Fatip und Giesen & Forsthoff: ein Hobelvergleich

Begonnen von maranatha21, 25. April 2014, 12:25:08

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maranatha21

Helge hat es angeregt, und mir ging es schon eine Weile durch den Kopf. Und da ja jetzt schon die selben Einträge in beiden Strängen auftauchen, wird's wohl Zeit für einen eigenen. Damit man als jemand, der Informationen zu dem betreffenden Hobel sucht, nicht ständig in eine Diskussion rein liest, die immer etwas abschweift und mit dem eigentlichen Thema des Stranges gar nicht mehr so viel zu tun hat, machen wir mal einen Thread auf, der sich nur mit dem Vergleich dieser beiden Hobel beschäftigt. Wie es aussieht, sind ja einige hier mit beiden Hobeln am Start oder zumindest gewesen und können genügend Erfahrungsberichte und Stellungnahmen zum besten geben. Außerdem scheinen gerade diese beiden Hobel doch zu recht unterschiedlichen Empfindungen und Ergebnissen zu führen, so dass ein erweiterter Austausch mit Sicherheit spannend und erheiternd sein dürfte.

Mein Fatip ruht eine Weile und die Testwoche mit dem Edlen CC wurde eingeläutet. Die Ergebnisse bisher kennt ihr ja. Es scheint sich eine zum Fatip zusätzliche Freundschaft bzw. Konkurrenz anzubahnen. Heute morgen also die nächste erfolgreiche Rasur mit G+F CC, einer frischen GSB und diesmal IC Mango als Genussseife.

Und es war zunächst sehr rupfig! Total ungewohnt mit dem Edlen. Ob's an der IC Mango lag? Die letzten Rasuren liefen mit den Stirling Seifen auf Cade Öl. Die Stirling schätze ich von ihren Eigenschaften mittlerweile als wirklich hervorragend für meine Bedürfnisse ein. Wobei das auf Öl immer relativ zu sehen ist.

Ansonsten eine tadellose und sehr gründliche Rasur ohne irgendwelche Unannehmlichkeiten. Die anfängliche Rupfigkeit war auch nach dem ersten Durchgang weg und wirkte sich auch nicht auf das Empfinden danach aus. Anfang nächster Woche werde ich den Fatip mit dem gleichen Setup und Vorgehensweise für mich mal gegen testen. Bei Giesen + Forsthoff ging meinerseits auch schon die Bitte ein, die OC-Platte einzeln erweben zu dürfen. Wenn das so funktioniert, wird der Edle als OC dann auch noch einmal eine Woche dagegen getestet, was die Sache dann komplett machen dürfte.

Also her mit Euren Erfahrungen! Es wurde zwar schon einiges gesagt in den beiden getrennten Strängen, aber ich denke wir dürfen uns hier ruhig wiederholen.  ;D

maranatha21

#1
Da fällt mir ein, eine Schwäche des Edlen gegenüber dem Fatip habe ich auch heute morgen wieder ausgemacht. Unter der Nase ist der Fatip bei mir deutlich unkomplizierter. Meine Haare wachsen recht weit ins Nasenloch rein, so dass das zupackende Element des Fatip da besser funktioniert. Geht aber auch mit dem Edlen, ist aber auch mit mehr Aufwand verbunden (der Hobel muss stärker ins Nasenloch rein gedrückt werden) und auch nicht ganz so zuverlässig. Aber das ist ein sehr individuelles Problem

Siegfried Sodbrenner

#2
Zitat von: maranatha21 am 25. April 2014, 12:32:27
eine Schwäche des Edlen gegenüber dem Fatip

Vielleicht sollte man den Fatip der Einfachheit halber einfach als "den Unedlen" bezeichnen, er ist ja deutlich schlechter verarbeitet.
Spalten statt versöhnen:
Pro Bono - Contra Malum

Rockabillyhelge

#3
Vielleicht sollten wir auch beim Thema bleiben und die Hobel einfach als G&F und Fattip bezeichnen?
Eine etwas detailreichere Ausführung der unterschiedlichen Verarbeitungsqualitäten wäre deutlich hilfreicher
als eine, meines Erachtens provokative Umbennenung.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

maranatha21

#4
Das ist durchaus ein Vorzug mit dem der G+F gegenüber dem Fatip für einige zu punkten weiß. Aber trotz schlechterer Verarbeitung finde ich den Fatip im Design ansprechender. Vor allem im Retro-Design mit dem langen Griff. Aber das ist eh Geschmackssache.


