Nächster Vergleichstest - günstiger King 1.000/6.000 vs teure "Voodoo"-Steine

Begonnen von jollo74, 03. Juni 2016, 17:06:16

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jollo74

Sooo Ihr Lieben,

Was lange währt, wird endlich gut  ;D.

Ich habe jetzt die Berichte der sieben Tester beisammen und werde sie nacheinander in separaten Posts hier einstellen, jeweils gefolgt von der Auflösung.
An dieser Stelle nochmal meinen ganz herzlichen Dank für die Teilnahme  dh: :D!

Ich hatte mich übrigens nach meinen "Warmschärfungen" an eigenen Messern entschlossen, bei den Testmessern nach dem King 5 leichte Züge auf einem Chromoxidgrünriemen zu machen. Ohne Chromoxidgrün war mir das Ergebnis nicht gut genug. Nach dem Escher wurde wie angekündigt nicht gepastet. Es wurde übrigens auch immer auf dem King bzw. Escher Rasierstube abgeschlossen (es wurden keine ,,faulen Eier" untergejubelt).

Das Schärfen mit dem King ging gut von der Hand: ich fand ihn jetzt nicht sooo weich; bei Rasiermessern sehe ich auf jeden Fall keine Gefahr für das Einschneiden in den Stein. Die 1.000er Seite geht zügig zur Sache und fühlt sich etwas "ruppiger" als ein 1.000er Chosera oder Super Stone an. Die 6.000er Seite hat ein sehr angenehmes Schleifgefühl  :) (aber auch einen etwas unangenehmen Geruch :-X). Um die Spuren der 1.000er Seite zu beheben, habe ich den 6.000er erst angerieben (mit ausgelutschter Diamantplatte) benutzt und dann verdünnt und schlussendlich nur mit Wasser verwendet. Die Politur ist ziemlich gut  8).

Aber genug der Einleitung, jetzt kommen die Ergebnisse  ;D!!

Liebe Grüße und vielen Dank für Euer Interesse  :D
Jörg

jollo74

Zitat von: Dullblade am 15. Juni 2016, 07:11:20
Und gerade wurde mit rasiert :). Linke Gesichtshälfte mit dem Red Ivory, rechte mit Plexiglas.
Das Ergebnis ist ganz eindeutig .... indifferent.

Kurzum die Messer rasieren sehr gut, frisch geschliffen rasieren meine auch nicht besser, aber ich kann keinen Sieger feststellen, zumindest noch nicht. Die Unterschiede sind marginal. Ich hab ja noch mehrere 8/8 Friodurs und auch noch die 7/8. Bis dato konnte ich noch nie 2 Messer so schleifen, dass sie exakt gleich rasieren und die jetzt feststellbaren Unterschiede, liegen eben genau in dem Bereich, wie ich sie auch kenne.
Aber warten wir mal ab, morgen kommt das gleiche Programm nur umgekehrt.
Würde man jetzt ein Fazit ziehen müssen, müsste ich sagen, Jungs kauft einen King und Paste, reicht völlig...
Zitat von: Dullblade am 21. Juni 2016, 21:11:54
So, jetzt eine Zeitlang täglich mit beiden Messern rasiert, jeweils eine Hälfte mit den Messern im Wechsel und täglich gewechselte Seiten.
Ergebnis keine signinfikanten Unterschiede. Beide Messern rasieren gut und gründlich. Der wechsel der Seite eines Messers zeigt, falls es überhaupt Unterschiede gibt, nichts anderes, als der Wechsel des Messers.
Es sind, wenn überhaupt nur marginalste Unterschiede und wenn ich raten muss, dann war das rote Ebenholz das Voodoo Messer. Auf jeden Fall ist das kein Unterschied der einen 100€ Stein rechtfertigt. Da die Messer zwar sehr ähnlich, aber beim Vermessen auf 1000stel mm, garantiert nicht gleich sind, könnten die Unterschiede auch daher rühren.
Dazu haben die 8/8'eine Besonderheit, der Rücken wird zum Kopf immer schmaler, daher verkleinert sich auch der Facettenwinkel stetig. Rasiert man nun eine Seite einen cm weiter vorne gibt es schon Unterschiede....

