Kamisori - Heftwicklung

Begonnen von schlenk, 16. April 2010, 19:53:19

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schlenk

Angeregt durch Beiträge hier im Forum habe ich meine alten Pfadfinderkenntnisse herausgekramt und mein IWASAKI mit einer einfachen Wicklung aus grober Packschnur versehen. Was spricht dafür? Passt gut zum schlichten Stil der Messer und kann einfach entfernt, reuelos entsorgt und problemlos neu gewickelt werden.


Auf Grund von Nachfragen und fehlender Infos dazu im WWW habe ich die Vorgehensweise heute (an einem Bleistift) dokumentiert. Es handelt sich um eine schlichte Wicklung, die durch das Ziehen der Enden unter die Wicklung ohne Knoten oder Klebung auskommt.

Bild 1: Eine Schlaufe über die zu bewickelnde Grifflänge legen,
Bild 2: Am schlaufenabgewandten Ende anfangen zu wickeln (Achtung nicht zu eng!), dabei die Schlaufe mit einwickeln,
Bild 3: Am Ende der Wicklung loses Ende (blau) durch Schlaufe (rot) führen,
Bild 4: Durch ziehen am Schlaufenende (rot) Schlaufe und loses Ende (blau) unter die Wicklung ziehen.


Bild 5: Beide Ende einkürzen.


Man darf nicht zu fest wickeln, sonst bekommt man die Enden nicht unter die Wicklung gezogen.
Viel Spass beim Ausprobieren! Weitere Wickelvorschläge sind willkommen! :)


gruesse von schlenk

Lord Vader

sehr schöne anleitung! ich könnte mir auch vorstellen, dass so etwas mit einem anderen material wie z. b. baumwollschnüren, lederschnüren oder auch mit den traditionellen schnüren geht.

Paysbas

Hallo schlenk,

genauso habe ich auch mein Japaner gewickelt, jedoch mit Wolle und zwar in 5 Schichten.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

Iltis

#3
Keine Ahnung ob es traditionell ist, aber eine eleganterer Lösung bietet der "Reverse Hitch" da, es ist mir von Bogenschnüre bekannt. Hier 2 Links zum Anleitung: einmal Video (ab ca 2:30), und einmal mit Bilder.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

AMU

So in der Art weren auch größere Angelhaken gewickelt.

schlenk

Mir es es wieder eingefallen, woher ich diese Wicklung kenne. In der Seefahrt umwickelt man auf diese Art die Enden dicker Tampen, damit sie nicht ausfransen. Ich habe die Fransen der Packschnur noch etwas beschnitten, jetzt sieht es etwas besser aus als auf den Bildern. Wachsen ist auch möglich und sicherlich sinnvoll, verbessert aber vielleicht nicht unbedingt das Handling.
Jede Menge interessanter Griffwicklungen finden sich übrigens hier: http://www.ausgeruestet.com/2009/07/anleitungen-knoten-lanyard-bracelet.html.
gruesse von schlenk

Rockabillyhelge

Hab mich jetzt auch mal ans Wickeln gemacht und zwei meiner ungewickelten eine meines Erachtens deutliche optische Aufwertung verpasst  :)
Benutzt habe ich hierfür gewachste, geflochtene Baumwollschnur aus dem Bastle- bzw. Künstlerbedarf.



Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Standlinie

Die beiden Schneidwerkzeuge sehen toll aus.  ;)
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Noodles

Jetzt muss ich mal ne ganz doofe Frage stellen: Ich bin gerade drauf und dran mir ebenfalls solch ein ... nennen wir es Messer ... zu holen. Aber an dem welches ich im Auge habe ist noch ein richtiges Heft zum zuklappen dran. Also so wie bei den "normalen" Rasiermessern. Nur der Erl ist eben deutlich länger, eben typisch Kamisori (heißt das bei denen überhaupt Erl?). Ist das typisch für ein Kamisori das da ein klassiches Heft angenietet ist? Oder hab ich nur eine Sonderform gefunden? Oder habt ihr eure Hefte alle abgemacht?

Gruß Stefan
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

Grosser

"Normale" Kamisoris sind ohne Heft. Es gibt aber auch hier besondere Modelle, die unseren westlichen RM nachempfunden sind.
Kauf dir das, das dir am besten gefällt.
Ich bin leider mit meinem Kamisori so gar nicht zurecht gekommen....eine Wicklung habe ich meinem Messer aber auch verpasst. Ebenfalls mit nem Baumwollfaden und Wachs.
Viele Grüße, Christoph

Rockabillyhelge

@Stefan: Die Gattung welche du meinst nennt sich wie Grosser schon gesagt hat Western Kamisori, die meisten die man heute noch so bekommt (Bucht) sind aus einem Stahl gefertigt, diejenigen Western Kamisoris aus zwei Stählen, quasi der traditionellen Bauart sind etwas seltener. Typisch für Kamisoris ist diese Bauart nicht, ich wage zu vermuten das damit eher versucht wurde traditionelles Design mit den Vorzügen klassischer Hefte zu verbinden, meist ist ja auch die Klinge im Bereich um 5cm und nicht äquivalent zu den Klingenlängern westlicher Messer, je nach Klinge vermute ich aber auch, dass die Charakteristik eines Western Kamisori von der eines klassischen westlichen Messers mit soliden Schliff nicht weit entfernt ist.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

efsk

Ich habe die Idee, obwohl keine Erfahrung und könnte deshalb völlig daneben sein, das sich die "Westlichen Kamisori" eher die Mikrotome ähneln. Obwohl der Schliff des "Westlichen Kamisoris" natürlich schon mehr der Kamisori gleich ist.
Verzeih mir mein Deutsch. Ich bin ein Holländer.
lG - Richard

Noodles

Ah ja ... danke für die Aufklärung. Irgendwann nenn ich auch eins mein eigen :D
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

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Dullblade

Genau so wickle ich meine auch, allerdings mit dünnerer Schnur. Wenn ich Lust und Zeit habe, nehme ich dann noch Seidenfloss aus dem fliegenbinderbedarf und mache eine Zierwicklung...

http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=43fadc-1440399008.jpg