Überschärft mit Naniwas?

Begonnen von Tom_R41, 05. Februar 2017, 21:32:49

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Meisterd

Zitat von: Elias am 07. Februar 2017, 15:56:09
Zitat von: Senser am 07. Februar 2017, 13:36:30
exakt 37 Schübe bei 22° Raumtemperatur und 150 m ü. N. N >D

Also da stellen sich mir einfach die Haare auf, wenn ich so einen Quatsch lese...
es sind nämlich genau 36,5 Schübe bei 21 Grad Raumtemperatur...mannmannmann :D :D :D

Ihr macht mich fertig! Jetzt bin ich völlig überfordert!

36,5 Schübe kriege ich hin, habs schon mal mit einem Stöckchen geübt.
Aber meine Werkstatt liegt auf 121m ü.N.N., und hat nur 20,8 Grad! Das kann ja nix werden!

Kann ich das irgendwie ausgleichen? Mit gedämpftem Licht, oder leiser Musik?     Hilfeeee!

Elias


titanus

Zitat von: Tom_R41 am 07. Februar 2017, 13:00:36
Danke an alle für die Anregungen! Ich werde dann mal in der Tat mein Wedge ohne die zweite Facette angehen. Wie viele Züge sind denn auf dem Finischer üblich (ohne extra Tape) ? Ich habe so ca. 50 pro Seite gemacht.

Gruß
Tom

Wenn du wie Senser oder die anderen "Koniferen" ganz genau weißt, was du tust,
kommst du sicher mit 37,5 Schüben aus.

ich nehme mir heraus einfach mal 140 - 150 Schübe zu machen.
Was soll passieren, als dass man sich die Zeit nimmt?
Polieren kann ja nicht schlechter werden durch ein paar Schübe mehr...

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Meisterd

Viele Wege führen zum Ziel.
Hier ist doch das Ergebnis entscheidend.
Nicht jeder kommt mit gleichem Procedere zum gleichen Produkt.
Dafür ist das Thema zu komplex.
Aber wohl dem, der mit seinen Mitteln eine perfekte Schneide hinbekommt,
und seine Erfahrung weitergibt.



Tom_R41

Zitat von: titanus am 12. Februar 2017, 11:32:30
ich nehme mir heraus einfach mal 140 - 150 Schübe zu machen.
Was soll passieren, als dass man sich die Zeit nimmt?
Polieren kann ja nicht schlechter werden durch ein paar Schübe mehr...

titanus

es wurde schon mal oft in diesem Forum und auch in diesem Thread vom Überschärfen berichtet. Ich frage mich dann ernsthaft wie es zum Überschärfen kommen kann, wenn nicht durchs zu viel/falsches Finischen auf dem letzten Stein oder Pastenriemen. Daher auch die Frage. Das kontrovers diskutierte Setzen der zweiten Facette bringe ich in Verbindung mit meiner Schubtechnik mit diesem Effekt nicht in Zusammenhang. Ich werde dann einfach mal mit dem Wedge das Programm von vorne und ohne die 2. Facette durchgehen. Das hat schon mal gut funktioniert. 

Gruß
Tom

Tom_R41

ich habe mich nun etwas eingehender mit dem Thema "Überschärfen" beschäftigt. Insbesondere hatte ich den Effekt (nun ohne 2. Facette), dass meine RMs nach 12K Naniwa zwar super scharf wurden, allerdings ging je Messer nach den ersten Rasuren die Schärfe verloren und/oder das Rasurerlebnis war enttäschend (zupfend, ungründlich). Unter der Lupe konnte man streckenweise eine wellige, leicht gebrochene Faccettenlinie sehen. Nach mehreren Versuchen/Überlegungen/Rechechen bin ich auf die Quelle hier gestossen: https://jendeindustries.wordpress.com/2011/09/12/my-theory-on-overhoning-straight-razors-%e2%80%93-part-2/

Der Autor ist der Meinung, dass jeder feinerer Stein auch das Messer weiter schärft. Je feiner der Stein, umso schärfer wird das Messer. Das entspricht auch meiner Erfahrung. Allerdings kann nicht jeder Stahl und nicht bei jedem Schneidewinkel die so extrem fein gewordene Facette stabil halten. Sie bricht.  Es ist also auch sehr individuell je Messer, angesetzer Schneidewinkel und Körnung des letzten Steins. Genau das passiert bei mir.

