Was ist der Sinn von Rasieröl?

Begonnen von Lord Vader, 18. November 2008, 14:44:59

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Ponti

Zitat von: flof am 07. Januar 2014, 21:48:17

... Am sichersten fährst Du mit unparfümierten Ölen wie Penaten Sanft-Öl. 


Oder dem Weleda Mandel-Gesichts-Öl..

Ich hoble mich seit knapp zwei Monaten (nass) nicht mehr ohne, wende es als Pre und nach dem AS an. Es kommt in einer 50 ml Flasche und kostet knapp 12 Euro.
Ich würde auch das doppelte zahlen, denn die Erstanwendung damit war eines der einschneidensten Ereignisse in meiner 2 Jährigen "echten" Nassrasurkarriere - Im positiven Sinne.


flof

Zitat von: nessuno am 07. Januar 2014, 21:53:59
Ist das jetzt Sparsamkeit oder Experimentierfreude?

Ein bisschen von beidem sicherlich, vor allem aber ist es die einfachste Möglichkeit,  an das für Oil Cleansing Method empfohlene "mineral oil" zu kommen. Und wenn es eh schon am Waschbecken steht... :-)

OldSalt

Zitat von: nessuno am 07. Januar 2014, 21:53:59
Ist das jetzt Sparsamkeit oder Experimentierfreude?

Die Frage ging wohl ursprünglich an mich. Der Preis von Babyöl ist erheblich günstiger als für Rasieröle und somit wird BÖ interessant. Ein wesentlicher Punkt ist aber die leichte Verfügbarkeit!  Die Flaschen von BÖ sind für kleine Dosen gut gemacht. Rasieröl finde ich bisher nur in Onlineshops. Derzeit benutze ich Bluebeard's Revenge Öl und bin mit Öl generell zufrieden. Obwohl das Öl schon im Vergleich zu anderen günstig ist, bekomme ich für den gleichen Preis das 3x an BÖ. Warum also nicht damit liebäugeln?

Danke für die bisherigen Antworten,
Old Salt

nessuno

Wenn jemand sparen möchte ist das okay. Aber so teuer empfinde ich Rasieröl gar nicht, zumal wenige Tropfen reichen (es gibt natürlich auch Ausreißer).
Aber was die leichte Verfügbarkeit betrifft: gerade Onlineshops sind das Synonym für leichte Verfügbarkeit. Ich muss nicht einmal aus dem Haus, die Ware kommt zu mir.

herzi

Und auch hier kommt Speick bei mir ins Spiel. Wer den Duft von Speick mag der sollte sich das Speick Natural Körperöl anschauen. Gutes Öl, guter Duft und mit Pumpspender auch leicht zu dosieren.
Gruß,
Stefan

Tartuffe

Mich haben zwei, nein, drei Argumente zunächst mal pro Babyöl überzeugt: (1) die einfachen Babyöle von dm und Rossmann (Marken "Babylove" oder "Babydream") enthalten laut Codecheck keine nicht empfehlenswerten Inhaltsstoffe; (2) man kann sie zu Testzwecken in kleinen 50ml-Probefläschchen kaufen; und (3) beider Duft ist fast völlig neutral. Die Rasur mit Babyöl empfinde ich sanfter als ohne. Angenehm ist auch die recht dünnflüssige Konsistenz (im Gegensatz zu Rizinusöl), dadurch lässt es sich sehr leicht auftragen.

Nichtsdestotrotz möchte ich noch das eine oder andere Öl testen, insbesondere "echte" Preshave-Öle. Ein stark beduftetes Öl stelle ich mir ganz angenehm vor um eine eine schwach duftende RS etwas reizvoller zu machen. Umgekehrt bräuchte ich kein Öl mit starkem Aroma, wenn ich eine wohlduftende RS benutze. Das grüne Proraso Pre Shave (das ich auch ganz gern mag) würde ich z.B. auch nicht benutzen, wenn ich mich danach mit der "Göttlichen" einschäume...  ;)
Der Dachs - Ihr starker Partner, wenn's ums Schäumen geht!

herzi

Was ich nicht empfehlen kann ist Monoi Tiare. Nicht wegen der von James Cook beschriebenen Nachteile sondern weil es in unseren Breitengraden meistens fest ist. Ich schätze, daß es erst ab 25°C flüssig wird. Ein Vorwärmenmüssen des Öls vor der Rasur halte ich für wenig sinnvoll.
Gruß,
Stefan

Siegfried Sodbrenner

Zitat von: Frank OZ am 27. Dezember 2013, 21:50:38
35 ml sollen bei Somerset's für 260 Rasuren (!) reichen, Adam Riese würde 100 ml dann für ca. 750 Rasuren (!!) gerade stehen lassen. Schön, dass das Zeug z.T. in homöopathischen Dosen gereicht wird, sonst könnte man auf dem Ölteppich weniger Fläschchen direktemang in die Pensionierung rutschen – und weiter.

