Dopa

Begonnen von efsk, 01. Oktober 2017, 21:31:57

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efsk

Standlinie hat dieser Hobel schon eingehend beschrieben in diese Post, ich dachte aber das Ding verdient ein eigener Faden, damit ich auch meine mal dokumentieren kann hier. Ich hoffe das ist kein Problem.
Da ich nichts zufügen kann an was Standlinie schon geschrieben hat zeige ich nur meine Fotos.












Verzeih mir mein Deutsch. Ich bin ein Holländer.
lG - Richard

Rockabillyhelge

Einmal den o.g. verlinkten Beitrag frech hineinkopiert:

Zitat von: Standlinie am 26. November 2011, 21:24:02
Der DOPA-Reiserasierer

Mit ein bisschen Glück kann man auf Flohmärkten manchmal sehr ausgefallene Hobel kaufen.  Wenn diese Hobel dann noch in einer gewissen Verpackungsschachtel sitzen, kann man seinen Phantasien freien Lauf lassen und in gewisser Weise erahnen, welcher  zeitlichen Epoche diese Hobel zugeordnet werden können und welche wechselhafte Geschichte sich möglicherweise hinter so einem einfachen Rasiererhobel verbergen könnte. Wenn diese Rasierer doch reden könnten ....

Genug der langen Vorrede. Ich möchte euch einen bisher noch unbekannten Rasierer der Marke DOPA aus Bakelit vorstellen. Ich habe inzwischen zwei davon, einen im letzten Jahr in Belgien erworbenen Hobel und einen von diesem Wochenende aus Deutschland.

Die Verpackung des Hobels ist in ihrer äußeren Aufmachung minimalistisch schlicht gehalten. Sie ist eigentlich damit schon als recht ausgefallen zu bezeichnen und somit recht aufschlussreich. 



Der DOPA-Bakelithobel liegt nicht in einer normalen Transportbox aus Kunststoff oder in einer normalen großzügigeren Pappschachtel, sondern in einer Behelfspackung. In Verbindung mit der Bezeichnung D.R.G.M. könnte man nun schlussfolgern, dass der Hobel in den 40er Jahren hergestellt wurde. Möglicherweise sogar erst gegen Ende des letzten Krieges; in diesen Kriegszeiten war die Materialknappheit recht weit fortgeschritten; selbst das Verpackungsmaterial für Verbrauchsgüter war nur noch begrenzt verfügbar, so dass dieser Hobel in einer Behelfsverpackung ausgeliefert und vertrieben wurde.  Was in dieser kleinen Schachtel vertrieben wurde steht dann auch drauf, ein Rasierapparat. Dazu noch ein besonderes Teilchen, ein Hobel  mit einer geraden und einer schräg stehenden Schaumkante. Es fehlt auch nicht der Hinweis auf die richtige Montage der Hobelkopfplatte. Der Text ist insgesamt betrachtet militärisch knapp gehalten, so dass die behelfsmäßige Transportbox und der textliche Hinweis die Vorstellung wecken, dass so mancher Landser diesen Hobel in seinem Brotbeutel mitgeführt haben könnte.

Und so zeigt sich der Inhalt der behelfsmäßigen Transportschachtel.



Der Inhalt der behelfsmäßigen Papppackung liegt schlicht und ohne Schnörkel in der Transportschachtel; es wird kein Platz verschenkt. Eine Rasuranleitung fehlt. Oder war sie gegen Ende des Krieges überflüssig? Papierverschwendung?



Der DOPA-Rasierer ist ein Vierteiler.  Das ist auch der Grund dafür, warum ich ihn als Reiserasierer bezeichnet habe. Der zweiteilige Griff wird nur ineinander gesteckt.

Die folgenden Bilder zeigen beide DOPA-Bakelithobel.



In diesem Bild sind die beiden Hobel so gedreht, dass bei dem rechten Hobel die gerade Schaumkante und bei dem linken Hobel die schräg stehende Schaumkante zu sehen sind.



Dieses Bild zeigt die Hobelköpfe von beiden Seiten. Auf der einen Kopfseite ist die richtige Stellung der Klingenauflageplatte und der Kopfplatte mit einem Indexstrich gekennzeichnet. So können Verwechselungen und damit Schäden durch eine falsche Montage ausgeschlossen werden.

Zusätzlich wird die richtige Stellung der Platten auch noch auf der Hobelkopfplatte mit einem Pfeil gekennzeichnet. Ist das überhaupt noch notwendig? Oder liegt hier wieder ein Hinweis auf die typisch deutsche Sorgfalt vor? Oder wurde so nur einer militärischen Forderung nach der Unverwechselbarkeit bei der Montage der Klingenauflageplatte mit der Hobelkopfplatte nachgekommen? Ich kann an diesen Bemerkungen wieder sehen, wie sich meine Gedanken verselbstständigen.



Auf dem folgenden Bild ist die auf der Unterseite der Klingenauflageplatten jeweils  eingegossene Bezeichnung D.R.G.M. zu erkennen.




Die technischen Daten des DOPA-Reiserasierers lauten in militärischer Knappheit:

Rasierertyp:      Reiserasierer, vierteilig, Marke DOPA
Herkunft:          Deutschland, Hersteller unbekannt (Fa. Dopa?)
Herstelljahr:      vermutlich irgendwo zwischen 1940 und 1945
Abmessungen:   83 x 42 x 26 mm
Werkstoff:        Bakelit
Gewicht:          16 gr.
Besonderheit:    Angaben auf dem Transportpappkarton und die Bezeichnung D.R.G.M. auf der Unterseite der Klingenauflageplatte
Rasierklinge:      normale DE-Klinge
Rasurverhalten:  das geringe Gewicht des Hobels ist bei der Rasur gewöhnungsbedürftig;
                       der Hobel rasiert auf beiden Schaumkantenseiten sehr direkt und gründlich

Auch mit Bart immer gut rasiert :)

McKinney

Ein halber Slant. Sehr interessant!