammer festklopfen. Das ist deine Schablone, die dafür sorgt, dass das Messer zu beiden Schalenseiten den gleichen Abstand hat.
Nun steckst du Niete, U-Scheibe, Messer und Heft zusammen (der Keil hinten ist natürlich schon vernietet), und lässt die Klinge in die Blechschablone schließen. Danach kommt ein Gummi um Heft und Messer, so dass sich das nicht mehr öffnen kann (nicht zu fest). Jetzt kannst du in aller Ruhe vernieten und kannst sicher sein, dass das Messer mittig ins Heft schließt. Wenn alles gut geht, ist das auch nach dem vernieten noch so  ;D
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Senser

Leinöl finde ich auch immer am besten. ist irgendwie das Narürlichste.
Wie Buddel schon sagte: Das Nietloch darf auf gar keinen Fall kleiner sein, als der Niet. Sonst spleißt das Holz. Lieber einen Furz größer, das schadet gar nichts, und gibt dem Holz auch die Möglichkeit etwas zu quellen, also sich auszudehenen.
Merke: Holz arbeitet im Gegensatz zum Schreiner immer ;)
Gruß Senser