Hobeler

#5
Der Fatip ist alleine schon aufgrund seines Preis / Leistungsverhälntnisses für mich unschlagbar. Er rasiert sehr gründlich und bei mir auch sehr sanft. Da ich den direkten Vergleich mit dem G&F OC hatte,kann ich sagen, dass ich bede SEHR zu schätzen weiß.

Allerdings hat jeder von beiden seinen eigenen Charakter. Der G&F ist ein Geselle, der enorme "Ruhe" verströmt, einem das Gefühl gibt, Sicher zu sein und alles im Griff zu haben. Man fühlt sich beim G&F nie so, als wenn man Angst haben müsste, gleich gebissen zu werden.

Anders dagegen der Fatip. Er suggeriert mir, langsam zu arbeiten, sorgfältig und keine Unbedachten Züge zu machen. Bisher hat mich noch nie gebissen, aber ich denke er kann ganz anders. Sehr gründlich sind beide. Bei mir muss ich mit dem G&F halt mehr nacharbeiten, als mit dem Fatip. Macht aber nichts, da der G&F so sanft ist, dass es schon wieder eine wahre Freude ist.  ;D

Den G&F kann ich uneingeschränkt empfehlen. Ein wahnsinnig toller Hobel, der seinen Besitzer nie im Stich lässt und ihm ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Das kann der Fatip auch, keine Frage, allerdings dauert der Zugang zum Fatip halt länger, als es beim G&F der Fall ist.

Fazit: Wer die Chance bekommt, soll beide Hobel testen und für sich seinen Favoriten finden. Glücklich wird man mit beiden.  :D
Liebe Grüße
Thorsten

***Schalke ist der geilste Club der Welt***

...Pura Vita...

MudShark

#6
Muss ich mir jetzt einen G&F kaufen?
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

KäptnBlade

#7
Ich hatte auch beide Hobel.
Lang ist es nicht er, aber daher kann ich mich nur auf Erinnerungen berufen.

Auf die Idee, beide miteinander zu vergleichen wäre ich nicht gekommen.
Okay, kann man machen. Man wird schnell feststellen, die Unterschiede überwiegen.
Ich habe in der letzten Stunde ernsthaft versucht Gemeinsamkeiten zu finden. Leider bin ich nicht fündig geworden, bis auf:
Beides sind Hobel. Einer mit geschlossener Kante und ein Zahnkamm.
Sie haben nichts miteinander gemein. Preis, Verarbeitung, Kopfgeometrie, Gewicht, Handling - alles unterschiedlich.

Ich will hier nichts schlecht reden und freue mich ernsthaft über jeden guten, neuen Thread. Einen, der wirklich Erkenntnisse bringt.
Aber hier frag ich mich: Was soll das Ganze?
Für mich ist das so, als würde ich einen Lolli mit einem Eis am Stiel vergleichen. Sieht in der Sillouette vielleicht ähnlich aus und schmeckt beides gut.

In diesem Sinne, ich freue mich auf eine spannende, erheiternde Diskussion!
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

Hobeler

#8
@MudShark: Du MUSST nicht...aber Du KANNST... ;D

Liebe Grüße
Thorsten

***Schalke ist der geilste Club der Welt***

...Pura Vita...

MudShark

#9
Kriegt man die Köpfe auch solo, ohne vorher einen kompletten Hobel gekauft zu haben? Habe noch 2 schöne Messing-Griffe rumliegen...
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

Nachtschatten

#10
Na, ob man nun mit Mercedes oder mit dem Trabbi zum Ziel kommt ist doch egal - man kommt gut an. Mag sein das der Mercedes ein komfortables Opagefährt ist und der Trabbi beherrscht werden will - der Weg ist das Ziel. Der Fati (also Trabbi)  rasiert sanft und sehr gründlich, man muss halt mit Achtsamkeit und Muße herangehen - rasieren ist für mich was wie eine Meditation, und auf die will ich nicht verzichten.

