Durchschnittlicher Verbrauch von Rasierseifen

Begonnen von Drill Instructor, 14. Juni 2015, 22:08:42

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Onkel Hannes

Hier geht es aber primär um die Ergebnisse, die man -aus welchen Motivationen heraus auch immer- ermittelt hat, und nicht um Für und Wider des Ermittelns, Leute.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Hobel Stef

Ein normaler Verbrauch bei mir ist in etwa 1,5g bei Rasierseifen und zwischen 1,5 und 2,0 ml bei RC -> ist auch sehr viel!

Cold River Soap Works ist schon ein Ausreisser nach oben mit den 2,5g, beim STF bin Ich aber geschätzt 0,5g darunter.

Und bei Stirling kann Ich machen was Ich will, für einen Top Schaum der mir zu 100% gefällt sind es halt 3,5g. Aber das ist es mir wert  ;D ;D ;D

Der für mich größte Faktor beim Seifenverbrauch ist weder das harte Wasser, noch der große Pinsel sondern schlicht und ergreifend die persönliche Vorliebe. Ich bin zu 100% überzeugt davon dass man zB auch aus 0,5g Haslinger Schaum für 3 Durchgänge erzeugen kann, es ist aber ein anderer Schaum als wenn man 1,5g verwendet.

Wer also um beim Bsp zu bleiben 0,5g verwendet ist somit vielleicht zwar ein Sparefroh, wahrscheinlicher ist es aber er mag lieber einen luftigeren Schaum. Wer einen dichten, kompakten Schaum bevorzugt muss die Seifenmenge erhöhen eine andere Chance hat er nicht.

Unter diesem Aspekt ist dieser Thread auch sehr interessant, weil man sieht wer was mag und dann Beurteilungen von Seifen besser einordnen kann.

Reinhold M.

So allmählich werde ich auch neugierig wieviel ich tatsächlich verbrauche. Vielleicht werde ich einmal das töpfchen wiegen. Aber wirklich nur einmal. Und am besten noch wenn meine Frau nicht da ist. Sonst erklärt die mich noch für verrückt.  :P

MPR

@Hobel Stef:

Danke für die Daten. Ich stimme deiner These was den Verbrauch im Zusammenhang mit den Schaumvorlieben betrifft im Kern durchaus zu. Allerdings glaube ich, dass es eine gewisse Bandbreite gibt, in welcher der Unterschied kaum ins Gewicht fällt. Ich habe es bei meiner eigenen Versuchsreihe gemerkt, dass bei einem Durchschnittsverbrauch von ~1.7g/Rasur kein merklicher Komfortgewinn zu jener Reihe mit einem Durchschnittsverbrauch von ~1.0g/Rasur erzielt werden konnte. Allerdings bemerke ich gerade bei meiner dritten Etappe, dass es durchaus eine untere (Komfort-)Grenze gibt. Nähers dazu, sobald ich die Daten habe.

@Reinhold M.:

Man muss nicht zwingend nach jeder Rasur wiegen. Man kann auch nur den Durchschnittsverbrauch errechnen, indem man die Seife wiegt, x Rasuren absolviert und nochmal wiegt. Also Verbrauchte Seife durch Anzahl der Rasuren dividiert. So kann man das Risiko von seiner besseren Hälfte als verrückt abgestempelt zu werden ein wenig minimieren ;D

Reinhold M.

Zitat von: MPR am 13. September 2016, 10:52:54
So kann man das Risiko von seiner besseren Hälfte als verrückt abgestempelt zu werden ein wenig minimieren ;D

Gute Idee. Bin sowieso dabei eine Haslinger Sandelholz aufzubrauchen.

Andrerseits muss ich ja dann auch zum Vergleich eine weichseife testen. Auch je...

rheinhesse

#95
Meine Aufzeichnung mit der Calani Iberischen Sonne:
- Anfangsgewicht: 28 Gramm
- Anzahl der Rasuren: 21
- Beginn der Aufzeichnung: 31. August (Alle in der RdT veröffentlicht - Sorry, falls ich jemanden damit genervt habe)

Benutzt wurde jedes mal der Mühle Sivertip-Fibre 23mm. Zur Vorgehensweise: Pinsel kreisen lassen über der Dose mit der Seife, zwischendurch die aufgenommene Seife in der Kermaikschale abgestreift um danach gleich wieder Seife aufzunehmen und anschließend den Schaum in der Keramikschale fertigschlagen, bevor er auf's Gesicht kommt. Der Schaum war in 90% der Fälle locker für 4 Durchgänge ausreichend. Damit sind es insgesamt durchschnittlich 4/3 Gramm oder bzw. 1,3333333 Gramm je Rasur.
"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

MPR

Zitat von: rheinhesse am 18. September 2016, 19:56:39
Damit sind es insgesamt durchschnittlich 4/3 Gramm oder bzw. 1,3333333 Gramm je Rasur.

