Schärfsteine vom Steinmetz

Begonnen von mikri, 22. Dezember 2014, 11:23:06

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TheMechanix

zurück aus der Winterpause. Was war die Offlinezeit schön ;)

Viel Zeit hatte ich trotzdem nicht für Spielereien. Ein bisschen habe ich aber auf dem, was mal die Nutzseite meines Schiefers werden könnte, rumgeschliffen. Benutze habe ich ein 24er Blatt. Weil Schiefer so blöckelig ist, habe ich mit einem Schleifklotz und Muskelkraft gearbeitet. Der Bandschleifer war mir nicht ganz geheuer. Und den Schleifstaub eines Steines wollte ich auch nicht grossflachig in der Garage verteilen.

Die Bilder sind bescheiden belichtet. Wenn er je fertig werden sollte, baue ich die Fotobox auf.

Bild 1: leicht gewässert am Fenster




Bild 2: mit meinem Chinakracher zum Größenvergleich





Die Riefen auf dem zweiten Bild stammen nicht vom Schleifen. Als das Ding so auf meinem Schreibtisch lag, konnte ich nicht widerstehen und habe den Brieföffner trocken drübergeschoben ;D Also ja, ich weiß jetzt schon, dass das Ding abträgt. Wie fein muss dann das Mikroskop zeigen.

Was noch zu tun ist: Die Oberseite weiterschleifen, bis die letzten Kavitäten raus sind. Die Seiten werde ich wohl nicht planparallel abrichten. Da werde ich ja nie mit fertig. Problematisch wird der Boden, denn der ist deutlich unebener als es die Oberseite war. Vielleicht bekommts einen Betonfuss.


@Grosser. Ich schicke dir gerne einen Stein. Dafür muss aber das Wetter besser werden. Im Moment ist auf der Route Knöchelhoch Schlamm. Wenn ich mit den Viechern da durchgehe, bekomme ich von der Regierung eins auf den Deckel.

Grosser

Von der Größe her sieht der Stein schonmal nicht schlecht aus. Ich würde an deiner Stelle die Seiten so lassen wie sie sind.
Den Boden evtl. auch, wenn du ihn beim Schärfen in die Hand nimmst. Ansonsten ist das doch eine Schweinearbeit, den Brocken vernünftig abzurichten - also nur mit Schleifpapier.
Die Teile wurden ja früher nicht ohne Grund mittels Säge auseinander geschnitten!

Zitat von: TheMechanix am 26. Januar 2015, 11:27:55
@Grosser. Ich schicke dir gerne einen Stein. Dafür muss aber das Wetter besser werden. Im Moment ist auf der Route Knöchelhoch Schlamm. Wenn ich mit den Viechern da durchgehe, bekomme ich von der Regierung eins auf den Deckel.
Ich freu mich! ...und lass dir ruhig Zeit! Ich will nicht Schuld sein an irgendwelchen Streitereien  ;D 8)
Viele Grüße, Christoph

BastlWastl

Ich habe gerade den Odenwaldschen Granodiorid vom Sebastian (Doorsch) hier zum testen.

Schärfablauf war folgender:

Messer das scharf war, mittels Arkansas abgestupft, neue Facette gesetzt mit DMT 325 (ca. 1000`er Körnung nach langjähriger benutzung) Wieder mittels Arkansas abgestumpft. Gleitmittel Ballistol!

Der Stein schärft so schnell wie ein Hard Arkansas, und ich merke das ich langsam aber sicher ein immer größerer Ölsteinfan werde.

Es hat ewig gedauert, aber ich habe jetzt (es hat etwa 30min. gedauert auf dem winzigen Steinchen) einen soliden HHT auf der ganzen länge der Schneide.

Das Öl hat sich schon nach ca. 20 Schüben schwarz gefärbt, und die Schneide sieht unter dem Microscop verdammt gut aus. Auf jedenfall verglichen mit anderen Ölstein "Körnungen" irgendwo zwischen Hard Arkansas und Transluent. So gute 10000 Körnung würde ich schon mal tippen.

