Inbetriebnahme von Pferd- und Sauborstenpinseln

Begonnen von Drill Instructor, 02. Dezember 2014, 13:17:29

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Onkel Hannes

Ohne sie nun genau gezählt zu haben, hab ich mittlerweile bestimmt rund 10 verschiedene Omega Sauborsten durch, ohne daß ich jemals bei einer den Eindruck gehabt hätte, daß sie "eingearbeitet" werden müßten.

Vermutung @WC-Ente: zu wenig Wasser. Einweichen, zweimal aus dem Handgelenk ausschwenken, paßt. Oder zu wenig gerührt. Details aber besser anderswo, das hat nichts mit der Einarbeitung zu tun.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

shavior

Zitat von: Onkel Hannes am 09. Februar 2015, 13:32:40
Ohne sie nun genau gezählt zu haben, hab ich mittlerweile bestimmt rund 10 verschiedene Omega Sauborsten durch, ohne daß ich jemals bei einer den Eindruck gehabt hätte, daß sie "eingearbeitet" werden müßten.

Ich stimme zu, ich musste meine Borsten weder "Entduften" noch "Einarbeiten". Zugegebenermaßen werden sie besser wenn der Spliss voranschreitet, aber davor sind sie auch schon gut.

Vorsicht Halbwissen: Ich würde eher davon abraten die Borsten über längere Zeit einer RC oder RS auszusetzen, meines Wissens nach schadet das dem Pinselknoten mehr als alles andere. Der Hauptgrund warum Pinselknoten "sterben" sind in der Regel die RC/RS Rückstände, die auf Dauer den Haaren/Kleber zusetzen.

Ich verwende für Omegas mein Standard-Inbetriebnahme-Verfahren: 2 mal in der Hand mit Arko aufschäumen. Danach rieche ich die Herkunft nur noch in nassem Zustand ganz leicht. Kann aber natürlich immer Glück gehabt haben...

WC-Ente

Dankeschön! Dann kann ich ja allem Anschein nach davon ausgehen, dass meine Probleme nichts mit "Inbtriebnahmeschwierigkeiten bzw. Komplikationen" zu tun haben, sondern woanders zu lokalisieren sind. Das ist gut zu wissen. So muss ich eben an der Technik feilen und Onkel Hannes Tipps befolgen  dh:
"Das Haar wird immer Sieger über den rasierten Mann bleiben." - Alain, Maître Barbier

Burlador

Zitat von: Onkel Hannes am 09. Februar 2015, 13:32:40
... hab ich mittlerweile bestimmt rund 10 verschiedene Omega Sauborsten durch, ohne daß ich jemals bei einer den Eindruck gehabt hätte, daß sie "eingearbeitet" werden müßten.
Bei mir genauso: Omegas und Semogues brauchten keine besondere Zuwendung am Beginn der Beziehung. Die Borsten der genannten Hersteller sind nicht pieksig. Das kenne ich nur von alten Wilkinson-Borsten und einem Fantasia Rein-Dachs.

Manchmal wird ein Tiershampoo (Katze & Hund) empfohlen, wenn ein Pinsel zu sehr müffeln sollte. Damit habe ich noch keine Erfahrung. Denke aber über einen Testkauf zur gründlichen Reinigung (inkl. Dachse) nach.
"Er läuft ja wie ein offenes Rasiermesser durch die Welt..." (Büchner, Woyzeck)

owlman

Ich habe mir Mitte Februar einen Semogue 1250 und einen Vie-Long 12705B gekauft und sie seitdem ziemlich regelmäßig alle paar Tage verwendet. Beide entwickeln sich prächtig.  :D

Beide Pinsel habe ich als allererstes gereinigt; dazu nehme ich (einem Tip aus einem Ami-Forum folgend) ein Glas mit einer Kappe voll Listerine und dann Wasser bis kurz unter den Griff. Darin lasse ich den Pinsel eine Weile stehen (15-30 Minuten). Anschließend folgt ein ähnlich langes Bad in Wasser mit Shampoo, und dann ein erstes Aufschäumen mit Palmolive RS. Bei dem Semogue habe ich es dabei belassen. Bei dem Vie-Long war allerdings die ursprünglich bläulich-klare Listerine-Lösung nach einer halben Stunde grau-gelb eingetrübt wie ein Schluck Rheinwasser :o , so dass er anschließend nicht eins sodern zwei Bäder in Shampoowasser hintereinander genießen durfte; danach habe ich mehrfach damit aufgeschäumt und ihn jeweils voller Schaum eine Weile auf der Seite (damit nichts in den Knoten läuft) an den Waschbeckenrand gelegt.

Beim Semogue ist mir kein besonderer Geruch aufgefallen. Beim Vie-Long hingegen schon; allerdings auch nicht sehr heftig, und nach der zweiten oder dritten Verwendung ist er ganz verschwunden. Wenn ich heute meine Nase zwischen die Haare stecke, rieche ich die zuletzt verwendete Seife und sonst nichts.

Der Semogue hat von Beginn an ersten Spliss gezeigt und macht damit auch munter weiter. Ich lasse ihn immer jeweils ein bis zwei Tage trocknen und nutze ihn dann entweder bei der Tagesrasur oder schäume einfach so eine Seife auf. Den Vie-Long benutze ich jeweils nur bei Rasuren.


owlman

Ein später Nachtrag, weil ich am Wochenende einen weiteren Pferdehaarpinsel (diesmal den Vie-Long 13061B) in Betrieb genommen habe: Durch das anfängliche Listerine-Bad haben sich die Haarspitzen hier zunächst blaugrün verfärbt. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das beim letzten Mal auch passiert war (vermutlich nicht, sonst hätte ich es wohl erwähnt, ich kann mich auch nicht wirklich dran erinnern) oder womöglich einfach daran liegt dass ich inzwischen eine andere Listerine-Sorte verwende. Jedenfalls ist die Verfärbung durch die weitere Behandlung mit Shampoowasser und insbesondere das mehrstündige Einwirken von Palmolive-RS-Schaum wieder verschwunden. Aber wer ganz sicher gehen will, lässt diesen ersten Schritt vielleicht besser weg...