Lieber sanft oder lieber aggressiv?

Begonnen von Frank OZ, 02. Mai 2014, 18:11:56

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Vitali Sierend

@ Nick:
ich verstehe es nicht: was bitte steht am Material Zinkdruckguss einer Langzeitnutzung diametral entgegen??
Ich bin sicher, meine Hobel überleben mich und halte sie bei minimaler Pflege für "unkaputtbar". wie können die "verschleißen"??


und doch nochmal offtopic:

Tradition ist für MICH, das Weitertragen des Feuers, nicht die Anbetung der Asche..

Demzufolge ist die innere Haltung einer Wertschätzung (auch Alltagsgegenständen gegenüber) für mich das Vitale, Positive.

Wir leben aber leider noch immer in einer Konsum- und Wegschmeiss-Gesellschaft, die hinsichtlich ENKELTAUGLICHKEIT (schöner Begriff) kaum dazugelernt hat, und bis heute hat noch JEDE menschliche "Groß-Kultur" ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstört.

Eine Heroisierung unserer Altvorderen erscheint mir daher unangebracht, zumal ich keinen Älteren kenne, der nicht so selbstverständlich wie gerne auf Systemies gewechselt wäre, die ja auch wohl soo schlecht nicht sind, wie sie im Versuch einer Alltagskultivierung hier oft gemacht werden.

ontopic:
ich mag die Verfügbarkeit sanft-gründlicher Hobel (für mich G&F) für den Alltag und teste gern etwas das mehr Adrenalin freisetzt, wenn ICH Zeit und Lust darauf habe (Fatip + Shavette).

glatt grüßt Vitali

der Nick

#46
Hey Vitali,

Zitat von: Vitali Sierend am 04. Mai 2014, 13:14:03
@ Nick:
ich verstehe es nicht: was bitte steht am Material Zinkdruckguss einer Langzeitnutzung diametral entgegen??

damit das nicht falsch verstanden wird: es handelt sich um meine persönliche Meinung, nicht um eine objektive Bewertung von zinkdruckgegossenen Hobelköpfen hinsichtlich ihrer Güte oder Qualität.

Für mich ist es ein Kopf-Problem. Das vor allem mit meinem eigenen, erst indirekt mit dem der Hobel. Um Deine Frage zu beantworten: weniger das Material selbst, vielmehr dessen Einsatz an sich. Denn es ist vor allem eines: billig in der Herstellung.

Bei fast allen meinen Hobelköpfen, derer ganze fünf Stück in meinem Besitz, findet sich an Kopfplatte wie Verschluss eine kleine "Lücke" in der Beschichtung. Nahezu die einzige Ausnahme: der FaTip, dessen Vernickelung keinerlei Lücken aufweist.

Wahrscheinlich entstehen diese Lücken dort, wo das jeweilige Werkstück beim Galvanisierungsprozess im Tauchbad aufgehängt war. Irgendwo muss man es aufhängen, ganz deutlich und klar, aber es will mir ausser der Kostenfrage kein vernünftiger Grund in den Sinn kommen, weshalb man nicht eine durchgängige Beschichtung hinkriegen sollte.

So, wenn nun schon die Beschichtung nicht lückenlos ist, frage ich mich, wie denn eine solche Kopfplatte nach x Jahren der Nutzung aussieht, geht man mal vom täglichen auf- und zuschrauben eines Dreiteilers aus. Zinkdruckguss kann man meines Wissens nicht neu galvanisieren.

Dann liest man im Paralleluniversum noch etwas über mögliche Gründe für Korrosion bei Zinkdruck-Hobeln, schon ist das Kopfkino perfekt und der Wunsch nach 100% Edelstahl steht (mit dem Aluminium beim Shavecraft kann ich ggfs. leben).

ZitatWir leben aber leider noch immer in einer Konsum- und Wegschmeiss-Gesellschaft,
Ja. Du schreibst es sehr richtig: leider. Das heisst aber nicht, dass man das mitmachen muss.

ZitatEine Heroisierung unserer Altvorderen erscheint mir daher unangebracht,
Davon war auch keine Rede. MIR imponiert es, Gebrauchsgegenstände nicht nur in kurzen Intervallen zwischen Kauf und Mülleimer zu nutzen, sondern reparier- und entsprechend lange nutzbare Dinge um mich zu haben. Dazu dient das Konsumverhalten der Generation meiner Grosseltern als ein Beispiel, mehr nicht.