Ich hatte kürzlich dem Wanderpaket ein angebrochenes 15ml Fläschchen Somersets Extra Sensitive entnommen. Es funktioniert wunderbar, wenige Tropfen genügen, auch für zwei Durchgänge, wenn man das Gesicht zwischendurch mit warmem Wasser befeuchtet und hinterläßt ein schönes Hautgefühl. Es ist recht dünnflüssig und ich empfinde es als angenehmer als Neo-Ballistol, Babyöl und Olivenöl (extra vergine natürlich), die ich auch schon ausprobiert habe. Unbefriedigend ist allerdings der etwas erdig-muffige Geruch (kann das jemand bestätigen?), möglicherweise ist das Öl aber auch überaltert und irgendwie ranzig geworden.   
Spalten statt versöhnen:
Pro Bono - Contra Malum

Frank OZ

Inzwischen weiß ich, dass Rasieröl bei weitem nicht gleich Rasieröl ist. Da ich bei meinen Freunden inzwischen den Ruf als Versuchskaninchen weg habe, wurde ich mit verschiedenen Rasierölproben beglückt, die mich ahnen lassen, dass es durchaus eine große Spannbreite bei diesen Pfützen gibt.

Die Gerüche reichen von Aprikose über Kamille und Nelke bis Wacholder und darüber hinaus gibt es ,,geheime" Eigenkompositionen; manche Rasieröle kühlen, andere machen den Eindruck, als würden sie die Gesichtshaut wärmen (aber vielleicht bilde ich mir das nur ein?); sie kommen in sehr unterschiedlichen Gebinden von 12ml bis 100ml; sie sind unterschiedlich dickflüssig – und das auch für's Portemonnaie. Viele funktionieren einfach, so wie die meisten Rasierseifen eben auch einfach funktionieren, manche stechen durch besondere Eigenschaften hervor, so wie bei den Seifen meinethalben die Kell's, die MWF oder die Valobra.

Hier einige Öle, die mir inzwischen aufgefallen sind: Am besten funktioniert bei mir die Mixtur von Crew (da habe ich gleich um eine Verlängerung der Probezeit gebeten): Sie ist dünnflüssig, sparsam (drei Tropfen tun's), sehr effektiv (damit kann Mann quasi hobeln bis die Klinge stumpf wird, die Haut lässt sich nach der gelungenen Rasur jedenfalls zu einem netten Babygrinsen verziehen), sehr praktisch verpackt (perfekte Tropfung aus einem lichtgeschützten Plastikfläschchen) und ausgestattet mit einem leichten, angenehmen Duft. Sehr gutes Zeug, absolut.

Mir gefällt auch Somerset's Classic, weil's spürbar kühlt und ebenso sparsam, ebenso schonend und ebenso effektiv ist.

Mir gefällt beim teuren Cade insbesondere der markante, holzige Duft und alle anderen Eigenschaften stimmen auch.

Was mir gar nicht gefällt ist das Kamillenrasieröl von olle Taylor: Das Zeug ist richtig dickflüssig, mieft und kommt aus einem minderwertigen Fläschchen (mit schlechtem Tropfer und einem sich abschälenden Etikett), das ich dem Laden so gar nicht zugetraut hätte: Absoluter Nachkriegsnotstand(ard), Zeug für die Tonne (nein, ich geb's noch heute brav zurück!).

Was mir wiederum gut gefällt ist die extrem günstige Öko-Komposition von SheaByNature (die es anscheinend aber nicht mehr gibt(?), die etwas barocke Salon-Komposition vom Village Barber, die sich allerdings ein wenig schwerer von der Klinge spülen lässt, und die geheime Blue-Blooded Mixtur aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Shave Secret. Letztere ist qualitativ sogar richtig gut (dünnflüssig, effektiv, ,,selbstreinigend", schonend, sparsam).

Alle Rasieröle sorgen für eine prima Rasur und bieten eine famose Pflege; sie bereiten eigentlich über den ganzen Tag hinweg Freude an einem geschmeidigen Gesicht (Ausnahme auch hier das Zeugs von Taylor, das bei mir nicht besser nachhält, als meine Lieblingsseife, die MWF). Dies ist ein weiterer Grund, warum ich zurzeit nicht erkennen kann, wann (ob?) ich mich wieder mal mit einer Seife rasieren werde.

Es gibt natürlich noch andere nette Rasieröle, die sicher einen Versuch wert sind. Mein derzeitiger opulenter Luxus besteht darin, dass ich lieber ein designiertes Rasieröl verwende, als Baller-, Oliven- oder mein auch gern verwendetes Kamelienöl.

