Durchschnittlicher Verbrauch von Rasierseifen

Begonnen von Drill Instructor, 14. Juni 2015, 22:08:42

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uwe9

... man sollte auch die Wasserhärte nicht außer Acht lassen, da kann der Seifenverbrauch schon sehr stark steigen, wenn das Wasser sehr hart ist.
Viele Grüße aus der Tabac-Stadt (Stolberg/Rhl.), Uwe :D

HSV Opa

Ein Einweichen einer harten Seife führt automatisch zu hohem Seifenverbrauch und ist völlig unnötig. Ich verwende nur harte Seifen (derzeit Derby RS, Mühle RS und Golddachs RS). Einen guten nassen Pinsel kann man sehr gut auf einer trockenen harten Seide mit wenigen Umdrehungen laden (ich bin mehr oder weniger Gesichtsschäumer). Die Seife sollte nach Gebrauch die Chance haben, wieder etwas zu trocknen.
Ich kann also nur empfehlen, das Verfahren zu ändern!
Gruß

Opa

Douglashasser

Ich gestehe, bei meinen Seifen bin ich gerne verschwenderisch. Bei mir steht  keine Briefwaage im Badezimmer.  Denn für mich haben gute Seifendüfte  was sinnliches. Deshalb meide ich Seifen,  die langweilig bzw. für mich billig riechen.
Ich liebe das Einweichen meiner Lieblingsseifen, weil ich dann den Duft genießen kann. Und wenn das Einweichen dann ein Quentchen mehr verbraucht, auch okay.
Wir haben doch sowieso einen Mangel an Mangel.


Barnie

@ MPR

Bei meiner Haslinger Honig habe ich etwa 0,4-0,5 Gramm Verbrauch pro Rasur. Ich verwende einen ganz simplen Isana (Rossmann) - Dachs, der nur kurz gewässert wird (ins Wasser eintauchen, ausschlagen - mehr nicht). Super Schaum, fast schon zu einfach aufzuschlagen, reicht problemlos für 3 Durchgänge plus Ausputzen ...  ;)
Ach so: Seife wird bei mir nicht vorgewässert.

Lord Vader

Also meine Haslinger Salbei, welche schon deutlich angebrochen war, hat noch gut 50 Rasuren geliefert. Das wäre ein verbrauch von ca einem Gramm je Rasur, aber wie gesagt war die Seife zu diesem Zeitpunkt schon recht stark verbraucht gewesen. Die tatsächliche Nutzungszahl dürfte deutlich über diesem wert gelegen haben.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Vorwässern der Seife (was bei der Haslinger und bei den meisten anderen Seifen nicht nötig ist) den Verbrauch so in die Höhe getrieben hat. Keine Ahnung, was da so durchgeht, aber während einer langen ausgiebigen Dusche könnte das schon was sein.

Auf jedenfall kannst Du durch Optimierung die Nutzungsdauer der Rasierseifen deutlich steigern - so Du das denn willst  :D

rheinhesse

Zitat von: Douglashasser am 16. März 2016, 18:37:45
Ich gestehe, bei meinen Seifen bin ich gerne verschwenderisch. Bei mir steht  keine Briefwaage im Badezimmer.
Die steht ja auch selbstverständlich im Büro   ;D
Nicht auszudenken, falls das gute Stück Rost ansetzen könnte
"Sollten wir uns daher in den Kopf setzen, unsere Rasierseife von Grund auf selber zu machen, müssten wir erst das Universum erfinden." (frei zitiert nach Carl Sagan, Astrophysiker)

Noodles

Ich vermute - weil ich nicht nachwiege - das ich mich im oberen Teil des Verbrauches ansiedel, um nicht sogar zu sagen im verschwenderischen Bereich. In der Regel reicht der Schaum bei mir für 5-6 Durchgänge, obwohl ich nur 3 + ausputzen mache. Auf der anderen Seite sag ich mir: Bei dem Bestand (in Gramm bzw. Kg ausgedrückt) kann ich auch verschwenderisch sein und es reicht lange. Das ist widerrum ein Punkt um den ich mir keine Gedanken mache. Ich finde es aber sehr interessant zu sehen wie viele Rasuren bzw. Gramm/Rasur man verbrauchen kann, bzw. wie wenig man verbrauchen kann. Das ist schon echt interessant. Und das meine ich jetzt wirklich nicht ironisch.
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

mich

Zitat von: Noodles am 17. März 2016, 10:49:00
Ich finde es aber sehr interessant zu sehen wie viele Rasuren bzw. Gramm/Rasur man verbrauchen kann, bzw. wie wenig man verbrauchen kann. Das ist schon echt interessant. Und das meine ich jetzt wirklich nicht ironisch.

