Schärfergebnisse werden schlechter

Begonnen von Stratocaster, 22. November 2014, 12:40:59

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Stefan T.

Eine Tolle Anleitung Wastl!  dh: Bis Gestern war ich der Meinung dass ein Rasiermesser nicht viel anders zu schärfen ist als ein Hobeleisen (und das kann ich ja als Tischler schon halbwegs gut  ;) )
Und jetzt kommts: Gestern wollte ich nach einer äusserst sanften ersten Rasur mit meinem Regilo noch einmal damit durchs Gesicht. Also ab übers Leder (Ca 30 Züge pro Seite) und los sollte es gehn... sollte... die Rasur war wenn überhaupt ein Haare ausreissen! Ich war echt gefrustet und nach nicht mal einer Halben Backe musste dann doch wieder das russische Trud herhalten (das war wie immer sanft und gründlich). Vielleicht hab ichs ja doch noch geschaft: ich hab ein Messer überschärft!?! Oder was meint ihr dazu?

Schöne Grüße Stefan
"Jeder tut was er am besten kann. Ich mache nichts"

Stratocaster

Wastl scheint es Spass zu machen.... mir,uns auch.....  selbst wenn die Anleitung von Senser schon sehr hilfreich ist, sie lässt doch Fragen offen, die vielleicht erst im Laufe der Zeit auftraten und die nun von Wastl ergänzend beantwortet werden. Und jeder hat eine eigene Art zu erklären, mal versteht man den einen nicht, dafür dann aber den anderen. Z.B. war mir die Handhaltung nicht ganz klar, jetzt schon....  und beim Schärfen abwechselnd gerade und schräg über die Steine zu schieben, um besser erkennen zu können wann man durch ist, das hat schon was.... ein Anfänger kommt da wohl selten von selbst drauf.
Die Fotos sind auch hilfreich, Texte sehr verständlich, also die Richtung stimmt. Sich zu häufig zu bedanken, kann schon mal komisch rüberkommen, aber zu Wastl kann ich nix anderes sagen als ein grosses Dankeschön.

Stratocaster

Stefan T.
Du weisst ja, dass sich die Gelehrten nicht einig sind, ob es ein Überschärfen überhaupt gibt. Ich nehme mal an, du weisst auch, dass man darunter versteht, wenn der schneidende Grat durch zu langes Schärfen zu lang und dadurch instabil geworden ist, sodass er zwar einen HT, aber keine Rasur aushält und sich dabei dann einfach umlegt, wie eine labbrige Kante. So viel zur Theorie.
Seltsam ist es schon, dass dein Regilo eine erste Rasur mitgemacht hat. Sollte sich wirklich der schneidende Grat teilweise umgelegt haben, hätte er das doch früher gemacht.... denke ich. Dieser Gedanke ergibt sich jedoch nicht etwa aus meiner Erfahrung, sondern aus der Logik. Kurz gesagt, keine Ahnung was da bei dir geschehen ist. ;D

Stratocaster

#108
Interessant, dass Wastl nur ca. 20 Schübe pro Seite auf seinem 1000er Chosera benötigt, um einen spürbaren Grat zu erzeugen. Ich habe eben auf meinem 800er NSS 80 Schübe gemacht und der Grat ist noch nicht vollständig spürbar. Möglicherweise übe ich nicht genug Druck aus, bin zu sanft oder zu vorsichtig. Werde das RM also nochmal stumpf machen und sehen, wie viele Schübe bei stärkerem Druck nötig sein werden. Und wo genau übe ich den Druck aus, beim Schieben oder muss der Andruck auf den Stein grösser sein? - Oder beides? - Oder benutze ich zu viel Wasser auf dem Stein? - In den Videos von Mr. Nassrasur sieht man aber deutlich, dass er recht viel Wasser nimmt. Das gilt es nun für mich herauszufinden.

mikri

Hallo Freunde der schärfenden Steine
Ich habe diesen Faden durchgelesen und allenfalls habe ich es überlesen.
Daher frage ich jetzt einfach, hoffend, dass ihr Profis gnädig mit mir Amateur verfahrt.  :)

Mir passiert es oft, dass sich beim Schärfen, ein langes Stück des Fadens (Grats) löst und es dann auf dem Stein im Schlick liegt.
Was macht ihr damit? Ab welchem Stein sollte der Faden abgehen? Kann das die zu polierende Schneide negativ beeinflussen, wenn man drüberreibt?

Vielen Dank für diesen interessanten Faden, der mir, wie ihr seht einige Fragen entlockte.

