Finischer für'n Fuffi?

Begonnen von GregausO, 06. Mai 2017, 17:54:58

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GregausO

Hi zusammen,

für mein Setup hätte ich gerne noch einen Finischer, aber ich will nicht soviel ausgeben (klar, wer will das schon freiwillig),
aktuell ist mein letzter Stein in Imanishi 6000. Ich hätte gerne was ab 8000.
Was wäre empfehlenswert, ein Thüringer, oder Waliser, oder ... ?
Der Stein sollte eine vernünftige Größe haben, also nicht unter 200x60x15mm

Freue mich auf eure Tips

Hellas

Bei deinen Wunschmaßen wirds mit einem echten Thüringer arg eng mit dem Budget, aber für einen evtl sogar 2 Waliser (dragons Tongue (gefühlt ca. 9-10k) oder Yellow Lake (gefühlt ca. 11-12k) sollte es reichen ;) Der "Thüringer" Schiefer von bessermesser liegt auch im Budget, aber mit dem hab ich keine Erfahrung.

Grosser

Bei dem Budget würde auch ich zu dem Walisischen Schiefer raten. Thüringer im der von dir gewünschten Größe gibt es nur sehr selten im zweistelligen Bereich.
Auch andere "vintage" Finisher gehen meist für mehr Geld weg bzw. haben kleinere Abmessungen.
Viele Grüße, Christoph

GregausO

Der "12K Chinese" aus PL hätte nur 50m Breite, aber wäre der eine "bessere" Wahl als der Waliser?

Hellas


Der Hein

Natursteine fallen immer etwas unterschiedlicher aus. Man kann beim Waliser Pech haben und einen untypisch groben erwischen oder einen untypisch langsamen, und genauso kann man das mit dem Chinesen erleben.

Ich habe bisher zwei von den Walisern (15K und 12K) und drei Chinesen. Ich benutze davon fast ausschließlich den kleinen 15K Waliser, selten den einen Chinesen, der eindeutig der Beste von den war. Bei den Walisern ist das nicht so besonders schwer herauszufinden, ob sie grob, fein oder langsam sind. Bis 400 grid abrichten, danach mit dem Anreiber drei Runden und danach kann man die verwenden. Bei den Chinesen war das bei allen drei Exemplaren bei mir noch nicht das optimale Ergebnis. Zwei habe ich bis zum 8K Korundstein geglättet (den Besten einmal mit einem 1200er SiC Stein geglättet) und dann mit 400er Diamantschlamm von einem Anreiber und einem Anreiber zum Verreiben des Schleifschlamms etwas griffig gemacht. Danach waren zwei von denen etwas grober als der Beste von denen. Von der Schleifgeschwindigkeit ist einer von den beiden gröberen der schnellere, ich benutze aber wenn überhaupt nur den besten, da ich die sanfte Schneide mag, die er produziert.

Ich kann nicht sagen, wie sich die Qualitätsstreuung verhält, meine drei Chinesen sind aber deutlich unterschiedlicher, als die beiden schon an sich unterschiedlichen Waliser. Auf die Unterscheidung zwischen 8K, 12K und 15K kann man sich bei AJ dahingehend verlassen, das wirklich drei unterschiedliche Steinarten damit gemeint sind. Bei den Chinesen kann ich nicht einmal sicher sagen, ob die aus dem selben Steinbruch kommen.

Falls AJ noch einen 15K Stein hat, empfehle ich den. Aber wenn man von einem künstlichen 6K kommt, könnte es zwei Durchgänge brauchen, bis man da wirklich keine Verbesserung mehr erzielt.

Ansonsten ist für 50 € ein gelegentlich verfügbares Angebot für einen 12K Naniwa Specialty immerhin in Reichweite, und aus China gibt es einen harzgebundenen 12K Diamantstein bis runter auf 43 € (im Angebot). Den letzteren habe ich, und ich möchte den inzwischen als Option nicht mehr missen. Man muss zwar damit schon etwas Erfahrung sammeln, damit das Messer akzeptabel sanft wird, aber die fabelhafte Schärfe und Schneidfreudigkeit ist schon das herrausragende Merkmal.

Für etwa 50 € fällt mir ansonsten nur ein translucent Arkansas ein. Aber mit einem so schwierig auf das Optimum zu bringenden Stein anzufangen halte ich für aussichtslos.

ede.duembel

ich stelle meine Frage mal hier rein, denn sie ist im Prinzip gleichlautend.

Mein bislang letzter Stein ist die feine Seite des Cerax 1000/6000er "Stein" und ich suche auch noch etwas feineres zum Abschluss.

