Inox schaerfen :: Friodur abziehen :: Rostfrei schärfen

Begonnen von urza, 19. Oktober 2007, 18:57:29

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urza

Habe mir letzte Woche ein 1/2 Friodur aus der Bucht gezogen, Echter Gluecksgriff. Ein Friodur und ein zweites Messer fur nur 26 euro. Die Klinge des Zwilling Messers war ziemlich zerstoert, aber lies sich gut zurecht schleifen. Karen keine Scharten oder so, sondern nur etwas verbogen, laesst sich schwer beschreiben. Jedenfalls kurz ueber 800er und dann auf den 1000er und schon wars weg. Da ich oft gehoert hatte das Inox Messer schwer zu Schaerfen sind habe ich mir Zeit gelassen, vom 800 bis zum Leder drei Simpson Folgen, entspricht 60 min. Es hat sich anderst angefuehlt dieses Messer zu schaerfen, aber Probleme gab es eigentlich kaum. Ausser Bei meinem neuen "8000er King" Dieser erscheint mir Grober als mein alter 6000er, sollte eigentlich nicht sein? Evtl liegts auch an den Inox eigenschaften, naja nach dem 8er wieder auf meinen 6er gewechselt. Dann ueber den gruenen Pasten Riemen und dann ledern, schoen Zeit gelassen. Das schleifen ist fuer mich teilweise Entspannender als die Rasur.
Habe auf dem 6er den Druck mal Stark erhoeht, weil ich so ein Komisches Gefuehl hatte, aber davon issse auch nicht wegegangen. Haartest (mit schneidener bewegung) bestanden, nach dem Leder sind die Haare geflogen.
Dachte, naja evtl stellt sich bei der Rasur die schwierigkeiten ein. Keine.
Die Rasur war sehr angenehm, sanft und gruendlich. Mein Lieblingsmesser hat Konkurenz bekommen.

Tja, warum schreib ich das? Um euch zu zeigen wie toll ich bin, ohne Probleme ein Inox schaerfen, irgentwie schon. Aber hauptsaechlich um anderen zu helfen. Inox kann man auch schaerfen. Ich habe das gefuehl mein 6000er ist Haerter als ein normaler Wasserstein. Evtl ist der das Erfolgsrezept gewesen. Dann Arbeite ich mit mehr Druck als andere, vorallem wenn die Steine Feiner werden. Evtl ist das auch hilfreich.

Jedenfalls: Inox ist fuer mich eine Absolute Reverenz und muss sich nicht hinter Nicht Rostfrei verstecken.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Paysbas

Hallo Urza,

herzlichen Glückwunsch. Ich kann es gut nachvollziehen. Ich hatte selber ein 8/8 Friodur bei Mecky Messer gekauft, der fiel mir aber nächsten Tag auf dem Boden, natürlich mit der Schneide unten. War sehr stumpf, fast wie unser Besteck.
Also, ran an die Sache mit Apex SAL, grobe Seite, danach die feine Seite. Dann die Blaue Belgische Brocken, Spannrriemen mit rote Paste und zum Schluss unbehandelter Spannriemen.
Und siehe da: ein haartestscharfes Messer. Ich war auch schon ganz stolz, hatte ich doch etwas hinbekommen wo auch erfahrene Messerrasierer von Schwierigkeiten sprechen.
Und nicht zuletzt, die Rasuren waren und sind (nach kurze Eingewöhnungszeit) super, mein Nadet 5/8 hat Konkurrenz bekommen. Der Nadet lässt sich jedoch noch etwas leichter handhaben und ist dadurch noch ein kleines Bisschen gründlicher.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

Oldshaver

Ich bekomme mein 8/8 Friodur einfach nicht scharf. Schon beim Kauf vor 10 Jahren war es nicht zum Rasieren zu gebrauchen. Ich habe es dann liegengelassen. Nun hatte ich es heute mit meinem neuen GBB von Jürgen Feuersteen versucht - danach auf Hanf und dann auf Juchte. Nix, rein garnix. --- Wobei ich mit dem GBB bei anderen Messern seeeeeeeeeeeeehr zufrieden bin. Wie macht Ihr das, daß Ihr Eure Friodurs von Henkel so scharf hinbekommt??? :-X :-X :-X :-X Danke im voraus für Antworten zu dieser blöden Situation - Man kommt sich ja wie ein Anfänger vor mit einem solchen Teil und mit der Technik, die für sämtliche andere Messer von mir in Ordnung ist. Oldshaver

lesslemming

Ganz klar:

