Durchschnittlicher Verbrauch von Rasierseifen

Begonnen von Drill Instructor, 14. Juni 2015, 22:08:42

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Rasierwasser

Mein Verbrauch war schon immer und ist immer noch weit überdurchschnittlich. Ich liebe es einfach, ein richtiges Schaumbad beim Rasieren zu veranstalten. Ohne Weihnachtsmann-Seifenbart geht gar nichts. Dennoch ist es harte Arbeit, den Seifenbestand abzubauen. Gefühlt, baut es sich eigentlich gar nicht ab. Sehr mysteriös ;)

MPR

Zitat von: Hobel Stef am 25. August 2017, 17:21:51
Darf man fragen mit welchem Pinsel du das machst?

Selbstverständlich darfst du fragen. Ich verwende ausschlieszlich einen Black Fibre Pinsel von Böker mit einem 21er Knoten.

Der Seifenabtrag hat mich übrigens selbst überrascht. Wie man anhand der Rasuren #2, #3 und #4 aus Posting #130 erkennen kann, musste ich mich selbst auch erst daran gewöhnen.

LeoMinor

Zitat von: Rasierwasser am 25. August 2017, 18:26:05
Mein Verbrauch war schon immer und ist immer noch weit überdurchschnittlich...

Ich bin da auch ne kleine Wildsau und etwas verschwenderisch. Früher war es der Schaum aus der Dose, wo der meiste Schaum eh weggeschpült wurde, heute sind es die Reste im Pinsel, wobei ich eingestehe, das ich mir des häufigeren mit den Resten das Gesicht und die Glatze wasche, somit ist es im Grunde keine Verschwendung.
Ich bin nicht die Signatur, ich putze hier nur

maranatha21

Zitat von: MPR am 26. August 2017, 20:20:33
Zitat von: Hobel Stef am 25. August 2017, 17:21:51
Darf man fragen mit welchem Pinsel du das machst?

Selbstverständlich darfst du fragen. Ich verwende ausschlieszlich einen Black Fibre Pinsel von Böker mit einem 21er Knoten.

Der Seifenabtrag hat mich übrigens selbst überrascht. Wie man anhand der Rasuren #2, #3 und #4 aus Posting #130 erkennen kann, musste ich mich selbst auch erst daran gewöhnen.

Ich denke, das ist einer der wichtigeren Punkte, wenn es darum geht aus wenig Material viel guten Schaum zu bekommen. Der Pinsel.
Und gerade in dieser Disziplin sind meine Synties nicht zu schlagen. Plisson und STF können das beide ebenfalls. Aus der SV schlagen sie bei entsprechender Vorbehandlung der Seife auch bei nur drei Umdrehungen besten Schaum für drei oder mehr Durchgänge. Meine Dachse kommen mit so wenig Material nicht klar. Da braucht es mindestens 10 Umdrehungen, dann habe ich das gleiche Ergebnis. Als Einschränkung möchte ich allerdings doch sagen, dass ich mir noch nicht ganz darüber im klaren bin, ob eine Rasur bei mir mit etwas mehr Material nicht doch die besseren Ergebnisse bringt. Der mit etwas mehr Material geschlagene Schaum scheint momentan noch bessere Eigenschaften aufzuweisen.

Ich habe meine Erfahrungen mit der SV jetzt noch nicht nachgemessen (kommt noch), aber von der Tendenz liegt das durchaus auch in meinem Bereich. Gefühlt sind es zwischen 0,7 und 1g. Also recht wenig.

Hobel Stef

Hier kann Ich marantha nur uneingeschränkt Recht geben.

Wer mit wenig Material (Seife) viel Schaum erzeugen will muss zum Synthie greifen. Nicht nur Dachse auch die Borsten brauchen da mit Sicherheit mehr Seife.

Für mich persönlich bringt aber eine Rasur mit mehr Material auch einen besseren Schaum und somit ein besseres Ergebnis.

MPR

Nach 15 durchaus guten Rasuren habe ich aus zwei Gründen beschlossen, meine Versuchsreihe mit dem Palmolive-Stick, entgegen meiner bisherigen Gewohnheit, zu beenden. Der erste Grund ist, dass ich mir einen Bart wachsen lasse und deshalb nur mehr den Halsbereich sowie Konturen rasiere, weswegen sich klarerweise die Verbrauchsdaten nicht mehr vergleichen lassen. Der zweite Grund liegt in der überraschend kleinen Standardabweichung der Daten. Durch das Aufschäumen im Gesicht, also Stick im Gesicht verreiben und mit dem Pinsel direkt im Gesicht aufschlagen, konnte ich einen erstaunlich konstanten Verbrauch erzielen, welcher mir in dieser Form bei der Seifenaufnahme in der Schale nicht annähernd gelungen war. Eine gröszere Anzahl an Messpunkten hätten daher nur mehr zu einer vernachlässigbaren Verbesserung der Aussagekraft geführt. Aber seht selbst:

Methodik:


  • Ich verwende ausschlieszlich einen synthetischen Pinsel von Böker mit einem 21er Knoten
  • Wiegen der Seife vor dem Gebrauch
  • Messung der Wassermenge mit Einwegspritze 50ml und Abgabe in Wassergefäsz
  • Vor jedem Durchgang verreiben des Sticks im feuchten Gesicht
  • Aufschlagen des Schaums im Gesicht
  • Je nach Bedarf Wasser aus Gefäsz mittels Pinsel hinzugeben
  • Nach der Rasur abermaliges wiegen der Seife sowie Messung der Restwassermenge im Gefäsz

Die Seife wurde am Stück verbraucht.

