Erster Versuch einer Restaurierung

Begonnen von redmatze, 17. November 2008, 13:40:17

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

redmatze

Hallo,
hab es auch gewagt:

Da ging doch einiges an Material flöten

Rasiert wie  ne 1+

Beim Nächsten mal wird alles besser ( auch die Fotos- habs heut net hingekriegt!)
Für Konstruktive Kritik bin ich wie immer dankbar!
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Pepe

sehr gute Arbeit finde ich :D
Hast Du das Messerheft auch selbst gefertigt?  Welches Holz ist das?

redmatze

Danke, für das erste Mal bin ich auch zufrieden , naja besser gehts immer.
Das Heft hätte mal Parkett werden sollen (Buche).
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Pepe

#3
klar geht's immer besser...aber das muss erstmal jemand nachmachen... 8)
wenn man das 'vorher - nachher- betrachtet, kann man nur sagen: das hast Du sehr gut gemacht!

zum Heft: heißt das, Du hast zwei Parkett-Stäbchen entsprechend bearbeitet? wo hast Du die Nieten etc. her?


redmatze

Zitatzum Heft: heißt das, Du hast zwei Parkett-Stäbchen entsprechend bearbeitet? wo hast Du die Nieten etc. her?

Das Holz war so ein Musterstück (so 10 * 20*1cm), also am Stück.
Die Nieten sind Messingnägel aus dem Baumarkt (habe den Kopf abgezwickt und einen neuen Kopf gehämmert, ich find die original Köpfe zu wuchtig).
Die Unterlegsscheiben sind aus der Bucht (1,6mm), die ich dann mit so einem Körner ( vielleicht weis jemand den Fachausdruck)? In Holz gedrückt habe:



Dadurch bekommt man eine schöne Wölbung, sieht halt besser aus als eine gerade U-Scheibe. Funktioniert auch mit größeren Scheiben.
Die Oberfläche des Holzes habe ich nur mit Sanding Sealer(Drechslereibedarf- Schellack Basis) behandelt und mit Stahlwolle 000 . Werde aber nochmals abschleifen müssen, da Fingerabdrücke(dezent) sichtbar sind. Ich Trottel habe zu früh drangelangt.  Wenn man es gescheit macht, kriegt man eine tolle, glänzende Oberfläche hin. Werde bestimmt noch bessere Fotos hinkriegen, aber heute nimmer!
Den Keil habe ich aus einer Aluschiene gemacht (würde ich nicht mehr machen). Naja, was man halt zuhause rumfahren hat...
Ich glaube, jetzt werde ich mir mal noch über gescheites Holz Gedanken machen.
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

buzzer

Hi Matze,

Körner - das ist der Fachausdruck ;)

Tolle Arbeit hast Du da geleistet!

Rolf
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

JeremiahJohnson

Donnerkeil - das Messer ist ja kaum wiederzuerkennen!

Wirklich erstklassige Restaurierungsarbeit! :o

Eine Frage: Wie entfernt man solch hartnäckigen Rost bzw. wie bekommt man ein altes Messer wieder auf Hochglanz??
Viele Grüße,

Thomas

harrykoeln

Zitat von: JeremiahJohnson am 17. November 2008, 15:45:21
...Eine Frage: Wie entfernt man solch hartnäckigen Rost bzw. wie bekommt man ein altes Messer wieder auf Hochglanz??

Da hilft nur eins... Schleifen. Bis der Rost weg ist. Dann weiterschleifen bis 600 oder feiner und dann polieren mit Filz und Unipol.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

redmatze

Den groben Rost kann man mit Rostradierer wegbekommen, aber nur den oberflächligen, sonst hat man da klasse Kratzer drin, die schlecht wieder weg wollen. Grobes Schleifpapier am Anfang und dann immer feiner werden. Stahlwolle habe ich auch benutzt.
Beim Polieren habe ich Bindulin Polierpaste/rot benutzt. Nevrdull sollte ganz gut sein, ich bin aber damit,  nicht so zufrieden. Autosol ist ähnlich wie Bindulin.
Ich pers. bleibe bei Bindulin, da ich beim Polieren die beste Wirkung feststellen konnte (Polierlappen wird immer schön schwarz und zwar schneller als bei  Nevrdull.)
Tja, altes Hemd aus dem Schrank und dann gib ihm ... bis die Finger abfallen! Hatte bis dato noch kein Dremel (habe jetzt so ein Billigteil, Stufenlos, bis 20000 Umdr., handlicher als ein Dremel und viel billiger).
Heutzutage benutze ich gerne die blauen Polieraufsätze von Dremel mit kleiner Drehzahl ( für den Rost), geht ziemlich fix von der Hand, aber auch da bin ich vorsichtig geworden, da sonst auch unschöne Schleifspuren zu sehen sind. Die Filzaufsätze von Dremel fürs polieren sind prima und machen das leben leichter. Per Hand gehts natürlich auch gut, kostet halt ne Masse Zeit.
Und jetzt mal ein ganz dickes Lob an alle Restaurationsfreaks und Ihre Kommentare in diesem Forum. Hab soooooooviel bei Euch abschauen können!

Ups, harrykoeln war schneller!
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

redmatze

Hallo harrykoeln:
Unipol, meinst Du die blaue Paste? Benutzt Du dafür einen Polierbock ? Ich habe es einmal versucht und war nix, ich denke, ich mach da einen Fehler bei der Handhabung.
Auf die Gefahr hin das ich mich blamiere:
drehende Filzscheibe, dann Paste dranhalten bis Filz die Paste aufgenommen hat und dan ran an das Eisen? ??? Oder bin ich doch zu blöd ?
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

UbuRoy

#10
Vielleicht, um den ja recht extremen Verschliff in Grenzen zu halten, beim nächsten mal das Messer beim Schärfen ganz leicht am Rücken anheben (so ein - zwei mm, besonders da, wo es nicht richtig aufliegt an der Schneide). Dadurch bekommst Du es 100pro erheblich schneller scharf ohne diese - doch recht gewaltigen - Abträge am den Auflagen und an der Schneide. Die Klinge ist definitiv nicht ganz gerade, würde ich sagen.