Absolut. Der wissenschaftliche Anspruch in einigen Threads hier (dieser eingeschlossen, aber auch der mit dem Rasiercreme-Wasser-Verhältnis) ist echt faszinierend. Ich glaube, ich muss auch mal eine Küchenwaage mit ins Bad nehmen und hier ein paar Datenreihen abliefern. Meine Frau wird mich für bekloppt erklären, aber das wäre auch nicht das erste Mal.  ;D

Damit mein Beitrag nicht gänzlich ins OT abdriftet: Danach, wie lange meine Proraso jetzt schon hält, ohne dass sie sich signifikant verkleinert hat, würde ich mich verbrauchsmäßig im unteren Bereich ansiedeln. Maximal 1g pro Rasur, schätze ich.

MPR

Hier geht es ja zu  :o

Freue mich ob der regen Diskussion  dh:

Also der Reihe nach:

Zitat von: uwe9 am 16. März 2016, 16:13:50
... man sollte auch die Wasserhärte nicht außer Acht lassen, da kann der Seifenverbrauch schon sehr stark steigen, wenn das Wasser sehr hart ist.

Um ehrlich zu sein ist die Wasserhärte auch mein erster Verdacht. Wie schon mehrfach erwähnt habe ich in meiner Gegend mit ziemlich hartem Wasser zu kämpfen. Vielleicht verträgt sich die Haslinger ja nicht mit derart hartem Wasser. Daher werde ich meinen nächsten Puck mit destilliertem Wasser aufschäumen um zu sehen, ob dies der Grund ist.

Zitat von: HSV Opa am 16. März 2016, 17:36:28
Ein Einweichen einer harten Seife führt automatisch zu hohem Seifenverbrauch und ist völlig unnötig....
Ich kann also nur empfehlen, das Verfahren zu ändern!

Zitat von: Lord Vader am 16. März 2016, 20:50:00
...Vorwässern der Seife (was bei der Haslinger und bei den meisten anderen Seifen nicht nötig ist) den Verbrauch so in die Höhe getrieben hat.

Dank dieser Empfehlungen werde ich eine dritte Messreihe starten um dem auf den Grund zu gehen. Bisher habe ich mich nämlich grob an diese Anleitung aus dem Forum gehalten. Aber einen Versuch ist euer Einwand in jedem Fall wert. Danke für den Tipp.

Zitat von: Barnie am 16. März 2016, 20:43:08
Bei meiner Haslinger Honig habe ich etwa 0,4-0,5 Gramm Verbrauch pro Rasur.

Zitat von: Lord Vader am 16. März 2016, 20:50:00
... Haslinger Salbei... gut 50 Rasuren... Das wäre ein verbrauch von ca einem Gramm je Rasur... tatsächliche Nutzungszahl dürfte deutlich über diesem wert gelegen haben...

Vielen Dank für die Vergleichswerte. Damit habe ich mal einen Anhaltspunkt. Ihr habt nicht zufällig auch eure Wasserhärte gemessen  ;D?

Zitat von: Lord Vader am 16. März 2016, 20:50:00
Auf jedenfall kannst Du durch Optimierung die Nutzungsdauer der Rasierseifen deutlich steigern - so Du das denn willst  :D

Ich möchte es so formulieren: Ich bin kein Pfennigfuchser aber ein Freund von Effizienz. Ich sehe nicht ein, dass wenn ich mit weniger Verbrauch ein gleich gutes Ergebnis erzielen kann, ich dies nicht anstreben sollte. Also ja, ich möchte meine Nutzungsdauer optimieren und bin daher über den Input hier sehr erfreut :)

Also vielen Dank einmal! Ich werde wohl meine Calani Bestellung zurücksetzen und mir 2 weitere Pucks Haslinger holen um der Sache nachzugehen. In ein paar Monaten werde ich die Ergebnisse hier wieder veröffentlichen.

Lord Vader

Also bezüglich der Wasserhärte sei für mich noch erwähnt, dass ich hier relativ weiches Wasser habe. Leider habe ich kein Messgerät, um die genaue Härte zu prüfen.

