Japanischer Naturstein -- Nakayama Maruichi Kamisori Kiita (3)

Begonnen von kimeter, 06. September 2014, 10:11:38

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kimeter

Nakayama Maruichi Kamisori Kiita.

Der Stein ist ca. 195x(unten)48/43x25mm groß und die obere Schärffläche (ca. 195x43/8mm) hat eine besondere Form. Durch die flache Unterseite hat der Nakayama eine sehr gute Standfestigkeit. Aufgrund der kantigen Kopfseiten ist das einspannen in einen Schärfsteinhalter mit Gummibacken kein Problem. Kein wackeln oder verrutschen - der Stein sitzt fest in der Halterung. Das ist nicht bei allen meiner Steine so...
Hauptsächlich habe ich den Stein wegen seiner außergewöhnlichen Form gekauft. Bei Rasiermessern mit "welliger" Klinge erwarte ich Vorteile beim schärfen durch die Formgebung des Steins. 


Die Bilder zeigen den Stein im Auslieferungszustand.





Der Stein ist an den Seiten und am Boden nicht lackiert. Vorsichtshalber werde ich das jetzt mit Bootslack nachholen. Dazu später mehr.

-Andreas




Weitere Threads über meine Natursteine hier:
Japanischer Naturschleifstein Suita Kro Renge Toishi aus Kyoto
Japanischer Naturstein aus unbekannter Mine -- vermutlich Ohzuku


kimeter

Warum versiegeln?

Japanische Natursteine sind Sedimentsteine, sie wurden im Laufe der Zeit in Schichten gebildet. Oft sind diese Übergänge an den Seiten sehr schön zu sehen. Kommt nun beim schärfen immer und immer wieder Wasser an "schwache" Stellen (oder "weiche" Steine) könnte der Stein sich an den Stellen lösen und dadurch brechen. Diese Lackschicht soll vorsichtshalber den Stein an den behandelten Stellen vor Wassereintritt schützen. Die meisten meiner japanischen Natursteine habe ich versiegelt erhalten. Das heißt, die Seiten und bei einigen auch zusätzlich der Boden wurde mit einer Lackschicht überzogen. (Ein gutes Beispiel ist der dicke, schwere Tsushima Naturstein zu den es auch einen passenden Nagura gibt. Beide sind an den Seiten und am Boden mit einer schwarzen Lachschicht überzogen.) Traditionell werden gerne Urushi- oder Cashew Lacke verwendet. Mit beiden habe ich aber keine eigene Erfahrungen. Demnächst werde ich aber ein paar Naguras mit Urushi-Lack behandeln. Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Cashew-Lacke gefallen mir auch sehr gut, kenne aber keine Bezugsquelle...

Bei dem Nakayama habe ich handelsüblichen Bootslack verarbeitet. Damit habe ich schon einen sehr groben, schweren Ohmura und ein paar günstige Amakusa Steine bestrichen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Sobald der Lack trocken ist, werde ich den Stein abrichten.

-Andreas

BastlWastl


kimeter

Danke Wastl. Der Stein schaut nicht nur gut aus, er kann auch was.  :D Ich habe jetzt die Seiten und den Boden mit Bootslack versiegelt. Danach wurde der Stein mit DMT-Platten abgerichtet. Die Kanten sind gefast und die Ecken verrundet.

Nakayama trocken.


Nakayama nass


angerieben mit einen Koma Nagura.


jetzt wurde ein altes Revisor (Jaguar Nr. 7079) Rasiermesser  geschärft. (Auf der Klinge ist der Stahlabrieb im Schlamm sehr schön zu sehen. Auf dem Nakayama ist wieder frischer Schleifschlamm)


Ein dicker Tropfen Schlamm mit Stahlabrieb von der Klinge, im frisch erzeugten Schleifschlamm.


Abgerichtet. Kanten gefast und Ecken verrundet. Kopfseite mit Lack versiegelt.


Kante gefast. Seite mit Lack versiegelt.






Eine Minute später...  :o



-Andreas