Antike Römische Rasiermesser

Begonnen von Standlinie, 31. August 2013, 23:59:15

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warrior

Ich möcht mal eine Frage in den Raum werfen.
Und zwar bei dem Löwenmesser.
Ist die Bohrung dort evtl zum fixieren der Klinge mit einem Bolzen da?
Denn viel Platz hat man ja nicht unbedingt zum festhalten der eigentlichen Klinge.

Siegfried Sodbrenner

Zitat von: Standlinie am 15. November 2014, 01:22:07
Der Bimsstein entfernt längere Haare ganz gut

Dürfen wir hier, nach den aufschlußreichen Rasierklingen-Standzeitentests, auch auf einen Selbstversuch hoffen?
Allgemeines Interesse darf wohl vorausgesetzt werden!
Spalten statt versöhnen:
Pro Bono - Contra Malum

Standlinie

Lieber Siegfried Sodbrenner. Ich werde den Bimsstein nicht im Gesicht testen. Dazu ist er mir zu grob. Ich bitte da um Dein Verständnis. Bei den Rasierklingen ist das ganz anders.  ;D

Bei meinem Hund setze ich den Bimsstein lediglich zur Pfotenhaarpflege ein. Die rauhe Oberfläche des Bimssteines zieht dort alte und nicht mehr festsitzende längere Haare heraus. Diese Entfernung ist recht schonend und damit für den Hund erträglich.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

strawinski

hier, ich könnte so einen Nachbau für so um die 60 Euro kaufen. 8 cm lang aus Bronze.....braucht jemand sowas? stammt aus dem Museum, wie man lesen kann.....





Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

nudelnrasieren

Irgendwie fehlt dem Thread ein echtes antikes Bild.

Clemens-Sels-Museeum, Standartausstellung Römer-Neuss.




Bin Freitag dort gewesen.

Gruss

Rockabillyhelge

Das müssen harte Typen gewesen sein, ToiToiToi  :D
Interessant find ich den Striegel, quasi Schnelldusche.
Mit Öl einreiben, staub drauf und abziehen, Peeling & Hautpflege in einem  :)
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

lubob

Spannend. Ich habe mal ein bischen gesucht und ein paar angelsächsische Diskussionen gefunden, beispielsweise hier:

https://www.badgerandblade.com/forum/threads/brass-blade.119421/

Zusammengefasst laufen die Informationen darauf hinaus:

1. Leute, die mit der Verarbeitung von Bronze Erfahrung haben, schreiben, dass man damit  keine so dünne Schneiden hinbekommt, dass man sich damit rasieren könnte.

2. Die römischen Rasiermesser hatten zwar einen Bronzegriff, aber eine Stahlklinge (in der verlinkten Diskussion gibt es auch ein Bild )

Bedenkt man noch, dass die Verarbeitung von Erz zu Eisen seit etwa 3000 v.C. bekannt ist, scheint mir das Klappmesser hier im Thread eher falsch kategorisiert zu sein. Es ist ja recht aufwändig gearbeitet.  Ein Römer, der  sich so etwas leisten konnte, der hätte sich auch ein vernünftiges Rasiermesser aus Stahl leisten können.

Aber vielleicht gibt es hier ja einen Archäologen, der mehr dazu sagen kann?


lubob

Im Eingangsposting geht es auch um ein eingeklapptes Messer.

titanus

Ich bin auch ein wenig skeptisch wegen der Benennung als Rasiermesser.
Das von Standlinie gezeite 2. Messer ist als Schaber sinnvoll und auftragsgemäss einsetzbar.
Bei dem Klappmesser habe ich schon bedenken.
Warum sollte man, wenn man schon die Idee hatte, nicht auch andere Messerklingen schützen?
Z.B. von einem simplen Klappmesser?
Die Bronzeklinge ist ja nicht so scharf wie eine Stahlklinge.
Das wirkt auf mich eher wie eine Kultklinge.
Dass wir in der Neuzeit geklappte Rasiermesser verwenden, bedeutet ja im Umkehrschluss nicht, dass
jedes geklappte Messer ein Rasiermesser gewesen sein muss.

Die aus dem Clemens Sels Museum gezeigten erinnern nun überhaupt nicht an Rasiermesser.
Das würde ich erst mit antiken Textquellen belegt glauben.

Ich würde gerne ältere nicht römische Messer anführen.
Soll ich dazu einen neuen Fred aufmachen, oder sollte dieser hier in antike RM umbenannt werden?

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

gbkon

Meines Wissens kann man sehr wohl mit Bronze außerordentlich harte und schnitthaltige Legierungen hinbekommen. Bronzeschwerter sind nicht durch Eisen und Stahl abgelöst worden, weil sie weniger scharf oder hart gewesen sind, sondern weil Eisen viel billiger und verfügbarer war. Bronze benötigt Zinn, was schon immer teuer und nicht so leicht zu bekommen war. Heutige Bronzen haben mit den antiken Bronzelegierungen nichts mehr zu tun, sie sind weicher und haben vor allem die Funktion gut in Gussformen einzufließen. Wird ja heute nur noch bei Glocken und Denkmälern benötigt. Das Wissen über Bronze als Waffenmaterial ist in weiten Teilen verlorengegangen. Eine Gussfirma hat mal versucht eine beschussfähige Bronzekanone des 18. Jhdts. nachzugießen und ist kläglich damit gescheitert. Ich selber habe einmal spasseshalber im Schmiedeunterricht (Waldorfschule) aus Kupfer und einem stück Zinn Bronze geschmolzen. Das Ergebnis war so hart, das es auf dem Amboss nach dem ersten Schlag in mehrere Stücke zersprang!!