Auflösung:
King: Ebenholzheft-Friodur
Voodoo: Kunststoffheft-Friodur

jollo74

Zitat von: Iltis am 17. Juni 2016, 16:48:16
Hallo Jörg,

Jetzt habe ich beide Rasiermesser ausprobiert, und gebe dir meine Meinung dazu:

Als erstes habe ich bei beide Messer einen HT durchzogen. Beide Messer bestand, und da war kein Unterschied zu erkennen - die Messer wirkten nicht "superscharf" (= Haartestakrobatik), kappten Haare aber zuverlässig. Unter die Lupe war auf die Facetten von beide Messer noch leichte Kratzer zu erkennen, die Spiegelpolitur war nicht 100%ig, was mich gar nicht weiter stört, weil erfahrungsgemäß ist die Qualität der Rasur nicht vom Aussehen die Facette abhängig.
Die 2 Messer sind recht ähnlich, lassen sich trotzdem gut unterscheiden, weil das Eine mit dem Wort "Conqueror" in Goldätzung versehen ist.
Zum Rasur - ich habe beide Messer ohne weiteren Ledern eingesetzt, um deine Schärfergebnis nicht zu "verfälschen", und habe an 2 Tage  hintereinanander mit erst ein dann das andere Messer rasiert. Beide Messer rasierten zufriedenstellend und liessen mein Gesicht nach 2 Durchgänge absolut glatt. Ich hatte aber den Eindruck, das der "Conqueror"  etwas "sanfter", das Unbeschriftete etwas "aggressiver" war. Deswegen war mir der "Conqueror" lieber. Wenn ich raten sollte, mit welchen Technik welches Messer behandelt wurde, würde ich darauf tippen, das es bei der "Conqueror" sich um ein gepasteten Messer handelt (ich selber ziehe Messer auf Polierrot ab, weil ich sie so etwas "zähmer" empfinde), bin mir aber nicht sicher.

Ich bin auf die weitere Berichte gespannt, und möchte dich nochmal für dein Einsatz danken, tolle Sache!

Gruß
Auflösung:
King: Conqueror
Voodoo: Unbeschriftet

jollo74

Zitat von: Senser am 19. Juni 2016, 23:34:47
Hallo Jörg,
hier meine Beurteilung der beiden Messer.
Erste Rasur:
nach dem Duschen eingeseift mit Lavanda und ohne Ledern  (weil das ja nach dem Schärfen sowieso bereits gemacht wurde) rasiert.
Oha... Joijoijoi, wat scharf!!! das andere auch? jau, das auch. immer  wieder gewechselt, um einen Unterschied festzustellen, mit dem Resultat, dass ich eigentlich keinen Solchen feststellen konnte und sowieso den Überblick über die Verwendung welchen Messers an welcher Stelle verloren hatte.
So geht das also nicht.
Das Ergebnis war vom Allerfeinsten und auch am nächsten Abend wäre ich optisch noch als gut rasiert durchgegangen. Das einzig Nachteilige, was ich feststellen mußte, war Rasurbrand. Das kenne ich sonst eigentlich nicht, weshalb ich in der Regel auch keinerlei Aftershave oder andere Pflegemittel verwende.

Also wieder drei Tage gewartet und jetzt habe ich die rechte Gesichtshälfte mit dem Messer rasiert, welches einen Riß am Heftende hat, die linke Hälfte mit dem Messer mit dem intakten Heft.
Wieder bin ich von der überragenden Schärfe begeistert. Bei dem Messer mit dem intakten Heft glaube ich bei der Rasur gegen den Strich einen Hauch von Ruppigkeit zu verspüren, dafür habe ich mir aber auf der rechten Seite zwei kleine Cuts eingefangen, von denen ich nicht sagen könnte, wie die entstanden sind.
Das Resultat in Sachen Gründlichkeit war identisch. leider wieder Rasurbrand.
Dann Heute, 2 Tage später die letzte Rasur, mit im Prinzip dem gleichen Ergebnis, nämlich einem Patt, und um den Rasurbrand zu verhindern, habe ich nachher das After shave Balm von Icoloniali aufgetragen.
Facid:
Ich kann keinen nennenswerten Unterschied zwischen den beiden Messer feststellen.
Jollo hat beide Messer auf ein Nivau gebracht welches mir allen Respekt abverlangt. Für meinen Geschmack sind die Messer schon etwas zu scharf, was zu leichten Cuts führte und auch vermutlich den Rasurbrand verursacht. Andererseits gleiten die Klingen, bedingt durch diese Schärfe mit einer Leichtigkeit und Sanfheit durch den Bart, die ich von meinen Messern nicht kenne, was mich wiederum nachdenklich macht.
Ich habe bisher übrigens weder einen Haartest gemacht, noch habe ich mir die Facetten mit der Lupe angeschaut. Also ich habe immer noch keine Ahnung, welches Messer mit welchem Stein geschärft wurde.

