Ist der Begriff "Liebhaberschärfe" Sinnvoll?

Begonnen von Iltis, 25. April 2014, 18:49:16

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Iltis

Zitat von: Lu-Ku am 23. April 2014, 18:37:02
Vielleicht sollten wir mal einen thread aufmachen "Wie definiert ihr Liebhaberschärfe?", ich kann mich  nicht erinnern,
dass wir sowas hier schon hatten.

Da nehme ich Lu-Ku beim Wort

Zitat von: Mecky messer am 23. April 2014, 21:44:25
Der Ausdruck Liebhaberschärfe ist in den letzten 6-7 Jahren entstanden, und ich kann es nicht mehr hören!

Meckie Messer hat Recht; "Liebhaberschärfe" ist ein Neologismus, das erst in die letzte Zeit (in deutschsprachige Rasiermesserforen) im Gebrauch ist. Was verstehen wir unter dem Begriff?

Ich, für mein teil halte ihn für sinnlos und irreführend: Entweder ist ein Messer scharf und liefert eine angenehme Rasur, oder ist es nicht. Dann ist es entweder stumpf und rasiert schlecht bis gar nicht, oder ist es "aggressiv"; die Rasur ist unangenehm und es lauert Verletzungsgefahr bei Unachtsamkeit. Ich kann es nicht belegen, aber ich bilde mir ein, das "aggresive" Messer zu scharf sind - bei die nötige ganz leichte Druck auf die Haut mit dem Messer, das ein richtig glatte Rasur bedarf, tendiert das Messer in die Oberfläche hineinzuschneiden anstatt hinüberzugleiten. Von daher, ein Rasiermesser das "wie der Teufel rasiert" ist nicht eins, wo man die letzte Quante Schärfe hinausgekitzelt hat, sondern eins das genau richtig scharf ist. Ist das "Liebehaberschärfe"? nein, das ist "Rasurschärfe"!

Kann man dann "Rasurschärfe"  objektiv definieren? m.E. nicht - jeder hat unterschiedlich sensible Gesichtshaut, und jeder hat unterschiedlich starke Barthaar. Was für einer genau richtig ist kann für der anderer entweder "stumpf" oder "aggressiv" sein . ich habe Messer mit (für mich) beide Mangel  schonmal von dritten bekommen und kreide ihnen nicht deswegen mangelnde Schärfkunst an, sondern mache es fest an meine eigene Angewohnheiten, was "Rasurschärfe" betrifft.

Das geht nicht nur mir so, hier kann man ein schöner Bericht zu die Ultimative Schärfe lesen, und hier eine Abrechnung damit. Offensichtlich ist die ganze Thema sehr subjektiv.

Als man hier vor einige Jahre damit anfing, von Haartest 5cm von der Haltepunkt  und noch mehr zu schreiben, hielt ich das erstmal für ein Märchen. Doch mit etwas (viel) Übung kriegte ich sowas auch hin; war nur enttäuscht, das Messer mit eine solche Schärfe nicht besser rasierte, nur etwas mehr Achtsamkeit wärend die Rasur benötigte, und gewöhnte mir die Spielerei schnell wieder ab.

Von daher würde ich dafür plädieren, das wir uns den nichtssagenden Begriff "Liebhaberschärfe" genauso abgewöhnen, und uns wieder "Rasurschärfe angewöhnen, weil es letztendlich auf die Rasur darauf ankommt.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Lu-Ku