Eugen Neter

Titel geändert. Neulinge können mit der Abkürzung G+F möglicherweise nichts anfangen. Und bitte in Eröffnungsposts die Bezeichnung "der Edle" vermeiden. Aus dem gleichen Grund.

EN - GRF-Team

maranatha21

Den Autovergleich habe ich auch schon mal bemüht. Aber den Fatip als Italiener mit dem "Trabbi" in Verbindung zu bringen, kam mir nicht in den Sinn. Ich sehe im Fatip nach wie vor eher einen Alfa.

saafespatz

Da ich ja - wenn ich mich recht entsinne - einer der Ersten war, der den Giesen mit Zahnkamm (kurzer Griff) hier im Forum vorgestellt hatte, und auch einen Fatip (zumindest wenn man die Deckelplatte austauscht) mein Eigen nenne, ist ein Vergleich der beiden Hobel, nach meinem Empfinden wie der sprichwörtliche Apfel-Birnen-Vergleich, weil nach meinem Dafürhalten die beiden Unterschiede aufweisen, wie sie m.E. unterschiedlicher nicht sein können.

Ich beschränke mich jetzt einmal auf die Zahnkämme.

Da ich zumindest den Fatip in der Hobelkunde dargestellt habe, hier noch mal die Daten, ergänzt um die des Giesen, wobei ich mich der von Eugen Neter angefangenen "technischen Daten" aus der Hobelkunde bedienen möchte, um es plastischer darzustellen.

Gewicht: Fatip 66g zu Giesen OC kurzer Griff = 102g
Design: Zahnkamm, klassischer Dreiteiler, kein M5-Gewinde zu Giesen = M5-Gewinde
Verarbeitung: eher rustikal mit Toleranzen zu Giesen (meiner) für mich einwandfrei bis hochwertig, auch langlebig, wie ich denke (beim Fatip geht die Brünierung flöten)
Preis: EUR 14,00 = zu Giesen (meine Ausführung) = EUR 62,90
Eigenschaften: sehr zupackend zu Giesen = eher sanft

Prädikat: empfehlenswert für Liebhaber direkter aggressiver Hobel mit unempfindlicher Haut zu Giesen = m.E. empfehlenswert für Liebhaber sanfter, aber dennoch gründlicher Hobel, die einen Durchgang mehr nicht scheuen oder mit leichtem Andruck rasieren können

Nach meinem Dafürhalten sind die beiden Hobel -entschuldigt, wenn ich mich wiederhole- viel zu unterschiedlich.

Beide haben aber ihre uneingeschränkte Daseinsberechtigung und werden von mir mit einer Empfehlung versehen, auch für den Giesen, und wenn ich, wie schon festgestellt, eher aggressive Hobel mag.

Ich sehe es daher ähnlich wie KäptnBlade, Entschuldigung, meine Herren, genauso könnte man auch den Yuma mit dem 33c vergleichen...
Königsblaue Grüße

saafespatz


"Hat jemand gesagt, dass Hobbys billig sein müssen ?"

"Herr Kuzorra, warum trugen Sie damals so lange Hosen beim Fußball?" "Weil wir so lange Dödel hatten!"

Frank OZ

Vergleichslogik 101:

- Mann kann alles mit allem vergleichen.  

- Alle Vergleiche hinken.

Je ungleicher die zu vergleichenden Gegenstände sind, je hinkender der Vergleich. Hier ist das so.

Neulich meinte ich, den G+F CC mit dem Feather D2 vergleichen zu wollen, bis mir auch dabei auffiel, dass die beiden Geräte außer ihrer Funktionsbezwichnung "Sicherheitsrasierer" eigentlich zu unterschiedlich sind, als dass ein Vergleich irgendetwas aussagen würde.
Anders ist es, wenn Mann z.B. den Garstigen V2 mit dem Garstigen V3 vergleichen möchte, das geht ohne Weiteres. Anders ist es auch, wenn Mann die Rasuren mit unterschiedlichen Geräten vergleichen möchte, auch das geht ohne Weiteres.

Allerdings habe ich mich gewundert, dass diese spezielle Paarung zustande kam, denn selbst das Rasurverhalten der beiden Kandidaten ist meines Erachtens so unterschiedlich, wie der Geschmack von Apfelsine und Zitrone.  

Glattest, Frank