Vorstellung - 1.000/4.000er Kombistein von Japan-Messer-Shop.de

jollo74 · 24. Oktober 2014, 12:38:56

Hallo zusammen,

Viele von Euch kennen bestimmt den Japan-Messer-Shop.de bereits und manche haben dort auch schon Steine bezogen. Ich möchte zu Anfang gleich feststellen, dass ich mit diesem Shop weder verwandt, noch verschwägert bin und ich habe auch keine finanziellen Vorteile bekommen

! Ich habe Herrn Horie nur als kompetenten Fachmann in Sachen Schleifsteinen kennengelernt und habe mit dem Shop gute Erfahrungen sammeln dürfen.

Jetzt aber zur Sache: beim Stöbern auf der Seite bin auf folgenden Stein gestoßen:
http://gx2.japan-messer-shop.de/kochmesserfuereinsteigerkochmesser/Kombischleifstein--1000-4000.html?XTCsid=je0pmvq560vh4p6kpur43f92a0

Die Beschreibung hörte sich vielversprechend an, besonders die Aussage am Ende:

"Für unseren neuen Kombischleifstein wurden keramische Materialien der Oberklasse verwendet. Daher braucht unser K1040 einen Vergleich mit Shapton und Naniwa Chosera nicht zu scheuen!"

Da war meine Neugier geweckt und ich dachte mir - den probierst Du mal aus

! Gesagt, getan und nach zwei Tagen kam der Stein bei mir zu Hause.

Erster Eindruck - was für ein Brocken

! Er hat die Maße 20,5 x 6,5 x 3,7 cm und wiegt 1,005 kg! Hier ist er im Vergleich zu dem ebenfalls stattlichen Naniwa Chosera 5.000:

Und hier im zusammen mit meinem 6/8 Wacker:

So viel zur Optik - wie schlägt er sich denn?

Zuerst habe ich ihn mit meiner 325er DMT Diamantplatte abgerichtet - der Stein war bereits ziemlich plan, ist aber wirklich sehr hart, es hat also ein bisschen gedauert.

Dann habe ich ihn mit drei Rasiermessern ausprobiert, im direkten Vergleich zu meinen Naniwa Choseras 400, 1.000 und 5.000.

Die 1.000er Kombi- Seite geht sehr ordentlich zur Sache und trägt sehr schnell ab. Das Schleifgefühl war dabei gröber als beim 1.000er Chosera und auch das Schliffbild war gröber (sorry - keine Fotos). Ich habe dann zum Vergleich den 400er Chosera 'rausgeholt - der war aber wiederum merklich gröber als die 1000er Seite des Kombisteins. Meiner Empfindung nach liegt er also zwischen 400 und 1.000.

Die 4.000er Kombi-Seite arbeitet auch sehr zügig, braucht aber trotzdem ein wenig, um die Riefen der 1.000er Kombi-Seite zu entfernen. Die Riefen nach 1.000er Chosera gingen sehr flott weg.

Die Politur ist wirklich sehr ordentlich, wenn auch nicht ganz auf Höhe des Chosera 5.000. Aber trotzdem beeindruckend.

Insgesamt war das Schleifgefühl (Härte und Biss) den Choseras tatsächlich recht ähnlich.

Ich habe also drei Gold Dollars geschärft:

1. 1.000er Chosera -> 5.000er Chosera -> 12.000er Super Stone -> 5x 1µm Diamantfilz
2. 1.000er Kombi-Seite -> 4.000er Kombi-Seite -> 12.000er Super Stone -> 5x 1µm Diamantfilz
3. 1.000er Kombi-Seite -> 4.000er Kombi-Seite -> 5x 1µm Diamantfilz

Im Endergebnis waren "1." und "2." (Optik und Rasur) nicht zu unterscheidenen. Mit den Choseras ging es aber insgesamt etwas schneller.

Zum Spaß habe ich mich sogar mit "3." rasiert - was erstaunlicherweise sogar ganz gut ging. Die Schärfe war da und die Rasur gründlich. Es war natürlich nicht so sanft wie nach dem 12.000er Super Stone.

Basierend auf diesen ersten Eindrücken kann ich den Stein empfehlen und bereue nicht, ihn gekauft zu haben.

Er ist vielleicht für Schleifeinsteiger eine gute Wahl, insbesondere da es die Naniwa Super Stone Kombisteine in absehbarer Zeit nicht mehr geben wird und die Nacholger-Serie (Specialty Serie) bislang keine Kombisteine beinhaltet.