ich sehe das genauso wie du!  :D
Wir reden oft über die vielgelobte "Liebhaberschärfe", und sind wahrscheinlich auch der Meinung, genau zu wissen, was wir meinen, aber nicht unbedingt jeder hat wahrscheinlich die gleiche Vorstellung, was überhaupt gemeint ist.
Für mich ist's, wie schon gesagt, und genau wie bei dir, die richtige Mischung aus Schärfe und Sanftheit.
Wenn ich das Messer ansetze, an der Wange runterziehe, und es macht bssst, nix ziept, nix ruckelt, die Stoppeln sind einfach weg, ich geh mit der Hand über die Stelle und wundere mich, wie viel schon mit dem ersten Durchgang weg ist. :o
Gegen den Strich hakelt nix, auch nicht unter dem Kinn, das Messer geht ruckzuck wie durch Butter über die Haut und nimmt auch die letzten Stoppeln weg, das alles ganz sanft und ohne Hautrötungen oder -reizungen, das ist für mich Liebhaberschärfe, eben so richtig schön scharf, aber nicht zu scharf, und schöön sanft. :D
Ich hatte auch schon Messer, die, wie du beschreibst, zu aggressiv waren und führte das auch auf eine Art Überschärfe zurück, weil schon das unachtsame normale Ansetzen einen kleinen Cut nach sich zog, die Rasur war natürlch glatt(est) ;) aber mit gereizter und geröteter Haut, vor allem am Hals.
Eigentlich mag ich den Begriff Liebhaberschärfe... o) impliziert er doch irgendwie auch, dass es eine Schärfe für Liebhaber ist ;D Rasurschärfe ist halt nur die Schärfe für die Rasur ;D
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Hellas

Jungs ich find euch Klasse dh: Schön das mal wieder die Alten Hasen neue Freds aufmachen zur Messerrasur (ich hab da nur begrenzt Ahnung und halte mich mal vornehm zurück): Gestern Harrykoeln mit dem Haartest. Jetzt die Liebhaberschäfe - wurde ja mal wieder Zeit, dass hier nicht nur die Ganze Zeit über "Edle" und "unedle" Hobel geschrieben wird.

Da ich erst seit letzten September am Wochenende der Messerrasur fröne (und sonst hoble), bin ich quasi mit dem Begriff "Liebhaberschärfe" bei der Messerasur "aufgewachsen". Ich gebe Iltis recht, dass der Begriff eigentlich nichts aussagt und jeder anders "liebhabert", aber ich verstehe ihn halt doch als etwas mehr als nur "rasierscharf" und mache das mal an meiner spärlichen Erfahrung wie folgt fest: 

"Rasurscharf" kam mein erstes neu gekauftes Messer (ein 5/8 Aust) und sicher hätte sich jemand anders, mit weniger Olivenbauerstoppeln damit wohl auch rasieren können - ich aber nicht. Erst nachdem sich Harrykoeln des Messers angenommen hatte, konnte ich mich damit scharf rasieren (Super sanft rasiert dieses Messer aber auch einrasiert nicht). Mein zweites Messer war NOS 5/8 Gotta und das war schon wesentlich schärfer in der Auslieferungsschärfe, rasierte gut und auch schon wesentlich sanfter als das Aust out-of the box. Angenehm sanft rasiert es aber erst, nachdem ich es über meine Natursteine (BBB und Waliser) geschoben habe. Eine Spur noch schärfer und sanfter, war dann mein Roedter Messer out of the box. Erheblich sanfter wurde aber auch, nachdem es den BBB und meine Waliser gesehen hatte. Und dann der Hammer: Zwei neue Wacker (Barbiers Bride und Classic II), beide out of the Box sowas von scharf und sanft, dass ich überhaupt nicht auf die Idee komme, diese Messer derzeit selbst noch mal nachschärfen zu wollen. Soll ich jetzt behaupten, dass das Aust, das Gotta oder das Roedter nicht "rasurscharf" waren? Ich möchte lieber sagen, dass mich die Wacker "liebhaberscharf" erreichten und der Begriff doch schon seine Daseinsberechtigung hat 8)       

Lu-Ku

Zitat von: Hellas am 25. April 2014, 20:12:51
(...) Ich möchte lieber sagen, dass mich die Wacker "liebhaberscharf" erreichten und der Begriff doch schon seine Daseinsberechtigung hat 8)       
dh:
in diesem Sinne würde ich den Begriff (so dehnbar er auch scheint) auch gerne weiter verwenden: "Schärfe von Liebhabern für Liebhaber" ;D
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Cadewer

Jungens, ich weiß ja nicht ob ich würdig bin mich hier einzuklinken aber:

Liebhaberschärfe hin oder her, ich denke auch es empfindet eh jeder unterschiedlich auf unterschiedlichen Messern, doch was ist denn dran dem Messer die Chance zu geben sich einzurasieren? Mal ehrlich ich brauch doch kein Messer was sich direkt in die Haut einhakt sondern es sollte eine angenehme Rasur damit möglich sein, ohne das ich bei geringstem Druck in der Backe hänge. Es ist doch so das wenn man sich mehrmals mit einem Messer Rasiert hat und dieses auch geledert hat, eh etwas an Schärfe verloren geht ??? Ich persönlich fand meine Messer nach ca. 6-8 Rasuren angenehmer als mein neues aus der Bucht gezogenes was angeblich einen frischen Abzug hinter sich hat.

