Abziehsteine

Begonnen von Bengall Reynolds, 24. Oktober 2007, 23:40:53

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Bengall Reynolds

Welche Abziehsteine erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Nutzern?
Bei mir sind es:

1. MST-Müller Wasserabziehstein (weicher Stein)
2. Original Rozsutec Wasserabziehstein (harter Stein)

Nicht so gut finde ich die japanischen Wasserabziehsteine ab einer Körnung von 6000 und feiner.
Meiner Meinung nach sind die einfach nur überteuert und können durch günstigere und bessere Alternativen ersetzt werden.

On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

abc123

Zitat von: Bengall Reynolds am 24. Oktober 2007, 23:40:53
Nicht so gut finde ich die japanischen Wasserabziehsteine ab einer Körnung von 6000 und feiner.
Meiner Meinung nach sind die einfach nur überteuert und können durch günstigere und bessere Alternativen ersetzt werden.

Welche kommen Dir da in den Sinn?

Senser

@ Bengall
Da muß ich dir teilweise widersprechen. Sowohl der 8000er als auch der 10.000er King sind sehr gute Steine. Wobei man auf den 8000er verzichten könnte, wenn man vorher auf dem GBB/Thüringer oder 6000er King gearbeitet hat. Ich spare mir bei einigen Messern nach dem 10.000er sogar den Pastenriemen.
Audf diesen Stein möchte ich jedenfalls nicht mehr verzichten.
Gruß Senser

Paysbas

Apex SAL Kombistein, MST Müller Kombistein Arkansas, Blaue Belgische Brocken. Bisher lassen diese Steine kein Wunsch offen.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

michi

Wenn man noch gar keinen Stein hat und sich quasi ein 'Anfängerset' zulegen wollen würde, welche Steine sollten/müssten es denn auf alle Fälle sein?

Vielleicht noch zum Bedarf: eher zum auf Schärfe halten, als zum Restaurieren...

Viele Grüße Michi
Der Kultivierte bedauert nie einen Genuß. Der Unkultivierte weiß überhaupt nicht, was ein Genuß ist. (Oscar Wilde)
Bezogen auf Nass- und Trockenrasierer ;-)

Senser

@ Michi
Wenn es darum geht, die Schärfe zu halten, empfehle ich einen Kombistein 3000/8000.Ich meine sowas gibt es von Apex. Das absolute Minimum, in der Klasse aber auch das Beste, ist für mich der 1000/6000er King (Dick)
Ich gehe grundsätzlich, auch bei einem Messer, welches nach längerem Gebrauch eigendlich "nur" mal wieder auf Schärfe gebracht werden soll, immer erst auf sen 1000er Stein. Einige wenige Schübe, und die vorher verrundete Facette ist wieder plan. Jetzt erst gehe ich beispielsweise auf den 6000er, und zwar so lange, bis keine Schleifspuren von dem vorhergehenden Stein zu sehen sind. "Zu sehen" heißt bei mir: Unter einem Fadenzähler mit 12 facher Vergrößerung. Kollegen schwören auf eine Einschlaglupe mit 30 facher Vergrößerung.
Und du brauchst einen sog. Anreiber. Ein Stein, mit welchem man den "Schleifschlamm" erzeugt. Der beste Stein zu diesem Zweck ist ein "Nagura".(Dick) Der öffnet auch die Poren des Steins, reinigt diese sozusagen von Ablagerungen, die sich zwischen den Schleifkörnern absetzen und somit die Schleifwirkung stark reduzieren.
Mit und ohne einem Nagura ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Gruß Senser

jap

@Senser
Ziehst du den Nagura den mitgelieferten Anreibern denn vor? Kannst du da nen Unterschied feststellen?


Wärt ihr mal so freundlich zu bewerten ob folgende Abfolge soweit aussreichend ist:
Schärfe halten: BBB+Anreiber ---> Thüringer Wasserabziehstein+Anreiber

Seh ich das richtig dass es nicht unbedingt noch ein 10.000er Stein sein muss? Danach sollte der Pastenriemen ja aussreichen?!

Danke!

