Ein Hobelanfänger sucht Rat

Begonnen von Noodles, 02. Oktober 2015, 20:39:09

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Herne

Nun ja, kommt natürlich darauf an, ob bei den ersten 10 auch schon die Seife dabei war,
die einen wirklich absolut begeistert und einem womöglich 'fast die Beine wegreißt', wie es
Kollege Barnie gestern so nett nach seinem ersten Aufeinandertreffen mit einer Taylor-RC
beschrieben hat.
Womöglich erlebt man sowas gerade erst mit der 11.? ;D

Batou

Kommt darauf an, ob man nun über die Rasureigenschaften oder über den Duft spricht. Was die Rasureigenschaften betrifft, gibt es einige wenige hinreichend bekannte Rasierseifen im Economy Preissegment, die diesbezüglich absolut top sind. Wenn man die kennt, findet man nur noch Sachen die besser müffeln, das wars aber auch schon. Und wer hier im Forum wirklich ehrlich ist und sich nicht selbst froh redet, gibt das auch unumwunden zu.
Wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund gestorben ist, fängt das Leben an.

Herne

Zitat von: Batou am 03. Oktober 2015, 18:25:37
Naja, mal im Ernst, ab der 10. Rasierseife dient das Ganze doch sowieso nur noch dazu, das Belohnungs- und Suchtzentrum im Gehirn mit Botenstoffen zu füttern. Aber das muss jeder selbst entscheiden, bis zu welcher Größe er seinen Nucleus accumbens mästen möchte ...

Wissenschaftler bezeichnen ein solches Verhalten als operante Konditionierung  ;)
Zitat von: Batou am 03. Oktober 2015, 18:54:46
Kommt darauf an, ob man nun über die Rasureigenschaften oder über den Duft spricht. Was die Rasureigenschaften betrifft, gibt es einige wenige hinreichend bekannte Rasierseifen im Economy Preissegment, die diesbezüglich absolut top sind. Wenn man die kennt, findet man nur noch Sachen die besser müffeln, das wars aber auch schon. Und wer hier im Forum wirklich ehrlich ist und sich nicht selbst froh redet, gibt das auch unumwunden zu.

Ich persönlich kann Duft und Eigenschaften einfach nicht trennen, wenn es darum geht,
daß mir eine Seife gefallen oder mich gar begeistern soll.

Aber angesichts deiner schon beinahe überheblichen Kommentare scheinst du nicht nur in Sachen RS
über einen Erfahrungsschatz zu verfügen, der den von uns meisten anderen weit in den Schatten stellt. ;)

chucky70

Zitat von: Noodles am 02. Oktober 2015, 21:46:54
Was haltet ihr von dem:
http://www.amazon.de/Edwin-Jagger-Doppelter-Rasierhobel-Ebenholz-Imitat/dp/B003LW4LJK
Oder ist ein Griff aus Metall besser, wg. der Griffigkeit?

Dieser Rasierhobel befindet sich in meinem Besitz. Der Griff ist aus hochwertigem Kunststoff und sieht wirklich super aus. "Ebenholz-Imitat" ist allerdings quatsch. Das Feeling hat nichts holzähnliches; eher wie Kunstharz.
Der größte Nachteil ist aber tatsächlich die, von Hellas bereits erwähnte, rutschige Oberfläche. Flutscht leider beim Rasieren durch die Finger. Ich würde dir stattdessen diesen Hobel empfehlen:

"Edwin Jagger Kelvin Verchromter doppelter Rasierhobel mit Rändelgriff, 1er Pack (1 x 1 Stück)"

Der ist günstiger, hat einen rutschsicheren, etwas kürzeren (!) Griff und denselben Rasierkopf (DE89). Ich komme sehr gut damit zurecht.

titanus

Zitat von: Drill Instructor am 03. Oktober 2015, 09:52:48
Merkur 23C, damit ist man bezüglich Griff flexibel. Falls es unbedingt ein Zweiteiler sein muss, dann den 34c. Dazu eine ASP. Den Rest macht die Technik.