Ab damit zu einem unserer Forumsschärfer.
Mein Tipp: Die Facette ist ruiniert und muss vollständig neu aufgebaut werden.
Wenn dem so wäre, solltest du beim späteren Nachschärfen keine Probleme mehr haben,
solange die Facette einmal ordentlich gesetzt wurde
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

frankyle

ich hab 2 Inox Messer. Ein 7/8 Fridur und ein Dovo und schleife sie mit der gleichen Technik wie Normalstahl, also daran kann es nicht liegen. Allerdings habe auch 2 1000er. 1000 Suntiger und ein 1010er Cerax und der Cerax liebt rostfreie Stähle. Ich mach mit dem Inoxmesser ein paar mehr Züge auf jedem Stein. Als Finisher entweder diesen hier https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,16464.0.html  oder/und SS10K.

Lord Vader

die rostfreien messer sollen ja öfters mal zickig sein. ich habe sie lange nur bis zum BBB geschärft und dann mit chromoxid abgezogen. auf allen anderen naturfinishingsteinen, die im bereich von 8000 +/- liegen, waren die ergebnisse unterirdisch. mittlerweile habe ich einen recht feinen naturjapaner, der ganz gut mit den friodurs kann und der absofort dafür reserviert ist. aber auch da folgen ein paar züge chromoxid.

vom hörensagen her soll auch der shapton UF sehr gut mit den rostfreien stählen klar kommen. einfach mal den beitrag dazu durcharbeiten.

Iltis

Mit GBB habe ich auch keine gute Erfahrungen mit Inoxmesser gemacht, was natürlich nicht heisst, das es nicht geht. Mein Vorgehensweise mit rostfreie Messer: Facette mit 1000er Seite der Suntiger Kombistein aufbauen, dann mit angeriebene GBB die Schneide polieren (Schlamm nach und nach verdünnen bis man nur mit Wasser schleift), anschliessend auf ein Schiefferstein (MST Thüringer oder Dragons Tongue) ohne Schleifschlamm ca. 30-50 Züge, Polierrot (10 Züge) und Leder (50 Züge), bei Bedarf die letzte 2 Stufen wiederholen (wenn es mehr als 30X Polierrot und 150X Leder wird, habe ich was falsches Gemacht und probiere ich ein anderen Schiefferstein aus). Inoxmesser sind mir "unsympathisch" - davon habe ich nur ein Carl Schliepper und ein Friodur, beide als NOS gekauft, und ich werde keine mehr kaufen, weil die Schärfe sich nicht so gut wie bei Normalstahl hält, und so schwer ist es nicht ein Rasiermesser sauber und rostfrei zu halten. Edelstahl ist, meine Meinung nach, nicht das optimale Material für Rasiermesser, aber die Geschmacke sind unterschiedlich.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Oldshaver

Danke, Ihr habt mir wirklich gute Anregungen gegeben. Ich werde es mal versuchen hinzukriegen. Oder noch besser: Wer von den Forumsschleifern würde sich an das INOX denn rantrauen?? Bitte um entsprechende Nachricht.  :D :D :D

kimeter

Hallo Oldshaver,

mich würden mal die beiden Werte lt. der Zeichnung von Adler1 interessieren. Bei meinem handgeschmiedeten 8/8 Wacker komme ich auf einen sehr spitzen Winkel von ca. 12 Grad! (a=5mm, b=24mm)
Erst nach mehreren Lagen Klebeband am Rücken konnte das Rasiermesser vernünftig geschärft werden...

-Andreas

Rori

Liebe Kollegen,

gestern habe ich versucht meine neues 5/8 Friodur zu schären. Es kam nicht rasurscharf an. Ich habe etliche Zeit versucht eine Facette zu setzen zuächst auf dem 400er Naniwa SS, dann mit dem 800er Naniwa SS. Ergebnis nach gut 1 1/2 Stunden: Eine Facette ist da, aber uneinheitlich ausgebildet. Arm-/Beinhaare werden leidlich rasiert. Ich habe dann abgebrochen. Die Schärffolge wäre nachfolgend 2000, 5000, 8000 Naniwa SS, Chromoxid, Leder. Ich mache nur gerade und gekreuzte Schübe. Es ist mein erstes rostfreies Messer.