Gruß Senser


Auflösung:
King: Elfbeinschalen mit Riss
Voodoo: intakte Elfenbeinschalen


jollo74

Zitat von: Bengall Reynolds am 29. Juni 2016, 10:47:02
Mal gucken wie das hier funktioniert....?

http://s1378.photobucket.com/user/BuLLiTT-Berlin/slideshow/Voodoo%20Twins

Gut, funktioniert also.

Zur 1. Testrasur:
Letzte Nacht war das Messer mit dem Tape drann. Ich habe mich schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr mit einem richtigen Rasiermesser rasiert. Hab ganz vergessen wie geil das ist....
Das Messer wurde nur ca. 10 bis 15 mal übers Leder gejagt und schon ging's los.
Die Testrasur verlief super sanft, sowohl mit als auch gegen den Strich. Sehr glattes Ergebnis und keinerlei Hautirritationen. Verwendet habe ich Rasiercreme von Proraso und auch ein After Shave von Proraso.
Bis zur 2. Testrasur werde ich drei bis vier Tage verstreichen lassen. Dann macht's mehr Spaß  ;D

Zitat von: Bengall Reynolds am 04. Juli 2016, 20:15:34
Hi Jörg,

die 2. Testrasur mit dem getapten Messer verlief wieder sehr ähnlich, wobei ich allerdings den Eindruck hatte, dass das Resultat etwas ungründlicher ausgefallen ist.
Die Rasur selbst erfolgte in zwei Durchgängen. Der erste mit, der zweite gegen den Strich. Das Messer wurde ca 20 x geledert.
Zum schäumen verwendete ich die Kappus Aloe Vera, die sonst bei mir echt gute Ergebnisse bringt.
Ansonsten war die Rasur recht sanft, ohne Schwierigkeiten oder Blut.
Bin zufrieden!

Gruß
Zitat von: Bengall Reynolds am 06. Juli 2016, 17:08:14
Hi Jörg,

heute war die 3. Testrasur drann.
Aus Zeitmangel gab es eine Kombirasur mit beiden Messern im direkten Vergleich.
Hätte nicht gedacht, dass es einen so spürbaren Unterschied geben würde.
Meines Empfindens nach rasiert das Messer ohne Tape deutlich aggressiver.
Beide sind sehr scharf und rasieren gut und gründlich, keine Frage.
Das Messer ohne Tape biss sich jedoch sowohl mit als auch gegen den Strich gern in der Haut fest und stotterte ein wenig wenn ich beim führen nicht 100%ig aufgepasst habe.
Das getapte Messer ließ sich völlig problemlos und sanft über die Haut führen.

Im Ergebnis waren jedoch beide Gesichtshälften sehr glatt und beim auftragen des Aftershaves gab es auch keinen Unterschied. Auf beiden Seiten sehr mild.
Evtl ist mein Ergebnis aktuell etwas verfälscht, da ich das getapte Messer zuvor schon zwei mal benutzt und auch abgeledert habe?
Könnte natürlich sein. Ich werde die Messer wahrscheinlich mit in den Urlaub nehmen um weiter zu probieren. Ich schicke Dir dann noch mal ein Update sobald ich dazu komme.

