Stein - ID bitte

[Philipp78]

Hallo zusammen,

ich bin neulich auf einen interessanten Stein gestoßen.
Beim läppen ist auf einer Seite des Steins ein interessantes gesprenkeltes Muster herausgekommen.
Der Stein erscheint grau-grünlich, die Punkte - grau-bräunlich.

Hier einige Bilder:









Abmessungen: 8.5cm x 4.7cm x 1.7cm, erscheint aber bereits recht abgenutzt.

Erfahrung bisher:
Für die Finger fühlt sich die Oberfläche recht grob an, ich schätz so unter meinem künstlichen 1000 JIS Stein.
Beim Schleifen ist sowohl das Geräusch als auch das Gefühl ziemlich grob, jedoch der Stein arbeitet überraschend fein.
Ich schätze, dass der Stein im Bereich zwischen 3k und ca 8-9k arbeitet, das Schleifbild der schneide erinnert mich an gelbe Belgier.
Der Finish unter laufendem Wasser hat den Haar-Test mit HHT4 bestanden, allerdings erst nach dem gründlichen Stroppen auf Leinen und Leder.
Die Schneidkante sieht jedoch unter dem Mikroskop absolut grauenhaft aus.

Erst hatte ich an eine Art Dalmore Blue gedacht, hab aber die Idee verworfen, als ich gelesen habe, dass der DB ein Sandstein ist, die Oberfläche dieses Exemplars sieht aber eher nach einem Schiefer aus.

Der stein ist verhältnismäßig weich (härter als meine Thuries, weicher als meine harten Steine, wie der CNAT, Zulu Grey) bildet mit einem Diamantplätchen recht schnell eine fast weisse Slurry, die sich beim Schleifen schnell dunkel färbt. Autoslurry hat der Stein bisher nicht gebildet.

Hier noch einige Mikroskop-Bilder (160x)





Und die Schneidkante (160x)






Hat jemand eine Idee, was dieses gute stück sein könnte?

Vielen Dank

Frohes Schleifen!

[Philipp78]

ein kurzes Update.

Ich hab nun etwas mehr mit dem mysteriösen Stein experimentieren können und hab folgendes ausprobiert:

1. Sehr leichte X-Züge auf einem kremigen Slurry (erstellt mit dem DMT Kärtchen).
Die Slurry hat sich trotz des leichten Drucks recht schnell dunkel gefärbt, die Schneidkante gibt ein recht homogenes Kraztbild ab:

Ich vermute, dass die tiefen Kratzer im oberen Post durch den höheren Druck entstanden sind.

2. Nun hab ich die Slurry ersetzt und Rückwärts-Züge gemacht (spine-leading).
Nach dem stroppen auf dem leinengurt konnte das Messer den Haartest mit HHT3 bis HHT4 passieren.


3. Den schritt 2 hab ich für weitere 2 mal wiederholt.
Danach ein solider HHT4.


4. Dann hab ich die Rückwärtszüge auf klarem Wasser ausprobiert, hab aber kaum Unterschiede bzw. weitere Verfeinerung sehen können, immer noch HHT4.


5. Nun ging ich auf Wasser-Geschirrspühlmittel-Lösung, immer noch Rückwärts-Züge.
Das Kratzbild hat sich weiter verfeinert, nach dem Stroppen konnte ich an einigen stellen der Schneide HHT5 messen.


Nun folgte die Testrasur.
Ergebnis: die Rasur war recht gut, reicht jedoch nicht an das, was ich von anderen finisher kenne:
+ Die Schneidkante fühlte sich recht komfortabel auf der Haut an, aber unter dem, was ich von meinem JNAT kenne
- An manchen stellen im Gesicht musste ich das Messer leicht durch die Barthaare "schieben", die Schärfe war gefühlt leicht unter dem, was ich als "effortless" bezeichnen würde.
- Der Rasurbrand war auch etwas höher, als sich bei mir als "Referenz" etabliert hat (hab eine empfindliche Haut und schon das anwenden der Rasierseife selbst führt zum leichten Brand durch Rasierwasser).

Resümee: es sieht so aus als könnte dieser "scheinbar grobe" Stein zumindest einen recht großen Bereich bis einschließlich "Prefinish" abdecken. auf jeden Fall ein "keeper".

Bin gespannt auf weitere Experimente.

P.S. auf eBay wurden zwei Steine dieser Sorte verkauf, d.h. irgendwer besitzt nun den "Bruder" dieses Burschen hier

Gruß

Philipp

[Philipp78]

Hallo zusammen,

Ich glaube, ich habs nun mit Hilfe vom Vasilis von Straightrazorplace herausgefunden.
Bei dem Steinchen handelt es sich wohl um eine Art Quarzit, es weist eine sehr dichte Struktur auf, das Korn ist wohl sehr hart (benerkbar an abbrasiver Fähigkeit) und die Oberfläche zeigt die so genannten ,,Sugar sprinkles" auf.

Bin gespannt auf weitere Erfahrungen

Viele Grüße

Philipp