Grafische Darstellung der Daten:



Kurz die Daten zur Grafik: Mittelwert=0,4107g/Rasur; Standardabweichung=0,0523g; Gewicht der verbrauchten Seife: 6,16g;

Anmerkungen:

Nicht im Diagramm eingezeichnet ist der gemessene Wasserverbrauch, da dies zu unübersichtlich geworden wäre. Im Schnitt schlägt dieser mit 29,47ml/g zu Buche. Im Vergleich zu meinen vorherigen Messungen scheint dieser Wert erhöht zu sein. Man darf jedoch nicht vergessen, dass ich diesmal die Seife nicht aus der Schale entnommen habe, sondern mit dem Stick direkt ins Gesicht gegangen bin. Ich vermute daher, dass es bei dieser Methode zu einem erhöhten Wasserverbrauch kommt, da die Haut schneller von der Seife ausgelaugt wird und daher extern Wasser hinzugefügt werden muss. Weiters habe ich meine Messmethode verändert, ich würde sogar soweit gehen und behaupten verbessert. Anstatt das Wasser über die Spritze auf den Pinsel zu befördern, habe ich ein kleines Keramikgefäsz mit einer gemessenen Wassermenge befüllt und ausschlieszlich daraus Wasser entnommen. Nach der Rasur habe ich ganz simpel die Restwassermenge ermittelt und somit auf den Verbrauch geschlossen. Die geringe Standardabweichung erhärtet meine Vermutung, dass diese Methode präzieser ist.
Was den Seifenverbrauch betrifft, so sticht ebenfalls sofort die geringere Standardabweichung ins Auge, was sich vermutlich ebenfalls durch die geänderte Methode erklären lässt. Wenn man sich dann auch noch meinen Verbrauch von vor ~2 Jahren ansieht, wird einem sofort klar, dass zwischen den Aufschäumarten Welten in puncto Verbrauch und Kontinuität liegen.

Aussicht:
Bis auf Weiteres wird es von mir vorerst keine Daten mehr geben, da ich, wie bereits eingangs erwähnt, zu den Bartträgern gewechselt bin und mich nur mehr am Hals bzw. Konturen rasiere. Ergo müsste ich meine Verbrauchsdaten noch zusätzlich auf cm² Haut beziehen, was selbst für mich eine veritable Übertreibung wäre. Falls ich mich jedoch eines Tages wieder so rasieren sollte, dass eine Datenermittlung sinnvoll ist, werde ich euch bei Interesse daran teilhaben lassen.

Rasierwasser

Eine interessante, präzise, wissenschaftliche Messung und Auswertung.  dh:

Eine solche Analyse wäre bei mir sinnlos, denn ich liebe es, mit sehr viel RS/RC ein riesiges "Schaumbad" beim Rasieren zu veranstalten. ;D

rheinhesse

#142
Aufzeichnung mit Rasierseife Calani Tonka (mit Lanolin):

Anfangsgewicht: 30,0 Gramm (+/-0,25g) laut Analogwaage und 29g Digital (+/-1g). Ich gehe mal stark davon aus, dass die Analogwaage genauer liegt, trotz fehlender Eichung seit Anno-Dazumal.
Anzahl der Rasuren: 16 (16,5, wenn man den letzten Rest, den ich verschwenderisch weggeschäumt habe, mit einrechnet)
Beginn der Aufzeichnung: 01.01.2018 (Alle in der RdT veröffentlicht)
Pinsel: Sauborste Semogue 1800

Anmerkung:
Pinsel wurde etwa 5 Minuten im Mug bis fast zum Griff hin eingeweicht, entnommen, Wasser ablaufen lassen (nicht ausgeschlagen) und danach so lange Seife aufgenommen bis es für min. 3 Durchgänge reicht (Augenmaß/subjektive Einschätzung). Schaum wurde im Mug fertig geschlagen und anschließend im Gesicht verteilt.


30g : 16 Rasuren = 1,875 g/Rasur
30g : 16,5 Rasuren = 1,818 g/Rasur
"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

Heresy

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Ein Calani-Puck hält mir 35-45 Rasuren, wobei ich unterschiedlich häufig Synthetik- und Dachshaar-Pinsel verwende. Das hat sicher auch noch mal Einfluss auf den Verbrauch.
Gruss, Rainer