Vielen Dank für Deine Mühe und ich bin gespannt auf die Auswertung.
Mit besten Grüßen

Auflösung:
King: Tape-markiertes Heft
Voodoo: unmarkiertes Heft

jollo74

Zitat von: doorschHallo Jörg,

Beide Messer sind am Freitag bei mir angekommen, lange konnte ich nicht warten also musste ne Rasur her ;-)

Gleich vorneweg, ich habe mehrere Ansätze geprüft um zu schauen welches Messer wohl mit welchen Stein geschärft wurde. Vom Prinzip her war es mit beiden Messern machbar sich zu rasieren. Meine Festellung jedoch war das keines der beiden Messer sich auf "meinem persönlichen" Thüringer Niveau befindet. Woran das liegt kann ich nicht beurteilen, ich bin mir sicher das deine Schärftechniken und dein Können mehr als gut ist. Eines ist auch klar, es gibt einfach zu viele Variablen die diesen Prozess beeinflusen.

Das 5/8 ( FW Backhaus) war mir nicht sanft genug im Vergleich zum 6/8 (Reglo). Sowohl beim Rasurtest and den Wangenseiten und am Hals sowie auch am Vortest am Arm.

Auch der Haartest gelang beim 5/8 nicht auf dem Niveau wie beim 6/8. Ab der Mitte des 5/8 wurde das Haar gespalten und rollte sich auf, Richtung Stabilisator also gegen Ende gelang der Haartest gar nicht mehr gut. Das 6/8 im Vergleich war wesentlich besser auch wenn ich hier vom Gefühl her eher einen HHT4 zu Grunde legen würde.

Das Rasurergebnis mit dem 6/8 wurde ich als gutes bezeichnen auch wenn mir ausdrücklich noch etwas Sanftheit fehlte.

Interpretationsansatz:
Vom Gefühl her war ich mir ehrlich gesagt nicht sicher ob Du uns ein faules Ei unterjubeln wolltest. (Beide Messer mit dem King geschärft ;-) ?!?)

Mein erster Eindruck war das beide Messer zwar prinzipiell gut bis mittelgut rasieren aber keines der beiden mit einem Escher Rasierstube geschärft wurden. Wie gesagt ein reines Gefühl welches ich an keinen direkten Faktoren festmachen kann. Fakt ist ich habe Klingen die rasieren sanfter und schärfer. Aber es ist auch so wie Senser es in dem Vorgangsthread angemerkt hatte. Viel hängt einfach von der Tagesverfassung ab. Dh. Dieses Niveau bekomme ich auch nicht immer hin....und wenn es dann mal nicht klappt bin ich frustriert.

Keine der Aussagen soll deine Schärfkünste bzw. Fähigkeiten herabwürdigen! Aber prinzipiell würde ich das 5/8 in der Form nicht einsetzen, ich schätze dieses wurde mit dem King geschärft. Es ist mir einfach nicht sanft und schnittig genug...ein Grund warum es Wundersteine wie Escher, Japaner und La Lunes geben muss.

Das 6/8 ist auf einem guten Niveau ich fand es sanfter und angenehmer. Sollte der Escher Rasierstube zum Einsatz gekommen sein Frage ich mich einfach nur warum das Ergebnis doch abweichend von meinem Empfinden mit meinen Steinen ist. (Es ist keine wesentliche Abweichung aber eine fühlbare finde ich)...das kann ich mir im moment nicht erklären.

Wenn nicht müssen die Beine meiner Frau nochmal herhalten, die merkt normal wenn ich keinen Thüringer zum schärfen im Einsatz hatte...bzw. wenn ein Thüringer verwendet wurde.

Soviel erst mal von mir!!

Danke für deine tollen Tests, die Möglichkeit die Du uns dadurch gibst das ganze zu testen und auszuprobieren und natürlich auch für deine Zeit die Du für unsere kleine Gemeinschaft opferst. Auch wenn ich weiss das sowas ja richtig Spass macht, dennoch muss man die Zeit dafür auch haben....

Gruss

Auflösung:
King: 5/8 Backhaus
Voodoo: 6/8 Reglo

jollo74

Zitat von: aleister am 02. Juli 2016, 10:05:34
Hallo
Erstmal vielen Dank!Die Messer habe ich einmal ausprobiert.Sie unterscheiden sich,nur sehr marginal.Teste sie am Sonntag nochmal und schreibe dann gleich.
MfG  ;)
Zitat von: aleister am 04. Juli 2016, 19:12:18
Hallo
Konnte mich heute erst wieder rasieren!

