Giesen & Forsthoff - geschlossene Schaumkante

Begonnen von KäptnBlade, 26. April 2014, 15:17:34

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KäptnBlade

Aktuell werden zwei verschiedene Modelle dieses Herstellers in diesem Strang diskutiert.
Das ist nicht zweckmäßig.

Daher, besser spät als nie, hier eine Trennung.
Feuer frei.
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

Vitali Sierend


Na dann will ich mal:

Der G&F CC ist für mich nach meinen bisherigen Hobeln: WC, Parker91R, Parker 99 Butterfly, Merkur 42, EJ89, Fatip Grande hinsichtlich Sanftheit und Sicherheit unerreicht.

Generell bereite ich Rasuren mit Kriklkrakls WD20.30 vor, lege Arko-RS-Schaum drauf und arbeite im 2. oder 3. Durchgang mit ner Babyöl-Grundlage: mit diesem Setup erreiche ich durch den Einsatz der ASP-Klinge im G&F CC eine Glätte, die erst nach über 12 h neue beginnende Stoppeln fühlbar werden lässt. Meiner Haut geht es dabei mit dem G&F CC so gut, das ASB oder After Shave entfallen.

Hinsichtlich Effizienz: Wenn ich mal keine Babypopo-Glätte anstrebe, mähe ich mit dem G&F CC in einem Tempo durchs Kraut, wie ich es mich bei keinem anderen Hobel trauen würde. Wenn ich es wirklich extrem glatt will, erfordert bei mir der G&F CC an kritischen Stellen mehrere Durchfahrten, die aber meine Haut NULL stressen.

Bei ordentlicher Gründlichkeit ist der G&F CC für mich wegen seinem Komfort der Systemie unter den Hobeln.

Old Boy

#2
Aufgrund der euphorischen Beiträge zu diesem "Wunderwerk der Hobelbaukunst", habe ich mir den "Geschlossenen" mit kurzem Griff vor einigen Tagen kurzerhand in Solingen "abgeholt".

Natürlich auch umgehend probiert und muss sagen (ohne jegliche Expertenkenntnis, als nahezu Unwissender), das Ding ist wirklich für Newbees bestens geeignet. Man kann anscheinen nix falsch machen und bekommt trotzdem eine schadensfreie Rasur hin, wenn man auch ggf. mehrfach über die selbe Stelle fegen muss... macht nix, wird nicht rot auch nicht in Form eines Rasurbrands zu spüren.

Die spezielle Form des G&F Stainless Griffs, mit seinem "Fangsicherungsknubbel" am Ende, gibt einem trotz riffelfreiem Mittelteil sehr guten Griff und sicheres Handling. Keine Sorge, der schwere Brocken fällt mir nicht so schnell ins Waschbecken und verursacht Kapitalschäden.

Der einzige kleiner Nachteil (aber das liegt an meinem Vollbart und ist nicht dem Hobel zuzuschreiben) der kurze Griff verdeckt etwas die Sicht auf den Ort des Geschehens.
Ich werde mir beim kommenden Besuch bei G&F also zusätzlich noch den langen Griff besorgen (und weil es mich natürlich reizt, gleich mit dem Zahnkamm am andere Ende, dann kann ich weiter experimentieren).

Langer rede kurzer Sinn: Der rostfreie G&F mit geschlossener Schaumkante ist einfach SPITZE  dh:

Mit messerscharfen Grüßen
Old Boy

Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, durch die "Hobelei" könne man Geld sparen. Hah!!! ... aber sie macht echt Spass!

Vitali Sierend

@KäptnBlade:
Danke für das überfällige Auftrennen der Threads..

ist es möglich einen Link zu dem zuvor gemeinsamen G&F Thread zu basteln?
das würde den Zugang zu vielen älteren Posts erleichtern.


MelrosePlant

Sehe ich das richtig, dass bei G+F der CC im Vergleich zum OC der sanftere Geselle ist?
Also genau andersherum wie bei Ikon?

Vitali Sierend

Ja, definitiv. Der CC ist noch sanfter als der OC, und erfordert in meinem Einsatz bei hoher gewünschter Gründlichkeit eher noch eine Drüberfahrt mehr als der CC.

Als ziemlicher Anfänger (<5 Hobelmonate) war der G&F OC mein erster Zahnkamm und es hat mich überrascht, das ich mit ihm ziemlich ähnlich disziplinlos nach Gehör drauflos brettern kann wie mit dem CC,

gleichzeitig ist der OC aber bei mir deutlich gründlicher und nachhaltiger als der CC, was die Schaumkante weniger interessant werden ließ.
Aber das mag sich mit anderen Klingen anders anfühlen. Meine Standardklinge ist die ASP.



