Was ist der Sinn von Rasieröl?

Begonnen von Lord Vader, 18. November 2008, 14:44:59

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Hellas

Das Gefühl unmittelbar nach der Rasur bzgl der Glätte ist annähernd gleich und eher Seifenabhängig. Aber mit Öl fühle ich die ersten Stoppeln gegen den Strich erst um 2-3 Stunden Später als ohne. Keine Ahnung woran das liegt, aber so wirkt das Öl bei mir.


BrunoColtello

So ganz kann ich den Sinn von Rasieröl - vor allem in Kombination mit Rasierschaum - nicht nachvollziehen.

Korrigiert mich, wenn ich fehl gehe, aber grundsätzliches Ziel ist es doch, das Barthaar aufzuweichen, es vielleicht sogar ein wenig zum Strecken zu bringen, um es leichter und gründlicher kürzen zu können. Legt das Öl nicht einen Schutzfilm auf die Hautpore/das Barthaar, der das Weichen/Quellen durch die nachfolgende Rasierseife (egal ob Schaum oder Creme) verhindert oder zumindest behindert?

Wahrscheinlich bräuchte man einen Labortest, um festzustellen, in welchem Ausmaß und in welcher Zeit Rasieröl im Vergleich mit Rasierseife/-creme das Barthaar aufweicht. Ich möchte jedoch bei niemandem das eigene Erlebnis und den subjektive Eindruck in Frage stellen. Denn das ist es letztlich, was zählt!

Gruß, Bruno
"Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch."
Rene Descartes (1596 - 1650)

Hellas

Eben, schon mal ausprobiert? - sonst einfach mal bei Gelegenheit selbst versuchen. 

Labortests kann man hierzu wohl vergessen - reinstes "Voodoo", was wir hier mir Rasieröl unterm Schaum machen. Ich denke nicht, dass es bei mir irgendeinen Mehrwert bzgl. der Barteinweichung bringt, aber der Hautschutz verbessert sich bei mir deutlich und insofern "bringt" es mir etwas. Die meisten Rasieröle werden ja auch als "Ersatz" für Schaum, Gel angeboten (womit ich mich sicher nicht anfreunden werde, aber auch zu reinen Ölrasuren wurde ja hier schon ausreichend geschrieben). Nur das (hervorragende) Floid ist per Deklaration auch tatsächlich dazu gedacht, unterm Schaum auf der Haut zu liegen (an die Deklaration des "baugleichen" American Crew kann ich mich leider nicht mehr erinnern).   

Pirx

Es gibt bzgl. dieser Frage eine interessante Diskussion im Nachbarforum ("Mythos oder Realität? - Einweichen der Barthaare").
Einige Leute vertreten die These, allein die Gleitfähigkeit der Klinge vermittle die Sanftheit der Rasur, und die das Einweichen der Barthaare in Abrede stellen.
Ich selbst kann dem zwar nicht ganz folgen, stelle aber fest, dass mir auch mit minimalem Reisegepäck (nur Öl!) durchaus gute bis sehr gute Rasuren gelingen.
Normalerweise nehme ich Öl nur für den dritten Durchgang (gegen den Strich), aber da sind die Barthaare ohnehin schon genügend aufgeweicht.

My two cents
Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. (W. Busch)

Perikles

Mir ist mit Öl, ob allein Öl oder Öl als Grundlage und danach Rasiercreme oder -seife, noch keine gute Rasur gelungen. Ich vermute, dass eine Ölrasur Leuten mit trockener Haut zugute Kommt. Weiters bin ich ein Anhänger der Einweich-Theorie-These. Warmes Wasser treibt das Haar minimal aus der Wurzel, Seife lässt es quellen, so kann es leichter geschnitten werden. Öl dagegen führt bei mir v.a. zu einer Sauerei im Waschbecken und falls ich mit Rasiercreme drüberschäume, zu einem verklebten Pinsel. Kann sein,d ass ich auch zu viel Öl nahm. Aber ich kann sagen: Mir erschließt sich der Sinn von Rasieröl - außer bei trockener Haut oder außergewöhnlich aggressivem Rasurgerät - eher nicht so ganz.

maki72

Ob oder ob nicht ist hier eher eine Frage des eigenen Gefühls.
Mir bringts keinen Mehrwert.