Nur meine Meinung.

Gruß

Andy


Bengall Reynolds

Also ich würde Liebhaberschärfe (so bescheuert ich diesen Begriff auch finde) so definieren, dass sie tatsächlich nur vom Liebhaber, gemessen an seiner eigenen Vorliebe und entsprechend seines eigenen Einsatzes/Könnens/Geschicks, am eignenen (geliebten) Rasiermesser hergestellt werden kann  o)
Bartisto (in allen Ehren) ist wohl der beste lebende Liebhaber der Welt und aller Zeiten?!?!? Er macht alle glücklich  ;D Jedenfalls habe ich bisher noch keine ernstzunehmende Kritik an seiner Kunst gelesen oder könnte diese selbst hervorbringen.
Ich habe mich aber auch schon mit von anderen Liebhabern geschärften Messern rasiert und bin mit denen nicht glücklich geworden.
Habe dann auch von anderen Liebhabern gehört, dass die mit von mir geschärften Messern nicht so richtig warm wurden und Optimierungsbedarf festgestellt haben...
Dann kommt noch ein wenig Machoquatsch dazu, wonach jeder echte Kerl den Anspruch an sich hat der Beste überhaupt zu sein und schon wird die gesuchte Definition der Liebhaberschärfe wieder ins Unerträgliche verwässert.
Vielleicht sollte man mir der Liebhaberschärfe umgehen wie mit außerehelichem Geschlechtsverkehr? Der/die eine braucht den gar nicht, der/die andere dafür ständig. Man genießt (falls möglich) und schweigt darüber. Im Ernstfall bestreitet man sogar, dass es sowas überhaupt gibt. Dabei gibt's im Regelfall die wenigsten Verletzten (habe ich mal irgendwo gelesen).
On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

Lu-Ku

ich vermute ja schon seit einer ganzen Weile, dass Bartisto (in allen Ehren!) wahrscheinlich wirklich ein hervorragender Schärfer mit einem großen Erfahrungsschatz ist, ein Großteil seiner Reputation hängt aber wahrscheinlich auch damit zusammen, dass er sich gut rüberbringen kann, wobei das sicherlich auch mit seinem Namen zusammenhängt, der ist nämlich nicht nur sehr einprägsam, sondern wirklich gut gewählt. ;)
Barrrtissto! Das klingt und bleibt im Kopf! :D
Ich habe von "Liebhabern" aus diesem Forum meine Messer in einer Art und Weise geschärft zurückbekommen, wie sie besser nicht sein könnte, ich kanns mir jedenfalls nicht vorstellen, natürlich nicht jedes Messer,
wobei ich denke, dass hier das Messer die Grenze gesetzt hat und nicht der Schärfer.
Ob Bartisto aus dem ein oder anderen Messer noch mehr rausgeholt hätte, weiß ich nicht, wage es aber zu bezweifeln. Ist aber auch eine interessante Fragestellung! ;)
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UbuRoy

Ich finde ja, das die Diskussion über diesen Begriff genauso sinnlos ist, wie der Begriff als solcher.
Schärfe, Liebhaber... Als völlig undefinierte subjektiv aufgeladene Begriffe. Weder mess- noch definierbar. Da hat doch eh jeder was anderes zu im Kopf.
Aber eine gepflegte Art der Zeitverschwendung ist es sicher ;-)

Bengall Reynolds

On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

Tim Buktu

Liebhaberscharf ist ein Messer für mich dann, wenn ich es nach der Rasur lieb habe! :)

Die für meine Messer mit ihren unterschiedlichen Klingengeometrien optimale Schärfe (also meine persönliche Liebhaberschärfe) kann sowieso nur ich feststellen. Sollte hier oder an anderer Stelle jemand von Liebhaberschärfe reden oder schreiben, gehe ich davon aus, dass er von einer Rasurzufriedenheit redet, welche das Messer bei ihm oder anderen erzeugt, nicht aber unbedingt bei mir.