Folgende Fragen:

1. Braucht es einfach (noch) längere Zeit bei einem rostfreien Messer, sprich bin ich zu ungeduldig?
oder
2. Brauche ich einen anderen Stein?

"Why the hell not?"

Viele Grüße

Florian

UbuRoy

Es dauert einfach nur ewig bei der Klinge.

Einfach länger als üblich auf dem 1000er belassen.

400/800 würde ich weglassen. Ist m.Mg. nach nicht nötig und bringt keinen Zeitvorteil. Der 1000der ist der wichtigste Stein.

Rori

Zitat von: UbuRoy am 26. November 2012, 12:43:26
Es dauert einfach nur ewig bei der Klinge.

Einfach länger als üblich auf dem 1000er belassen.

400/800 würde ich weglassen. Ist m.Mg. nach nicht nötig und bringt keinen Zeitvorteil. Der 1000der ist der wichtigste Stein.

Vielen Dank, Ubu! Geduld ist eine Tugend :).
"Why the hell not?"

Viele Grüße

Florian

jollo74

Zitat von: UbuRoy am 26. November 2012, 12:43:26
Es dauert einfach nur ewig bei der Klinge.

Einfach länger als üblich auf dem 1000er belassen.

400/800 würde ich weglassen. Ist m.Mg. nach nicht nötig und bringt keinen Zeitvorteil. Der 1000der ist der wichtigste Stein.
Sehe ich genauso. Oft sind die rostträgen Stähle sehr zäh und bilden dabei gerne auch einen hartnäckigen "Bart" aus (hier ist NICHT der hier oft beschriebene heilge Grat gemeint, der ja gewünscht ist), der beim weiteren Schärfen auf den feinen Kunststeinen nicht immer leicht zu entfernen ist. Daher mein Tipp: nachdem das Messer nach dem 800er locker Armhaare rasiert, die Schneide leicht und ohne zu verkannten durch die Stirnseite eines Weichholz-Stückes ziehen, um den Bart loszuwerden. Dann wieder mit dem 800er an Armhaarrasurschärfe herantasten und wie gewohnt weiterschärfen.

Viel Spaß und viel Erfolg
Jörg

Rori

#13
Zitat von: jollo74 am 26. November 2012, 13:13:44
Zitat von: UbuRoy am 26. November 2012, 12:43:26
Es dauert einfach nur ewig bei der Klinge.

Einfach länger als üblich auf dem 1000er belassen.

400/800 würde ich weglassen. Ist m.Mg. nach nicht nötig und bringt keinen Zeitvorteil. Der 1000der ist der wichtigste Stein.
Sehe ich genauso. Oft sind die rostträgen Stähle sehr zäh und bilden dabei gerne auch einen hartnäckigen "Bart" aus (hier ist NICHT der hier oft beschriebene heilge Grat gemeint, der ja gewünscht ist), der beim weiteren Schärfen auf den feinen Kunststeinen nicht immer leicht zu entfernen ist. Daher mein Tipp: nachdem das Messer nach dem 800er locker Armhaare rasiert, die Schneide leicht und ohne zu verkannten durch die Stirnseite eines Weichholz-Stückes ziehen, um den Bart loszuwerden. Dann wieder mit dem 800er an Armhaarrasurschärfe herantasten und wie gewohnt weiterschärfen.

Viel Spaß und viel Erfolg
Jörg

Dankeschön!!!

Ich werde Eure Tips chronologisch ausprobieren, sofern nicht gleich der erste Tip greift :).
"Why the hell not?"

Viele Grüße

Florian

BlueDun

Zitat von: jollo74 am 26. November 2012, 13:13:44
die Schneide leicht und ohne zu verkannten durch die Stirnseite eines Weichholz-Stückes ziehen, um den Bart loszuwerden.

Das ist oftmals sehr hilfreich - kann ich nur bestätigen. Ich selbst mach das sogar oft nach dem 5000er (!). Dann nochmals einige wenige Züge auf dem 5000er und ab zum finish. Hab bisher keine negativen Ergebnisse feststellen können - ganz im Gegenteil.

Gruss
BlueDun