Beide Messer rasieren sehr gut.Das Messer mit dem bunten Heft,ist mit den hochwertigeren Steinen geschärft wurden.Es ist einen Tick schärfer und sanfter.Insgesamt hat sich der King,aber sehr gut geschlagen.Bitte lasse mich wissen,ob ich richtig liege!
Vielen Dank nochmal!
Gruß

Auflösung:
King: Buntes Heft
Voodoo: Schwarzes Heft

jollo74

Zitat von: holzklinge
heute Probbe des TI :

meine Note: 8/10. Gut aber nicht sehr gut
in der Woche Test vom Grelot :
die Note : 6/10. war mittelmässig.

Auflösung:
King: Le Grelot
Voodoo: Thiers Issard (TI)

Unbearable

Ganz herzlichen Dank für den Test von einem Billigstein-Nutzer dh:.

Was ich mitnehme: Das (nach dem Escher fortgelassene) Pasten scheint auch nach Finishern noch sehr wichtig zu sein. Sein Fehlen wurde sogar von einem User bemerkt! Für mich Grund genug, dem in Zukunft mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Ansonsten kann ich dann ja wohl bei meinen Steinen bleiben und darf ein schlechtes Ergebnis nicht auf sie schieben ;).

Eine tolle Aktion :)

Senser

Nachtrag:
Ich habe nach meinem Statement weiter mit den beiden Testmessern rasiert. Ich gehe aufgrund der Erfahrungen etwas vorsichtiger (konzentrierter) zu Werke und habe auch keine Probleme mehr mit Rasurbrand oder Cuts.
Ich denke dieses Thema fällt unter die Rubrik: Einrasieren.
Was die Ergebnisse der Kollegen betrifft, so würde ich in Bezug auf diesen Test nur diejenigen akzeptieren die mit wirklichen Pärchen durchgeführt wurden. Denn entweder man vergleicht verschiedene Messer die mit möglichst gleichen Mitteln geschärft wurden, oder aber umgekehrt. Und umgekehrt war ja hier das Thema.
Jedenfalls sehe ich meine These in unerwartet hohem Masse bestätigt, dass ein King Kombi, meinetwegen auch ein Sun Tiger (kenn ich halt nicht) zum Schärfen eines Rasiermessers völlig ausreicht. Nicht dass ich jetzt alle meine "Voodoo" steine entsorgen werde, aber wiklich nötig sind sie nicht.
Gruß
Senser


jollo74


Zitat von: jollo74 am 08. Juli 2016, 21:34:14
Zitat von: Iltis am 17. Juni 2016, 16:48:16
Hallo Jörg,

Jetzt habe ich beide Rasiermesser ausprobiert, und gebe dir meine Meinung dazu:

Als erstes habe ich bei beide Messer einen HT durchzogen. Beide Messer bestand, und da war kein Unterschied zu erkennen - die Messer wirkten nicht "superscharf" (= Haartestakrobatik), kappten Haare aber zuverlässig. Unter die Lupe war auf die Facetten von beide Messer noch leichte Kratzer zu erkennen, die Spiegelpolitur war nicht 100%ig, was mich gar nicht weiter stört, weil erfahrungsgemäß ist die Qualität der Rasur nicht vom Aussehen die Facette abhängig.
Die 2 Messer sind recht ähnlich, lassen sich trotzdem gut unterscheiden, weil das Eine mit dem Wort "Conqueror" in Goldätzung versehen ist.
Zum Rasur - ich habe beide Messer ohne weiteren Ledern eingesetzt, um deine Schärfergebnis nicht zu "verfälschen", und habe an 2 Tage  hintereinanander mit erst ein dann das andere Messer rasiert. Beide Messer rasierten zufriedenstellend und liessen mein Gesicht nach 2 Durchgänge absolut glatt. Ich hatte aber den Eindruck, das der "Conqueror"  etwas "sanfter", das Unbeschriftete etwas "aggressiver" war. Deswegen war mir der "Conqueror" lieber. Wenn ich raten sollte, mit welchen Technik welches Messer behandelt wurde, würde ich darauf tippen, das es bei der "Conqueror" sich um ein gepasteten Messer handelt (ich selber ziehe Messer auf Polierrot ab, weil ich sie so etwas "zähmer" empfinde), bin mir aber nicht sicher.