Fast einverstanden!  dh:
Ich würde aber den 33c (= gleicher Hobel wie 23c, aber mit kürzerem Griff) bevorzugen.
Historische Hobel haben fast immer kürzere Griffe- und die mag ich- deshalb vermisse ich den langen Griff meines 25c überhaupt nicht.
Reine Gewöhnung würde ich sagen.
Sonst 34 C  mit ASP oder Sputnik.

Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Drill Instructor

Mit einem Dreiteiler ist man halt flexibel und kann sich einen beliebigen Griff dranschrauben. Die Merkurgriffe sind äußerst rutschsicher, vom genialen Merkur-Kopf erst garnicht zu reden. Ja, ich gebe zu, trotz der seltenen und teuren Konkurrenz ist der Merkur mit einem günstig geschossenen Edelstahlgriff immer noch mein am häufigsten genutzer Hobel.

Hervorragende Software ist vorhanden, dazu ein Enter-and-Exit Hobel nebst Klinge, da ist das Equipment für lange Zeit nicht der limitierende Faktor. Erstmal anständige Technik erarbeiten und das geht nur dadurch, dass man es macht. Mit den Erfolgen kommt dann früh genug der Kaufflash der zwar beim Ergebnis keine Sprünge bringt aber durch die Freude mehr Motivation.
Im Sommer 2015 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle fünf Tage.

Hellas

Zitat von: chucky70 am 03. Oktober 2015, 21:14:36
Zitat von: Noodles am 02. Oktober 2015, 21:46:54
Was haltet ihr von dem:
http://www.amazon.de/Edwin-Jagger-Doppelter-Rasierhobel-Ebenholz-Imitat/dp/B003LW4LJK
Oder ist ein Griff aus Metall besser, wg. der Griffigkeit?

Dieser Rasierhobel befindet sich in meinem Besitz. Der Griff ist aus hochwertigem Kunststoff und sieht wirklich super aus. "Ebenholz-Imitat" ist allerdings quatsch. Das Feeling hat nichts holzähnliches; eher wie Kunstharz.
Der größte Nachteil ist aber tatsächlich die, von Hellas bereits erwähnte, rutschige Oberfläche. Flutscht leider beim Rasieren durch die Finger. Ich würde dir stattdessen diesen Hobel empfehlen:

"Edwin Jagger Kelvin Verchromter doppelter Rasierhobel mit Rändelgriff, 1er Pack (1 x 1 Stück)"

Der ist günstiger, hat einen rutschsicheren, etwas kürzeren (!) Griff und denselben Rasierkopf (DE89). Ich komme sehr gut damit zurecht.


Kann mich anschließen, der Kelvin hat sich auch zu meinem Lieblings-R89 Rasierer gemausert, gerade wegen des kurzen, knubbeligen und gewichtsmäßig gut ausbalancierten Griffs...mit der Merkur Schaumkante macht man als Anfänger wohl auch nichts verkehrt (mir liegt er allerdings nicht - wenn schon Merkur, dann Progress und der ist dann schwer zu toppen)

DrBrainslay

Ich bin vor kurzem auch bei der Hobelei eingestiegen und habe hier im Forum gelesen und um Rat gebeten und bin dann bei dem Merkur 34c gelandet. Der Hobel ist toll, aber ich bin dann letzten Endes beim Merkur Progress 500 gelandet, da ich hier flexibler bin. Man kann je nach Tagesform und Laune die Aggressivität des Hobels einstellen und das ist für mich echt ein großer Vorteil.

Und ich kann bestätigen, dass die Sammelwut mit steigender Erfahrung zunimmt :D Bin nun auch von der ASP zur Feather gewechselt und beim Pinsel bin ich vom Balea Synthie zum L'Occitan Pinsel gewechselt. Man lernt dann mit der Zeit auch auf jeden Fall die Unterschiede kennen und lernt etwas höherwertige Materialien zu schätzen ;) Aber das Wichtigste: Man muss es machen um es zu lernen. Und am besten nie den Spaß an der Sache verlieren ;)

Gruß Marco

Noodles

Ich danke euch für die vielen vielen Antworten. Sie haben mir sehr geholfen. Der "neue" Hobel ist bestellt. Es wird der Edwin Jagger 3D mit einer kleinen Klingenauswahl. Ich weiß das es unüblich ist, aber an dieser Stelle nochmals herzlichsten Dank an Dirk und an Euch für die schnelle Hilfestellung.

