Einsteiger-Hilfe vom Einsteiger

Begonnen von shaveaxel, 17. Februar 2015, 17:59:26

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Dullblade

Die 4/8 Empfehlung würde ich nicht gerne unkommentiert stehen lassen. Für den Anfanger ist zunächst die Einhaltung des Rasurwinkels das generelle Problem, das zweite ist die Erfahrung, wo die Klingenspitze sich gerade befindet, da man meist realtiv nahe an der Hand das Messer aufsetzt. Bin ich also mit dem hinteren Teil der Klinge an der Wange, kann es sein, dass die Spitze gerade das Ohr absäbelt..., das lernt man aber recht schnell.
Zurück zum Winkel: Meiner Meinung nach ist die Einhaltung eines flachen Winkels umso einfacher, je breiter das Messer ist, ein 4/8 ist nicht, ruckzuck steht es zu senkrecht und dann reicht eine winzige Längs- (oder sagen wir besser unbeabsichtigte Schneid-, anstatt Schabbewegung) und schon ist der Cut da. Ist das Messer hingegen recht breit also 6/8 und größer, ist der Winkel viel leichter einzuhalten. Für Anfänger empfehle ich deshalb so breit als möglich, am besten 8/8... und keine Angst, die mögen zunächst großen Eindruck schinden, aber groß = einfach! Je kleiner die Messer, desto kritischer wird es, die Krönung sind dann kurze und kleine Kamisori. Sind die dann noch stumpf, lässt der Alaunstein grüßen, oder noch schlimmer...
Aber noch wichtiger als die Größe ist die Schärfe... ;D
Obwohl meine Anfangszeit lange zurückliegt, sind mir große Messer immer noch die liebsten und werden es wahrscheinlich bleiben...

Bullius

Hallo, möchte nur berichten da Interesse bestand wie mein ERN 5/8 Messer sich bei der Rasur geschlagen hat.
Wie erwartet war es recht sanft und gründlich, anmerken möchte ich das es immer auf die eigenen Vorlieben ankommt. Persönlich glaube ich nicht das es einen Unterschied macht ob der Anfänger mit 4/8 oder 8/8 beginnt.
Raten kann ich nur sich an verschiedene Messergrößen zu wagen nur so findet man seine beste Größe heraus.
Rasieren tun alle Messer gut wenn sie geschärft sind, alles andere ist Übung.



Stratocaster

@Dullblade
klingt sehr durchdacht und logisch, was du schreibst. Will ich auch gar nicht kritisieren. Trotzdem komme ich mit 4/8 sehr gut zurecht. Muss allerdings sagen, dass das 4/8 nicht mein erstes, sondern mein drittes RM war. Das erste war ein 6/8 und möglicherweise habe ich daran den richtigen Winkel gelernt, was ich auf die folgenden RM übertragen konnte. Wenn ich auswärts übernachte, nehme ich oft nur ein ganz kleines 3/8 mit. Daher meine Überzeugung, dass ein 4/8 ein durchaus brauchbares Gerät ist, solange es nur scharf genug ist.

Dullblade

Das ein 4/8 ein brauchbares Gerät ist, ist absolut unbestritten. Ich bin nur der Meinung ein Anfanger tut sich mit einem Breitschwert leichter. Da diese aber im allgemein recht teuer sind, würde ich eher noch ein 6/8 als kleiner empfehlen.

Stratocaster

Ich werde bei meiner nächsten Rasur mein 6/8 Le Dandy benutzen und nochmal ganz genau darauf achten. Auch wenn ich es anfangs anders sah, es kann schon sein, dass breitere Klingen für Anfänger leichter zu handhaben sind, ich weiss es nicht. Also jedem Tierchen sein Pläsierchen ;)

Barnie

Ich sehe mich immer noch als ziemlicher Anfänger bei der Messerrasur. Und für mich ist das "billige" Gold-Dollar tatsächlich (noch) am einfachsten zu handhaben. Wobei aber diese Unterschiede (Lerneffekt?) aber immer mehr verwischen.

