Nicht alle Klingen für Torsion geeignet?

Begonnen von Nightdiver, 13. Juni 2013, 15:49:48

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Nightdiver

Da ich zu diesem Thema nichts weiter gefunden habe, versuche ich mal mein Glück. Sollte es schon etwas in der Art geben, bitte verschieben.

Als ich vor kurzem meinen frisch restaurierten Ibsen Torsionshobel ausprobiert habe, hatte ich für die erste Rasur eine neue Voskhod-Klinge ausprobiert. Der Verkäufer des Hobels war so nett, neben vielen anderen Beigaben, hiervon ein ganzes Päckchen beizulegen. So hatte ich genug Testmaterial um mich von der Klinge zu überzeugen.
Durch die vielen positiven Meinungen zu der Klinge war das Interesse geweckt. Also mit dem Ibsen frisch ans Werk. Aber was soll ich sagen: Eine grauenhafte Rasur. Rupfen und reißen, als ob die Klinge schon was weiß ich wie viele Rasuren hinter sich hatte. Schon nach ein paar Zügen mußte die Klinge wieder aus dem Hobel raus und mit einer frischen Astra ersetzt werden. Hier dann wieder die gewohnte Gründlichkeit und Sanftheit, wie ich sie von der Astra kenne und schätze.

Um die Voskhod nicht ganz aufzugeben, die Klinge dann im Progress ausprobiert. Welch ein Unterschied! Die Voskhod glänzt in diesem Hobel durch gutmütiges Verhalten. Gründlichkeit und gute Standzeit überzeugen wirklich nachhaltig.
Wieder neu begeistert von der Voskhod, dann heute eine Rasur in meinem neu/gebraucht erstandenen 37c. Aber hier wieder der Schrecken. Das gleiche schlechte Verhalten, wie im Ibsen. Schon nach ein paar wenigen Zügen mußte die Klinge wieder aus dem Hobel und wurde von mir gegen eine Astra getauscht. Mit der Astra dann, ebenfalls wie im Ibsen, eine gründliche und sanfte Resrrasur.

Die Voskhod scheint in normalen Hobeln wirklich gut zu laufen, aber in einen Torsionshobel wird sie bei mir sicherlich nie wieder kommen.

Hat jemand von euch diese Erfahrung auch schon gemacht, dass die Voskhod, oder auch eine andere Klinge, in einem geraden Hobel gut lief, aber in einem Torsionsmodell mehr als grauenhaft war?
Gruß Kay

Es heißt: MOIN! – Moin Moin ist schon Gesabbel. - Norddeutsche Weisheit

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Rockabillyhelge

Mhh, also ich habe noch keine solchen Erfahrungen gemacht, bisher (was nicht heissen soll das es nicht sein kann) hat bei mir jede Klingen sowohl im Torsion wie auch im Gradschnitt geklappt, wobei mir die ein oder andere (z.B. die RP oder meine Standardklinge die Isana) im Ibsen aufgrund mangelnder Aggressivität nicht zugesagt haben.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

KO_BE

Hmm; ich hatte vorgestern eine Voshkod im 37c (d.h. da ist die Klinge auch immer noch drin) und finde nicht, dass die eine schlechtere Performance zeigt, als in anderen Hobeln (konkret: ich habe gerade 3 Hobel parallel "geladen"; Ikon Dualhead, R 41 und 37 c).
Das heißt aber nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass es tatsächlich Klingen gibt, die mit einem Torsionshobel besser oder schlechter harmonieren.
Der Mensch ist gut; nur die Leut´ sind schlecht (Nestroy)

Frank OZ

 ??? Ob eine Klinge speziell in einem Torsionshobel schlechter funktioniert als in einem Gradschnitter wüßte ich nicht zu sagen. Ich kann mir vorstellen, dass besonders dünne Klingen zumindest früher einmal für einen Torsionshobel besonders geeignet waren, weil so eine Klinge schärfer sein konnte und ihre Stabilität im Hobelkopf durch die Torsion sichergestellt war.