Über mein Verhältnis zu Werten und Ansichten der vorangegangenen Generationen ist damit noch überhaupt nichts gesagt. Das zu erläutern, würde den Rahmen hier auch definitiv sprengen...

Zitatzumal ich keinen Älteren kenne, der nicht so selbstverständlich wie gerne auf Systemies gewechselt wäre, die ja auch wohl soo schlecht nicht sind, wie sie im Versuch einer Alltagskultivierung hier oft gemacht werden.
Also eine eigene Meinung dazu sollte man schon haben dürfen (und diese auch äussern können). Nach 20 Jahren Systemie-"Genuss" denke ich doch, das ist OK.

Zitatontopic:
ich mag die Verfügbarkeit sanft-gründlicher Hobel (für mich G&F) für den Alltag und teste gern etwas das mehr Adrenalin freisetzt, wenn ICH Zeit und Lust darauf habe (Fatip + Shavette).

Abschliessend: ich bevorzuge mittlerweile ebenfalls eher sanft, wobei ich auf Franks Frage hinsichtlich der goldenen Mitte auch nicht so recht eine Antwort weiss...


Vitali Sierend


Aber HALLO, na klar, darf/sollte mann hier eine eigene Meinung haben und äußern, was hätte das Forum denn sonst für einen Sinn??


Tatsächlich bezog ich mich mit meiner Äußerung "die ja auch wohl soo schlecht nicht sind" auf die Erfahrung Eugen Neters, der als sicherlich erfahrener Hobler aus gutem Grund auf Systemies umstieg, und den zumindest ICH so verstand, das er das Rasierergebnis von Systemies nicht als soo schlecht bewertet.

Ich selbst habe mich zwar lange Jahre mit 3-klingern rasiert, dabei aber wenig probiert.

der Nick

Seh ich auch so, Vitali. Hab ich Dir eigentlich schon gesagt, dass ich das ganz prima finde, was und wie Du hier im Forum schreibst? Lese das immer sehr gerne  dh:

Im Übrigen habe ich heute Früh selbst eine Kombination aus sanft und aggressiv versucht, oder besser aus sanft und scharf. Mein G&F Zahnkamm wurde mit einer frischen Feather bestückt, mein bisher erstes Erlebnis mit ihr.

Abgesehen davon, dass die ihrem Namen ja wirklich gerecht wird und das Gesicht nur etwas streichelt, war ich erstaunt, wie sehr man den Charakter eines Hobels ("sanft") doch mit der Wahl der Klinge ("aggressiv") beeinflussen kann.

Wieder was gelernt. Jetzt, um halb acht abends, stellen sich die ersten Stoppeln ein, gute 12 Stunden nach der Rasur. Von der Schärfe her so ungefähr das Gegenteil zu meiner gerne genutzten rP, bin ich doch von der Feather beeindruckt.

Und mehr denn je guten Mutes, es mit einem einzelnen Hobel aushalten zu können (so ich denn den idealen Kandidaten finde).


Frank OZ

Die Frage nach den Ansprüchen der Altvorderen in Sahen der Rasur finde ich höchst interessant und auch nicht unbedingt OT, denn für diese Generation war der Hobel schlicht das Nonplusultra der Nassrasur, bestenfalls konnte Mann sich zwischen einem bodenständigen Europäer oder einem ,,weichen" Amerikaner entscheiden. Sanft bedeutete ,,so gut es geht", unsanft war ,,nicht aufgepasst".

Die in diesen Fäden verwobene Generation verfügt dafür über eine recht breite Auswahl zwischen historischen und aktuellen, gnädigen und groben Hobeln; die volle Palette, die unsere Vorgänger kaum vor ihrem geistigen Auge gehabt haben dürften. In der Tat haben sich die Angebote der Industrie immer nur in eine Richtung orientiert. Logisch: sanft, sanfter, am sanftesten. In diesem Zusammenhang finde ich, dass, da die Hobelei heuer ein Nischendasein fristet, die Hervorbringungen von Feather und G+F bemerkenswert, die ein eigentlich ein schon als überkommen vermutetes Gerät ebenfalls auf die sanfte Tour weiterentwickeln.

Kann es sein, dass Mann sich überhaupt nur bei der Rasur mit dem Hobel über dieses Thema – eher sanft oder eher aggressiv – unterhalten kann? Ich habe bei den Messermännern noch keinen Kommentar dazu gelesen, dass es irgendwie aufregend wäre, eine etwas aggressivere Gangart zu wählen. Im Gegenteil, es geht darum, eine möglichst sanfte und gründliche Rasur hinzubekommen, und gut ist's.