Was ich mich allerdings auch schonmal gefragt hatte, ist, ob das anschließende Schäumen mit der RS nicht einen Großteil des Öls wieder frisst, und was oder wieviel davon dann tatsächlich übrigbleibt.

Grüßle

Samael

Allgemein kann Öl die Barthaare schon einweichen z.B. bei Bartöl. Ich denke dass ähnliche Stoffe auch im Rasieröl drin sind. Desweiteren ist Rasieröl v.a. beim Rasieren der Konturen sehr vorteilhaft.

Ich persönlich benutze es aber wie oben erwähnt nur für die Konturen und auch nur in Verbindung mit Shavette, da es mir beim Hobel zu viel Sauerei ist.
Rasieröl als Preshave halte ich für kontraproduktiv, weil es einerseits den Schaum schneller zusammenfallen lässt und andererseits, wie schon erwähnt, den Pinsel versaut.

BrunoColtello

Zitat von: maki72 am 11. März 2018, 16:17:02
(...) Was ich mich allerdings auch schonmal gefragt hatte, ist, ob das anschließende Schäumen mit der RS nicht einen Großteil des Öls wieder frisst, und was oder wieviel davon dann tatsächlich übrigbleibt.
Natürlich bleibt ein bereits tiefer eingedrungener Ölanteil auch nach dem Einschäumen erhalten und lässt die Klinge auf dem unter dem Schaum befindlichen Ölfilm besser gleiten. Das Öl neutralisiert jedoch die eigentliche Wirkung des Rasierschaums und verhindert damit das Aufquellen des Barthaares. Zusätzlicher Rasierschaum ist daher meiner Meinung nach nicht nur überflüssig, sondern auch kontraproduktiv. Auch wenn's Spaß macht :-)
"Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch."
Rene Descartes (1596 - 1650)

Riddick

Zitat von: Perikles am 11. März 2018, 15:11:04
Mir ist mit Öl, ob allein Öl oder Öl als Grundlage und danach Rasiercreme oder -seife, noch keine gute Rasur gelungen. Ich vermute, dass eine Ölrasur Leuten mit trockener Haut zugute Kommt. Weiters bin ich ein Anhänger der Einweich-Theorie-These. Warmes Wasser treibt das Haar minimal aus der Wurzel, Seife lässt es quellen, so kann es leichter geschnitten werden. Öl dagegen führt bei mir v.a. zu einer Sauerei im Waschbecken und falls ich mit Rasiercreme drüberschäume, zu einem verklebten Pinsel. Kann sein,d ass ich auch zu viel Öl nahm. Aber ich kann sagen: Mir erschließt sich der Sinn von Rasieröl - außer bei trockener Haut oder außergewöhnlich aggressivem Rasurgerät - eher nicht so ganz.

jepp, geht mir genau so. Bin hier "Oldschool"  ;) ;D



,,Die Welt ist ungerecht. Aber nicht unbedingt zu Deinen Ungunsten."
John F. Kennedy

BrunoColtello

Ich meine, man muss hier stark zwischen einer reinen Ölrasur und einer Kombirasur mit Öl+Schaum differenzieren.
Die Kombi Öl+Gel ist wieder eine andere Sache.

Das RasierGel von SOMERSETS ist beispielsweise seifenfrei und ließe sich theoretisch ebenfalls mit Öl kombinieren. Das ist in dem Fall aber unnötig, weil es auch so bereits sehr glitschig und pflegend ist. Mir fiel dabei spontan der Vergleich mit einer Nacktschnecke ein, deren Glitsch man selbst mit Seife kaum mehr von den Fingern bekommt.
"Alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch."
Rene Descartes (1596 - 1650)