Lacky

Zitat von: jap am 26. Oktober 2007, 12:12:59
@Senser
Ziehst du den Nagura den mitgelieferten Anreibern denn vor? Kannst du da nen Unterschied feststellen?


Wärt ihr mal so freundlich zu bewerten ob folgende Abfolge soweit aussreichend ist:
Schärfe halten: BBB+Anreiber ---> Thüringer Wasserabziehstein+Anreiber

Seh ich das richtig dass es nicht unbedingt noch ein 10.000er Stein sein muss? Danach sollte der Pastenriemen ja aussreichen?!

Danke!

Ausreihend auf jedem Fall!!!

Ich benutze den 1000er nur dann wenn Scharten in der Klinge sind, der BBB oder auch der GBB gehen schon ziemlich ans Werk und schleifen schon eine runde Facette V-Förmig. Auch wenn ich direkt vom 1000er auf den GBB wechsele sind die Spuren des 1000er sher schnell weg! Angerieben werden die bei mir mit nem weiterem BBB. Guter Thüringer mit Anreiber, Pastenriemen + Leder und der Haartest ist perfect!

Ist so meine Standardreihenfolge.

jap

Super! Danke Lacky!  :D

Bengall Reynolds

Zitat von: Senser am 25. Oktober 2007, 17:31:56
@ Bengall
Da muß ich dir teilweise widersprechen. Sowohl der 8000er als auch der 10.000er King sind sehr gute Steine. Wobei man auf den 8000er verzichten könnte, wenn man vorher auf dem GBB/Thüringer oder 6000er King gearbeitet hat. Ich spare mir bei einigen Messern nach dem 10.000er sogar den Pastenriemen.
Audf diesen Stein möchte ich jedenfalls nicht mehr verzichten.
Gruß Senser

Genau da liegt der Hase im Pfeffer.
Den 8000er kann man sich meistens sparen wenn man einen dieser Manufaktum Thüringer hat.
Die Funktion des 10.000ers erreicht man auch mit einem Riemen.

Ich erliege auch immer wieder dem Wahn, ständig irgendwelche neuen Steine kaufen zu müssen.
Oft mit dem Ergebnis, dass die zwar "gut" sind, ich sie aber eigentlich nicht unbedingt hätte kaufen müssen.
Ich glaube der günstigste japanische 8.000er (in brauchbarem Maß) den ich mal gesehen habe lag bei 69,xx €.
Einen japanischen 6.000er bekommt man für 30,00-40,00 €.

Den "Thüringer" bekommt man jedoch schon für 18,00-25,00 €, den Rozsutec für 10,00-20,00 € und nen Riemen für ca. 30,00 €.

Ich gehe mal so weit zu behaupten, dass alles was über denen angesiedelt ist schon zum "Luxus" gehört bzw. nur "Profis" die Unterschiede spüren und zu schätzen wissen.


@ abc123

Na genau die beiden erwähnten Steine: Manufaktum Thüringer und der Rozsutec. Die sind schon ganz ordentlich für ihren relativ kleinen Preis.



@ michi

Wenn man noch gar keinen Stein hat und ein Messer in ordentlichem Zustand abziehen muss/möchte , tut es der Thüringer von Manufaktum und danach ein Lederriemen.

Der 1000er gehört zwar auch in die Grundausstattung, ist aber in meinen Augen mehr Schleif- als Abziehstein.


On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

abc123

Zwischen Manufactum Thüringer und einem 8000er liegen aber Welten.

Bengall Reynolds

@ abc123

Geht´s auch etwas genauer?
Vielleicht lesen hier auch mal Leute mit, die an unserem Erfahrungsaustausch ihre Kaufentscheidungen festmachen?

Was spricht für und was gegen einen 8.000er? Muss man den haben oder ist das letztendlich nur noch das I-Tüpfelchen?

Ich habe mir beispielsweise einen Rozsutec geglättet und poliert.
Der erfüllt in meinen Augen den gleichen Zweck wie der 8.000er den ich mal hatte, kostet aber nur einen Bruchteil dessen.