Hellas

Da ich mich bestenfalls 1-2 mal die Woche und im Urlaub mit dem Messer Rasiere, hab ich meine 500 Rasuren auch noch nicht voll und betrachte mich da auch noch als Anfänger ;)

Und bei Gold Dollar kann ich Barnie nur zustimmen. Ein sehr führiges Allroundmesser und vollkommen unterschätzt, vorausgesetzt, es ist ordentlich geschärft, was bisweilen schon einige Arbeit erfordert. Macht halt optisch nichts her, aber rasiert bei mir sehr gut..werde ich jetzt bald übriges auch wieder mit in den Urlaub nehmen. Ich bin auch nicht unbedingt der Meinung, dass ein Anfänger unbedingt immer ein 5/8 braucht. Mir sind 6/8 Lieber und unter 5/8 kommt bei mir überhaupt nicht in Frage.

holzklinge

 @ Barnie, Hellas, Stratocaster

habe auch noch nicht 500 Rasuren mit Messern hinter mich... aber nicht weit.

aber  will unbedingt ein Gold Dollar probieren.
und das kleine 4/8 Puma rasiert ziemlich gut. nicht die gleiche Rasur als mit dem Filarmonica, ja, fast ein Spielzeug.
das Le Dandy 6/8 , sehr gutes Messer, geht fast allein mit ihm.

Hellas

Also wenn das Le Dandy in etwa so rasiert, wie mein Evident Sonnant, brauchst du kein Dold Dollar ;D

holzklinge

Zitat von: Hellas am 21. Juni 2015, 12:17:46
Also wenn das Le Dandy in etwa so rasiert, wie mein Evident Sonnant, brauchst du kein Dold Dollar ;D

dieses Messer, in 6/8, aus China, soll gut rasieren u. einfach zu schärfen.
also, jetzt warte ich noch  :-\

aber du bist doch einen Anfänger der sich schon gut auskennt  ;), das Evident Sonnant ist ein Spitzenmesser. hab noch keines ...

shaveaxel

Meine Erfahrungen passen ganz gut zu dieser Diskussion.

Diese Woche habe ich mein ERN 7/8 und ein englisches Messer 5/8 (möglicherweise kann mir ja jemand anhand der Bilder Alter und beim schwarzen Messer Herkunft benennen) vom Schleifen zurück erhalten. Das ERN befand ich auf Anhieb als bislang unkomplizertestes und für einen Anfänger leicht zu führendes Messer. Die Rasurleistung liegt noch nicht ganz bei meinem LeGrelot 6/8. Benötigt aber laut Schleifer KoelnHarry auch noch 500 x Leder. Dann das Englische 5/8. Was für ein Hammer - super Rasur, aber wie ein Formel 1 - Rennwagen - nicht ganz ungefährlich für Anfänger. Bei jeder Unaufmerksamkeit gibt's "Spuren" auf der Haut.

Fazit nach 6 Monaten Messerrasur: Möglichst mit großen Messern beginnen, irgendwie verzeihen die mehr und auf jeden Fall einen Profi aus dem Forum mit der Schleiferei betrauen. Das englische 5/8 hatte ich schon selbst geschliffen und es hat funktioniert. Jetzt mit dem Profischliff ist es aber einfach ein ganz anderes Rasurerlebnis!!!


Dullblade

Zitat von: shaveaxel am 23. Juli 2015, 16:38:20

Fazit nach 6 Monaten Messerrasur: Möglichst mit großen Messern beginnen, irgendwie verzeihen die mehr und auf jeden Fall einen Profi aus dem Forum mit der Schleiferei betrauen.

Sic!

Besonders kritisch wird es mit kleinen Kamisoris, am kritischsten, wenn die Spitze nicht eliminiert ist. Wer also auf ein Kamisori g..l ist, der sollte auch da mit einem möglichst Breiten beginnen. Aber generell sind Kamisoris wohl keine echten Anfängermesser, die brauchen Respekt. Wenn dann aber ein Kamisori geübt wurde, sind es auch klasse Teile. Richtig geführt, bei entspechender Schärfe, merkt man überhaupt nichts mehr, da es auch keine Geräusche mehr gibt, ähnlich wie es auch bei Messern mit Keilschliff zu beobachten ist.