bessere Hautverträglichkeit durch mehr Wasser im Schaum?

Begonnen von maranatha21, 06. April 2015, 19:38:44

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maranatha21

Evtl. gibt's ja da schon einen betreffenden Strang zu, aber ich hab' ihn nicht gefunden.

Angeregt durch eigene Erfahrung, aber auch durch die eine oder andere Diskussion in den verschiedensten (vor allem Seifen-) Threads, wollte ich diese Frage einfach mal in den Raum stellen. Ich selbst habe diese Erfahrung nun bei so einigen Seifen machen können. Seifen, die mir bei richtig schön sahnig geschlagenem Schaum Probleme in Form von leichtem Brennen während bis hin zu Reizungen nach der Rasur machen, funktionieren völlig problemlos, wenn ich mehr Wasser beim Schaumschlagen dazu gebe. Die Konsistenz des Schaumes wird natürlich dünner, eher joghurtartig. Aber die Rasurqualitäten beeinträchtigt das in keinster Weise. Lediglich den persönlichen Geschmack was die Konsistenz des Schaumes anbelangt. Die rote Proraso RS z.B. ist so eine, die mir bei sahnig, fester Konsistenz durch Brennen auffällt, jedoch mit mehr Wasser keinerlei Probleme bereitet. Auch die I Coloniali bereitet mir, mit etwas mehr Wasser zu einer mehr joghurtartigen Schlotze aufgeschlagen, die noch fabelhafteren Rasuren. Die neuere Variante des Speick Sticks, der auch Probleme bei mir macht werde ich jetzt ebenfalls mal daraufhin noch einmal unter die Lupe nehmen. Aber selbst wenn es bei ihm nicht klappen sollte, so kann ich diese Erfahrung mittlerweile bei mir oftmals bestätigen.

Liegt das daran, dass ein sahniger aber "trockenerer" Schaum die Haut evtl. zu sehr austrocknen könnte? Oder was macht da den Unterschied?
Macht ihr ähnliche Erfahrungen oder ist das bei Euch Wurscht, wie sahnig, cremig oder joghurtig Euer Schaum wird?

TheMechanix

Letztlich tragen wir Seifenlauge auf. Wenn es im Verhältnis mehr Wasser als Seife hat, dann dürfte der PH-Wert sinken. Die Lauge ist dann weniger aggressiv. So meine laienhafte Deutung.

titanus

Hmm.
Der pH-Wert hat eine logarithmische Skala.
Das musst du um das zehnfache verdünnen, um einen Punkt runter zu kommen.
Eher unwahrscheinlich.

Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

AndreasTV

Moin :).
Bezüglich des pH - Wertes hat "titanus" Recht - um Den zu senken in einer Mischung bedarf Es ordentlich Wasser ;).

Persönlich macht meiner Haut auch eher trockener Schaum nicht wirklich Was aus, ziehe aber die als "Joghurt-artig" beschriebene Konsistenz vor weil meinem Empfinden nach der Rasierschaum dann dennoch noch Cremig aber gleichzeitig auch noch sehr Feucht ist dh:.
Zu-viel Luft sollte demnach ein Rasurchäumchen im Endeffekt ergo nicht haben ...

MfG

Andreas

nero

Zitat von: maranatha21 am 06. April 2015, 19:38:44
Liegt das daran, dass ein sahniger aber "trockenerer" Schaum die Haut evtl. zu sehr austrocknen könnte?

Ich denke hier könnte man ansetzen.
Also sofern es sich um "echte" Seifenrezepturen handelt, sollten immer "Potassium Hydroxide" (Kaliumhydroxid) oder "Sodium Hydroxide" (Natriumhydroxid) in RS enthalten sein.
Diese Stoffe ermöglichen erst die Lauge. Sie sind aber auch hygroskopisch, nehmen also Wasser aus ihrer Umgebung auf. Soweit könnte es also durchaus möglich sein, dass eine Seife Feuchtigkeit aus der Haut aufnimmt, weil sie nicht mit ausreichend Wasser aus dem Waschbecken angereichert ist.
Aber in den Seifen stecken natürlich noch viele andere Stoffe, die sogar die Haut mit Feuchtigkeit versorgen sollen. Hier müsste man sich intensiver mit den Rezepturen und ihren (Wechsel-)Wirkungen auseinandersetzen.

Ich persönlich bevorzuge den sahnigen Rasierschaum und nicht den joghurtähnlichen. Bisher konnte ich keine Beschwerden entdecken, die sich auf die Konsistenz des Schaums zurückführen ließen. Auch habe ich keine Beschwerden, wenn ich die eher trockene, cremige Seife auf´s Gesicht auftrage und dann mit mehr Wasser weiter aufschäume.
Hier ist also auch die allgemeine Sensibilität der Anwenderhaut ein großer Faktor.