Beste Grüße
Jörg

Klaasianer · 24. Oktober 2014, 13:01:51

Hallo Jörg!

Dein Fazit betr. Preis/Leistungsverhältnis, auch mit Blick auf die Konkurenten?

jollo74 · 24. Oktober 2014, 13:44:29

Zitat von: Klaasianer am 24. Oktober 2014, 13:01:51
Hallo Jörg!

Dein Fazit betr. Preis/Leistungsverhältnis, auch mit Blick auf die Konkurenten?

Das Preis-Leistungsverhältnis ist meiner Meinung nach sehr gut

: Für 45 EUR deckt man das untere und mittlere Körnungsspektrum gut ab (in etwa Naniwa Chosera bzw. Professional 600/800 und 3.000). Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber so wie die 1.000er Seite zur Sache geht, sollte man damit sogar Facetten neu aufbauen können.

Ein Naniwa Professional 600er oder 800er kostet 42 bzw. 44 EUR, ein 3.000er 68 EUR. Das rechnet sich also. Auch mit der Dicke (Proffessional: 20 mm, Kombistein 37 mm).

Die Specialty Serie ist anders gebunden (Kunstharz und nicht keramische Bindung) und dünner (10 mm), dafür aber günstiger als die Professionals. Aber auch hier lohnt es sich m.M.n. preislich noch, den Kombistein in Erwägung zu ziehen.

Die Shaptons (Glass Stones harte Bindung oder Ha-no-kuromaku) habe ich selber nicht getestet und kann daher die Leiistung nicht beurteilen.

LG
Jörg

P.S. Ich persönlich hätte eine "feinere" 1.000er Seite für Rasiermesser noch etwas besser gefunden. Dann hätte man es mit der 4.000er Seite leichter. Für Kochmesser ist die aggressive 1.000 Seite hingegen sehr hilfreich (da muss in der Regel mehr weggeschliffen werden).

Klaasianer · 24. Oktober 2014, 13:45:59

Herzlichen Dank, alles klar!

doorsch · 24. Oktober 2014, 15:32:07

Hallo Jörg !! Danke für deinen Bericht, ich habe den Stein bereits seit gut 1 1/2 Jahren im Einsatz und muss sagen das ich ebenfalls mit dem Stein sehr zufrieden bin, deine berichteten Punkte decken sich im großen und ganzen mit den Erfahrungen die ich mit diesem Stein ebenfalls gemacht habe...

Die Erfahrung die ich leider machen musste ist das nach ca. einem halben Jahr ein Haarriss in dem Stein entstanden ist, bei dem mir bis heute nicht klar ist warum. Der Stein wurde nie wesentlich gewässert sondern besprüht....Wie wir alle Wissen sind die Hories was das Thema Kundenservice angeht absoult erstklassisch und ich habe damals nach einer Reklamation auch einen komplett neuen Stein erhalten.....leider passierte auch hier wieder das gleiche....

Ich bin nun lediglich daran Interesiert, ob das ein Thema ist, dass möglichweise widerholt auftaucht oder ob es vielleicht ein Chargenthema war. Von daher schaue doch bitte deinen Stein nochmal im Detail an (gerade an der Verbindung zwischen den beiden Körnungen) und schaue ob Du kleine Haarrisse feststellen kannst....

Wie oben erwähnt ist es sonst ein ins Preis-/Leistungsverhältnis gesetzter wirklich guter Steine den ich trotz Riss auf der 4K Seite immer noch im Einsatz habe...

Mecky messer · 24. Oktober 2014, 17:47:38

Ich glaube diesen schenke ich einen Angestellten,ihm möchte ich das schärfen seiner Japanischen Küchenmesser beibringen.
Was meint ihr kann er was als Anfänger Stein?

jollo74 · 24. Oktober 2014, 20:04:34

Zitat von: doorsch am 24. Oktober 2014, 15:32:07
Die Erfahrung die ich leider machen musste ist das nach ca. einem halben Jahr ein Haarriss in dem Stein entstanden ist, bei dem mir bis heute nicht klar ist warum. Der Stein wurde nie wesentlich gewässert sondern besprüht....Wie wir alle Wissen sind die Hories was das Thema Kundenservice angeht absoult erstklassisch und ich habe damals nach einer Reklamation auch einen komplett neuen Stein erhalten.....leider passierte auch hier wieder das gleiche....

