ACEVIVI Hybridhobel

Begonnen von alvaro, 27. Dezember 2016, 13:14:25

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Onkel Hannes

Schade, daß das Teil wohl dann -so habe ich Euch Benutzer zumindest verstanden- etwas Erfahrung voraussetzt, um damit gute Ergebnisse zu erzielen?

Sonst wäre es wohl ideal für die Missionierungskiste. Ein neuer, durchaus ansehlicher Hybridhobel für unter 10 Euro? Was verschenkte man lieber?
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Standlinie

Ich habe mal eben die Breite des Hobelkopfes an seinen beiden Seiten gemessen: 24,95 mm zu 24,25 mm. Das heißt, der Hobelkopf verschmälert sich auf seiner Gesamtbreite von 41 mm um genau 0,70 mm.
Eigentlich sollten beide Schaumkanten parallel zueinander verlaufen. Sie tun es aber nicht. In der Mathematik heißt es dazu, dass sich zwei Parallelen erst im Unendlichen schneiden. Bezogen auf meinen Hobelkopf schneiden sich diese Parallelen, die mehr einer Pseudoparallelen entsprechen, bereits im Endlichen. Auch schon mal eine Erkenntnis. Oder plastisch ausgedrückt, bei der Fertigung wurde einfach diletantisch oder stümperhaft gearbeitet.  :P
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

alvaro

Ich meinte mit parallel: Mit akzeptablen Abweichungen.

Wenn ich die Abweichungen bei dir sehe muss ich aber auch sagen, dass das ganze inakzeptabel ist.
Ich werde den Hobel einmal mit dem Deckel des Tiomor´s testen.

Standlinie

Ich hatte noch vergessen, etwas zum Rasurverhalten dieses Hobels zu sagen. Das möchte ich hier der Vollständigkeit halber nachholen.

a.) Rasur mit Hybridhobelkopf und dem Originalgriff (ist aus Stahl, reagiert von vorne bis hinten magnetisch): keine so gute Rasur, da der leichte Hobelkopf nicht mit dem schweren Griff harmoniert und von daher (bei mir) keine echtes Gefühl einer gefühlvollen Hobelführung auf der Gesichtshaut möglich war.

b.) Rasur mit Hybridhobelkopf und einem kürzeren und leichteren Griff eines anderen Hobels (bei mir ein Globusmangriff): Hier sah die Rasur schon ganz anders aus. Der Hobel war führig und rsierte ziemlich direkt, ohne dabei aber unangenehm die Gesichtshaut zu bearbeiten. Ich spürte immer, was sich da zwischen der Rasierklinge und der Gesichtshaut abspielte. Die unterschiedlichen Kopfseiten des Hybridkopfes haben das Rasurempfinden weder gestört noch auf irgendeine andere Art negativ beeinträchtigt. Die Rasuren gelangen wirklich gut.

Mein Fazit: Sofern die bei diesem Hobel bisher festgestellten Fertigungsmängel zukünftig nicht mehr auftreten und man den schweren Hobelgriff durch ein leichteres Exemplar ersetzt, bekommt man für sehr wenig Geld einen ganz hervorragenden und von der Konstruktion her außergewöhnlichen Hobel, der den Vergleich zu den normalen Mühle- und Merkurprodukten in keiner Weise scheuen muss.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

alvaro

Ich habe einmal gemessen wie groß die Abweichung von der Schaumkante zur Klinge (links nach rechts gemessen) ist.
(Soweit das bei der geringen Auflagefläche möglich ist)
Ich habe die Hobel wie folgt zusammengeschraubt:
Deckel, Klinge und Platte zusammenstecken und locker waagrecht halten.
Waagrecht den Griff anschrauben.
Auf diese Art gleicht sich der Unterschied zwischen Bolzen und Bohrung aus da der Deckel bzw die Bolzen auf der oberen Seite anliegen.

Timor  0,12
Fatip 0,05
Merkur 0,15
Ikon (Hybrid) 0,13
Ikon Torsion 1,7
C37 0,25
ACEVIVI 0,2
ACEVIVImit Timor Deckel 0,3

Durch die Abweichung der Breite der Platte von links nach rechts hatte ich ein schlimmeres Ergebnis erwartet.
Die Abweichungen sind zwar größer wie bei anderen Hobeln aber rekonstruierbar.
Die beiden Torsionshobel habe ich genau so zusammen gebaut.
Der C37 ist gerade noch akzeptabel.
Der IKON kann aber nur nach genauer Ausrichtung benutzt werden.


krähe

Zitat von: Standlinie am 28. Dezember 2016, 13:36:17Oder plastisch ausgedrückt, bei der Fertigung wurde einfach diletantisch oder stümperhaft gearbeitet.  :P

Gute Werkzeugmacher, bräuchte das Land...

...aber wer würde den Hobel dann noch kaufen?  ;D

Ich meine, 7,65€ incl. Versand aus CHINA-was will man da erwarten!?

Das ist Masse statt Klasse.

Trotzdem rasiert der gut!
"less is more-more or less" Ludwig Mies v.d. Rohe

alvaro

Ein Wort zum Thema "Fertigungstoleranzen":
Ich wollte (wie Standlinie) einen anderen Griff anschrauben.
Mit 2 Griffen von Mühle und einem von Timor war das leider nicht möglich.
Der Griff des Drogeriemarkt Müller Eigenmarke Rasierhobel (baugleich zu Böker; Hersteller Mühle?) lässt sich anschrauben.
Offensichtlich stimmt das Gewinde M5 auch nicht wirklich.

alvaro

Zitat von: Standlinie am 29. Dezember 2016, 16:39:22
......