Löppt!

Onkel Hannes

Ich hab auch kürzlich darüber nachgedacht.

Neuer Speick-Stick, entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten auch als solcher verwendet, anstatt ihn in eine Dose zu schnipseln. Folglich, ebenfalls entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten, im Gesicht aufgeschäumt, mit einem Mühle Black Fibre, der bekanntlich kein Wasser speichert. Daraus resultierend recht trockener Schaum (Pinsel ins Wasser "stippen" ist offenbar nicht mein Ding), und nach der Rasur ein paar leichte Hautreizungen und Pickelchen, wie ich sie schon lange nicht mehr hatte.

Liegt es am Speick-Stick, am von mir schlecht produzierten Schaum, oder mag mein Gesicht die Herumreiberei mit dem Stick nicht? Keine Ahnung. Ich werde es noch ein paar Mal probieren, ansonsten wird der Speick-Stick geraspelt wie alle anderen auch. Aber der Hauptunterschied zu sonstigen Rasuren dürfte wohl der allzu trockene Schaum sein.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

TheMechanix

Von der kosmetischen Seite habe ich keine Ahnung. Rein zahlenmäßig meine ich aber durchaus recht zu haben.

Von wie viel Seife reden wir denn hier? Ich meine mal was von einem halben Gramm gelesen zu haben. Und wenn es ein oder zwei Gramm sind. Da machen fünf oder zehn Tropfen Wasser durchaus was aus. Es muss ja nicht von einem PH von 14 auf 7 runter verdünnt werden. Wenn man gerade an der Grenze zur Verträglichkeit liegt, mögen ein oder zwei Zehntel durchaus reichen.

Hellas

Wieder mal ein Interessantes Thema. Viel Dank dafür, Jens.

Auch bei mir gibt es immer wieder Seifen, die mit einem sehr schlotziger Schaum meist bei Dritten Durchgang ein Brennen oder Jucken verursachen, die aber bei etwas mehr Wasser wieder gut funktionieren. Dazu gehören insbesondere der Arko Stick, aber auch die Tabac RS. Habe daher heute mal wieder die Probe gemacht und die Tabac etwas schlotziger gemacht. Trotz Rasieröl als Grundlage, kam beim Dritten einschäumen dann das mir bekannte leite Brennen wieder. Sofort mehr Wasser mit dem Pinsel aufgenommen, im Gesicht nachgeschäumt, dass der Schaum etwas dünner (Joghurtartiger) wurde und das Brennen legte sich. Zum Ultimativen Test bei mir, fehlt mir gerade die Passende Probe. Früher hab ich jahrelang die Knize Ten benutzt und gut vertragen. Seit meinem Hobelzeit, verursachte sie mir aber ein so unerträgliches Brennen beim dritten Durchgang, dass ich den Rest verschenkt habe. Ob es an zu schlotziger Schaum lag...vielleicht...evtl muss ich sie doch noch mal irgendwann probieren.

Woran es liegt, keine Ahnung. Bin weder Biologe noch Chemiker und will daher nicht spekulieren. Aber das Phänomen ist bei einigen Seifen da. Bei Messerrasuren taucht es weniger auf, aber da mach ich den Schaum von vornherein etwas dünner, weil ich bei der Messerrasur damit besser klarkomme...

Barnie

Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so richtig beschreiben kann: Also wenn ich mich mit zu trockenem Schaum rasiere, bekomme ich srhr schnell rote Stellen / Flecken am Hals. Die gehen zwar nach einiger Zeit wieder weg, aber auch ein AS brennt an diesen Stellen dann erst mal doller als gewöhnlich. Das war schon immer so, so lange ich mich zurückerinnern kann, also auch in den Zeiten vor dem Forum, als ich noch fleißig nur den Palmo-Stick benutzt habe.

Durch meine Tests hier im Forum, mittlerweile nun ja doch schon mehrere Seifen / Cremes, habe ich auch diverse Beobachtungen gemacht - habe aber im Gegensatz zu früher jetzt bewußt drauf geachtet. Jede Seife / Creme braucht nicht nur eine (für die jeweilige Sorte) gewisse Menge Wasser, sondern sie "bindet" ("säuft") auch noch Wasser innerhalb von ein paar Minuten, der dann dem Schaum selber nicht mehr zur Verfügung steht. Das heißt, wenn man nur kurz aufschlägt bis zur persönlich "richtigen" Konsistenz des Schaumes, so wird er danach wieder etwas trockener - der Extremfall dabei ist ja nun die Trumper, aber auch die Palmo (Stick UND Creme), die Proraso, Faena, I Coloniali usw. zeigen dieses Verhalten, wenn auch nicht so ausgeprägt.