Ich bin auf die weitere Berichte gespannt, und möchte dich nochmal für dein Einsatz danken, tolle Sache!

Gruß
Auflösung:
King: Conqueror
Voodoo: Unbeschriftet


Ups, Fehlerteufel-Alarm  >D  o)!!

Es muss heißen:

Auflösung:
King: Unbeschriftet
Voodoo: Conqueror

Der Rest stimmt aber (hab's nochmal nachgeprüft)  :). Kein Eingreifen der Mods notwendig  ;).

LG
Jörg

Iltis

Ich finde diesen Test wirklich klasse!
Das Jörg den Mut hat, sein Schärfkunst von wirklich pingelig und kritische Tester (da beziehe ich mich mit ein) öffentlich kommentieren zu lassen ist allein lobenswert, die einzeln Berichte sind auch sehr sachlich gehalten, und die Ergebnis lässt kein Zweifel offen.

Ich vertrete seit langen die Meinung, das wichtiger als mit was ein Rasiermesser geschärft wird ist von wem. Ich persönlich bevorziehe Natursteine, nicht weil sie "besser" sind, sondern weil sie mir besser gefallen. Obwohl es aus die Mode geraten ist, benutze ich auch ein Pastenriemen, weil ich damit leichter reproduzierbare Ergebnisse erreichen kann.

Die Testergebnisse unterstreichen auch eine andere Meinung das ich gerne vertrete: ausser sein nutzliche Funktion Information bereitzustellen und auszutauschen, ein Forum wie unseren unterstutzt sehr effektiv der Konsumwirtschaft insofern das die User sich gegenseitig anspornen, immer mehr und immer teurere Zeugs zu kaufen. Ich weiss nich wie oft ich hier gelesen habe als ein Neuling nach Steine gefragt hat, das das Billigzeug taugt nicht, und das man hunderte von Euronen "investieren" muss, eine brauchbare Schärfe zu erzielen. Das ist schlichtweg falsch. Als ich einmal hier vorschlug, statt viel Geld für ein "high end" Pinsel, 12€ für ein Goldschmieds Werkbankpinsel auszugeben (der eine beachtliche Größe hat, und wirklich gut Schaum schlägt), kam die spöttische Rückfrage ob als nächtes eine Klobürste käme. Es spricht nichts dagegen, teuere und schöne Sachen sein eigen zu nennen, aber zu glauben, das sie besser sind als schlichte und einfacher, ist meist ein Irrtum.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

doorsch

Hallo Jörg, danke auch nochmal hier persönlich das Du uns die Möglichkeit gibst diesen Test zu machen und
am eigenen Leib dieses zu erfühlen :-)

Spätestens seit dem ich mich recht umfassend mit dem Thema Schleif- und Abziehsteine beschäftige ist mir klar geworden das
es wie bei vielen Dingen im Leben immer auch eine Grenze gibt. Ich hattte schon oft die Diskussion mit Besitzern von
400 - 1500 EUR Steinen egal ob nun japanische Schleifsteine oder eben unsere bekannten synthetischen Steine (z.B. Gokumyo 20K, Shaptpon Purpur 30K, etc.).

Es gibt prinzipiell für alles immer eine "günstigere Variante". Ich ziehe einfach mal einen einfachen Vergleich zu Noname Cola und Coca Cola. Auch Noname Cola kann man trinken...der eine mag Sie gar nicht aber ein anderer mag Sie sogar viel lieber als das Original, also warum sollte er die Orginale zum doppelten Preis kaufen.....

So ist es auch hier....die wichtigste Frage die ich mir persönlich immer stelle ist welchen Mehrwert in Geld ich aufbringen muss um ein wesentlich besseres oder auch nur etwas besseres Ergebnis zu erreichen. Ist das Ergebnis nur marginal besser wäge ich ab ob ich wirklich das Geld für ein teureres Produkt ausgeben möchte.