Mein Fazit: Sofern die bei diesem Hobel bisher festgestellten Fertigungsmängel zukünftig nicht mehr auftreten und man den schweren Hobelgriff durch ein leichteres Exemplar ersetzt, bekommt man für sehr wenig Geld einen ganz hervorragenden und von der Konstruktion her außergewöhnlichen Hobel, der den Vergleich zu den normalen Mühle- und Merkurprodukten in keiner Weise scheuen muss.

Gerade mit dem kleineren und leichteren Griff getestet.
Volle Zustimmung zur Aussage von Standlinie.
Der Hobel ist wesentlich angenehmer und besser zu führen.
Sehr angenehm und trotzdem direkt.

Barbon

Hallo zusammen,

ich habe den Acevivi seit dem 03.08.2016 im Einsatz. Er ist zu meinem Standardreisesrasierer geworden, da ein eventueller Verlust sich hier kaum finanziell auswirkt.
Ich rasiere mich ausschließlich mit der OC Seite, da ich hier ein gründliches aber trotzdem sanftes Ergebnis bekomme. Die CC Seite empfinde ich als unangenehm direkt. Ich habe verschieden Klingen getestet (ASP, ASS, Voskhod, Rapira,Gilette bleue extra ) und das Ergebnis war immer ähnlich, OC sanft und gründlich, CC grauslich.



Grüße aus LE,

Barbon

gbkon

Seit mehreren Monaten ist der Avevivi mein Lieblingsrasierer. Zwar macht er mich verarbeitungsmässig und haptisch nicht so an wie z.B. der vernickelte Fatip, aber rasiert einfach hervorragend und ist mit seinen unterschiedlichen Profilen einfach sehr flexibel. Mit und quer rasiere ich mit der OC Seite, zum Schluss gegen mit der CC Seite. Die CC Seite ist zwar sehr direkt, aber komischerweise verletze ich mich damit weniger als z.B. mit dem Gilette Tech, der ja nun wirklich sanft ist. Die Klinge ist irgendwie so gut abgestützt und geführt und gibt eine so gute Rückmeldung, das ich damit die verletzungsfreiesten und gleichzeitig gründlichsten Rasuren damit erziele.
Für den Preis ein geniales Teil - finde ich. Meine Lieblingsklinge ist hier die ASP.

Monty

HEUTE kam mein Acevivi an - gekauft am 22.11.16... Verschickt auch an dem Tag, der Stempel war noch zu sehen... Heut abend darf er ins Gesicht. Schau mer mal...  ;D

heikok

Meiner ist seit 3 Wochen auf dem Weg zu mir, ich bin gespannt wann er kommt und wie er ist.

Wie habt ihr das Problem mit dem Rost gelöst?

Standlinie

Der Rost betrifft nur den Stahlgriff und nicht den Hobelkopf. Wer das Gewinde des Griffes nicht sofort ölt oder fettet, wird sehr schnell schon die braune Pest kennenlernen. Bei mir war es direkt nach der ersten Rasur. Ich hatte den Hobel nach dieser Rasur zerlegt (so wie immer) und dann nur mit warmem Wasser abgespült. Danach wurden alle Teile von außen abgetrocknet. Um das Gewinde habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Am nächsten Morgen wunderte ich mich dann, dass sich der Griff im Vergleich zum Vortag etwas schwer aufschrauben ließ. Und dann sah ich die braunen Spuren. Das Restwasser hatte also schon direkt auf die nackten und unversiegelten Gewindegänge eingewirkt.

Da der Stahl des Acevivigriffes kein Edelstahl ist, versiegelt die aufgetragene Verchromung nur die Außenseiten des Griffes, nicht aber das Gewinde !!. Und die Verchromung taugt auch nicht viel. Bei einem meiner inzwischen drei Acevivi war die Transportschachtel wohl feucht, bevor mir der Hobel zugeschickt wurde. Als ich ihn auspackte, waren schon viele braune Punkte auf dem Griff. Zur besseren Vorstellung habe ich meine drei Griffe einmal fotografiert. Der im Bild linke Griff zeigt diese sehr deutlichen Rostspuren. Zur Abhilfe werde ich diesen Griff mit einer Messingdrahtbürste behandeln und dann alle drei Griffe mit Autowachs einreiben. Dann habe ich vor der braunen Pest Ruhe. Im Karton hatten sich auch schon erste Schimmelspuren gebildet. So etwas muss nicht sein. Aber ungeachtet von diesen Äußerlichkeiten war der Hobelkopf ohne Fehl und Tadel.


Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

alvaro

Wie sieht es denn mit dem Gewinde bei dir aus.
Passen da andere M5 Griffe an den Kopf?
Ich habe einige getestet aber nur einer lässt sich aufschrauben.

Monty

Danke für en Tipp mit Rost am Gewinde - erst mal geölt...
Allerdings kann ich zum Kopf sagen - die OC-seite ist sehr schlecht entgratet - besonders zwischen den Zähnen, sieht aber bzg. der beschriebenen "Schiefe" bei mir relativ grade aus. Die CC-Seite ist ok. Die Verchromung kommt gut, Kopf und Basis sind sehr leicht magnetisch, der Griff komplett sehr stark (liegt beim Kopf/Basis an der Verchromung?)
Ein Ball End-Tech-Griff passt NICHT, ich komm nicht mal über die erste Windung... einen anderen hab ich gerade nicht zur Hand