Für die Rasur bedeutet das - wie Nero schon schrieb - daß der Schaum (also die Inhaltsstoffe) tatsächlich versucht, auch Wasser aus der Haut zu ziehen, solange, bis er "gesättigt" ist. Für die Haut ist das sicherlich nicht so gut, da es ja das Gegenteil ist von dem, was wir erreichen wollen: Einweichen der Haut / Barthaare.

Gehen wir mal davon aus, daß der Schaum vom Wasser her lange genug aufgeschlagen wurde und (wassermäßig) gesättigt ist. Jetzt kann man stabil die Schaumkonsistenz durch evtl. weitere Wasserzugabe einstellen, also ob eher trocken oder sahniger oder eben jogurtähnlich. Das heißt, es wird kein Wasser mehr von der Haut aufgesaugt, sondern - je nach Konsistenz des Schaumes - der Haut Wasser zum "Aufweichen" gegeben. Ich persönlich muß dann im mittleren Bereich bleiben, also "sahnig" (um mal bei den von mir verwendeten Attributen zu bleiben), jogurtähnlich wäre mir persönlich schon wieder zu wässrig.

Ich persönlich rühre meinen Schaum nicht mal "eben schnell" an, wie es bei einigen Cremes durchaus möglich wäre, sondern lasse mir Zeit. Etwas Anrühren, dann zwischendurch gewisse Vorbereitungen wie z.B. Klinge wechseln, wieder rühren, andere Sachen bereitlgen usw. Dadurch komme durchaus auf Zeiten beim Aufschlagen, die es der Seife ermöglichen, sich zu sättigen. Das merke ich auch beim rühren daran, das der Schaum, der eigentlich schon "gut" war, beim nächsten rühren irgendwie wieder zu trocken geworden ist und ich weiter Wasser zugeben muß.
Ansonsten - auch das ist mir schon passiert - muß ich beim zweiten und besonders im dritten Durchgang Wasser ins Gesicht nachgeben, weil der Schaum zu trocken geworden ist und ich praktisch darauf warten kann, wie sich die roten Flecken am Hals bilden.

Das der PH-Wert eine so große Rolle spielt, glaube ich eher weniger. Denn verschiedene Seifen / Cremes haben ja (vom Hersteller aus) unterschiedliche Werte, und da hätte ich bestimmt gerade bei der Trumper wohl Probleme damit bekommen müssen (Hautverträglichkeit, brennen), denn die sollen wohl darin sehr hoch eingestellt sein.

Ich weiß nicht, ob das die Lösung für das Problem von maranatha21 ist - aber Du solltest es mal ausprobieren: Schaum in Ruhe aufschlagen, dem Schaum Zeit geben, sich mit Wasser zu sättigen. Wäre zumindest einen Versuch wert ...

maranatha21

Ich erachte das jetzt nicht als wirkliches Problem. Eine Seife, die mir Schwierigkeiten macht bzw. machte, wurde bisher halt einfach aussortiert. Es gibt wirklich genügend Seifen, die problemlos gehen.
Aber um solche, wie den Speick Stick, der bei mir nur geraspelt und in eine Dose gefüllt vorkommt, wäre es schon schade.

Gerade jenen werde ich mal diesbezüglich noch genauer betrachten. Mein Schaumschlagen läuft zwar sowieso nicht ganz so schnell ab, ich lasse mir da durchaus etwas Zeit (auch weil's einfach Spaß macht), aber ich werde die Variante des kurz "Wirkenlassens" mal einwerfen. Den aufgeschlagenen Schaum werde ich morgen mal kurz stehen lassen, um ihn dann danach etwas "flüssiger" zu gestalten (nach "Barnie-Art"  ;)). Habe heute Abend schon eine Probe veranstaltet mit dem Ergebnis, dass beim erneuten Aufschäumen des ca. 3min. stehengelassenen Schaumes die ohnehin schon ordentliche Menge noch einmal um etwa das 1 1/2-fache explodierte. Es ergab eine ganze Schüssel voll mit cremigstem, leicht joghurt-artigem Schaum. Flüssig genug, um nicht als zu trocken zu gelten und stabil genug, um als leckere Komplettschicht im Gesicht zu bleiben.

So etwas kommt mir morgen als Speick-Schicht ins Gesicht und dann werden wir sehen oder besser fühlen...