Old Boy

Den ersten Satz verstehe ich so nicht! Schreibfehler?
Mit messerscharfen Grüßen
Old Boy

Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, durch die "Hobelei" könne man Geld sparen. Hah!!! ... aber sie macht echt Spass!

Vitali Sierend

Blöder verwirrender Tippfehler..   sorry..

muss heißen:

Ja, definitiv. Der CC ist noch sanfter als der OC, und erfordert in meinem Einsatz bei hoher gewünschter Gründlichkeit eher noch eine Drüberfahrt mehr als der Zahnkamm.

thx Old Boy für den Hinweis

Old Boy

Die vielen Hobel können einen wirklich etwas "tüddelig" machen  ;D
Mit messerscharfen Grüßen
Old Boy

Und ich hatte doch tatsächlich gedacht, durch die "Hobelei" könne man Geld sparen. Hah!!! ... aber sie macht echt Spass!

Hellas

Ich fasse dann mal hier meine Kommentare aus dem anderen Strang zusammen:   

Der G+F CC ist erstklassig verarbeitet und ziemlich narrensicher in der Handhabung. Der Winkel ist schnell gefunden und er rasiert auf Anhieb sehr sanft. Die Winkeltoleranz ist um einiges geringer als z.B. beim Mühle R89, aber auch nicht ganz so eng wie beim Feather D2. Ich benutze den G+F in den ersten zwei Durchgängen in einem relativ steilen Winkel (Griff recht nah ans Gesicht) und dann gegen den Strich eher in einem recht flachen Winkel (Griff etwas weiter weg vom Gesicht).

Die anfänglichen Euphorie und die Hoffnung auf mehr Gründlichkeit, als beim R89 ist indes der Realität gewichen. Gründlicher als der R89 rasiert mich der G+F nicht, aber auch nicht merklich ungründlicher. Für die selbe Gründlichkeit benötige ich allerdings mit dem G+F vier Durchgänge + Ausputzen, wohingegen ich mit dem R89 dasselbe Ergebnis in drei Durchgängen + Ausputzen erziele. Mit dem G+F kann man aber - ohne Druck -problemlos mehrfach über dieselben stellen fahren, wenn man den Rasurwinkel nicht getroffen hat, ohne dass es gleich Rasurbrand gibt. Im Ergebnis verhält sich bei mir der G+F ähnlich dem Feather D2, der allerdings noch sanfter ist, aber auch einen wesentlich genaueren Winkelführung (bei ca 45°) erfordert.

Der G+F macht m.E. zum einen für jemanden Sinn, dem der R89 evt. schon zu aggressiv ist und der nicht den hohen Preis für einen Feather Stainless ausgeben will. Da bekommt man zum angemessenen Preis einen sehr guten und sanften Hobel. Ein Einsteigerhobel halte ich den G+F aber auch für empfehlenswert (wer aber einen harten, kräftigen Bartwuchs hat, sollte sich darauf einstellen, dass er evtl. einen Durchgang mehr benötigen wird), da er sehr unkompliziert ist und es fast unmöglich ist, sich damit zu schneiden. Der G+F ist quasi der "Systemie unter den Hobeln".

Ich werden den G+F als Reisehobel behalten. Er ist Narrensicher, man kann sich kaum mit ihm scheiden, sanft und bei vier Durchgängen auch sehr gründlich. Für den täglichen Gebrauch ist mir der G+F aber auch der Hobel, der mich am meisten von allen meinen Hobeln routiniert-langweilen würde. Das ist keineswegs negativ gemeint; Wer morgens nur auf eine sichere, sanfte und gute Rasur aus ist, kann evtl. sogar nur mit diesem einen Hobel glücklich werden. Mir würden halt meine Eskapaden mit dem R41, dem Slim-Boy, den D2 und insbesondere meinem "Goldstandard", dem R89 fehlen.  ;)

maranatha21

Ich habe jetzt noch (mind.) eine Testwoche dran gehängt. Die Ergebnisse der vergangenen Woche waren so gut, dass ich jetzt mal andere Klingen als meine Referenzklinge (GSB) im CC testen will. Heute war als erste die Feather dran. Meine "Ex-Feindin" und zumindest im Fatip zur "Fast-Freundin" gewordenen Japanerin.