Ich bin nun lediglich daran Interesiert, ob das ein Thema ist, dass möglichweise widerholt auftaucht oder ob es vielleicht ein Chargenthema war. Von daher schaue doch bitte deinen Stein nochmal im Detail an (gerade an der Verbindung zwischen den beiden Körnungen) und schaue ob Du kleine Haarrisse feststellen kannst....

Danke für Dein Feedback

. Das ist natürlich schade, dass bei Dir zweimal Haarrisse aufgetreten sind

.

Mein Stein ist frei davon, ich habe ihn aber erst seit kurzem und kann daher keine langfristigen Prognosen abgeben

.

Ich werde es im Auge behalten und weiter berichten

!

LG
Jörg

jollo74 · 24. Oktober 2014, 20:09:13

Zitat von: Mecky messer am 24. Oktober 2014, 17:47:38
Ich glaube diesen schenke ich einen Angestellten,ihm möchte ich das schärfen seiner Japanischen Küchenmesser beibringen.
Was meint ihr kann er was als Anfänger Stein?

Meinen bisherigen Erfahrungen nach ist er schon dafür empfehlenswert: er ist schön hart (kein leichtes Hineinschneiden) und trägt gut ab.

Aber da gibt es ja jetzt doorschs Erfahrungen mit Haarrissen $:-\$ - da kann ich jetzt nicht sagen, ob das einfach nur Pech war, oder ein generelles Problem...

LG
Jörg

doorsch · 24. Oktober 2014, 20:48:27

Nee ich tendiere auf jeden Fall dazu den Stein zu supporten, wie gesagt ich habe ihn trotz rissen standarmäßig noch im Einsatz...

Die erste Diskussion ging damals darum ob er gewässert wurde, das war nie der Fall obwohl natürlich mal weniger oder mehr Wasser aufgesprüht
wurde...

Danach Abwaschen und an der Luft trocknen lassen, deshalb ist mir nicht klar ob die Risse durch die Anwendung entstanden sind...

jollo74 · 25. Oktober 2014, 10:04:53

@doorsch: könntest Du bei Gelegenheit vielleicht mal ein Foto von den Haarrissen machen und hier reinstellen? Vielen Dank

, Jörg.

doorsch · 26. Oktober 2014, 20:58:17

Zitat von: jollo74 am 25. Oktober 2014, 10:04:53@doorsch: könntest Du bei Gelegenheit vielleicht mal ein Foto von den Haarrissen machen und hier reinstellen? Vielen Dank , Jörg.

Hier die Bilder:

jollo74 · 27. Oktober 2014, 20:14:00

@doorsch: Vielen Dank

!

Anscheinend gehen die Risse hauptsächlich parallel zur Oberfläche, nur ein Riss scheint bis oben durch zu gehen. Aber ärgerlich ist das schon $:-\$ ...

Ich habe jetzt schon fleißig damit Rasier- und Küchenmesser geschärft (je 5-6), das ging wirklich prima

.

LG
Jörg

jollo74 · 05. Juli 2015, 11:41:30

Der Vollständigkeit halber dieser Hinweis:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,29901.msg549109.html#new

LG
Jörg

Drill Instructor · 05. Juli 2015, 13:27:16

Diesen Stein habe ich auch und trotz des garantiert nicht zimperlichen Einsatzes hatte ich nie solche Probleme. Meiner Meinung nach muss man diesen Stein auch nicht ewig durchwässern sondern nur 3-mal mit etwas Wartezeit begießen. Da markt man gut ob er noch säuft oder nicht. Bei mir hat es dank Höchstwerten rund um die 39 Grad auch in der Küche ordentlich Temperatur, aber ich lasse die Steine eben gemütlich abtrocknen und packe sie erst nach 2-3 Tagen wieder weg.

jollo74 · 05. Juli 2015, 13:59:14

Zitat von: Drill Instructor am 05. Juli 2015, 13:27:16
Diesen Stein habe ich auch und trotz des garantiert nicht zimperlichen Einsatzes hatte ich nie solche Probleme. Meiner Meinung nach muss man diesen Stein auch nicht ewig durchwässern sondern nur 3-mal mit etwas Wartezeit begießen. Da markt man gut ob er noch säuft oder nicht. Bei mir hat es dank Höchstwerten rund um die 39 Grad auch in der Küche ordentlich Temperatur, aber ich lasse die Steine eben gemütlich abtrocknen und packe sie erst nach 2-3 Tagen wieder weg.

Habe ich alles auch genauso gemacht (kein "soaking", abtrocknen, stehen lassen) und es ging lange gut. Bis jetzt $:-\$ ...

LG
Jörg