Und bei den Systemschabern – siehe oben – stellt sich die Frage aus Prinzip nicht, weil die Geräte per se darauf ausgelegt sind, eine Rasur zu ermöglichen, als wäre nichts passiert.

Nur bei den Hobeln stellt sich die Frage nach ,,lieber sanft oder lieber aggressiv" und nur bei den Hobeln kann eine härtere Gangart eines Gerätes sogar zum Qualitätsanspruch werden, wie zum Beispiel beim Garstigen.

Dem Messer sind die aggressiven Gene ins Heft geschrieben, so dass es sinnlos erscheinen würde, unnötig komplizierte Winkelzüge meistern zu wollen um ein kleines Abenteuer zu bestehen. Mit den Systemies kann es bestenfalls mal zu einem ungewollten Ausrutscher kommen, der dann allerdings zu einer stammesgerechten Verzierung bis unter die Epidermis führen kann. Allein der Hobel pendelt zwischen den – etwas überspitzt gesagt – ,,Extremen" eines archaischen Rituals und einer kultivierten Handlung.

Warum ist das so? Über alle möglichen Gegenstände – Messer, Gabel, Schere, Licht – sind umfangreichste und zum Teil höchst abstrakte Abhandlungen verfasst worden, aber nicht so über den alltäglichen Rasierhobel. Es wäre also einfach, mal eine wilde Theorie in diesen virtuellen Raum zu stellen, warum die Vorlieben beim Hobel zwischen Sänftling und Berserker schwanken.


  • Vielleicht weil der Hobel ein Ziehkind des Schlachtfelds ist? Nein, unwahrscheinlich, denn dann hätte Mann ja beim martialischen Messer bleiben können? Oder vielleicht doch, weil eine Rasur mit dem Messer im Feld nur in Ausnahmesituationen machbar ist und die Verwendung einer Gasmaske mit Rasur besser ging?


  • Vielleicht, weil der Hobel als Safety Razor, Sicherheitsrasierer, in die Welt gekommen ist und die an sich martialisch anmutende Klinge, eines der letzten, im zivilen Leben an eine Waffe erinnerndes Utensil, zähmt? Nein, unwahrscheinlich, weil es dann eigentlich um ein enttäuschtes Gebrauchswertversprechen ginge? Oder vielleicht doch, weil es auch bei Hobeln immer noch ein bisschen sanfter (und damit sicherer) geht, wie z.B. mit dem Feather und dem Edlen oder vermutlich gründlicher (wenn auch gefährlicher) wie mit dem Garstigen?


  • Vielleicht, weil der Hobel Variationen zulässt? Nein, unwahrscheinlich, weil jeder Hobel für sich nur ein Versprechen erfüllen kann und nur eine Charakteristik hat. Oder vielleicht doch, weil es ja auch Schrauber gibt, die eine individuelle Feinjustierung zulassen; und weil diejenigen, die mehrere Hobel ihr Eigen nennen, die freie Auswahl haben?

??? ??? ??? Keine Ahnung, ehrlich. Es bleibt allein die Tatsache, dass es außer dem Wunsch nach einer möglichst hautschonenden Rasur beim Hobel auch noch den Anspruch auf den kleinen Nervenkitzel gibt ...

Lu-Ku

#50
ich denke, die Generation unserer Väter und Großväter hatten einfach eine andere Einstellung zu den Dingen,
bedingt durch die Lebensumstände, aber auch durch die Erziehung.
Das Geld war immer knapp, und irgendwie war alles immer teuer.
Wenn man etwas haben wollte, wurde dafür gespart.
Auf Pump kaufen war verpönt, man gab nicht mehr Geld aus, als man hatte.
Die Dinge des täglichen Lebens wurden gehegt und gepflegt, ging etwas kaputt, war es selbstverständlich, dass es rapariert wurde. Man wusste, wie die Dinge funktionieren und wie man sie zu behandeln hatte, damit sie lange halten. Schuhe wurden geputzt, und zum Schuhmacher gebracht, wenn sie abgelaufen waren.
Man hatte eine Uhr, wenn man Glück hatte, war es eine gute, und zum Händewaschen wurde sie abgelegt. Diese trug man dann Jahrzehnte und kam gar nicht auf die Idee, sich mal eine neue zu kaufen, weil: die alte tut's ja noch! So war das bei fast allen Dingen.
Socken und Pullover wurden gestopft, und in Unterhosen wurden neue Gummizüge eingenäht, wenn diese ausgeleiert waren.
Man hatte einen Füllfederhalter von guter Qualität, den man hütete wie einen Schatz und natürlich nicht verborgte, damals lachte man über Sprüche wie: Alles, was mit F anfängt, verborgt man nicht: Füller, Fotoapparate, Frauen.
Mein Vater besaß einen Fotoapparat, den er 1949 gebraucht(!) für 50.-Mark von einem Fotojournalisten gekauft hatte sehr zum Unmut meiner Mutter, die das als rausgeschmissenes Geld ansah, so wurde mir jedenfalls noch Jahre später erzählt! Mit dieser zweiäugigen Rolleiflex fotografierte er noch über 40 Jahre lang.
Diese Aufzählung könnte man noch lange fortführen, sie zeigt ganz einfach die Geisteshaltung der damaligen Generation, selbst als das Geld da war, kaufte man nicht mehr als nötig, und schon gar nichts neues, wenn das alte seinen Zweck noch erfüllte. Und selbstverständlich hatte man auch nur einen Hobel. Eine Seife. Und einen Pinsel.


Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Herne

Zitat von: Frank OZ am 04. Mai 2014, 23:58:17
Und bei den Systemschabern – siehe oben – stellt sich die Frage aus Prinzip nicht, weil die Geräte per se darauf ausgelegt sind, eine Rasur zu ermöglichen, als wäre nichts passiert.
Sorry, wenn mir jetzt etwas der Kragen platzt, aber als 'Wandler zwischen den Welten' geht mir geht diese
immer wieder anklingende (hier im Grunde genommen eigentlich nicht gegenständliche) undifferenzierte
Aufteilung in die gute Hobel- und die böse Systemwelt ziemlich auf den Keks.

Wer sich mal munter und ungebremst einen GII oder ähnliches durch's Gesicht gezogen hat, soll mir bitte
verraten, ob er danach aussieht und sich fühlt, "als wäre nichts passiert". Ich wage es zu bezweifeln. ;)
Mag sein, daß Franks Aussage ansatzweise auf aktuelle Fusion und Co. und irgendwelche Teile, deren
Klingen hinter Gitter sind, zutreffen. Aber grundsätzlich gibt es DEN 'Systemschaber' genauso wenig wie
es DEN Hobel gibt. Gegen meinen Contour z.Bsp. war der EJ ein Lämmchen!

Die entscheidende Verbesserung in meiner Rasurlaufbahn vor langer Zeit war nicht der Wechsel des
Rasiergeräts, sondern der 'Umstieg' auf qualitativ hochwertige Software. Da die Anwendung dieser
bei den meisten erst mit dem Umstieg auf Hobel/Messer vonstatten geht, wage ich zu behaupten,
daß dies bei manchen auch zu einer verzerrten Wahrnehmung der Systemies führt.

Um die Kurve zum Topic wieder zu kriegen: Ich bevorzuge eher zupackende Hobel (37c, R41) mit
eher sanften Klingen und eben ältere Systemies (Doppelklinger) mit scharfen Originalklingen.

Und Frank: So richtig 'schaben' kann man mit den Systemies durch den nur bedingt beeinflußbaren,
vorgegebenen Klingenwinkel eigentlich gar nicht. :P ;D


Vitali Sierend


Nidal_05

Für mich ist das Ergebnis entscheidend: Eine gründliche und kultivierte Rasur mit einem sanften oder aggressiven Hobel.

Ich habe mir vor einiger Zeit tatsächlich versehentlich einen R41 zugelegt, ohne über die Bissigkeit in Kenntnis gewesen zu sein (kein Scherz). Mit viel Geduld und gefühlt unzähligen Versuchen habe ich es aufgegeben. Mit dem Merkur 23C fahre ich seit dem fast ungebrochen sanft und gründlich. Das perfekte an der gepflegten und kultivierten Rasur sind die vielen Wege, die zu zum Ziel führen. Für mich ist das Ergebnis entscheidend und bislang fahre ich mit dem sanften Merkur 23C sehr gut.
Sanft und gründlich -

Nidal

Frank OZ

#54
@Herne: Entschuldige, ich wollte mich hier eigentlich schon zurückgemeldet haben, hab's aber verpennt. Hiermit hast Du den Nagel meines Erachtens auf den Kopf getroffen:
Zitat von: Herne am 05. Mai 2014, 01:56:37

Wer sich mal munter und ungebremst einen GII oder ähnliches durch's Gesicht gezogen hat, soll mir bitte
verraten, ob er danach aussieht und sich fühlt, "als wäre nichts passiert". Ich wage es zu bezweifeln. ;)
Mag sein, daß Franks Aussage ansatzweise auf aktuelle Fusion und Co. und irgendwelche Teile, deren
Klingen hinter Gitter sind, zutreffen. Aber grundsätzlich gibt es DEN 'Systemschaber' genauso wenig wie
es DEN Hobel gibt. Gegen meinen Contour z.Bsp. war der EJ ein Lämmchen!


