Was ist so faszinierend am Messer /der Messerrasur?

[MrGee]

Hallo zusammen,

Eine Frage die mich doch sehr interessiert !

Ich habe mich schon lange für die Messerrasur interessiert, auch wenn ich mir nie
ein Messer gekauft habe.

Dann habe ich mich doch dazu entsdchieden es mal auszuprobieren, und habe mir das viel diskutierte
First class gekauft.
Ich habe es mir lange nur angeschaut, mich jedoch nicht getraut es anzusetzen. Eines tages hab ich es
getan ich war jedoch sehr unsicher bei der ganzen Sache.

Und ich habe es immer wieder versucht immer ein bischen mehr bis ich irgendwann die komplette Rasur mit dem
Messer gemeistert hatte.

Von dem Tag an war da kein Interesse mehr, nein es war nur noch Faszination ja es mag komisch klingen aber man
sieht das Messer mit anderen Augen.
Man kauft sich ein weiteres Messer und erkennt auf einmal, dass jedes messer einen anderen Charakter hat, es hat beim
abledern einen anderen Klang, liegt anders in der Hand und fühlt sich bei der Rasur anders an.

Man klingt als wäre ich vom Messerdämon besessen 

Was macht die Messerrasur für euch so interessant ?  oder bin ich einfach nur verrückt ?

[Guilty]

Was macht die Messerrasur für euch so interessant ? 

Weil ich immer wieder aufs neue fazsiniert  bin sich mit einem scharfen Stück Stahl stilvoll und grundlich rasieren zu können.Weil eine scharfe Klinge im warsten Sinne des Wortes sowohl die Sinne als auch die Konzentration schärft.Und weil es die Rasur Tag für Tag zu was besonderen macht.

[henning]

Ästhetik und Kultur. Die Schönheit des Messers. Das abziehen mit Sorgfalt und Bedacht. Die Konzentration bei der Rasur.
Hier verbinde ich handwerkliche Geschichte mit Rasurkultur und persönlicher Hygiene. Wo gelingt das sonst? Düfte und Gefühle gehören genauso dazu und die anderen Werkzeuge, die zur Rasur benötigt werden.
Ciao

[redmatze]

Alles.

[Olivia]

Der Messerdämon schlägt sogar bei Bartlosen zu.
Es sind einfach faszinierende Objekte.

[redmatze]

Der Messerdämon schlägt sogar bei Bartlosen zu. 

[Indian]

Ich denke, diese Frage dürfte nicht so einfach zu beantworten sein. Das hat etwas mit Gefühlen zu tun. Bei anderen Themen gibt es die auch: Was findest du an deiner Freundinn so toll? Warum magst du dieses Bild? Warum schreibst du mit Füller?

Das kann nur zu einem Bruchteil mit Fakten, die in Worte zu kleiden sind, beantwortet werden.

Bei mir spielt der Individuallismus bestimmt eine Rolle. Ich möchte nicht mit dem Strom mitschwimmen, immer sehen, kann man das auch anders und/oder besser, auf eine Art, die mir mehr liegt,  machen. Die stelle ich mir auch bei anderen Dingen. ICh fahre ein Auto, dass nicht jeder hat, ich schreibe viel mit Kolbenfüller, höre gerne außergewöhnliche Musik, usw.

Es hat sicher auch etwas mit Kultur zu tun. Die Möglichkeit mehr zu erfahren und zu erleben. Nicht umsonst sind viele (oder die meisten) Messerrassierer auch Messersammler. Es geht nicht nur um die Rasur selber. Da spielt mehr rein.

[NegatroN]

Henning hat es schon ganz gut beschrieben.

Für mich kommt noch in gewisser Weise das "archaische" dazu. Eine scharfe Klinge aus Stahl ist eben kein überzüchtetes Hightechspielzeug wie ein Systemrasierer mit 14 Klingen und Batterie drin, sondern ein ganz einfaches und ursprüngliches Werkzeug, das aber gekonnt geführt werden will. Es braucht Fähigkeiten dazu, die man erst lernen muss und die nicht jeder besitzt. Das übt auf mich schon einen ziemlichen Reiz aus, gerade in unserer hochtechnischen Welt, in der einem viele Fähigkeiten einfach abgenommen werden.

[Dullblade]

Zunächst ist es wohl so, dass ich (und ich nehme an, auch die meisten hier) sowieso schon immer ein Affinität zu Messern jedweder Art hatte. Das fing bei mir mit dem ersten eigenen "Dolch" an, das ging über diverse Pfadfinder, Outdoor-, Anglermesser bis in zu Küchenmessern, vom obligatorischen Schweizer Offiziersmesser ganz zu schweigen. Hauptsache schöner, blanker Stahl und scharfe Klingen.
Und dazu die Möglichkeit ein Messer täglich sinnvoll nutzen zu können! Ein Messer und insbesondere Rasiermesser wecken scheinbar archaische Gedanken und Gefühle, sich eine scharfe Klinge an den Hals zu setzen hat dazu irgendwie noch was eigenes, maskulines. Wenn dann noch der geübte Umgang zum perfekten Resultat führt, was will man mehr.

