Heft, Nieten und polieren

Begonnen von Indian, 11. November 2008, 12:57:10

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Indian

Nachdem mich vor einigen Wochen das Rasurfieber gepackt hat, möchte bzw. muss ich an einigen Messern etwas tun. Für das ein oder andere Problem habe ich noch keine Lösung gefunden.

Ich habe derzeit  6 Messer in unterschiedlichen Zuständen: 1 Revisor (unbenutzt), 1 Helljestrand, 1 Engström, 1 Hellberg, 1 Zwilling und ein A. Berg.

Das Zwilling war mein Anfängermesser. Nach einem Unfall hatte es zwei Macken. Vorne ist ein Stück der Schneide rausgebrochen und in der Schneidefläche war eine Scharte. Ich hatte es weggepackt und mangels Messer bin ich auf Systemrasierer umgestiegen. Jetzt habe ich neu angefangen und mir gedacht ich versuche das Zwilling zu retten. Da es eh schon stark beschädigt ist, kann ich als Anfänger nicht viel verkehrt machen. Dann ist eben hin.

Also habe ich die Klinge aus dem Heft genommen und die Macken herausgeschliffen. Es musste dafür rund 1 cm gekürzt werden. Dann habe ich versucht die Flecken herauszuschleifen. Das ist alles auch einigermaßen gelungen. Ich bin mit feinem Schleifpapier 240, 400 und 1000 vorgegangen. Jetzt sind aber noch feine Kratzer drin.

Was verwendet ihr so für das Schleifen und Polieren? Sind die Mesh Pads eine Alternative? Mit Metallpaste habe ich es schon probiert. Das ist noch zu fein.

Dann muss ich das Messer später wieder in das Heft einnieten. Nach längerer Suche möchte ich das mit Messingstiften 1,6 mm versuchen. Leider ist Heft beim Entfernen der Niete leicht beschädigt worden. Vor allem die Unterlegscheibe zwischen Niete und Heft ist nicht mehr zu verwenden. Was kann ich da verwenden? Oder hält das ohne?

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig helfen.
Viele Grüße Peter

Lord Vader

die feinen kratzer des 1000ers kannst du mit noch feinerem papier wegbekommen. 1500 ist noch recht einfach zu bekommen, das solltest du auf jedenfall noch machen, falls du noch feinere sachen kriegen kannst, wäre das sicherlich hilfreich (so bis vielleicht 3000). allerdings musst du irgendwann eh mit feinen polierpasten (autosol etc.) weitermachen. aber nach dem 1000er wird das noch zu mühsam sein. zu den mash-pads kann ich dir leider nix sagen, da ich sie noch nicht verwendet habe.

die messingstifte von 1,6 mm sollten zum nieten taugen. unterlegscheiben brauchst du aber auf jedenfall noch. dazu bekommst du in der bucht unterlegscheiben M2. die haben aber glaube ich einen innendurchmesser von 1,5 mm, musst die also noch leicht aufbohren (bohrer in 1,6 mm gibts auch in der bucht).

ist am anfang etwas nervig, alles zusammenzubekommen. irgendwann will man ja auch loslegen. aber ohne gute U-scheiben funktioniert das nicht so wirklich gut.

aber dir noch viel erfolg!

lg

jan

Indian

Das 1000er war das feinste, was ich hier in der Umgebung auftreiben konnte. Dachte auch es wäre kein Problem. Vermutlich schaue ich in den verkehrten Geschäften. Paste ist nach dem 1000er definitiv noch zu früh. Die Pads haben leider den Nachteil, dass die Angaben nicht mit denen von Schleifpapier vergleichbar sind. Ansonsten hört sich das gut an.

Danke mit dem Tipp bezgl. der Unterlegscheiben. Werde mal nachsehen. Problem ist aber immer der Versand. Man will ja nicht für Cent-Artikel einige Euro Porto zahlen. Werde mal in unseren Eisenladen im nächsten Ort nachfragen.
Viele Grüße Peter

Buddel

Die Mesh-Pads sind nicht wirklich der Hit für die Klingen. Viel passiert da nicht und außerdem sind sie bei dem Verschleiß zu teuer. Für Holz aber sind sie super! Die 1500er Mesh-Körnung entspricht in etwa 600er Schleifpapier.
Schau wegen des Schleifpapiers mal bei Autolackierereien bzw. im entsprechenden Zubehörhandel. Dort geht es dann schon mal hoch bis 3000er Körnung. Das ist dann wirklich Spiegelglanz.