Du hast hier quasi den Verzug der Klinge durch massiven Abtrag bereinigt was sicher ein ziemlicher Aufwand war?.

Sehr viel einfacher ist es, beim Schärfen den Kurven beim Verzug, die ja meist sehr gering sind) zu folgen und damit viel weniger Material abtragen zu müssen, um das Messer mindestens genauso scharf (eher schärfer) zu bekommen.

Anfangs hab ich es auch ähnlich wie bei Deinem gezeigten Messer gemacht, hat oft Tage gedauert ohne ein wirklich befriedigendes Schärfergebnis hinzubekommen.

Inzwischen mach ich es rein nach Gefühl und kippe das Messer ein wenig oder auch ein wenig mehr an. Dadurch wird die zu schärfende Klingenfläche um ein vielfaches kleiner und der schärfvorgang erheblich effektiver.

Nur mal so als Tipp ;-)

redmatze

Schön wieder mal was von Dir zu hören!

ZitatDu hast hier quasi den Verzug der Klinge durch massiven Abtrag bereinigt was sicher ein ziemlicher Aufwand war?.

Oh ja!
Beim ersten Messer (die Klinge habe ich ca. im April gemacht) macht man halt drauflos, wie Du sicher weißt.
Das mit dem Anheben muss ich mal üben und ist eine gute Idee! Ich hätte den Rücken auch dicke Abkleben können (mach ich zur Zeit mit Aluband)? Oder was meinst Du?
Grüße
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Guilty

Hallo Redmatze,

zu allererst mal Glückwunsch zu der Restaurierung.Hast Dir viel Arbeit gemacht mit der Schale und dem aufpolieren der Klinge.

Das es rasiert wie ne eins nehme ich Dir ab und es freut mich für Dich.Allerdings muss ich sagen das es nicht im Sinne des Erfinders ist den Rücken so lange über den Stein zu schruppen bis er im Einklang mit der Schneide ist.Da bei den meisten alten Klingen (gerade Derbe) der Rücken nicht gerade verläuft muss man mit diesen Klingen anders umgehen.Was nützt Dir ein scharfes Messer(was natürlich bei langem Schruppen auf dem Stein mal Scharf wird)wenn es nachher unansehnlicher aussieht.
Klebe beim nähsten mal den Rücken ab.Nehme dir Stück für Stück vor und schärfe auch mal im Bogen.Den gerade bei Bogen legt die Schneide sich zwangsläufig in die Richtige Position.

harrykoeln

Zitat von: redmatze am 17. November 2008, 17:00:21
Unipol, meinst Du die blaue Paste? Benutzt Du dafür einen Polierbock ? Ich habe es einmal versucht und war nix, ich denke, ich mach da einen Fehler bei der Handhabung.
Auf die Gefahr hin das ich mich blamiere:
drehende Filzscheibe, dann Paste dranhalten bis Filz die Paste aufgenommen hat und dan ran an das Eisen? ??? Oder bin ich doch zu blöd ?
Genau... ich hab aber noch a) andere Pasten, b) andere Polierfilze.
Grobarbeit wie schleifen und so mach ich mit dem Dremel. 120er 150er 240er kommt auf den Fall und den Rost an. Ist der Rost weg, hoch bis 400, vielleicht 600, dann Werkzeugwechsel und Polierfilz ruff. Alles was dann poliert kannste nehmen - Elsterglanz, Chrompolitur, Stahlfix, Ceranfeldreiniger, Unipol, was auch immer. Oder/und Polierbock und dann genau so. Paste ranhalten (Du brauchst wirklich nicht viel: Kennst ja das Zählen 21, 22 und so. Du hältst die Paste höchstens bis .. "einund" ran.) - less is more. Und dann gib ihm.   
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Indian

Ich finde auch, es ist toll geworden. Mir fiel beim ersten Betrachten die "neue" Form auf. Eigentlich kann man erst bei mehrfachen Hinschauen erkennen, dass es das gleiche Messer ist. Das liegt hauptsächlich an der gebogenen Linie am Rand. Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du den beim Schärfen abgetragen und dadurch ergibt sich diese Form?

Ich bin gerade dabei mein altes Zwilling zu restaurieren. Es hatte Flecken und vorne war eine Ecke raus. Die habe ich mit einem groben Schleifstein und einem Dremel herausgeschliffen. Es musste allerdings gekürzt werden.. Dann habe ich versucht mit dem Dremel die Oberfläche zu sschleifen. Ging aber nicht so gut, weil der Dremel doch ziemliche Spuren hinterließ. War vermutlich zu blöd dafür. Habe dann mit Hand weiter gemacht. Als lettes habe ich 1000er genommen und dann mit Polierpaste versucht die letzten Kratzer herauszubekommen. Geht aber nicht. Habe mir gerade feineres Schleifpapier bestellt.

Wollte es anschließend mit dem Dremel und Poliervorsatz probieren. Welcher Vorsatz ist da geeignet, Scheiben oder doch Köpfe?

ZitatDie Nieten sind Messingnägel aus dem Baumarkt

Das steht mir auch noch bevor. Was haben die Messingstifte für einen Durchmesser? Ich denke 1,6 mm müsste richtig sein, oder? Ich kann bei mir nur 1,5 mm Stifte entdecken. Muss mal in die Stadt fahren und dort schauen.

Viele Grüße Peter