Ich kann deshalb mit dem Begriff gut leben.

Eine wirklich objektive Beschreibung für Schärfe einzuführen wird meiner Meinung nach nicht gelingen. Obwohl im DE-Hobelklingen-Bereich die Voraussetzungen für einigermaßen standardisierte Schärfe gegeben sind, fällt auch dort die Beschreibung von Schärfe schwer. Klingeneigenschaften von aggressiv bis sanft werden gelegentlich der selben Klinge zugeschrieben. Wie sollten wir hier, mit unseren "bescheidenen" und sehr unterschiedlichen Mitteln zu einer einigermaßen objektiven Beschreibung kommen?

Auch mit dem Haartest wird man sich dem Bedürfnis nach einer objektiven Beschreibung nur unzureichend nähern können. Aber zu dem Thema haben wir  einen anderen Strang.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

perteges

Für mich ist der Begriff nicht unsinnig, aber eben einfach nur ein Begriff, ähnlich unbestimmt wie "Schön" "Hässlich" .... Geschmackssache eben.

Mein allererstes Messer wurde von Bartisto geschärft, damit konnte ich mich dann gut rasieren. Die nächsten beiden von Harrykoeln, damit konnte ich mich
ebenfalls gut rasieren.

Jetzt schärfe ich selber, immer noch ganz old School nach der Anleitung von Senser  und kann mich (meistens sofort, das eine oder andere mal muss ich nochmal zurück auf die Steine) ebenfalls gut rasieren.

Stehe ich jetzt auf einer Stufe mit den anerkannten Schärfgurus? Bestimmt nicht.

Aber für mich!! reicht es eben und ist (meist) gut - also haben meine Messer "meine" Liebhaberschärfe".

Nützt das jemand anderen? Wohl kaum.

Grognar

#11
Der Begriff Liebhaberschärfe ist für mich durchaus existent und auch messbar.

Z. B. Auf der Haut, während einer gepflegten Rasur.

Ich rasiere mich seit Ende 2010 mit RM und hatte das Vergnügen mir mit verschiedenen neuen und alten RM die Gesichtsbehaarung zu entfernen. Darunter waren verschiedene Schärfer, auch die öfters bemängelten"AuslieferunsschärfeRM" und ebenso  meine Selbstversuche. So kristallisierte sich im Laufe der paar  Jahre folgendes Bild für mich heraus.:

Das Rasurerlebnis ist subjektiv.

- Mit Auslieferungsschärfe, also rasurbereit, kann man sich gut und mit Beherzigung angelesenem Wissens und etwas Erfahrung durchaus lange rasieren..so sollte es sein. Als Anfänger,in Ermangelung des Wissens um das noch Mögliche und des Folgenden, stellte dieser Schärfezustand für mich lange Zeit ein Optimum dar.

- Mit einem Liebhaberschärfe-RM rasiert man sich sehr gut und ist von dem Rasurerlebnis so begeistert, dass man sein liebhabergeschärftes RM , respektzollend der hohen SchärfersKunst, liebevoll anschaut..Ist es zumal ein ausgezeichtet Verarbeitetes RM von hoher Güte, hat man sicherlich zwei Gründe für einen Freude erhaschenden Blick und eine umso bessere Rasur.

- Jemand, der Liebhaberscharfe an ein entsprechendes RM bringen kann, also ein Schärfer, hat viele Schärfungen Erfahrung und wahrscheinlich  so viele Wasser und Ölsteine und Riemen und Pasten und Geheimnisse, so wie der Schleifer auch.

;)







Iltis

Zitat von: Grognar am 26. April 2014, 11:01:12
Der Begriff Liebhaberschärfe ist für mich durchaus existent und auch Messbar.

Welche Einheit benutzt du für diese Messung?

ZitatNur mein Senf,  also nicht Ärgern lassen ;)
Ditto

Die verschiedenen Definitionen von "Liebhaberschärfe" die hier vorgeschlagen werden entsprechen meine Definition von "Rasierschärfe" - die Rasur soll sanft sein, soll nicht ziepen usw. Für mich ist ein Messer das ziept, unsanft ist oder wieauchimmer nicht gescheit rasiert schlichtweg nicht Rasierscharf.