http://cgi.ebay.de/25-Blatt-Schleifpapier-wasserfest-Koernung-2500_W0QQitemZ380069903307QQihZ025QQcategoryZ30927QQcmdZViewItemQQ_trksidZp1742.m153.l1262
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

harrykoeln

Sind die Macken alle raus und ich beginne in Richtung Politur zu werkeln, schnapp ich meinen Dremel, fange mit 180er oder 240er an, über 320, machmal noch 400 oder 600. Der Rest ist Menzerna und Unipol.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

redmatze

 harrykoeln:

nur bis 600er Papier? Und das geht? Ich habe letztens bis 1500 er gearbeitet und war nicht zufrieden! Kriegst Du dann den Rest nur mit dem Menzernazeugs weg (in den 70ern hat mein Paps dort gearbeitet- ich hatte dort auch in den 90ern beruflich zutun). Dürfte ich Dich fragen, was Du da verwendest (Riesen Auswahl dort)? Würde mir gerne das Zeugs besorgen- ist nämlich gleich um die Ecke.
Gruß redmatze
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Indian

Zitat von: Buddel am 11. November 2008, 15:16:49
Die Mesh-Pads sind nicht wirklich der Hit für die Klingen. Viel passiert da nicht und außerdem sind sie bei dem Verschleiß zu teuer. Für Holz aber sind sie super! Die 1500er Mesh-Körnung entspricht in etwa 600er Schleifpapier.
Schau wegen des Schleifpapiers mal bei Autolackierereien bzw. im entsprechenden Zubehörhandel. Dort geht es dann schon mal hoch bis 3000er Körnung. Das ist dann wirklich Spiegelglanz.

http://cgi.ebay.de/25-Blatt-Schleifpapier-wasserfest-Koernung-2500_W0QQitemZ380069903307QQihZ025QQcategoryZ30927QQcmdZViewItemQQ_trksidZp1742.m153.l1262

Dann werde ich mich mal eher nach Schleifpapier umsehen. Das mit dem Autohandel viel mir vorhin beim Tippen auch ein. Auf die Idee war ich vorher nicht gekommen. Werde da hoffentlich fündig. Werde da auch mal wegen Schleifpaste schauen. Meine ist Silberglanz oder so. Die ist eher für die Schlusspolitur geeignet. Da müsste vorher noch etwas vor. Geht die Schleifpaste für Autolack?

Kennt jemand etwas für die Auffrischung des Heftes (Kunststoff)? Habe bei Unipol etwas gesehen für Kunststoff.
Viele Grüße Peter

Buddel

Zitat von: Indian am 11. November 2008, 16:27:20

Kennt jemand etwas für die Auffrischung des Heftes (Kunststoff)? Habe bei Unipol etwas gesehen für Kunststoff.

Da kannst du das selbe nehmen wie für Metall - Stahlfix oder ähnliches funktioniert hier auch super und schadet nicht.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

redmatze

Sorry harrykoeln!
dachte wir sind bei der Klinge!
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Indian

Zitat von: redmatze am 11. November 2008, 18:26:25
Sorry harrykoeln!
dachte wir sind bei der Klinge!

Waren wir auch. Meine Frage betraf ursprünglich die Klinge. Weil ich gerade nach Poliermitteln geschaut hatte und Unipol für Kunststoff entdeckt hatte, habe ich die Frage unverschämt nachgeschoben. :)
Viele Grüße Peter

Guilty

#10
Zitat von: Indian am 11. November 2008, 16:27:20



Kennt jemand etwas für die Auffrischung des Heftes (Kunststoff)? Habe bei Unipol etwas gesehen für Kunststoff.

Zum Auffrischen der Schalen und zum Entfernen leichter Kratzer eignet sich sehr gut der Scratch-Remover "GT 47 Formula" Swiss Clean den man für Autolacke etc.verwendet.Aber auch handelsüblicher Lackreiniger eignet sich gut für diese Zwecke.










harrykoeln

Mit Holzheften gehe ich nicht viel anders um, nur das ich da mehr von Hand schleife. Bis 600 dann Filz und Polierpasten...
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

redmatze

Guilty :
ist ja der Hammer!!!

Guilty &  harrykoeln

Vielen Dank Euch beiden für die Tips!
learning by doing ist zwar nicht schlecht, aber wenn man es von erfahrenen Leuten wie Ihr es nunmal seit, Bescheid bekommt, wie man da vorgehen kann, einfach klasse und zeitsparend!
Gruß redmatze
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

harrykoeln

Kratzer in Kunststoffheften bekommst Du auch mit selbstgemachten Poliermitteln prima weg. Etwa Bimsmehl, Tripelpulver, Kieselerde CrxOx-Pigment in Öl aufschlämmen und los...
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Frank Zappa (1940-1993)

Senser

Die Unterlegscheiben sind nicht unbedingt nötig. Viele Messer haben auch gar keine. Gerade bei schweren Klingen verzichte ich sogar bewußt darauf, damit ich etwas mehr Reibungs Widerstand an den Schalen habe.
Gruß Senser