Was ist denn von diesem als Thüringer verkauften Stein zu halten:

http://www.wetzen-und-schleifen.de/produkte-details.php?artikel_nummer=013.10113

Und wo bekomme ich denn einen "Waliser" her?

Danke und Gruß
ede


GregausO

Jetzt ist es erstmal der Waliser geworden.
in der Bucht 172615956280

Danke euch für eure Ideen

BastlWastl

Echte Thüringer für kleines Geld gibt es nach wie vor hier:http://www.thuringianhones.de/ Das Material braucht sich keinesfalls vor einem original Escher zu verstecken! Ist sicher gleichwertig!

Arkansas sind nochmal ne Nummer feiner aber ein Scheißaufwand die richtig herzurichten....

Ansonsten Belgier, die sind zwar nicht einfach zu erlernen, aber mit etwas Übung nahezu jedem Stein überlegen....

Gibt es ja genug zu lesen hier im Forum zu den Themen....

Grüße wastl.




perteges

Zitat von: ede.duembel am 07. Mai 2017, 14:21:00
....

Was ist denn von diesem als Thüringer verkauften Stein zu halten:

http://www.wetzen-und-schleifen.de/produkte-details.php?artikel_nummer=013.10113

..


Das ist schon seit langer Zeit mein Lieblingsstein, für mich ein perfekter Schlussstein.  Vielleicht hab ich auch einfach Glück gehabt und einen besonders guten erwischt - aber
Du findest hier im Forum einge Threads zu diesem Stein.
Schau auch mal unter "=https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,4501.0.htmlHerbertz Wasserabziehstein" und MST Müller


Der Hein

Zitat von: ede.duembel am 07. Mai 2017, 14:21:00
ich stelle meine Frage mal hier rein, denn sie ist im Prinzip gleichlautend.

Mein bislang letzter Stein ist die feine Seite des Cerax 1000/6000er "Stein" und ich suche auch noch etwas feineres zum Abschluss.

Was ist denn von diesem als Thüringer verkauften Stein zu halten:

http://www.wetzen-und-schleifen.de/produkte-details.php?artikel_nummer=013.10113

Und wo bekomme ich denn einen "Waliser" her?

Danke und Gruß
ede



Hallo ede,

der Thüringer MST heißt nur so, der kommt nicht aus dem historischen Abbaugebiet des echten Thüringers. Soweit ich sagen kann, ist der identisch mit dem Herbertz-Abziehstein, jedenfalls ist mein Herbertz Abziehstein die 20x5 cm Ausgabe des Thüringer MSTs von Wetzen & Schleifen. Mein großer Thüringer MST ist besser als der 12K Waliser und schlechter (aber schneller) als der 15K Waliser. Der Herberts ist etwas grober als der von Wetzen & Schleifen. Wie gesagt, Natursteine variieren.

Die Waliser bekommst Du aus der englischen Bucht. Such mal nach mit der erweiterten Suche nach dem Anbieter "aj_1001".

doorsch

Zitat von: GregausO am 06. Mai 2017, 17:54:58
Hi zusammen,

für mein Setup hätte ich gerne noch einen Finischer, aber ich will nicht soviel ausgeben (klar, wer will das schon freiwillig),
aktuell ist mein letzter Stein in Imanishi 6000. Ich hätte gerne was ab 8000.
Was wäre empfehlenswert, ein Thüringer, oder Waliser, oder ... ?
Der Stein sollte eine vernünftige Größe haben, also nicht unter 200x60x15mm

Freue mich auf eure Tips

Ich möchte mal einen anderen Ansatz wagen, egal wie, die Bestellung ist ja nun bereits getätigt. Wenn man hier im Forum liest wird man
einiges zu dem Thema "günstiger Abschlusstein" bzw. günstige Schärftechniken finden. Ich finde die Fragestellung immer legitim und durchaus berechtigt diese auch so zu stellen...schließlich hat keiner von uns etwas zu verschenken....

Hinzu kommt leider eben oft doch der Gedanke das die Nassrasur ein günstigeres Hobby wäre als wenn man sich
mit Rasierern alla "Wilkinson" & Co. rasiert. Ich glaube immer noch das dies zu 95 % ein Trugschluss ist, da man fast automatisch eine
gewisse Sammellaune und Probierverlangen entwickelt, egal ob man das nun auf Messer, Hobel, Seifen, Aftershaves oder sonstiges bezieht. Ich bin der festen Überzeugung das nur ganz wenige bei einem Pinsel und einem Messer bleiben (um günstig zu bleiben) um sich dauerhaft damit zu rasieren. Diese Personen werden vermutlich auch nicht in das Thema "selbstschärfen einsteigen" sondern ihre Messer schärfen lassen...