Weil du es einmal angemerkt hast:

Zitat von: rheinhesse am 13. März 2016, 16:36:39
Interessant ist auch wie der Seifenverbrach allmählich ansteigt, vor allem gegen Ende.

Konntest du selbiges Verhalten jetzt wieder feststellen?

Bei mir ist es nämlich genau umgekehrt. Gegen Ende der Seife sinkt mein Verbrauch.

rheinhesse

Ja, gleiches Verhalten, vermehrter Abtrag - Sobald der Boden der Aludose zu sehen ist, wird die Seife immer feuchter und trocknet nicht mehr gleichmäßig. Ich vermute dass es daran hängt.
"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

Tim Buktu

Wiegt ihr die Seife direkt vor und nach dem Einsatz oder abgetrocknet? also z.B. an mehreren Tagen immer direkt vor der Rasur?
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Heresy

Ich gehe auch davon aus, dass die Seife gegen Ende immer "matschiger" wird, also pro Gramm immer weniger Seife enthält (und auch leichter abzutragen ist). Deshalb nimmt der "Verbrauch" nach längerem Gebrauch zu.

Ich habe bei einer Aktion, bei der sich mehrere Teilnehmer vorgenommen haben, einen Monat lang nur eine Seife zu verwenden, gesehen, dass bei einer täglich zurück gewogenen (ergiebigen) Seife das Gewicht am Anfang sogar zugenommen hat, weil sie offensichtlich mehr Wasser aufgenommen hat als Seife abgetragen wurde.

Die einzig zuverlässige Messung ist voller und frischer Tiegel wiegen. Leer machen und Nettoverbrauch durch Anzahl Rasuren teilen.
Gruss, Rainer

MPR

@rheinhesse:

Danke für die rasche Antwort. Ja, deine Erklärung klingt durchaus plausibel für mich. Allerdings ein kleiner Einwand, welcher mir nicht einleuchten will: Weniger Seife in der Dose kann auch weniger Wasser speichern. Weiters wird gegen Ende das Verhältnis von Seifenoberfläche zu Seifenvolumen mehr in Richtung Oberfläche verschoben, ergo müsste die Seife besser durchtrocknen können. Auszer ich habe eine gravierenden Denkfehler, was durchaus möglich ist  ;D

@Tim Buktu:
Zitat von: Tim Buktu am 19. September 2016, 07:22:12
Wiegt ihr die Seife direkt vor und nach dem Einsatz oder abgetrocknet? also z.B. an mehreren Tagen immer direkt vor der Rasur?
Alles zusammen. Ich wiege meine Seife direkt vor der Rasur, direkt danach und bei der nächsten Rasur das gleiche Prozedere.

@Heresy:
Zitat von: Heresy am 19. September 2016, 08:59:41
Ich habe bei einer Aktion, bei der sich mehrere Teilnehmer vorgenommen haben, einen Monat lang nur eine Seife zu verwenden, gesehen, dass bei einer täglich zurück gewogenen (ergiebigen) Seife das Gewicht am Anfang sogar zugenommen hat, weil sie offensichtlich mehr Wasser aufgenommen hat als Seife abgetragen wurde.
Selbiges Verhalten kann ich bei meinen Seifen auch beobachten. Am Anfang nehmen sie Wasser auf und dadurch erhöht sich das Gewicht sogar.

Zitat von: Heresy am 19. September 2016, 08:59:41
Die einzig zuverlässige Messung ist voller und frischer Tiegel wiegen. Leer machen und Nettoverbrauch durch Anzahl Rasuren teilen.
Dies mache ich noch zusätzlich zur Plausibilitätsüberprüfung meiner gemessenen Daten. Es kommt innerhalb der Messungenauigkeit auch der gleiche Durchschnittswert als bei der Methode mit jedem Mal wiegen heraus (zum Glück^^).