So verträgt mein Wedge mit 3 Lagen Tape den 12K überhaupt nicht.  Es wird sehr scharf, bis zur ersten Rasur. Das hohle Scheffield mit 1 Lage Tape schlägt sich nach 12K viel besser, erste Rasur fantastisch, danach eher ordinär, aber bei Weitem nicht so schlimm wie das Wedge. Nach 8K hatten beide RMs gute Ergebnisse erzielt. Hier wären die Optionen: mehr Lagen Tape zu verwenden, um stabileren Schneidewinktel zu erreichen oder auf 12K-Finish zu verzichten bzw. nur sehr wenige Züge zu schieben.  Wenn ich mal wieder Zeit habe, probieren ich es aus.
   

titanus

Hast du deine Schneidwinkel mal gemessen?
Wenn die Geometrie nicht (mehr) stimmt, funz das alles nicht mehr.
Ich hatte mal ein Messer, das immer sofort (auch beim Schärfen) Ausbrüche bekam.
Schneidwinkel war 14°   dr:  o)

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Tom_R41

Zitat von: titanus am 10. April 2017, 11:00:29
Hast du deine Schneidwinkel mal gemessen?
Wenn die Geometrie nicht (mehr) stimmt, funz das alles nicht mehr.
Ich hatte mal ein Messer, das immer sofort (auch beim Schärfen) Ausbrüche bekam.
Schneidwinkel war 14°   dr:  o)

titanus
wie messe ich denn den Schneidwinkel? Ich würde diese bei den beiden RMs als recht flach einschätzen (das Gegenteil von derb).

BastlWastl

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,11455.0.html

etwas weiter unten ist eine Tabelle!

Da hat Titanus wohl recht, überschärfen gibt es nicht. Liegt höchstwahrscheinlich am Schleifwinkel. Bei "gröberen" Steinen wie dem 8k ist die Schneidenspitze noch nicht so dünn und somit auch stabiler aber schon scharf genug zum rasieren.

Als Vgl. Cliff Stamp Methode beim schärfen von Küchenmessern der schärft mit einem 8 Grad Winkel aber dafür nur mit Korn 80.... Funzt auch ist auch sehr stabil aber die Schneidendicke ist enorm......

Grüße wAstl.

Tom_R41

Zitat von: BastlWastl am 10. April 2017, 11:28:57
https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,11455.0.html

etwas weiter unten ist eine Tabelle!

Da hat Titanus wohl recht, überschärfen gibt es nicht. Liegt höchstwahrscheinlich am Schleifwinkel. Bei "gröberen" Steinen wie dem 8k ist die Schneidenspitze noch nicht so dünn und somit auch stabiler aber schon scharf genug zum rasieren.

thnx, ich werd mal den Winkel so gem. Skala einschätzen.

Es geht nicht darum, ob es das "Überschärfen" gibt oder nicht. Das ist rein die Sache der Begirfflichkeit.  Es geht um den realen Effekt des Brechens der Schneide. Egal wie man den nennen mag.

Borsif

#25
Zitat von: Tom_R41 am 10. April 2017, 10:02:25
So verträgt mein Wedge mit 3 Lagen Tape den 12K überhaupt nicht.  Es wird sehr scharf, bis zur ersten Rasur. Das hohle Scheffield mit 1 Lage Tape schlägt sich nach 12K viel besser, erste Rasur fantastisch, danach eher ordinär, aber bei Weitem nicht so schlimm wie das Wedge. Nach 8K hatten beide RMs gute Ergebnisse erzielt. Hier wären die Optionen: mehr Lagen Tape zu verwenden, um stabileren Schneidewinktel zu erreichen oder auf 12K-Finish zu verzichten bzw. nur sehr wenige Züge zu schieben.  Wenn ich mal wieder Zeit habe, probieren ich es aus.
   

