Rasierpinsel nicht ausdrücken?

Begonnen von 947, 24. Juni 2016, 10:56:50

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947

Hallo liebe Rasurgemeinde,

wie haltet ihr es mit eurem Rasierpinsel - drückt ihr den aus...oder lasst ihr es bleiben? Ich frage weil ich in diversen Youtube-Filmen das ausdrücken des Pinsels immer sehe...nun aber bei blackbeards.de auf einen Beitrag gestossen bin, indem ausdrücklich davor gewarnt wird den Rasierpinsel auszudrücken. Falls diese Aussage stimmt,...wieso ist das so? Verliert der Pinsel dadurch schneller seine Haare?

Danke für eure Infos.
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Glut.

rheinhesse

#1
Ich musste den Beitrag nochmals schwarz-auf-weiß lesen:
http://blackbeards.de/rasur/pflege-eines-rasierpinsels/

Dass man das überhaupt gar nicht machen sollte, halte ich für Quatsch. Aber man sollte den Pinsel nur mit leichtem Druck ausdrücken, ansonsten könnte sich tatsächlich Haare vom Kleber lösen.
Das Gleiche gilt auch für das Handtuch rubbeln. Leicht mit den Spitzen drüber gehen, so mache ich das immer.

Übertreiben sollte man es nie, aber das versteht sich eigentlich von selbst.

Nachtrag: Um Deine Frage zu beantworten, mein Pinsel wird hin und wieder ausgedrückt, falls der Schaum nicht reicht.
"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

947

Hallo rheinhesse, danke für die Antwort. Ja, merkwürdig das es so unterschiedliche Aussagen bzw. Vorgehensweisen gibt. Ich denke auch, dass gegen vorsichtiges Ausdrücken nichts spricht.
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Glut.

Lu-Ku

für mich besteht überhaupt keine Notwendigkeit, den Pinsel überhaupt auszudrücken.
Warum auch?
Der Pinsel wird ausgeschlagen ähnlich eines Fieberthermometers,
und gut ist.
Dabei kommen die Haare mit gar nix in Berührung als mit Luft.
Handtuch? Halte ich genauso wenig von.
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Cyberdog86

Ich wasche meinen Pinsel nach der benutzung unter fliessendem Wasser aus. Danach drücke ich ihn immer ein wenig aus damit das ganze Wasser rausgeht. Danach schlage ich den Pinsel einfach nur aus. Denke ebenfalls das das ausschlagen die beste Methode ist.
Messer: 6/8 Aust Spanischer Kopf
Hobel: Mühle R41 Offener Kamm
Klingen: Personna Rot / Astra / Gillette Silver Blues / Derby Extra

rheinhesse

Sorry, ich präzisiere meine Aussage noch mal:
Ausdrücken um dem Pinsel den Restschaum zu entlocken - OK
Ausdrücken um den Pinsel von Restwasser zu befreien - Würde ich nie machen (an so etwas dachte ich bei meinem ersten Beitrag nicht)

ZitatRasierpinsel wird ,,ausgeschlagen". Mit Ausschlagen ist gemeint, dass du die Zentrifugalkraft nutzt, indem du so tust, als würdest du den Pinsel locker aus dem Handgelenk wegwerfen
Aber nicht zu fest. Falls er mal aus der Hand rutscht, kann viel kaputt gehen. Und der Pinsel ist eventuell auch für den Müll.



"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

owlman

Zitat von: Cyberdog86 am 24. Juni 2016, 22:29:20
Ich wasche meinen Pinsel nach der benutzung unter fliessendem Wasser aus. Danach drücke ich ihn immer ein wenig aus damit das ganze Wasser rausgeht. Danach schlage ich den Pinsel einfach nur aus.

So mache ich es auch. Das Ausdrücken (den Pinsel einmal in die "Faust" nehmen und zudrücken, nicht zu fest) mache ich vor dem Ausschlagen (in die Duschkabine halten und 5-10 Mal ruckartig aus dem Handgelenk bewegen) damit das meiste Wasser schon mal raus ist und der Knoten nicht mehr so schwer ist dass womöglich der Kleber zu stark beansprucht wird.

Meisterd

Ich drücke fast immer zum Schluss den Schaum aus dem Pinsel,
und verteile den dann mit den Pinselspitzen.
Dabei ging noch kein einziges Haar verloren.
Nach dem Auswaschen wird aber nur aus dem Handgelenk ausgeschlagen,
damit nach dem Trocknen die "Frisur" stimmt.


Burlador

Ich drücke ein bis zwei Mal auch Wasser aus, vor dem Ausschlagen. Hat noch keinem meiner Pinsel geschadet.
Allerdings tue ich das nicht so heftig wie der Mann (=GF?) der Pinsel-Firma Heinrich Thäter. Diese "strangulierende" Methode scheint mir etwas übertrieben zu sein.
https://www.youtube.com/watch?v=6-ExRLz41hs
(ab 2:20)
"Er läuft ja wie ein offenes Rasiermesser durch die Welt..." (Büchner, Woyzeck)

wiese

Was mich wundert: Der in dem Video nutzt ja eine Riesenmenge an Schaum nicht, die noch im Pinsel war, und spült sie aus. Ich nehme wesentlich weniger Seife, drücke aber den Rest aus dem Pinsel. Ausspülen mache ich dann kreisend in der hohlen Hand unter Wasser. Danach wird er ein paar Mal ausgeschlagen und locker über die Hand gestrichen. Wenn ich den Borstenpinsel dann hinstelle, fühlt er sich zwar noch etwas feucht an, Wassertropfen sind da aber keine mehr drin. Der Synthetikpinsel ist fast schon trocken.

947

Männer, vielen Dank für euren zahlreichen Antworten. Klasse dieses Forum!
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Glut.