Eine Frage ist mir dennoch in den Sinn gekommen. Beim stöbern habe ich gesehen dass einige bei der Hobelrasur von mehreren Durchgängen sprechen. Muss man sich mit dem Hobel immer mehrfach rasieren um ein gutes Ergebnis zu bekommen? Machen das diejenigen nur weil sie Nassrasursüchtig sind? :D Wie viele Durchgänge sind denn sinnvoll oder reicht in der Regel ein langsamer Durchgang? Ich kann mir schon vorstellen, dass ich gerade am Anfang nicht mit einem Durchgang hinkommen werde, daher hätte ich gern mal Eure Erfahrungen als Profis :D

Gruß Stefan
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

Marverel

Zitat von: Noodles am 05. Oktober 2015, 08:02:53
Der "neue" Hobel ist bestellt. Es wird der Edwin Jagger 3D mit einer kleinen Klingenauswahl.

Da hat wohl jemand im Mitgliederhandel zugeschlagen  ;) Gute Wahl - mit den Jagger-Rasierern kann man echt nix falsch machen. Es soll ja sogar Leute geben, die ein Dutzend oder so davon haben  :o

Zitat von: Noodles am 05. Oktober 2015, 08:02:53
Beim stöbern habe ich gesehen dass einige bei der Hobelrasur von mehreren Durchgängen sprechen. Muss man sich mit dem Hobel immer mehrfach rasieren um ein gutes Ergebnis zu bekommen? Machen das diejenigen nur weil sie Nassrasursüchtig sind? :D

Ja, wenn's gründlich werden soll, sind beim Hobel (und wohl auch in der Messerrasur) mehrere Durchgänge vonnöten. Einer der Standards ist der gemütliche Dreier: Erster Durchgang mit der Wuchsrichtung der Barthaare, zweiter Durchgang quer zur Wuchsrichtung und zum Abschluss dann ein Durchgang gegen den Strich. Danach solltest Du feststellen können, wie sich ein Babyhintern anfühlt  ;)

Die drei Durchgänge sind aber kein Muss. Viele machen zwei (mit und quer oder mit und gegen), manchen reicht zwischendurch auch nur einer, wenn's mal nicht ganz so gründlich werden muss.

Am Anfang meiner Hobelkarriere hab ich (wie früher vom Wilkinson Systemrasierer gewohnt) auch nur einen Durchgang rasiert und dann auf den Hobel geflucht (mein erster war der Mühle R89), weil der so furchtbar ungründlich ist. Inzwischen bekomm ich aber auch mit dem Mühle die glattesten Rasuren hin - alles eine Frage der Technik  :)

Barnie

Zitat von: Batou am 02. Oktober 2015, 22:59:36
... Man gibt schnell Geld für unnützen Kram aus und die zehnte Rasierseife, die bis auf identische Inhaltsstoffe lediglich eine andere Duftnote hat macht auch nicht wirklich glücklich...

Mag Deine persönliche Meinung sein - soweit OK.
Klingt aber, als hättest Du viel zu schnell hintereinander viel zu viel Seifen gekauft. Das wäre dann ungefähr so, als wenn Du Dir in der Gaststätte meinetwegen ein 7-Gänge-Menü bestellst, nach dem 3. Gang schon satt bist und in den folgenden Gängen praktisch nur noch lustlos rumstocherst, egal, wie lecker sie auch sein mögen.

Du reduzierst also in Deiner obigen Aussage das - bleiben wir beim Beispiel "Essen" - auf die grundsätzlichen Bestandteile wie Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, ein paar Mineralstoffe und Vitamine ...
Das heißt, man könnte genauso auch ein graues, farb- und geschmackloses Nahrungskonzentrat nehmen, dann verschiedene Farb-, Geschmacks- und Dufstoffe untermischen, und fertig ist der "Einheitsbrei" ...