Nightdiver

Ich persönlich mag als Mug-Schäumer meinen Schaum auch lieber etwas "dünner" als die schon zum Teil an Eischnee erinnernde Konsistenz auf einigen RdT-Bildern. So erspare ich mir dann auch beim Einschäumen des Gesichtes das Nachgreifen von Wasser, da das Gesicht ja automatisch einen Teil der Feuchtigkeit aus dem Schaum zieht und dadurch wieder die festere Konsistenz bekommt. Zumindest gefühlt wird mit dem anfänglich nasserem Schaum auch die Rasur sanfter, weil ja auch das Barthaar, durch das mehr an Wasser, (bilde ich mir wenigstens ein) besser einweichen kann. Das erspart mir jedenfalls das Pre.
Gruß Kay

Es heißt: MOIN! – Moin Moin ist schon Gesabbel. - Norddeutsche Weisheit

Meine Pinsel-Ecke hier im Forum
Kontakt: Nightdivers Manufactory

maranatha21

Heute den Speick-Stick noch mal getestet. Die letzten vier Versuche mit "normal" geschlagenem Schaum, also ziemlich sahnig-fest, waren zuverlässig ab ca. 10 Uhr bis spät in den Nachmittag hinein Reizungen und ein leichtes Brennen zu spüren. Auch im Wangenbereich, der bei mir normalerweise sehr unempfindlich ist. Ich hab's auf Veränderungen in der Rezeptur des neueren Sticks geschoben, da der Ältere diese Probleme nicht gemacht hat.
Heute jedoch mal wie angekündigt die Speick-RS aufgeschäumt, ca. 3 min. stehen lassen, weitergeschäumt und mit deutlich mehr Wasser versehen, was die Konsistenz fast in den "Joghurtbereich" brachte. Sie war aber trotzdem noch stabil, die Konsistenz. Und was soll ich sagen? Keine Probleme heute. Eine genauso einwandfreie wie komplett unproblematische Rasur. Nicht die Spur einer Reizung.

Bei mir macht es also auf jeden Fall etwas aus, wenn die Seife zu "trocken" aufgeschlagen wird. Der Speick Stick ist also gerettet.  :D

kaidecologne

Ähnlich erging es mir ja mit der roten Proraso Seife, über deren Aggressivität ich im entsprechenden Proraso-Faden wehklagte.
Käpt'n Blade gab den Hinweis auf einen möglicherweise hilfreichen zusätzlichen Anteil Wassers und siehe da - seither sind die Rote und ich beste Freunde.
Scheint wohl was dran zu sein, daß eine nicht gänzlich gesättigte Seife sich das fehlende Wasser aus der Haut nimmt, oder vielleicht irgendein Wirkstoff nicht hinreichend verdünnt ist.
Das gleiche Phänomen kann ich übrigens bei der Cade RC beobachten, die pastös aufgeschlagen meine Haut reizt, in flüssigerer Form jedoch nicht mehr.

Mysterien und Überraschungen allenthalben - es lebe die Nassrasur!  :)

wernerscc

Ist doch einfach eine Frage der Seifenkonzentration im Schaum. Wenn die Seife die Tendenz hat, beim gegebenen Anwender zu reizen, dann wird die Reizung um so stärker ausfallen, um so höher die Dosis (Konzentration) ist. Also kann es im Einzelfall durch verdünnteren Schaum ganz sicher möglich sein, unter die Reizschwelle zu kommen.

Bei mir hat diese einfache "Verdünnungsmethode" leider so nie funktioniert, aber ich hab andere Methoden, "reizende" Rasierseifen zu besänftigen und zur Pfleglichkeit zu bringen.
Was lange währt wird endlich gut!

Barnie

@ maranatha21
Schön, daß es funktioniert hat ...  :)

@ wernerscc
Also es ist nicht nur eine "einfache" Verdünnung aus meiner Sicht. Ein Teil des Wassers muß erstmal irgendwie mit irgendwelchen Inhaltsstoffen reagieren, was eine gewisse Zeit braucht. klar ist es auch eine Art "Verdünnung", aber eben mit einer (chem.) Reaktion dahinter. Erst wenn diese abgeschlossen ist, ist alles weiter Wasser dann eine echte Verdünnung der Konzentration. Und meiner Meinung nach ist genau der erste Teil ( die Reaktion) das problematische an der Geschichte, wenn man zu wenig Wasser nimmt und / oder nicht lange genug aufschäumt. Dann gibt es diese Reizung der Haut.

Aber wie gesagt, ist alles Theorie, denn ich bin kein Chemiker.