Perteges hat Recht mit sein Vergleich Liebhaberschärfe=> Schön, Hässlich usw.. Eine nicht objektiv normbare Adjektiv. Ich habe noch nie hier gelesen, dass jemand fragt "Wird mein neue Messer schön ausgeliefert?", die Frage wegen "Liebhaberschärfe" taucht aber oft in diesen Bezug auf, genau so als Beschreibung in der M.H. Da weiss ich nicht, und wage zu vermuten dass keiner weiss was damit gemeint ist.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Lu-Ku

Zitat von: Tim Buktu am 26. April 2014, 10:19:41
Liebhaberscharf ist ein Messer für mich dann, wenn ich es nach der Rasur lieb habe! :)

Das ist es!!! dh: dh: ;D
Tim Buktu, du bist der Größte! dh:
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

kpi1402

Zitat von: Bengall Reynolds am 25. April 2014, 22:45:26
Also ich würde Liebhaberschärfe (so bescheuert ich diesen Begriff auch finde) so definieren, dass sie tatsächlich nur vom Liebhaber, gemessen an seiner eigenen Vorliebe und entsprechend seines eigenen Einsatzes/Könnens/Geschicks, am eignenen (geliebten) Rasiermesser hergestellt werden kann  o)

Das triffts doch oder ?
Danke Bengall Reynolds !
Zu der Ausführung " Einsatz/Könnens/Geschicks " würde ich noch Lieblingssteine mit dazu nehmen. Ich habe vor kurzem ein Wacker in Solingen abgeholt und Herr Wacker Junior hat das Messer in meinem Beisein noch einmal geledert. Rasurscharf hatte er es vorher schon gemacht. Ich habe mich am nächsten Tag mit dem Teil im Hotel rasiert und es war eine sehr sehr gute, gründlich und sanfte Rasur mit zwei Durchgängen, wie ich es sonst mit und gegen den Wuchs auch sonst immer mache.
Und trotzdem habe ich es zu meiner Schande, die ich eingestehen muss noch einmal über meine Steine gejagt, bis hinauf zu meinem Lieblingsstein einem Charnley Forest.
Und war die Rasur besser ? Könnt ich nicht behaupten, sie war vom Resultat her gleich ! Zwei Gänge mit und gegen, Top ohne Reizungen und Cuts !
War sie sanfter ? Könnt ich auch nicht behaupten, sie war aber auch nicht unsanfter ! Das kann ich behaupten. Ich habe halt das Messer auf meine Liebhaberschärfe gebracht, welche nicht besser war als die Rasurschärfe von Wacker !
Messer von Ebay und aus dem MH gehen auch direkt vor der ersten Rasur und einer Begutachtung der Facette durch ein Taschenmikroskop über meine Steine ! Ich bring sie auf meine Liebhaberschärfe, egal ob über die künstlichen Naniwas oder natürlichen, vom Dalmore blue, GBB dann Thüringer und am Schluss der Charnley Forest.
Es ist aber auch so, das die Messer von Wacker oder Ulrik, Buddel dieses Vorgehen nicht benötigen. Bei meinem ersten Dovo oder meinen Thiers Issards von Dictum war schon ein Unterschied zu spüren im Resultat, sogar beim Premiummesser Oakwing G oder Silverwing II. Einzig Martin Nienbergs Thiers Issard Messer von Rasurpur waren Top ohne jeglichen zusätzlichen Schärfeeinsatz !
Die Messer von Dictum waren auch rasurscharf und man konnte sich rasieren, allerdings nicht in zwei Durchgängen und nicht mit einem zufriedenstellenden Resultat. Das Dovo war zwar auf Nachfrage rasurscharf und rasierbereit ausgeliefert worden, was aber lachhaft war !
Wenn man im Besitz eigener Steine ist und etwas Erfahrung gesammelt hat, dann bringt man seine Messer auf seine Liebhaberschärfe, die muss aber auch anderen nicht unbedingt liegen !

Gruss Konrad
#Einige ganz Neue, einige ganz Alte Rasiermesser
#Tradere OC, Feather AS DS 2, Pils 118 NL