Rasierseife - ich kann's nicht...

Begonnen von Servus, 22. April 2014, 21:39:43

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Servus

Männer, ich brauche Eure Hilfe.

Ich habe mir neulich einen neuen Silberspitzen-Dachshaarpinsel gegönnt und hielt es für eine gute Idee, eine echte Rasierseife (Taylor Sandalwood) dazu zu kaufen statt der gewohnten Rasiercreme.

Mit dem Pinsel kann ich aus Rasiercreme mühelos einen Schaum rühren, der auch nach drei Minuten im Gesicht noch aussieht wie Schlagsahne - herrlich. Mit der Seife gelingt mir das partout nicht, egal, wie ich's probiere:

  • Mit viel Wasser direkt im Seifentiegel aufschlagen: Schaum sieht prima aus, ist aber nach einer Minute im Gesicht trocken, löst sich ab und schwebt in kleinen Flöckchen durchs Bad.
  • Mit SEHR viel Wasser direkt im Seifentiegel aufschlagen: Schaum sieht prima aus, ist aber offenbar zu wässrig und nach einer Minute im Gesicht verschwunden (bis auf eine dünne Schicht, die aber nicht zum Rasieren taugt).
  • Im Seifentiegel nur die Seife aufnehmen und in einer vorgewärmten Aluschale schlagen: Ist nach einer Minute im Gesicht ebenfalls verschwunden.

Was läuft da schief? Ich hab' wirklich viel probiert - mehr Seife, weniger Seife, mehr wasser, noch mehr Wasser, weniger Wasser, heißeres Wasser, kühleres Wasser. Wird nix (zumindest nichts Haltbares), egal wie => irgendwelche Ratschläge?


Lord Vader

Die Taylor ist eine extrem harte Seife, da musst Du - besonders mit einem weichen Dachs - sehr lange auf der Seife bleiben und ordentlich Seife aufnehmen. Ich vermute mal, hier nimmst Du zu wenig auf!

Grundsätzlich gibt es wie bei den Rasiercremes auch seifen, die besser, und die schlechter Schäumen. Die Taylor - wenn ich mich recht erinnere - zählte zu sen Seifen, die nicht den stabilsten (aber durchaus brauchbaren) Schaum lieferte. Ist aber schon lange her, dass ich die hatte.

Wenns damit nicht klappt, dann probiere mal die Haslinger Seifen oder die Tabac.

Stewart

Nachdem was ich hier schon alles gelesen habe, sollen die englischen Seifen ohnehin
schwerer zu verarbeiten sein. Auch die von dir erwähnte. Das sagen auch
die User, die das schon jahrzehnte machen mit verschiedensten Pinseln und viel
Erfahrung. Wenn man viel querliest, kommt das dabei raus. Es gibt aber auch
User, die haben keine Probleme, andere wiederum schon.

Such also den Fehler nicht nur bei dir.   ;)

Heresy

Die Lösung für die meisten Schaumprobleme lautet: mehr Produkt! Wenn man am Ende der Rasur das Gefühl hat, man könnte sich mit dem Rest fast nochmal rasieren, dann ist es genug.

Die Wassermenge ist dann Seifen- (und Vorlieben-) abhängig.

Ich als Gesichtsschäumer mache immer eine dicke Paste mit dem leicht ausgeschüttelten Pinsel, verteile diese im Gesicht und füge mit den Pinselspitzen aus dem Waschbecken aufgenommenes Wasser hinzu, das dann untergearbeitet wird.

Weichseifen und Borstenpinsel, welche jetzt ja nicht gefragt sind, vetragen bzw brauchen richtig tropfnasse Pinsel. Zumindest geht es bei mir so am besten.
Gruss, Rainer

kpi1402

Ich habe die Taylor Sandalwood selber und finde Seife super. Die Hartseifen können schon etwas zickig sein. Bis auf die GFT Eurics, habe ich aber noch alle zu sehr gutem Schaum gebracht. Die Eurics wurde von mir dann als Duschseife verwendet, zu mehr war sie nicht zu gebrauchen.
Der Link von Aleister ist ein guter Tip.
Auch die anderen Tipps speziell zu mehr Seife treffen den Punkt bei den Hartseifen sehr gut.
Hilfreich ist das Aufweichen der Oberfläche der Seife mit etwas heissem Wasser vor dem Loslegen. Nach einigen Minuten des Einweichens der Oberfläche lässt sich die Seife leichter und effizienter mit dem Pinsel aufnehmen.

Gruss Konrad
#Einige ganz Neue, einige ganz Alte Rasiermesser
#Tradere OC, Feather AS DS 2, Pils 118 NL

glad all over

Zitat von: kpi1402 am 23. April 2014, 08:54:05
Hilfreich ist das Aufweichen der Oberfläche der Seife mit etwas heissem Wasser vor dem Loslegen. Nach einigen Minuten des Einweichens der Oberfläche lässt sich die Seife leichter und effizienter mit dem Pinsel aufnehmen.
dh:
Vorglühen ;D
Aberglaube bringt Unglück

Bengall Reynolds

Ich würde zwar gern von mir behaupten, dass ich bisher jeder Rasierseife Herr geworden bin aber es gab auch schon welche mit denen ich keinen Schaum hinbekommen habe.
Im Nachhinein würde ich behaupten, dass es sich dabei vornehmlich um sehr harte und/oder überlagerte Rasierseifen handelte.
Mit der ToOBS Sandalwood hatte ich dieses Problem allerdings nie.
Eher mit Klar's Kabinett, GFT Eucris und einigen unebkannten Marken.
On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

Drill Instructor

Ich habe von ToOBS nur die Lavender im Einsatz. Bei der reicht es, ein kleines bisschen über die Seife zu gehen und schon habe ich die von Heresy erwähnte Paste die sich im Gesicht weiterbearbeiten lässt. Zugegeben, ich habe eher kräftige Pinsel im Einsatz bei Seifen.