Aber jetzt kommt's: Bis ich eben Herrn Sodbrenners Einlassung gelesen habe, war das Thema ,,ranzig" bei mir nicht auf dem Speiseplan. Nach einer kleinen Googelei habe ich zwar verstanden, dass Öl ranzig werden kann, aber wie lange kann's dauern und warum kommen dann einige Öle in eher transparenten Gefäßen und andere führen ein sinnvolles Schattendasein? Ich ahne, da tun sich Abgründe auf...

Gruß, Frank

Michel

Zitat von: herzi am 08. Januar 2014, 11:33:20
Was ich nicht empfehlen kann ist Monoi Tiare. Nicht wegen der von James Cook beschriebenen Nachteile sondern weil es in unseren Breitengraden meistens fest ist. Ich schätze, daß es erst ab 25°C flüssig wird. Ein Vorwärmenmüssen des Öls vor der Rasur halte ich für wenig sinnvoll.

Deine Schätzung ist richtig. Ich kaufe Kokosöl bei einer kleinen Ölmanufaktur in Gläsern, nicht Flaschen.
Mit dem Zeigefinger entnommen ist es sofort flüssig. kein Problem. Da es übrigens so extrem gesund ist, esse ich es aber meistens.

herzi

Danke für Deine Zusammenfassung Frank.

Beim Monoi Tiare wäre es quasi eine Hilfe es einmal zu verflüssigen und anschließend umzufüllen. In die Flaschen komme ich mit dem Finger nicht rein. Das Sandelholz riecht nämlich wirklich lecker.
Gruß,
Stefan

Pinky

Hm, ich weiß nicht ganz, ob der Thread der komplett richtige ist, es ist aber definitiv nicht der Falsche.

Hatte heute morgen, nach etwas Pause, eine recht passable Öl-Rasur mit dm-Babyöl und meinem neuen Merkur 34c mit einer Derby.

Siehe da, dass Ausspülen der Klinge funktioniert beim 34c fast problemlos im Gegensatz zum Futur. Kaum Spack, der am Klingenkopf und der Klinge verbleibt. Ich war völlig begeistert.  :o

Ich glaub, ich probiers morgen nochmal.....Musste zwar noch einen Balm danach auftragen, irgendwie hat meine Haut das Öl fast komplett aufgesaugt und war immer noch trocken, vielleicht liegt es aber auch am Wetter. Hautbild jedenfalls echt passabel.

Gruß
Pinky

Frank OZ

Zitat von: Pinky am 09. Januar 2014, 08:23:59
Hatte heute morgen, nach etwas Pause, eine recht passable Öl-Rasur mit dm-Babyöl und meinem neuen Merkur 34c mit einer Derby.

Siehe da, dass Ausspülen der Klinge funktioniert beim 34c fast problemlos im Gegensatz zum Futur. Kaum Spack, der am Klingenkopf und der Klinge verbleibt. Ich war völlig begeistert.  :o

...

dh: ... das ist bei mir auch so, seitdem ich mich daran gewöhnt habe, den Hobel während der Rasur immer wieder unter fließendes Wasser zu halten. Bei Beträufelungen mit als Rasieröl deklarierten Produkten bleibt nichts übrig, was sich vor einem eingeseiften Hobel schämen müsste.

Allerdings muss ein Hobel für die Dusche zwischendurch empfänglich sein. Der schöne FUTUR ist es leider nicht, selbst der Wasserstrahl ihm frontal ins Gebiss fegt. Allerdings ist er für Seifenablagerungen ebenso anfällig, weswegen Mann eh' gut beraten ist, ihm zumindest alle paar Tage mal das Mützchen vom Kopf zu ziehen und die graue Masse in den Ausguss oszillieren zu lassen ...

Gruß, Frank

Pinky

Ne Frank, in meinem Fall ist es das simple Ausspülen im Waschbecken! Der alles klärende Wasserstrahl kam erst am Schluss!

Das ganz normale Ausspülen funktioniert beim 34c, wie oben beschrieben, dass hab ich so nicht erwartet. Lediglich auf der Oberseite der Klinge, die heraussteht, aber nicht rasiert (kann es nicht besser beschreiben), legt sich ein ganz ganz dünner Spack-Film ab, der auch unter dem Wasserstrahl nicht komplett verschwindet.

Aber der Futur verhält sich in diesem Fall wie die letzte Drecksau!

Pinky

Allerdings hab ich jetzt, 13.50 Uhr, schon wieder einen recht ansehlichen Bartschatten.

Das mit der Gründlichkeit gibt mir dann doch zu denken..... :(