Onkel Hannes

Angaben zur Wasserhärte, differenziert nach verschiedenen Versorgungsgebieten, findet man bei seinem Wasserversorger. Die Werte müssen meines Wissens angegeben werden, sind aber zumindest bei meinem Versorger etwas versteckt auf dessen Webseite. Vielleicht auch deswegen., weil wir und ein paar Kaffee- und Tee-Fuzzies vermutlich die einzigen sind, die sowas wissen wollen.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

blexa

Zitat von: Onkel Hannes am 18. März 2016, 09:24:31
Angaben zur Wasserhärte, differenziert nach verschiedenen Versorgungsgebieten, findet man bei seinem Wasserversorger. Die Werte müssen meines Wissens angegeben werden, sind aber zumindest bei meinem Versorger etwas versteckt auf dessen Webseite. Vielleicht auch deswegen., weil wir und ein paar Kaffee- und Tee-Fuzzies vermutlich die einzigen sind, die sowas wissen wollen.

Ich gehöre auch diesen "Tee-Fuzzies" an und benutze schon seit Jahren einen Wasseraufbereiter um die Wasserhärte zu reduzieren,aber für die Rasur möchte ich diesen nicht auch noch gebrauchen ;D

Oaklay

Zitat von: Onkel Hannes am 18. März 2016, 09:24:31
...weil wir und ein paar Kaffee- und Tee-Fuzzies vermutlich die einzigen sind, die sowas wissen wollen.

Vergesst mal die Aquarianer nicht. Die interessiert das auch brennend und die brauchen größere Wassermengen als wir.  ;D

Viele Grüße
Oaklay

MPR

#73
Wie versprochen, hier der erste Schwung an Daten von meinem Versuch mit der Haslinger Ringelblume.

Der Vollständigkeit halber werde ich für diejenigen welche es interessiert, meine Methodik etwas detaillierter beschreiben sowie auf einzelne Punkte, welcher rein meiner Neugierde dienen, näher eingehen. Wem dies zu langweilig sein sollte, kann gleich zum Punkt Konklusion springen.

Was wurde überhaupt versucht herauszufinden:

Bei meinem letzten Puck der Haslinger Ringelblume habe ich einen für meine Verhältnisse enorm hohen Verbrauch festgestellt, welchem ich auf den Grund gehen wollte. Bei der Diskussion hier im Thread viel der Verdacht auf 2 Faktoren: Einerseits wurde von den Kollegen HSV Opa und Lord Vader empfohlen, das Verfahren zu ändern und auf das Vorwässern der Seife zu verzichten. Andererseits geriet das relativ harte Wasser in meiner Gegend unter Verdacht, der Verursacher des erhöhten Verbrauchs zu sein.
Der erste Schwung meiner Daten beschäftigt sich momentan nur mit der Empfehlung das Verfahren zu ändern. Mit der Erhebung der Daten bezüglich des Aufschäumverhaltens mit destilliertem Wasser werde ich erst im Herbst beginnen, da ich nach mehr als einem halben Jahr Haslinger Ringelblume schlicht einen kleinen Tapetenwechsel haben möchte und sich in diesem Zusammenhang letzte Woche ein glücklicher Zufall ergeben hat (habe eine Dr. K Peppermint geschenkt bekommen).

Wie wurde vorgegangen:

Ich habe mir einen regulären Puck Haslinger Ringelblume mit 61.18g gekauft und in vier annähernd gleich grosze Probenstücke aufgeteilt. Anschlieszend wurde zuerst das Probenstück I (14,86g) vollständig unter Anwendung meines bisheringen Verfahrens aufgebraucht, danach Probenstück II (14,58g) mit jenem Verfahren, welches HSV Opa und Lord Vader vorgeschlagen haben. Die Seife wurde samt der Schale stets vor und nach der Rasur mit einer Präzisionswaage gewogen. Die Waage hat eine Genauigkeit von 0.01g und wurde zuvor kalibriert sowie geeicht. Weiters wurde vor jeder Rasur die Wasserhärte direkt an der Entnahmestelle gemessen.