Was ich vielleicht generell noch zu dieser Diskussion rund um das Thema Trocknen anmerken möchte: Ich rasiere mich nur alle 3 bis 4 Tage. Daher bekommt meine Seife deutlich mehr Zeit um zu trocknen als bei einem Anwender, welcher sich täglich, vielleicht sogar mehrmals täglich rasiert. Dies spielt eventuell auch eine Rolle.

rheinhesse

Nächste Messung: Proraso grün (Menthol/Eukalyptus) Rasierseife
Netto-Gewicht vor der ersten Rasur: 40 Gramm (Die Seife war davor lange Zeit nicht mehr benutzt worden)
Anzahl der Rasuren: 23

Durchschnitts-Verbrauch: 1,739 Gramm/Rasur
"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

Dahuaba

Zitat von: Dahuaba am 16. März 2016, 00:08:57

Balea Sensitive RC 100 ml: 55 Rasuren => 1,8 ml pro Rasur
Arko Rasierstick RS 75g: 102 Rasuren => 0,74 g pro Rasur
Speick RC 75ml: 46 Rasuren => 1,63 ml pro Rasur
PAA Eh+ 3,5 oz: 39 Rasuren => ca. 2,5 g pro Rasur


Wilkinson RS 125g: 61 Rasuren => 2,05 g pro Rasur

MPR

Hier nun die Daten von Probenstück III, welches ausschlieszlich mit destilliertem (nicht entmineralisiertes) Wasser verarbeitet wurde:

Lassen wir Daten sprechen:

Probe III:

Methodik:


  • Ich verwende ausschlieszlich einen synthetischen Pinsel von Böker
  • Wiegen der Seife vor dem Gebrauch
  • Messung der Wassermenge vor deren Verwendung
  • Seife wurde nicht eingeweicht
  • Pinsel mit destilliertem Wasser anfeuchten
  • Anschlieszend für ~15 Sekunden den Pinsel mit kreisenden Bewegungen laden
  • Schaum in Keramikschale aufschlagen
  • Je nach Bedarf destilliertes Wasser hinzugeben
  • Nach der Rasur abermaliges wiegen der Seife sowie Messung der Restwassermenge

Die Probe wurde am Stück verbraucht.

Grafische Darstellung der Daten:



Kurz die Daten zur Grafik: Mittelwert=0,695g/Rasur; Standardabweichung=0,2904g; Gewicht des ursprünglichen Probenstücks: 18,07g;

Der Punkt mit der Standardabweichung trifft hier ebenfalls wie bei Probe I&II zu. Auffällig ist aber auch wieder ein im Mittel stark verringerter Verbrauch.

Konklusion:

Diese Messreihe erhärtet den Verdacht dass die Wasserzusammensetzung eine signifikante Rolle beim Verbrauch der Rasierseife spielt. Damit meine Qualitätsansprüche an eine komfortable Rasur erfüllt werden, bedarf es bei jenem Leitungswasser in meiner Gegend eine durchschnittliche Menge von ~0,97g Rasierseife pro Rasur. Mit destilliertem Wasser konnten meine Ansprüche bereits mit ~0,7g Rasierseife pro Rasur befriedigt werden, was einer Verbrauchsverringerung von ~29% gleich kommt. Einschränkend muss ich jedoch anmerken, dass der Mehraufwand für die Rasur in keiner Relation zur Einsparung bei der Rasierseife steht. Es ist sowohl vom Energie- als auch vom Zeitaufwand her in meiner Gegend nicht sinnvoll destilliertes Wasser zur Schaumerzeugung zu verwenden.
Weiters habe ich für mich festgestellt, dass es so etwas wie eine "Wohlfühlgrenze" gibt (blaue Linie im Diagramm). Unterhalb dieser Grenze waren meine Rasuren spürbar weniger komfortabel was sich durch leichte Hautreizungen, dürftiger Gleitwirkung sowie kleinen blutenden Stellen bemerkbar machte.

Aussicht:
Den Abschluss dieser Versuchsreihe bildet Probe IV, welche ebenfalls mit destilliertem Wasser, jedoch mit vorherigem Einweichen, verbraucht wird. Auch diese Daten werde ich veröffentlichen, sobald ich damit fertig bin.

PS: Bei Interesse kann ich gerne die Rohdaten bzw. mein Protokoll zur Verfügung stellen.

PPS: Ich hatte keine Lust/Zeit mehr die Orthographie zu überprüfen.

Tom_R41

Am Anfang hat mich der Seifenverbrauch interessiert, weil ich durch die Umstellung vom Dosengel u.a. (nicht primär) auch einen ökonomischen Vorteil erhoffte. Jetzt nachdem ich so viele tolle Seifen entdeckte, die ich alle haben will, ist dieser Aspekt pfutsch. Ich bin fast froh, wenn ich den aktuellen Bestand von knapp 6 RS/RCs aufgebraucht bekomme. Da scheint seit fast einem Jahr kein Ende in Sicht.

Ansonsten ist der Verbrauch gefühlt recht unterschiedlich. Proraso Red würde ich ca. 1 Gramm einschätzen. Haslinger Schafmlich schmilzt mit geschätzten 1,5-2 Gramm schneller ein. Eine 10g-Probe von Calani "Orintal Plum" besetzt seit Wochen meinen Tiegel und will trotz häufigen Nutzens nicht weniger werden.