Wenn man dann nun ins selbstschärfen einsteigt fängt es ja schon damit an das man vom Prinzip her mit einer Schärfreihenfolge starten muss, und so wie bei deinem Beispiel also schon mal ein Mindestequipment benötigt. Eine weitergehende Frage ist auch ob man denn pasten benutzen möchte oder lieber direkt vom Stein auf Leinen/Leder geht und auf Pasten verzichtet....aus meiner Sicht liegt der Unterschied nur darin das man auf "feinere Körnungen" verzichten und schon bei niedrigerer Körnung auf Paste gehen kann.....weiter ausgeführt also nicht so viel Geld für feinere Steine ausgeben muss....

Nun kommt die Frage nach dem Abschlusstein, ja der Waliser ist sicherlich etwas was im Rahmen eines günstigen Budgets liegt. Auf der anderen Seite gibt es viele Steine die aus meiner Sicht doch noch etwas mehr können und preislich nicht zu weit weg liegen....

Der Thüringer ist schon gefallen und der Arkansas auch....ich denk man bekäme für 80EUR durchau einen schönen ausreichend großen Thüringer, ganz sicher auch für 40 EUR - 80 EUR einen tollen Arkansas (translucent / Black Hard). Die Frage ist ob man auf Dauer mit dem Waliser zufrieden ist...und ich frage mich selbtskritisch dann auch immer ob die 40 EUR zu sparen nun Sinn gemacht haben. Ich hatte die Chance bisher einiges an Steinen testen zu können und bin mittlerweile davon weg nach der günstigsten Variante zu schauen, ich ubertrage das gerne mal auf Hochqualitive Möbel, oder auch gerne Fleisch vom Bauern um die Ecke...warum kaufen wir denn immer "das Günstigste"....? Ich habe meinen Standpunkt soweit geändert das ich auf allen Gebieten lieber etwas mehr ausgebe und dafür zu 80% zufriedener bin als wenn ich mal wieder "gespart" habe.....was nicht geht ist mehr für was ausgeben und dann keine Gute Qualität bekommen, dann ist es was anderes....

Mich würde interessieren wer von den Nutzern hier die Waliser immer noch regelmäßig benutzt und nicht schon länger auf andere
Alternativen gewechselt hat. Ich benutze seit lagenm definitiv meine Thüringer und meine Arkansas Steine, die Waliser sind leider zur Dekoration im Keller geworden, und das hat für mich zumindestens einen Grund....

Das soll nur mal meine persönliche Sicht darstellen letztendlich muss jeder seinen Weg alleine finden.



ede.duembel

Zitat von: doorsch am 08. Mai 2017, 13:05:50
Ich möchte mal einen anderen Ansatz wagen, egal wie,...

Danke dir, meine Bestellung ist ja auch noch nicht getätigt und ich bin mir sicher einige weitere potentielle Bestellungen von anderen sicher auch noch nicht.

Deine Ausführungen haben mir - z.B. auch in Bezug auf die Pasten geholfen. Für die Paste brauche ich ja auch wieder einen passenden Riemen, welcher ja auch noch bezahlt werden will. Insofern relativiert sich das gegenüber einem Steinstetup auch wieder ein wenig. Also übersetzt heisst das für mich, der heute beim 6000er Stein fertig ist. Danach käme dann entweder ein Pastenriemen oder ein feiner Stein als Finisher, aber nicht sowohl als auch.

Auch was dein Ansatz "lieber einmal richtig als mehrfach falsch zu kaufen" bin ich bei dir. Ohne dabei gleich ins Verschwenderische zu geraten und gar nicht mehr auf den EUR zu schauen. Nur ist es eben für den Einsteiger in die Schärferei enorm schwierig das eine vom anderen zu unterscheiden.

Insofern würde ich die Frage danach wer denn noch seinen Waliser nutzt erweitern um "falls nicht mehr, was denn alternativ" erweitern.

Und wenn da jemandem bewusst wird, dass da ja noch ein "nur zweitbester" Finisher im Keller schlummert und vor sich hin trocknet der kann sich natürlich auch gerne melden. Zum Erfahrung sammeln nehme ich enorm gerne gebrauchtes Material. Und ggf komme ich dann auch selber zu dem Urteil, dass ein Original Thüringer gegenüber einem Waliser diesen oder jenen Vorteil hat.

Gruss ede

titanus

Schön geschrieben, Herr Doorsch.
So sehe ich das auch!

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

GregausO

#14
Herr doorsch,
ich sehe es oft ebenso wie du geschrieben hast, aber für manche Bereiche des Lebens ist mir manchmal ein kleiner/günstiger Testballon genug.
Der Waliser kam hier gut weg, ebenso der Thüringer und auch der Chinese war bei einigen vorne.
Jetzt kommt der Waliser, dann sehe ich mal weiter ;)