Lassen wir Daten sprechen:

Probe I:

Methodik:


  • Ich verwende ausschlieszlich einen synthetischen Pinsel von Böker
  • Wiegen der Seife vor dem Gebrauch
  • Messung der Wasserhärte
  • Seife währen der Dusche mit warmen Leitungswasser einweichen
  • Anschlieszend für ~15 Sekunden den Pinsel mit kreisenden Bewegungen laden
  • Schaum in vorgewärmten Keramikschale aufschlagen
  • Nach der Rasur abermaliges wiegen der Seife

Die Probe wurde am Stück verbraucht.

Grafische Darstellung der Daten:



Kurz die Daten zur Grafik: Mittelwert=1,6511g/Rasur; Standardabweichung=0,9058g; Gewicht des ursprünglichen Probenstücks: 14,86g;

Was sofort auffällt ist der im Vergleich zu meiner letzten Haslingerseife verringerte Verbrauch. Während ich im März noch 2,69g/Rasur monierte, scheint jener Wert mit ~1,65g/Rasur ziemlich vergleichbar mit meinen bisherigen Daten zu sein.
Ein zweiter Punkt ist die hohe Standardabweichung, aus welcher ich einerseits schlieszen kann, dass ich doch noch nicht so viel Gefühl für den Pinsel bzw. das Aufnehmen der Seife habe wie ursprünglich angenommen. Die stark fluktuierenden Verbrauchswerte sind ein Indiz für diese Behauptung. Andererseits, dass es sich vielleicht doch nicht um eine wie von mir angenommene zufällige Normalverteilung handelt. Momentan fehlt mir allerdings die Musze um dieser Frage nachzugehen.

Interessantes Detail für Probe I:
Trotz gleicher Methode wie bei meinem letzten Puck, ergab sich bei dieser Probe ein um ~39% geringer Verbrauch. Eventuell lag der letzte Puck zu lange im Geschäft und aufgrund des Alterungsprozesses schnellte der Verbrauch in die Höhe. Leider wird man dies nicht mehr herausfinden können und es bleibt leider bei reiner Spekulation, warum damals mein Verbrauch so hoch war.

Probe II:

Methodik:


  • Ich verwende ausschlieszlich einen synthetischen Pinsel von Böker
  • Wiegen der Seife vor dem Gebrauch
  • Messung der Wasserhärte
  • Seife wurde nicht eingeweicht
  • Mit Leitungswasser angefeuchteten Pinsel für ~15 Sekunden mit kreisenden Bewegungen laden
  • Schaum in vorgewärmten Keramikschale aufschlagen
  • Nach der Rasur abermaliges wiegen der Seife

Die Probe wurde am Stück verbraucht.

Grafische Darstellung der Daten:



Kurz die Daten zur Grafik: Mittelwert=0,9727g/Rasur; Standardabweichung=0,4624g; Gewicht des ursprünglichen Probenstücks: 14,58g

Der Punkt mit der Standardabweichung trifft hier ebenfalls wie bei Probe I zu. Auffällig ist aber auch ein im Mittel wesentlich verringerter Verbrauch.

Konklusion:

Der von HSV Opa und Lord Vader vorgeschlagene Methodenwechsel hat sich ausgezahlt bzw. deren Aussage bewahrheitet. Man möge mir verzeihen, dass ich nicht blind darauf vertraut habe, aber dies entspricht nicht meinem Naturell und ich wollte einfach ein paar Zahlen/Daten haben. In jedem Fall möchte ich mich für den Ratschlag herzlich bedanken, da ich ohne Qualitätsverlust einen ~40% niedrigeren Verbrauch im Gegensatz zu Probe I erzielen konnte.

Aussicht:

Im Herbst werde ich diese 2 Messreihen mit den Resten des Pucks wiederholen, jedoch mit dem kleinen Unterschied, dass ich destilliertes Wasser verwenden werde. Ich möchte wissen, ob die Wasserhärte ebenfalls spürbare Auswirkungen auf den Verbrauch hat oder nicht. Vermutlich schon, aber wie lautet die alte Redewendung:"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Wie geschrieben allerdings erst im Herbst, da ich über den Sommer gerne eine andere Seife probieren möchte, deren Daten ich ebenfalls erhebe.

PS: Bei Interesse kann ich gerne die Rohdaten bzw. mein Protokoll zur Verfügung stellen.

PPS: Ich hatte keine Lust mehr die Orthographie zu überprüfen ;)

OldSalt

Es ist unwissenschaftlich, die Verweildauer des Pinsels auf der Seife mit einer ca.-Angabe zu versehen.  :D