Wer heuer von der Systemschabe zum Hobel wechselt, der erlebt die Rasur höchstwahrscheinlich wesentlich genauer und bewusster, als es zur Entfernung des täglichen Krams nötig ist. Der saloppe Umkehrschluss, dass nämlich die Rasur mit einer Systemschabe nur mit einem nachsichtigen Lächeln quittiert werden kann, ist aber Humbug und ich wollte das auf keinen Fall so abgesondert haben. Allerdings hatte ich, wie Herne richtig vermutet hat, die jüngeren supersichersoftSchaben im Kopf, nicht die früheren Kratzer.

Meinethalben habe ich mir neulich von Madame aus Hof einen schicken roten Schabenhalter besorgt, weil ich immer noch einige von den Dingern herumliegen hatte und mich partout nicht entschließen konnte, noch einmal einen von diesen ergonomisch austarierten Plastikgriffen in die Finger zu nehmen. Das Angebot war zu verlockend und in der Tat ist das Teil eine lustige Sache. Ich werde mir zwar wohl nie wieder Schabennachschub anlegen, aber zum gelegentlichen runterhobeln der alten Köppe war das Teil für mich eine sinnvolle Anschaffung. Wie sollte ich sonst ,,wissen" und ,,mit Bestimmtheit sagen" können, dass der Edle und mein derzeitig das Tagesgeschäft erledigende Feather so einer Schabe locker ebenbürtig, wenn nicht klar überlegen sind?  ;)

Glatte Grüße, Frank

Herne

Alles klar Frank. Peace! ;D

War jetzt auch eher Zufall, daß Du bei meinem lauten Aufstampfen quasi stellvertretend für
all jene herhalten mußtest, die die Systemies gerne mal pauschal in einem Nebensatz abkanzeln.
Dies wird zum einen weder der Unterschiedlichkeit der Systeme, noch unserem Anspruch hier
als Fachforum gerecht, wo manche Dinge detailversessen bis in den mikroskopischen Bereich
diskutiert werden (auch wenn die Systemies nur eine Nebenrolle spielen). :angel:

Lu-Ku

Zitat von: Frank OZ am 11. Mai 2014, 11:54:57
Wer heuer von der Systemschabe zum Hobel wechselt, der erlebt die Rasur höchstwahrscheinlich wesentlich genauer und bewusster, als es zur Entfernung des täglichen Krams nötig ist. Der saloppe Umkehrschluss, dass nämlich die Rasur mit einer Systemschabe nur mit einem nachsichtigen Lächeln quittiert werden kann, ist aber Humbug und ich wollte das auf keinen Fall so abgesondert haben. Allerdings hatte ich, wie Herne richtig vermutet hat, die jüngeren supersichersoftSchaben im Kopf, nicht die früheren Kratzer.

...... so einer Schabe.....

Glatte Grüße, Frank


na ja, aber der Ausdruck "Systemschabe" oder "Schabe" klingt meines Erachtens per se schon mal recht abwertend und beinhaltet damit auch ein gewisses provokatives Moment, und der ist nun mal von Frank.
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Herne

Da hast Du natürlich Recht! Aber laß sie doch abwerten und provozieren, LuKu. :angel:
Auf ihrem Ölfilm merken die doch eh nicht, mit was sie sich gerade rasieren. ;) >D

Drei

Als einer, der über sich gerne die Kontrolle behält ist es mir lieber, die Geräte sind etwas schwieriger zu beherrschen. Denn dann weiß ich immer, wo ich persönlich gerade stehe. Ein Schritt von aggressiv In Richtung sanft ist einfacher zu bewältigen als umgekehrt.

KäptnBlade

Damit hast Du aus meiner Sicht eindeutig Recht, Drei.
Jedoch habe ich festgestellt, dass sich dadurch leider die Rasurgeräte am unteren Ende der Effizienzskala für mich mehr und mehr als untauglich darstellen. Die (eigene) Perspektive bestimmt damit die Hobelauswahl und lässt ein paar (für andere besser geeignete) Hobel aus dem Nutzfeld verschwinden!
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!