Jetzt mögen sicherlich manche argumentieren dass doch die Arkansas Steine nur mit 6000-8000 angegeben werden, aber Freunde da habt ihr die Dinger noch nicht richtig probiert! Ich wage gar zu behaupten das ein guter Schwarzer oder auch die Transluent Arkansas Steine (ich habe allerdings die neuen noch nicht probiert, ich habe da nur ganz alte) feiner sind wie die Thüringischen Schiefer/Escher.

Mehr nach der ersten Rasur.

Grüße Wastl.

Geier0815

Zitat von: Iltis am 24. Dezember 2014, 18:30:41
@Grosser: Du hast recht, wenn man nicht in der Lage ist "kreativ" zu bestellen ist der Porto bei Inigo Jones unverschämt teuer; seit langen überlege ich eine Art "Gruppenbestellung" zu veranstalten...

Gruß

Iltis

Moin Iltis,

wenn etwas in der Richtung los geht, sag bitte Bescheid. Schiefer finde ich immer wieder sehr spannend und hätte dann gerne einen.

doorsch

Zitat von: BastlWastl am 26. Januar 2015, 17:56:02
Ich habe gerade den Odenwaldschen Granodiorid vom Sebastian (Doorsch) hier zum testen.

Schärfablauf war folgender:

Messer das scharf war, mittels Arkansas abgestupft, neue Facette gesetzt mit DMT 325 (ca. 1000`er Körnung nach langjähriger benutzung) Wieder mittels Arkansas abgestumpft. Gleitmittel Ballistol!

Der Stein schärft so schnell wie ein Hard Arkansas, und ich merke das ich langsam aber sicher ein immer größerer Ölsteinfan werde.

Es hat ewig gedauert, aber ich habe jetzt (es hat etwa 30min. gedauert auf dem winzigen Steinchen) einen soliden HHT auf der ganzen länge der Schneide.

Das Öl hat sich schon nach ca. 20 Schüben schwarz gefärbt, und die Schneide sieht unter dem Microscop verdammt gut aus. Auf jedenfall verglichen mit anderen Ölstein "Körnungen" irgendwo zwischen Hard Arkansas und Transluent. So gute 10000 Körnung würde ich schon mal tippen.

Jetzt mögen sicherlich manche argumentieren dass doch die Arkansas Steine nur mit 6000-8000 angegeben werden, aber Freunde da habt ihr die Dinger noch nicht richtig probiert! Ich wage gar zu behaupten das ein guter Schwarzer oder auch die Transluent Arkansas Steine (ich habe allerdings die neuen noch nicht probiert, ich habe da nur ganz alte) feiner sind wie die Thüringischen Schiefer/Escher.

Mehr nach der ersten Rasur.

Grüße Wastl.

Hi Wastl,

Danke für die ersten Eindrücke von deiner Seite!! Die Einstufung die ich vorgenommen habe ist aufgrund der vorhandenen Literatur zum Odenwald un seinen Gesteinen geschehen...ich gehe davon aus das sie auch in einem Gewissen Maße korrekt ist...

Gerade hier finden sich meistens größere Gebiete mit Granit, wobei mir eben hier aufgefallen ist dass die Körnung der einzelnen Anteiles des Gesteines an der Fundstelle sehr fein ist...

Mir war vorher klar das der Stein was kann, auch wenn ich mich persönlich mit der "eigenen Einstufung" von Steinen ein wenig schwer tue..deswegen freut es mich auch eine Meinung eines anderen dazu zu haben....

Also muss ich vlllt. Doch nochmal zum Steinmetz fahren und größere Brocken sägen lassen...

Viele Grüße

Stratocaster

Wastl u. doorsch,
woher wusstet ihr denn, dass der Stein aus dem Odenwald mit Öl zu benutzen ist? - Sagen wir mal, was unterscheidet überhaupt Ölsteine von denen, die man mit Wasser benutzt und denen, die trocken funzen? - Sollte die Antwort zu kompliziert sein, es ist nicht wirklich wichtig, würde eher dazu dienen, mein und das anderer User Allgemeinwissen zu erweitern.

doorsch

Zitat von: Stratocaster am 27. Januar 2015, 09:06:19
Wastl u. doorsch,
woher wusstet ihr denn, dass der Stein aus dem Odenwald mit Öl zu benutzen ist? - Sagen wir mal, was unterscheidet überhaupt Ölsteine von denen, die man mit Wasser benutzt und denen, die trocken funzen? - Sollte die Antwort zu kompliziert sein, es ist nicht wirklich wichtig, würde eher dazu dienen, mein und das anderer User Allgemeinwissen zu erweitern.