LG mikri

Achja, mein Setup: Naniwa SS 1'000/3'000/5'000/10'000 und danach noch auf Koraats Schiefer als Abschluss
Mit Verarzten dauert's länger

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Stratocaster

Ha, dazu kann ich etwas sagen. Bei mir zerbröselt der auf dem 800er erzeugte Grad dann bei den Wechselschüben auf demselben Stein. Längere Stückchen habe ich noch nicht bemerkt. Ich wechsele den Stein erst, wenn der Grat weg ist und ich Armhaare rasieren kann, so wie auch Wastl beschreibt. Auf jeden Fall aber weg mit den Überresten und nicht wieder drüberschieben, denn das wirkt sich tatsächlich aus. Die Facette kriegt dadurch vermeidbare Unebenheiten. Ebenso entferne ich Krümel, Haare usw., spüle auch immer mal zwischendurch Messer und Stein ab.
Na klar, es tauchen immer wieder neue Fragen auf, das geht mir ebenso. ;D

mikri

Danke für diese Antwort. Das bestärkt mich, so weiter zu machen, wie ich ers bereits verinnerlicht hatte. Ich hatte schon befürchtet, dass ich schon wieder etwas Neues lernen muss ;D

LG mikri
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BastlWastl

Zitat von: Stratocaster am 08. Dezember 2014, 11:53:21
Ha, dazu kann ich etwas sagen. Bei mir zerbröselt der auf dem 800er erzeugte Grad dann bei den Wechselschüben auf demselben Stein. Längere Stückchen habe ich noch nicht bemerkt. Ich wechsele den Stein erst, wenn der Grat weg ist und ich Armhaare rasieren kann, so wie auch Wastl beschreibt. Auf jeden Fall aber weg mit den Überresten und nicht wieder drüberschieben, denn das wirkt sich tatsächlich aus. Die Facette kriegt dadurch vermeidbare Unebenheiten. Ebenso entferne ich Krümel, Haare usw., spüle auch immer mal zwischendurch Messer und Stein ab.
Na klar, es tauchen immer wieder neue Fragen auf, das geht mir ebenso. ;D



Jep so würde ich das auch erklären! Längere Stückchen vom Grad entstehen eigentlich nur wenn mann zu lange auf eine Seite schärft, und das auch nur bei Steinen unter 1000`er Körnung. Diese und auch Flusen, Haare vom HHT :) etc. abspülen!

Und gerade nach den "niedrigen" Körnungen unbedingt den entstandenen Grad entfernen (entweder unbehandeltes Leinen, oder radikaler durch Holzbrett oder Daumennagel ziehen, wobei ich den Daumennagel bevorzuge, aber immer Vorsichtig!). Als Koch weiß ich leider nur zu gut wie es sich anfühlt die das Nagelbett an- oder durchzuschneiden......

ZitatDanke für diese Antwort. Das bestärkt mich, so weiter zu machen, wie ich ers bereits verinnerlicht hatte. Ich hatte schon befürchtet, dass ich schon wieder etwas Neues lernen muss Grinsend

LG mikri

Ich denke du hast das schärfen raus oder?, es gibt viele Wege zum Ziel, ich kann halt nur meinen beschreiben. Und wenn es funktioniert (egal wie) dann ist das gut so und auch total egal ob mann Pastenriemen nach Synthetischen Steinen benützt, auch wenn ich das immer verteufle! Im eigenen Gesicht muss es angenehm und gründlich sein, das ist das einzige was zählt!.

Grüße Wastl.

Grüße Wastl.

mikri

Danke BastlWastl
Da denke ich immer, jetzt hast du es raus und dann kommt ein Messer daher  ;D
Crown & Sword o.ä., das sich kaum befriedigend schärfen lässt.
Und alles beginnt von vorne. Aber genau das ist doch auch spannend.
Also sagen wir, ich bin auf dem Weg.

LG mikri
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Stratocaster

@mikri
siehste, ich sage auch immer, der Weg ist das Ziel.

mikri

Und wenn wir schon philosophisch werden. Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (Konfuzius)
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Stratocaster

und auch ich habe es nun geschafft, mit ca. 20 bis 25 einseitigen Schüben auf dem 800er einen Grat zu erzeugen. Eine Frage der Koordination von Andruck und Kraftaufwand. Das muss man wohl selbst für sich herausbekommen.....

Stratocaster

zu Wastls neuer Schärfanleitung habe ich noch was als Ergänzung entdeckt, hoffe ich darf das hier schreiben. Im Nachbarforum gibt es etwas von Kinkjc, heisst "die Haare und Haarspaltereien"...... interessant und gut geschrieben.

abc123

Ihr "überschärft" die Messer permanent auf den groben Steinen.

Stratocaster

@abc123
ok, dein Wissen in Ehren, doch eine einfach so in den Raum geworfene Bemerkung finde ich etwas dürftig. Daher bitte ich dich darum, das etwas genauer zu erläutern, damit man es auch verstehen kann. Was genau heisst überschärfen bei dir und was rätst du?