Hinzu kommen natürlich auch persönliche Vorraussetzungen die jeder einzelne von uns mitbringt. Für manch einen ist es gar kein Thema mal 50, 100 oder auch 200 EUR für einen "besonderen Vodoo" Stein auf den Tisch zu legen. Ein anderer ist vieleicht schon mit 50 EUR über seinem persönlichem Budget. Auch solche Punkte müssen eben betrachtet werden....

Von daher gilt auch hier die Devise:
1. akzeptiere dass es andere anders machen als Du selbst
2. stelle Sie deswegen nicht unter oder über dich, ist doch toll das jemand anderes mit "einfachen" Mitteln zufrieden ist
3. ausprobieren und experimentieren soviel wie möglich, nur dann weiss man was realisierbar und machbar ist...

Viele dieser experimentellen Ansätze wurden gerade schon auf dem GRF probiert. Aus meiner Sicht ein wirklich spannendes
und im Bezug auf Experimente sehr gut gefülltes Forum....also weiter so Jungs!!


Dullblade

Ich hatte versucht noch eine PM über mein Ipad zu schicken, kam wohl aber nicht an und auch in meinem Ausgangskorb ist nix. Nach 4-5 Wochen täglicher Benutzung zeigt das Plastikheft Friodur bessere Rasuren. Wie ich eben sah, ist es das Voodoo.... Dennoch , der Unterschied ist jetzt deutlicher, aber es geht auch ohne. Ich habe jetzt ja auch ziemlich viel Steine, aber dadurch, dass ich über 20 Messer in der Rotation habe, schleife ich defakto kaum noch, eigentlich so wenig, dass ich schon in einem Stadium des Erfahrungsabbau bin, will sagen, ich muss mich bei jedem seltenene Schleifen, wieder an die Erfahrungen mühsam herantasten. Wenn ich schon schleife, dann heute meist mit meinen Japanern, beginnend mit Aoto über diverse Steinchen mit und ohne Nagura bis zum Jungfrau bei Vollmond Kamisori Schleifstein vom Japanmessershop. Ist die Klinge malträtiert nehme ich aber immer noch meinen 1000er King für den Grundschliff.... Wer schnell was superscharfes haben will, dem seien die 3 Spydercos durchaus eine Überlegung wert, wobei der gröbste auch hier miest durch den 1000er King ersetzt wird. Meine 3 Waliser mit Körnung angeblich jenseits der 10.000 setze ich fast gar nicht mehr ein.... Die 5000er (oder 6000?) Seite meines King KOmbi, hab ich kaum benutzt. Wer also nur schmales Budget hat, dem würde ich zu einem 1000er KIng oder ähnlichem, eventuell als KOmbi und zu einem relativ günstigen Finisher im Bereich 6-10000 raten, ein günstiger Schiefer tut es in der Regel, dazu einen CrO2 Riemen und ein Lederriemen, reicht um alles rasurfähig zu machen und zu halten...
Aber, was ich gar nicht mehr missen will ist mein wahrscheinlich jahrzehntealter NOS Japan Abziehriemen aus Pferdeleder es ist kein LLAma/Kanayama, sieht aber genauso aus und ist einfach nur genial... Er ist mind 4-5mm dick mitsamt einem Leinenriemen und fühlt sich dennoch superglatt und weich an. Vorm Abziehen mit dem HAndballen drüber, da spürt man einzelne Staubkörner, dann ein paar Mal geledert und ab ins Gesicht, Freude pur...

Senser

Also Leute, ich finde wir bewegen uns wieder vom eigentlichen Thema weg.
Niemand möchte hier irgendjemanden diskreditieren, weil er diese oder jene Schärfmethode bevorzugt. Ich schärfe doch auch lieber mit meinen Natursteinen, jedenfalls wenn ich Zeit und Lust auf "meditatives" Schärfen habe  :angel:
Auch geht es hier nicht um Alternativen zu besagtem King Kombi (Sun Tiger etc) Darüber gibt es hier doch schon ohne Ende ausführliche Abhandlungen.
Es ging doch nur um die These, ob man mit einem King Kombistein für 50,- € ein ebenso gutes Schärfergibnis erziehlen kann wie mit welchen alternativen Steinen auch immer. Wir sprechen hier nur der Einfachheit halber von Voodoo Steinen, ohne die Natursteine damit abwerten zu wollen.
Gruß Senser