Mario, das Ergebniss mit Wasser warveinfach schlechter, da das Material auch kein Öl aufnimmt wie Schiefer lag es nahe es auch mit Öl zu verwenden...

Stratocaster

ach so, wenn man nicht sicher ist, probiert man es einfach aus.... richtig verstanden? - Und deine Erfahrung sagt dir, ob es Sinn macht, z.B. diesen Stein, der mit Wasser nicht gut war, mit  Öl zu betreiben? -

doorsch

Zitat von: Stratocaster am 27. Januar 2015, 12:02:13
ach so, wenn man nicht sicher ist, probiert man es einfach aus.... richtig verstanden? - Und deine Erfahrung sagt dir, ob es Sinn macht, z.B. diesen Stein, der mit Wasser nicht gut war, mit  Ã?l zu betreiben? -

Mario prinzipiell ja, das sollte man nur mit Steinen machen bei denen man sicher ist das der Stein das Öl nicht aufnimmt...

Barnie

@ Mario,
ich versuche mal, es so einfach wie möglich zu erklären. Experten werden mich dafür bestimmt steinigen, aber zum Verständnis des Prinzips sollte es reichen:

Nehmen wir mal am besten einen künstlichen Stein. Er besteht aus den eigentlichen Schleifkörnern (die Körnung, ob grob oder fein, ist hierbei erst mal egal) und einem Bindemittel, der diese Schleifkörner praktisch zusammenhält.

Du schleifst trocken: auch Schleifkörner werden mit der Zeit stumpf, das heißt, sie brechen irgendwann aus dem Bindemittel aus, wenn der Schleifdruck dadurch an dieser Stelle größer wird als Halte- / Klebkraft des Bindemittels. So werden alte Schleifkörner entfernt und neue, frische freigesetzt. Das Bindemittel selbst ist ja vergleichsweise weich, wird also auch mit weggerieben. Bei dieser Methode entsteht allerdings (trockener) Schleifstaub, der eher störend ist als daß er Nutzen bringt.

Wenn Du den Stein dagegen naß machst, wird dieser entstehende Schleifstaub in der Flüssigkeit praktisch gebunden und kann weiter wirken. Dadurch, daß er lose ist, wirkt er eher nicht so stark abtragend, weil er ja unter dem zu schleifenden Messer quasi mit hin und her rollt. Dadurch ist die Schleifwirkung zwar etwas geringer, aber die Oberfläche wird wesentlich feiner und glatter, da die Abtragwirkung nicht mehr so brutal ist.

die Sache hat allerdings einen kleinen Haken: Das Bindemittel ...
Was passiert, wenn das Bindemittel sich z.B. bei Wasser einfach auflöst? Oder wenn es Wasser aufnimmt, sich vollsaugt und damit die Struktur des Schleifsteins "sprengt"?

Bei Öl hast Du praktisch die gleichen (möglichen) Probleme. Der Unterschied bei Öl- sofern der Stein dafür geeignet ist - ist der, das Öl selbst noch eine gewisse Schmierwirkung mitbringt, die den Schleifprozess noch einmal verfeinert (gegenüber Wasser).

Wie gesagt, das ist jetzt extrem stark vereinfacht.

Bei Natursteinen ist es noch etwas komplexer, da sie nicht nur aus den Schleifkörner und einer Art "Bindemittel" bestehen, sondern noch viele andere Mineralien mit enthalten sind (Natur eben), die wiederum ganz unterschiedlich auf Flüssigkeiten reagieren (können).

Ich hoffe, das war trotzdem einigermaßen verständlich?

BastlWastl

Zitat von: doorsch am 27. Januar 2015, 12:24:56
Zitat von: Stratocaster am 27. Januar 2015, 12:02:13
ach so, wenn man nicht sicher ist, probiert man es einfach aus.... richtig verstanden? - Und deine Erfahrung sagt dir, ob es Sinn macht, z.B. diesen Stein, der mit Wasser nicht gut war, mit  Ã?l zu betreiben? -

Mario prinzipiell ja, das sollte man nur mit Steinen machen bei denen man sicher ist das der Stein das Öl nicht aufnimmt...