Die Feather ging im CC noch mal etwas gründlicher zu Werke. Hätte nach der vergangenen Woche nicht gedacht, dass man es mit dem Edlen in der sanfteren Variante doch übertreiben kann. Das ist mir heute Vormittag gelungen. Wobei man gleich dazu sagen muss, dass die Reizungen auf der Haut nicht vergleichbar sind mit denen, die ich mir zuziehe, wenn ich es mit anderen Hobeln übertreibe. Aber ein zartes Brennen hier und da war dennoch zu spüren. Und ein kleiner Blutpunkt im Mundwinkel, aber nicht der Rede wert. Dafür eine mit diesem Hobel noch nicht (und auch mit anderen ganz selten!) erreichten Gründlichkeit. Nur unterm Kinn sträubt er sich noch ein wenig, da will's nicht immer so wie an den anderen Flächen. Aber jeder Hobel hat wohl so seine etwas schwächeren Regionen.

Erfahrungsgemäß gibt die Feather bei mir bei ihrer ersten Rasur immer schon ein Resultat, das im Durchschnitt dann auch auf mehrere Rasuren eine Referenz ist. Was bei den wenigsten Klingen bei mir der Fall ist. Deswegen kommt morgen was anderes rein. Aber die Erfahrung heute zeigt mir, dass der Edle CC bei aller Gutmütigkeit und "Harmlosigkeit", die er während des Rasierens als Eindruck vermitteln kann, verdammt gründlich zu Werke geht. Bei mir momentan noch mit entsprechendem Zeitaufwand, der nicht sooo gravierend ist, aber wenn man es gewohnt ist und es einem gefällt, wenn in kurzer Zeit ein gründliches Ergebnis erzielt wird, dann fällt es einem schon auf. Der Vorteil ist natürlich ganz klar, das ich mit dem CC wesentlich feiner dosiert und unbekümmerter an ein sehr, sehr gründliches Ergebnis heran kommen kann.

Was mir dann auf Dauer im Vergleich zum Fatip dann besser gefällt wird sich zeigen. Vielleicht wird es ja ein Wechselspiel.

maranatha21

#11
Zweimal war jetzt die Personna Medical. Prep. drin. Nachdem sie bei der ersten Rasur nicht so überzeugend war, sie war etwas unsanfter und nicht so gründlich, lieferte sie heute trotz kleiner Komplikationen doch eine sehr sanfte und auch gründliche Rasur ab. Es waren eher zwei Durchgänge (m/g) und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ob sie das Niveau der GSB erreicht, wird sich zeigen.

Mittlerweile bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob ich den Zahnkamm noch so unbedingt dazu nehmen soll. Die geschlossene Variante spielt sich bei mir immer besser ein und liefert auch immer bessere Ergebnisse bei einer wirklich sehr komfortablen Sanftheit. Man hat das Gefühl, nie die Kontrolle über den Belastungsgrad zu verlieren, den man der Haut zukommen lässt. Das ist schon sehr angenehm.

maranatha21

Der Zahnkamm ist ja nun da, und verrichtet jeden Morgen seine Arbeit. Gleichbleibend gut.

Mit der geschl. Schaumkante allerdings tun sich Veränderungen auf. Der Edle in dieser Variante wird bei für mich gefühlter gleicher Handhabung zusehends gründlicher. Mittlerweile sind die Unterschiede zur Zahnkammversion nur noch marginal. An den Wangen liefert mir der geschlossene Edle sogar oft das glattere und trotzdem gleichbleibend reizfreie Ergebnis.

Raph

Kann jemand was bezüglich Gründlichkeit und Nachhaltigkeit im Bezug zu 34c/ R89 sagen.

Die beiden sind mir fast zu ungründlich, deshalb die Frage ob dieser mit geschlossener Schaumkante bessere Ergebnisse liefert.
Oder verschwendetes Geld ist.

shaveling

Zitat von: Raph am 18. Juni 2014, 18:16:09
Kann jemand was bezüglich Gründlichkeit und Nachhaltigkeit im Bezug zu 34c/ R89 sagen.

Die beiden sind mir fast zu ungründlich, deshalb die Frage ob dieser mit geschlossener Schaumkante bessere Ergebnisse liefert.
Oder verschwendetes Geld ist.

Auf Niveau eines R89. Dabei aber eine sanftere und angenehmere Rasur. Der CC ist definitiv sein Geld Wert. Wenn ich einen von beiden Hobeln wählen müsste, würde ich den CC dem R89 vorziehen.

Wenn dir Gründlichkeit und Nachhaltigkeit wichtig sind, wird kein Weg an einem "aggresivieren" Hobel vorbeiführen fürchte ich. Zum Beispiel ein R41.