OK, eindeutiger Vorteil der künstlichen Steine ist natürlich, dass es keine Abweichungen in der Körnung gibt und somit unterschiedliche Beschaffenheiten ausgeschlossen sind.



On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

Senser

#12
@ Bengall
Der Manufaktum Thüringer ist sicherlich ein hervorragender Stein. Preis/ Leistung unübertroffen. Das Thema dürfte sich aber erledigt haben, weil es den Stein im aktuellen Programm schon gar nicht mehr gibt. Wer jetzt noch einen Stein aus irgendwelchen Lagerbestönden kaufen kann, sollte das unbedingt tun. So ein Stein reicht für ein ganzes Leben.
Der Unterschied zu einem 8ooo er liegt schlicht und einfach in der Korngröße. Ich schätze den Manufaktum auf höchstens 5000 er Körnung. Auch der MST-Thüringer und der GBB sind erheblich gröber als beispielsweise der 8000 er King. Aber wie bereits gesagt: Den 8ooo er kann man überspringen und gelich auf den 10 000 er gehen. Der kommt mir sogar abrasiver vor als der 8 000 er.
@ Jap
Ich benutze ausschließlich den Nagura zum "Starten" des Steins. Egal ob Thüringer oder Japaner. Ich kann es nicht erklären. Wenn man es praktiziert, spürt man den Unterschied sofort.
Die Dinger sind doch auch recht preiswert und jeden Cent wert.
@ Lacky
Der 1000 er ist nicht nur bei Scharten o.ä. sinnvoll. Es geht beim Begradigen einer verrundeten Schneide um eine formgebende Maßnahme an gehärtetem Stahl. Warum sollte man zu diesem Zweck einen wertvollen Stein benutzen, der auch noch viel zu fein für eine solche Arbeit ist. Wenn ich eine Schneide mit dem 1000 er bereits nach 6-10 Schüben wieder in Form habe, brauche ich dafür mit einem GBB oder Thüringer mindestens 30-40 Schübe. Dabei verschleiße ich diesen Stein aber für eine "niedere" Arbeit. Mit diesen Steinen möchte ich nur die Schneide verfeinern und nicht formen.
Übrigens, wer in einen fantastischen, "groben" Naturstein investieren möchte, der sollte sich den "Aoto" (Dick) zulegen. Körnung etwa 2000. Das ist mein bester Stein, neben dem GBB. Und das wäre dann auch die Traum Kombi für den etwas gehobenen Anspruch.
Gruß Senser

abc123

Danke Senser, Du bist mir mit der Anwort zuvor gekommen. Ich hätte den Manufactum Thüringer um 6000 geschätzt, trotz Bartistos Mikroskopanalyse. Für meinen Stoßriemen mit der TI-Paste ist mir das einfach zu grob, ich bin mit einem Revisor kläglich gescheitert. Wer aber auf einem grünen Hängepastenriemen ausgiebig arbeitet, könnte trotzdem mit dem Manufactum Thüringer zufrieden sein. Zum Anreiben des 8000ers nehme ich aber nicht den beigelegten künstlichen Nagura sondern den Thüringer Anreiber - das hat sich bewährt.

In den amerikanischen Foren geistern immer wieder Berichte über den 30000 Shapton herum. Soll angeblich Feather-ähnliche Schärfe produzieren.

Lacky

@ Senser

Wieviele Züge auf brauchst Du nach dem 1000er auf den BBB oder den GBB???

Wenn ich mit dem 1000er fertig bin brauche ich je nach Messer 20 bis 70 Züge (bei den alten Thiers Stahl) auf den Brocken, ob es nun 30 oder 40 sind dürfte dann wohl nicht ausschlaggebend sein.

Ich meinte nur das man mit der Ausrüstung BBB, Thüringer, Pastenriemen und Blanklederriemen zur Erhaltung der Schärfe bei normal abgenutzten Messer gut gerüstet ist. Dass man sich natürlich auch besser ausstatten kann ist nicht in Frage gestellt ;D

Wenn mann nur eigene Messer schärft und nicht gerade eine Sammlung hat ist der Verschleiß zu vernachlessigen und der BBB und der Thüringer sind eine gute Wahl!


Gruß