;DEinspruch euer Ehren!, Es gibt durchaus Steine die Öl Aufnehmen und trotzdem mit Öl betrieben werden, bestes Beispiel ist der sog. Levantinische Ölstein/Türkischer Ölstein/Cretan Hone, der ist mit Öl feiner und saugt es auf. Die ja eigentlich weissen Steine wurden früher soweit ich weiß 1/2 Jahr in Olivenöl eingelegt, was zu der schwarzbraunen Färbung führt. Habe erst gestern wieder festgestellt dass ca. 30min. nach dem Schärfen kein Öl mehr auf dem Stein war.

Bei Thüringern dagegen ist Öl aber absolut kontraproduktiv, ebenso bei Naturjapanern. Belgier hingegen lassen sich sofern man sie danach gründlich mit Spülmittel und heissem Wasser reinigt, auch wunderbar mit Öl beschleifen.

Grüße Wastl.

Grosser

Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich meine Frage hier im Thema stelle, ansonsten eröffne ich auch gerne ein neues Thema:
Ich werde im Sommer im schönen Schottland Urlaub machen. Nun gibt es dort auch natürlich vorkommenden Schiefer. Evtl könnte ich davon etwas im Flugzeug mit zurück bringen.
Gibt es irgendwelche Karten, von welchen Stellen der Schiefer überhaupt geeignet sein könnte?
Dass es keine Garantie dafür gibt, dass es sich lohnt dort Brocken einzupacken ist mir klar, aber vielleicht hat ja trotzdem einen Tipp für mich ;)
Viele Grüße, Christoph

BastlWastl

Hier werden sie geholfen;

http://straightrazorplace.com/srpwiki/index.php/Scottish_Hones

Aber nimm doch lieber einen guten Single Malt mit.

Grüße Wastl.

doorsch

Zitat von: BastlWastl am 27. Januar 2015, 15:43:39
Zitat von: doorsch am 27. Januar 2015, 12:24:56
Zitat von: Stratocaster am 27. Januar 2015, 12:02:13
ach so, wenn man nicht sicher ist, probiert man es einfach aus.... richtig verstanden? - Und deine Erfahrung sagt dir, ob es Sinn macht, z.B. diesen Stein, der mit Wasser nicht gut war, mit  Ã??l zu betreiben? -

Mario prinzipiell ja, das sollte man nur mit Steinen machen bei denen man sicher ist das der Stein das Ã?l nicht aufnimmt...

;DEinspruch euer Ehren!, Es gibt durchaus Steine die �l Aufnehmen und trotzdem mit �l betrieben werden, bestes Beispiel ist der sog. Levantinische �lstein/Türkischer �lstein/Cretan Hone, der ist mit �l feiner und saugt es auf. Die ja eigentlich weissen Steine wurden früher soweit ich wei� 1/2 Jahr in Olivenöl eingelegt, was zu der schwarzbraunen Färbung führt. Habe erst gestern wieder festgestellt dass ca. 30min. nach dem Schärfen kein �l mehr auf dem Stein war.

Bei Thüringern dagegen ist �l aber absolut kontraproduktiv, ebenso bei Naturjapanern. Belgier hingegen lassen sich sofern man sie danach gründlich mit Spülmittel und heissem Wasser reinigt, auch wunderbar mit �l beschleifen.

Grü�e Wastl.

Ja Wastl absolut korrekt, ich glaube ich wollte es auch anders ausdrücken! Es ging mir nur darum das es Steintypen gibt (so wie Du geschrieben hast) die Öl eben nicht vertragen und dann vllt. nicht mehr eingesetzt werden können...

Senser

Zitat von: Iltis am 24. Dezember 2014, 18:30:41
@Grosser: Du hast recht, wenn man nicht in der Lage ist "kreativ" zu bestellen ist der Porto bei Inigo Jones unverschämt teuer; seit langen überlege ich eine Art "Gruppenbestellung" zu veranstalten...

Gruß

Iltis

Hallo Iltis.
sag mal Bescheid, wenn es soweit ist.

Gruß Senser