Heuer scheinen alle Klingen – wie die Feather als der wohl schärfsten unter ihnen -- 0.01mm dick zu sein. Gäbe es dünnere Klingen, hätte hier im Forum sicher jemand einen Unterschied bei der Verwendung im Fatip, 1909er oder dem Garstigen festgestellt, weil bei diesen Hobel die Klinge soweit hervorsteht , dass ein dünneres Blättchen den Effekt des ,,Flatterns" noch beflügelt hätte. Habe ich da etwas überlesen?

So gesehen hat sich der Torsionshobel für diejenigen, die den Gillette-Slide praktizieren eigentlich erledigt – bis es mal wieder eine extra dünne Klinge gibt.

Nightdiver

Hat die Voskhod denn so viele und starke Ausreißer, dass ich, jedesmal, wenn es in einen Schrägschnitt ging, eine taube Klinge gegriffen habe?
Ich habe keine der "schlechten" Klingen weiter verwendet, sondern immer eine frische genommen und die alte entsorgt. Von daher könnte es also möglich sein, Ausreißer erwischt zu haben, aber gleich zwei in einem Paket?
Gruß Kay

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Frank OZ

... bei meinen Russen-REDs finde ich in größeren Abständen immer wieder mal einen bösen Wolf, aber noch nie zwei pro Päckchen. Schade, war früher ausgeschlossen. Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen mit anderen Kandidaten aus St. P.?

slimboy

#6
Beim Torsionshobeln kann die Klinge ja leicht etwas schräg drinliegen. Villeicht wars einfach das.

Versuchs doch mit einer neuen Voskhod und zieh die Klinge während des Festdrehens seitlich am Kopf etwas hoch. So dass die Klinge auf beiden Seiten parallel zum Kopf/Schaumkante liegt.

Bei mir geht die Voskhod im 37er (mein einziger Torsionshobel) aber die Ladas gefällt mir besser, in allen Hoblen.

slimboy


Standlinie

Egal, welche Rasierklinge ich auch in welchem Hobel (Geradschnitt, Schrägschnitt, Torsion, Zahnkamm, Butterfly) eingesetzt habe, kam es mir so vor, als würden folgende Parameter Einfluss auf mein späteres Rasurergebnis nehmen. Ich zähle meine Erfahrungen einmal auf. Abhängigkeiten können sich zum Beispiel ergeben durch:

- die Härte der Bartstoppeln (harte Borsten sorgten bei mir für einen höheren Schneidwiderstand),
- die Empfindlichkeit der Gesichtshaut (sensible Haut begünstigt die Entstehung von Mikroschnitten),
- der Vertruthahnungsgrad an Kehle und Hals (viele Falten erschweren eine ungezwungene Rasur),
- die Qualität des Rasierschaumes (sahneartiger Schaum hat sich bei mir immer bestens bewährt),
- die Einwirkungszeit des Rasierschaumes (bei mir mit harten Borsten mindestens 3 Minuten Einwirkungszeit),
- der Weichheitsgrad des Wassers (weiches Wasser begünstigte bei mir die Rasur),
- meine Tagesform (wenig Schlaf verschlechterte das Rasurergebnis bei mir),
- von der Hobelkopfkonstruktion (zu schlaffer Gillette-TECH gegenüber dem sehr oft als zu aggressiv empfundenen Mühle R41),
- die Qualität der Rasierklinge (einige chinesische Klingen eignen sich allenfalls für den Ceranfeldschaber aber nicht zur Rasur),
- die richtige Haltung des Hobels bei der Rasur (der Hobel will gezogen und nicht angedrückt werden),
- von der persönlichen Einstellung gegenüber einer bestimmten Rasierklingenmarke (ich mag die Lord und Treat nicht).
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Nightdiver