Hallo Tom,

es gibt wohl noch eine möglichkeit: die Facette im Anschluss auf einem Chromox-Riemen mit ca 12 (?) Zügen zu stabilisieren. Das was du beschreibst ist genau das, was mir Bartisto mal erklärt hat. Wenn man das Messer perfekt schärfen würde, dann wäre die erste Rasur ein Traum, die Schnitthaltigkeit aber nichtvorhanden. Deswegen sei es so wichtig nach dem finishen einige (nicht zu viele, man solle die abrasive Wirkung eines Chromox Lederriemens nicht unterschätzen) Züge auf dem Chromox-Riemen zu vollziehen. Diese bewirken, dass sich der sehr steile Schneidwinkel zur Spitze etwas vergrößert (stumpferer Winkel) - fließender Übergang ( https://scienceofsharp.wordpress.com/2015/02/22/the-pasted-strop-part-2/ bild 6) Erst dieser würde eine gute Schärfe, kombiniert mit einer guten Schnitthaltigkeit/Standfestigkeit resultieren!

Das Bild auf der scienceofsharp homepage zeigt es ziemlich deutlich. Sein Messer hat nach dem Shapton 8K einen Schneidewinkel von ca 16.5° (und ich behapute mal auch bei allen anderen Steinen, diese haben einfach keinen Einfluss auf den Winkel). Nach dem Pastenriemen "fehlen" die oberen ca 280nm und der Winkel hat sich an den obersten paar nanometern auf 25,5° abgeflacht!!

Liebe Grüße
Jakub

Tom_R41

ich habe gem. Skala den Schneidwinkel mit knapp über 17 Grad eingeschätzt. Interessante Bilder vom Pasteriemen-Einsatz. Ich neige zur Einschätzung von Titanus. Wenn die Geometrie der Schneide insgs. zum Messer nicht passt, dann wird vermutlich auch das Tuning im Mikrobereich nicht viel bringen.

Borsif

Wenn ich mich nicht täusche, dann ist aber ein Schneidwinkel von 17° recht üblich (also nicht deutlich zu klein)

BastlWastl

 17 Grad ist gut.... Wenn der nicht hält stimmt was mit den Messern nicht!

Chromoxid halt ich persönlich für total kontraproduktiv, obwohl allgemein angenommen wird das eine Ballige Schneide länger hält (tut sie nicht!)
Wie ich schon desöfteren angemerkt habe ist es mit Chromoxid auch nach einer DMT 325`er Platte möglich sich halbwegs anständig zu rasieren....

Wer sowas nach einem feinen Stein braucht, hat falsch geschärft. Soll jetzt nicht heissen das es grundlegend schlecht währe, wenn man wenig Geld bzw. keine Bereitschaft aufbringt ins Hobby mehr zu investieren dann reicht auch ein 6k Stein oder noch gröber und Chromox Riemen keine Frage!

Wenn ein Rasiermesser nach ein paar Rasuren erheblich an schärfe verliert ist sowieso was falsch gelaufen.... Ein gutes RM mit gutem Finish hält bei anständiger Ledertechnik mit Sicherheit über 30-100 Rasuren durch.

Grüße Wastl.








Tom_R41

#29
wenn ich die Bilder richtig interpretiere, dann kann man mit dem Chromoxid 2 Effekte erreichen. 1. Glättern der Schneidespitze (nur wenige Züge).  2. Setzen eines 2. Microwinkels (mehr Züge). Ein stumpfes Messer oder eines mit instabiler Schneide wird man damit aber nicht scharf bekommen.

Das an dem 170 Jahre alten Wedge im guten Zustand etwas nicht stimmt, bezweifle ich sehr. Zumahl ich es schon ordentlich und stabil hinbekommen habe. Allerdings ohne 12K. Es muss wohl daran liegen, dass ich noch etwas falsch mache. Ich habe da noch 1-2 Ansätze...