Heft, Nieten und polieren

Begonnen von Indian, 11. November 2008, 12:57:10

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Indian

Ich will erst mal ein Kunststoffheft reparieren. Es ist am Loch etwas ausgerissen. Sollte halten, aber ohne  Scheibe dürfte es nicht gehen. Es sei denn, ich würde den Stift sehr breit klopfen. An ein Holzheft will ich mich später mal wagen. Bei EBay habe ich Messingunterlegscheiben M1,6 gefunden. Die werde ich mal bestellen.

Das Zwilling hatte auf einer Seite eine Rosette. Auf der anderen Seite hatte der Nietstift einen flachen Kopf. Aber das mit dem dem Widerstand leuchtet ein.
Viele Grüße Peter

Buddel

Ihr redet, glaube ich, gerade aneinander vorbei. Senser meint die U-Scheiben zw. Messer und Heft an der Innenseite des Heftes. Du die Unterlegscheiben zw. Nietkopf und Heft an der Außenseite, oder?
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Senser


Indian

Zitat von: Buddel am 12. November 2008, 18:10:38
Ihr redet, glaube ich, gerade aneinander vorbei. Senser meint die U-Scheiben zw. Messer und Heft an der Innenseite des Heftes. Du die Unterlegscheiben zw. Nietkopf und Heft an der Außenseite, oder?

Ich meinte die Scheiben zwischen Heft und Nietkopf. An eine Scheibe zwischen Heft und Erl hatte ich nicht gedacht. Es waren zwei hauchdünne Scheiben aus Kunststoff (?) dazwischen. Die sind nicht mehr brauchbar.

Danke für die Vermittlung.
Viele Grüße Peter

harrykoeln

Unterlegscheiben (zwischen Heft und Klinge) mache ich mir, wenn sie ganz dünn sein sollen, beispielsweise aus alten Rasierklingen selbst. Manchmal korrigiere ich den Lauf einer Klinge im Heft mit diesen Scheiben, manchmal lasse ich sie einfach weg. Wie ich es brauche halt.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

rosepipo

Zitat von: harrykoeln am 13. November 2008, 08:17:07
Unterlegscheiben (zwischen Heft und Klinge) mache ich mir, wenn sie ganz dünn sein sollen, beispielsweise aus alten Rasierklingen selbst. Manchmal korrigiere ich den Lauf einer Klinge im Heft mit diesen Scheiben, manchmal lasse ich sie einfach weg. Wie ich es brauche halt.


    Hallo Harry!
Ich habe damals auch alte Rassierklingen als Unterlegscheiben benützt, ich habe sie sogar gebogen, damit ich einen Federungseffekt bekam. Ich benutzte
jetzt ein 0,1mm dickes Messingblech, aber dieses ist nicht gehärtet sondern weich. So kann das Messer besser auf und zu geklappt werden. Das
wichtigste ist, das die Scheibe so groß wie möglich hergestellt wird, denn zu kleine Scheiben nützen nichts, dann ist es besser lieber ohne.
Gruß an alle!

UbuRoy

Stimmt. Zu kleine oder zu dicke Scheiben arbeiten sich ins Heft hinein mit der Zeit.
Ausserdem eine zusätzliche Quelle von Feuchtigkeit und Schmuddel.

Indian

Leider komme ich aus Zeitgründen nicht weiter. Habe aber jetzt nach Messingstiften als Nietersatz gesucht und wurde fündig. Dabei habe ich jetzt beim Zwilling allerdings ein Problem. Denn die Löcher im Heft und im Messer haben unterschiedliche Durchmesser. Kann das sein? Die Löcher im Heft sind 1,4 mm im Messer mindestens 1,9 mm.

Die alte Niete ist leider beim entfernen kaputt gegangen. So kann ich nicht mehr sehen, wie das gelöst war. So weit ich das sehe, war aber kein Einsatz o.Ä. drin. Vermutlich war der Nietstift so gestaltet, dass es passt. Was mache ich nun? Bleibt wohl nichts anderes als die Löcher im Heft aufzubohren.
Viele Grüße Peter

UbuRoy

#23
@Indian: Das ist normal, das die Bohrung in der Angel erheblich größer im Durchmesser ist, als im Heft.

Je größer, desto mehr Vorsicht musst Du beim Vernieten walten lassen, weil die Gefahr des verbiegens des Pins halt wächst. Sehr kleinen Hammer nehmen und eine sehr gute Unterlage, am besten einen kleinen Amboß oder eine dicke Gußstahlplatte und dann leicht draufrumtickern.

Um Dir das Leben zu vereinfachen: Es gibt Pins, die statt der Ringköpfe Messinghülsen mit Wulstrand verwenden. Die Hülsen vereinfachen das Vernieten erheblich, weil sie ein verbiegen des Pins in der größeren Angelbohrung verhindern.
Außerdem entlasten sie massiv die Schalen beim Nieten und auch bei der Messerhandhabung und verhindern recht effektiv, das beim Vernieten alter Schalen diese leidigen Brüche und Risse auftreten.

Der Nachteil ist, der Durchmesser der Hülsen ist größer als der Pin Durchmesser (logo) und daher musst Du die Schalen etwas aufbohren. Manchmal, wenn dünne Schalen oder eine sehr dünne Angel vorhanden sind, mussen die Hülsen auch etwas runtergefeilt werden, weil sie im Messer zusammenstoßen. dann ist ein korektes vernieten nicht möglich! Egal wie sehr du darauf herumhämmerst.

Indian

Das heißt, ein "Schlackern" wird nur durch die Reibung zwischen Heft und Angel verhindert? Ich muss also beim Vernieten eine Balance zwischen Beweglichkeit und Halt hinbekommen?
Viele Grüße Peter

UbuRoy

Fast richtig ;-) . Wobei, schlackern tritt bei Bohrlochunterschieden von wenigen zehntel Millimetern eher nicht auf. Meist biegt sich im Bohrloch der Pin ein wenig und sorgt damit für guten Halt.