[Lord Vader]

ich denke, das ist ganz persönliches empfinden. mich faszinieren schöne rasiermesser. wenn ich ein altes W&B mit patina und einer ungewöhnlichen klingenform sehe, dass mich "anlächelt", dann halte ich es ehrfürchtig in den händen und betrachte es und versuche, dessen geschichte zu lauschen. die dinger sind ja schließlich über hundert jahre alt. vielleicht wurde mit meinem alten Wedgemesser schon buffalo bill rasiert oder irgendein präsident. zudem empfinde ich eine schöne patina als kunst, die durch die zeit geschaffen wurde (also kein dreck und rost etc.). auch exklusive messer mit aufwendigen verzierungen und tollen ätzungen sind absolute augenweiden. dieses und die viele arbeit und sorgfalt, welche zur produktion der messer nötig ist, lassen sie für mich zu kunstwerken werden.

wenn ich mich mit einem messer rasiere, dann tue ich es mit freude. statt auf einer landstraße im halbschlaf von A nach B zu kommen, nehme ich lieber den alten feldweg, auf dem ich sicher und aufmerksam mit meinem fahrerischen können die schlaglöcher umfahre. die meisten nehmen zwar die landstraße, aber ich kann wenigstens auch den alternativweg nehmen. so ist das auch mit dem messer. statt schnell und ohne herausforderung die rasur zu erledigen, versuche ich mit meinem handwerklichen geschick ein ergebnis zu erreichen, was mit den gillettes und co. nicht erreicht werden kann. statt immer die gleichen ergebnisse zu erzielen, versuche ich, immer etwas neues dazuzulernen und mich bzw. das ergebnis stetig zu verbessern. zudem praktiziere ich ein ritual, dass mir nicht jeder nachmachen kann und halte zugleich eine alte tradition/methode am leben. ich freue mich, einen beitrag zur müllvermeidung zu leisten, indem ich keinen dosenschaum- und keine plastikrasiererabfälle produziere. meine haut dankt es mir und mein geldbeutel auch (aber das ist eine andere diskussion).

in dem ich das ganze zubehör etc. kaufe, halte ich zudem eine nischenbranche am leben, die ein stück zum erhalt der vielfalt beiträgt. eine andere faszination ist die endlichkeit und das drohende aussterben der messerkultur. die alten rasiermesserbestände sind endlich, die zahl der schmieden und rasiermesserhersteller sinkt stetig. heutzutage gibt es noch drei große hersteller, von denen ich dovo nicht werten will, da sie nur noch 5/8 messer herstellen. ein echter hersteller muss mehrere größen im programm haben. wenn ich ein altes 7/8 wedgemesser ergattern kann, dann wird es dieses messer so nie wieder geben, ich besitze jedoch eins und kann es jederzeit benutzen, wenn mir danach ist. das ist faszination! allerdings kann es bei mancheinem auch den jagdtrieb wecken.

ich pflege meine messer, halte sie scharf und arbeite sie auch oder schärfe sie nach. das gehört für mich auch mit dazu. insgesamt habe ich in den messern ein schönes hobby gefunden, dass ich nicht mehr missen möchte. ich erfreue mich jeden tag an den stücken, die ich besitze. und auf diese weise geben mir die stücke stahl dann auch wieder etwas zurück und danken mir so für meine arbeit und mühen. und wenn ich heute an meinen zahlreichen seifen/cremes rieche und deren duft in mich aufsauge, dann denke ich mir jedesmal, wie ich die ganze zeit diesen schund benutzen konnte.

in diesem sinne

lg

lord vader

[Harvey]

Rasiermesser sind einfach das perfekte Werkzeug, optimal auf ihren Zweck ausgelegt. Einfach, funktional und in ihrer Schlichtheit absolut faszinierend.
Über Jahrhunderte perfektionierte Handwerkskunst!

[Senser]

Rasiermesser sind einfach das perfekte Werkzeug, optimal auf ihren Zweck ausgelegt. Einfach, funktional und in ihrer Schlichtheit absolut faszinierend.
Über Jahrhunderte perfektionierte Handwerkskunst!

Dito
Senser

[jazzman]

ich denke, das ist ganz persönliches empfinden. mich faszinieren schöne rasiermesser. wenn ich ein altes W&B mit patina und einer ungewöhnlichen klingenform sehe, dass mich "anlächelt", dann halte ich es ehrfürchtig in den händen und betrachte es und versuche, dessen geschichte zu lauschen. die dinger sind ja schließlich über hundert jahre alt. vielleicht wurde mit meinem alten Wedgemesser schon buffalo bill rasiert oder irgendein präsident. zudem empfinde ich eine schöne patina als kunst, die durch die zeit geschaffen wurde (also kein dreck und rost etc.). auch exklusive messer mit aufwendigen verzierungen und tollen ätzungen sind absolute augenweiden. dieses und die viele arbeit und sorgfalt, welche zur produktion der messer nötig ist, lassen sie für mich zu kunstwerken werden.