Zitat von: Standlinie am 14. Juni 2013, 12:56:20
Egal, welche Rasierklinge ich auch in welchem Hobel (Geradschnitt, Schrägschnitt, Torsion, Zahnkamm, Butterfly) eingesetzt habe, kam es mir so vor, als würden folgende Parameter Einfluss auf mein späteres Rasurergebnis nehmen. Ich zähle meine Erfahrungen einmal auf. Abhängigkeiten können sich zum Beispiel ergeben durch:
Ich habe mal versucht, deine Problemparameter mal auf mich umzusetzten:
Zitat von: Standlinie
- die Härte der Bartstoppeln (harte Borsten sorgten bei mir für einen höheren Schneidwiderstand),
Ich habe zwar kein Federpflaum, aber da ich (früher zumindest mal) Dunkelblond bin/war, ist mein Barthaar nicht so megadick
Zitat von: Standlinie
- die Empfindlichkeit der Gesichtshaut (sensible Haut begünstigt die Entstehung von Mikroschnitten),
Keine Lederhaut, aber da ich auch keine Probleme mit dem R41 habe, schon etwas abgehärtet.
Zitat von: Standlinie
- der Vertruthahnungsgrad an Kehle und Hals (viele Falten erschweren eine ungezwungene Rasur),
Soweit bin ich mit der Klinge garnicht gekommen. Da war schon an der Wange schluß.
Zitat von: Standlinie
- die Qualität des Rasierschaumes (sahneartiger Schaum hat sich bei mir immer bestens bewährt),
An dem gabs beide Male nichts zu meckern. War mit der anderen Klinge dann ja auch gut.
Zitat von: Standlinie
- die Einwirkungszeit des Rasierschaumes (bei mir mit harten Borsten mindestens 3 Minuten Einwirkungszeit),
Ich habe die Zeit nicht gestoppt, aber mache mit dem Pinsel lange im Gesicht rum, dass es bisher immer gepasst hat.
Zitat von: Standlinie
- der Weichheitsgrad des Wassers (weiches Wasser begünstigte bei mir die Rasur),
Das Wasser hat sich zwischen den Rasuren wohl nicht maßgeblich verändert...
Zitat von: Standlinie
- meine Tagesform (wenig Schlaf verschlechterte das Rasurergebnis bei mir),
Da ich Nachmittags/Abends rasiere, kann ich Übermüdung bei mir ausschließen.
Zitat von: Standlinie
- von der Hobelkopfkonstruktion (zu schlaffer Gillette-TECH gegenüber dem sehr oft als zu aggressiv empfundenen Mühle R41),
37c zu Progress auf 3,5. Progress ist da wohl bissiger...
Zitat von: Standlinie
- die Qualität der Rasierklinge (einige chinesische Klingen eignen sich allenfalls für den Ceranfeldschaber aber nicht zur Rasur),
Die habe ich ja in verdacht
Zitat von: Standlinie
- die richtige Haltung des Hobels bei der Rasur (der Hobel will gezogen und nicht angedrückt werden),
Mit einem mir bisher unbekannten Hobel versuche ich eigentlich immer ohne Druck zu rasieren. Das kommt erst, wenn ich ihn besser zu kennen glaube.
Zitat von: Standlinie
- von der persönlichen Einstellung gegenüber einer bestimmten Rasierklingenmarke (ich mag die Lord und Treat nicht).
War eigentlich durch die gute Rasur im Progress positiv

Zitat von: slimboy am 14. Juni 2013, 12:05:56
Beim Torsionshobeln kann die Klinge ja leicht etwas schräg drinliegen. Villeicht wars einfach das.

Klinge war gerade. Da ich ein paar Hobel habe, die Klingenspiel haben, kontrolliere ich, dass die Klinge richtig sitzt.



Dann werden es wohl sehr warscheinlich zwei taube Nüsse gewesen sein. Die nächste Voskhod werde ich einmal in einem geraden Hobel proberasieren und dann noch einmal im Torisonshobel versuchen. Wenn es dann auch nicht klappt, sehen wir weiter... ;D
Gruß Kay

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