Generell gilt: "Hubraum ist nur durch noch mehr Hubraum zu ersetzen" und bei Rasierseifen ist es genauso mit dem Material. Rein mit dem Wasser bis die Menge passt, weiter Material aufnehmen bis die Konsistenz passt. Und ja, mit den "Resten" könnte man sich locker nochmal rasieren, dennoch reichen die Seifenvorräte länger als mir lieb ist.

Nun gibt es Seifen, bei denen dauert mir diese Prozedur schlicht zu lange. Ein Beispiel ist für mich die Calani: Macht traumhaften Rasierschaum, trocken aus der Packung dauert es mir aber zu lange.
Lösung 1: Seife täglich nutzen und (Frevel! Sakrileg!) einfach nach der Nutzung wieder sofort Deckel drauf, trotz der draufklebenden Schaumschicht. Am nächsten Morgen fluppt schon nach wenigen Umdrehungen schönster Traumschaum aus der Seife.
Lösung 2: Seife gleichzeitig mit dem Pinsel einweichen indem ich mit dem triefnassen Pinsel einmal drübergehe. Während ich dusche weicht das ein, Ergebnis ist fast genauso gut wie bei Lösung 1.
Im Sommer 2015 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle fünf Tage.

Servus

Herzlichen Dank für alle Antworten!

Ein ganz ordentliches Ergebnis hab' ich heute früh mit vorherigem Einweichen der Seife erzielt, das ergibt eine wesentlich größere Menge und zumindest etwas stabileren Schaum. Der Rest ist Üben...

Cadewer

Zitat von: Drill Instructor am 24. April 2014, 15:02:36
...
Lösung 1: Seife täglich nutzen und (Frevel! Sakrileg!) einfach nach der Nutzung wieder sofort Deckel drauf, trotz der draufklebenden Schaumschicht. Am nächsten Morgen fluppt schon nach wenigen Umdrehungen schönster Traumschaum aus der Seife.
...

Mach ich immer so bei jeder Seife mit Rotation. Was spricht dagegen???

Gruß

Andy

Stewart

Ich bin kein Chemiker, aber ich würde sagen: nichts.
Mir ist nicht bekannt, das feuchte Seife schlecht wird.
Vielleicht gibt es tatsächlich irgendeinen Prozess von dem
ich nur nicht weiss.

Manche spülen die Schaumschicht weg, andere wiederum lassen
sie so wie sie ist. Es trocknet wieder und wird ganz normal genutzt
beim nächsten Einsatz. Bisher sind hier keine negativen Dinge deshalb
zu lesen.

Cadewer

Da bin ich ja beruhigt. ;D ;D ;D

Gruß

Andy

Stewart

Ich mache mir da ebenfalls keine Sorgen.
Es ist nicht so wie bei Nahrungsmitteln bei
denen man aufpassen müsste.
Beispiel Kreatin (Nahrungsergänzung): erst unmittelbar
vor dem Verzehr mit Wasser mischen, nicht länger stehen
lassen und dann erst trinken, weil das Kreatin dann in
Kreatinin zerfällt (schlecht für den Körper).

Ich habe momentan wie auch der Kollege AndreasTV eine Dose
Proraso Rot in Gebrauch. Nach Gebrauch lasse ich wie gesagt
die Dose wie sie gerade ist. Ich schäume direkt in der Dose auf.
Wenn der Pinsel die Dose zum letzten mal verlässt, bleibt sie wie sie
ist. Ich spüle sie nicht aus. Nur gegebenenfalls die Ränder, wobei
diese immer sauber bleiben.

Manche waschen sich ihr Gesicht zwischen den einzelnen Rasurdurchgängen
auch mit Wasser ab, weil sie beim erneuten einpinseln frischen Schaum möchten,
der sich nicht mit "alten" Schaum und Stoppeln mischt.


Wie gesagt, das ist eine persönliche Vorliebe.

Nidal_05

Zitat von: Stewart am 25. April 2014, 23:19:11

Wie gesagt, das ist eine persönliche Vorliebe.


Das kann ich nur unterschreiben. Ich habe die IC Mango in eine kleine Tupperdose gelagert und habe aus dieser Dose aufgeschäumt. Das Ergebnis nach einiger Zeit ist für mich allerdings unbefriedigend. Die Seife wurde richtig matschig und durchgeweicht. Die Schaumqualität und der Duft haben  hierunter allerdings nicht gelitten. Ich hobel mir daher seit dieser Erfahrung meine RS in Dosen und nehme mir ein paar Seifenraspeln zur Rasur mit trockenen Fingern und so bleibt alles schön trocken erhalten. Zum Hobeln nutze ich eine gewöhnliche Küchenreibe. Die Seifenraspeln kann man freundlichen Forumskollegen auch sehr gut als Proben verpacken und verschicken. 

Viele Grüße

Nidal
Sanft und gründlich -

Nidal