wenn ich mich mit einem messer rasiere, dann tue ich es mit freude. statt auf einer landstraße im halbschlaf von A nach B zu kommen, nehme ich lieber den alten feldweg, auf dem ich sicher und aufmerksam mit meinem fahrerischen können die schlaglöcher umfahre. die meisten nehmen zwar die landstraße, aber ich kann wenigstens auch den alternativweg nehmen. so ist das auch mit dem messer. statt schnell und ohne herausforderung die rasur zu erledigen, versuche ich mit meinem handwerklichen geschick ein ergebnis zu erreichen, was mit den gillettes und co. nicht erreicht werden kann. statt immer die gleichen ergebnisse zu erzielen, versuche ich, immer etwas neues dazuzulernen und mich bzw. das ergebnis stetig zu verbessern. zudem praktiziere ich ein ritual, dass mir nicht jeder nachmachen kann und halte zugleich eine alte tradition/methode am leben. ich freue mich, einen beitrag zur müllvermeidung zu leisten, indem ich keinen dosenschaum- und keine plastikrasiererabfälle produziere. meine haut dankt es mir und mein geldbeutel auch (aber das ist eine andere diskussion).

in dem ich das ganze zubehör etc. kaufe, halte ich zudem eine nischenbranche am leben, die ein stück zum erhalt der vielfalt beiträgt. eine andere faszination ist die endlichkeit und das drohende aussterben der messerkultur. die alten rasiermesserbestände sind endlich, die zahl der schmieden und rasiermesserhersteller sinkt stetig. heutzutage gibt es noch drei große hersteller, von denen ich dovo nicht werten will, da sie nur noch 5/8 messer herstellen. ein echter hersteller muss mehrere größen im programm haben. wenn ich ein altes 7/8 wedgemesser ergattern kann, dann wird es dieses messer so nie wieder geben, ich besitze jedoch eins und kann es jederzeit benutzen, wenn mir danach ist. das ist faszination! allerdings kann es bei mancheinem auch den jagdtrieb wecken.

ich pflege meine messer, halte sie scharf und arbeite sie auch oder schärfe sie nach. das gehört für mich auch mit dazu. insgesamt habe ich in den messern ein schönes hobby gefunden, dass ich nicht mehr missen möchte. ich erfreue mich jeden tag an den stücken, die ich besitze. und auf diese weise geben mir die stücke stahl dann auch wieder etwas zurück und danken mir so für meine arbeit und mühen. und wenn ich heute an meinen zahlreichen seifen/cremes rieche und deren duft in mich aufsauge, dann denke ich mir jedesmal, wie ich die ganze zeit diesen schund benutzen konnte.

in diesem sinne

lg

lord vader

Eine grandiose Liebeserklärung an die Messerrasur, ich kann mich da nur mit meinen Gefühlen und meinen Erlebnissen anschließen.

Gruss
jazzman

[Micki]

es kann einen schon begeistern mit so einem Gerät sich die Haare aus dem Gesicht zu schruppen hinter dem so viel Handwerkliche Kunst steckt. Ich habe vor ein Paar Wochen einen Bericht gesehen mit welchem können so ein Messer hergestellt wird und mit welcher Sorgfalt es geschliffen wird. Dann mit so einem Messer sich die Haare aus dem Gesicht zu schruppen (schruppen ist vielleicht der falsche Ausdruck ) ist doch ein tollen Gefühl. Dazu noch das Geräusch des abschneiden der Haaren einfach Toll. Ich finde da darf Mann einfach wieder Mann sein.

Gruß Micki

[kalle o]

Die Messerrasur ist für mich eine Art Wellness!
Ich habe viel Stress im Job, die Kinder zu hause fordern auch (zu Recht) die ungeteilte Aufmerksamkeit des Papas usw. usw. Ich bin quasi den ganzen Tag irgendwie getrieben - Aber morgens habe ich eine halbe Stunde für mich ganz allein bei der Messerrasurprozedur. Ich genieße es! Ich mache dabei noch was selbst, weil die Messerrasur Können verlangt - einen Systemi könnte mir auch meine fünfjährige Tochter durchs Gesicht ziehen. Ein Messer ist wesentlich gründlicher als alles andere - es ist ein tolles Gefühl, sich nach einer angenehmen Aftershavekühlung übers Gesicht zu fahren. Die Messerrasur ist individuell, elegant, aber auch irgendwie archaisch. Das hat und kann nicht jeder. Eins der kleinen Dinge die das Leben schöner machen, wie zum Bsp. eine schöne Uhr, eine Zigarre ab und an, ein guter Wein.

Das Messer selbst ist ebenso faszinierend. Meine durchgängig alten Messer haben Geschichte und verrichten trotz des enormen Alters einwandfrei ihre Arbeit. Es macht zudem unheimlichen Spass alte Messer wieder herzurichten und Hefte zu bauen. Ein für mich tolles Hobby, bei dem ich ein körperliches Ergebnis sehe (bin sonst Schreibtischtäter). Das Messer ist für mich zugleich ein archäologisches Kunstobjekt und Gebrauchsgegenstand.

....und man darf hier noch richtig Mann sein....