Rasieren mit Bart

Begonnen von MelrosePlant, 20. April 2014, 11:44:57

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leonidas

#30
Bartkonturen zu rasieren ist wahrlich nochmal eine Herausforderung für sich - so kam ich eigentlich überhaupt erst zur Rasur mit Shavette und Hobel, denn mit Systemis oder gar elektr. Rasierapparat m.E. unmöglich. Auch ich habe einen Vollbart, als Begrenzung für den Halsbereich zum Rasieren nehme ich immer den Übergang zum Unterkiefer, falls dort nicht alles ganz akurat ist, finde ich das nicht so schlimm, da diese Grenze im Alltag ja eh fast  niemand sehen kann. Schwieriger finde ich es bei den Wangen, das bringt mich regelmäßig zur Verzweiflung - mit der Rückseite eines Kammes ziehe ich dort immer eine Linie in den Schaum (den Kamm richte ich anhand von Ohr und Mundwinkel aus), das funktioniert natürlich nur bei relativ stabilem, nicht allzu flüssigen Schaum.
Im Übrigen benutze ich auch Produkte zur Bartpflege: unter anderem das bereits erwähnte Beard Tonic von Dr K sowie Jojoba-Öl bzw. eine Mischung aus Mandelöl und Jojoba-Öl (allerdings fehlt mir dabei ein angenehme Duftkomponente) und ab und an mal Klettenwurzelhaaröl (da finde ich aber den Duft relativ unangenehm)

blackbeards

Ach, das ist tatsächlich ein gutes Thema zum Einstieg.

Handelsübliche Systemrasierer eignen sich in meinen Augen für eine anständige Glattrasur, also zum Beispiel auch für den Bereich am Hals, saubere Konturen bekommt man damit nicht hin. Oder ich bin zu blöd. Eine +1 Klinge an den Rasierern hilft für die Konturen am Hals auch nicht viel, aber ich verrate euch meinen Trick. Ich habe das am Anfang mit einem Einwegrasierer gemacht. Also Neustart: Komplette Rasur. Dann eine Woche wachsen lassen und die Konturen am Hals gemacht - ca. zwei Finger breit von den Wangenknochen entfernt. Wenn man ein "U" rasiert und am Übergang Koteletten zum Chin Strap keine Ecke rasiert sondern das abrundet, sieht das schon mal gepflegter aus.

Wenn man sich da leicht verschneidet, ist es noch nicht schlimm, das wächst in ein paar Tagen nach und man kann nachbessern. Jetzt immer schön weiter wachsen lassen und regelmäßig Konturen nachrasieren, dann sollte eigentlich nicht mehr soviel schief gehen. Wenn man sehen will, was man tut, nutzt man ein Rasieröl.

Hab das so auf knappe 5 Zentimeter Barthaarlänge gebracht, zwischendrin immer mal wieder mit dem Trimmer drüber, damit der Bart gepflegt war und wirklich, es sah eigentlich ganz geil aus.
TAME THE BEAST!

titanus

Ich trage schon immer Vollbart.
Mittlerweile in friedhofsblond   ;D
Der Schnauzer wird 1 x die Woche auf 5mm getrimmt, der Rest auf 7mm, Lippen frei.
Wangen gehen frei Hand recht gut- wenn man etwas Übung hat (s. O.).
Beim Hals ziehe ich halt mit dem Hobel quer wo es noch angenehm ist- auch keine große Sache.
5 x ist ein Hobel dran, am WE das Messer.
Und da hatte ich die größten Schwierigkeiten am Hals (Bartansatz), weil ich mit dem Messer
nicht quer rasieren kann.
Kann das jemand???
Das ist aber jetzt kein Problem mehr, weil ich ja spätestens Montags diese Linie wieder begradigen kann-
falls etwas schief gelaufen ist.
Die Pinsel sollten natürlich recht klein sein.
Mein bester Pinsel dafür ist der "CASE" von Simpsons.

Grüße titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Herne

Ich trage momentan das erste Mal seit 2 Jahren wieder einen Teilbart, einen Henriquatre.

Ich hatte völlig vergessen, wie kinderleicht das Rasieren ohne Oberlippe und Kinn ist.
Das erste Kantenziehen bzw. Erstellen der Frisur ist ja immer heikel, wenn man es
halbwegs symmetrisch und gut geformt haben will.
Aber dann - gerade eingeschäumt und plötzlich: 'Wie, das war's schon?' ??? ;D

Wird aber, wie in den früheren Jahren auch, eine vorübergehende Erscheinung bleiben.
Meist im Winter und so nach 4-5 Wochen mache ich dem Spaß wieder ein Ende.

Drahtbart

Seit... eigentlich schon immer eine Henriquatre. Wie Stromberg, nur mit mehr Haaren auf dem Kopf. ;D

Von daher spielt es für mich auch keine Rolle, ob ein Hobel unter der Nase zu klobig ist - sollte es mal ein Rasiermesser werden, ruhig und gerne auch die ganz großen, Buddels 9/8er wären ein Traum.  8)
Grüße,
Tim

Hobel-Einsteiger seit 1.1.2015.

Herne

Ich verlagere das mal hier hin, bevor wir in der RdT zu weit abschweifen:

Zitat von: titanus am 17. Dezember 2015, 22:37:32
Zitat von: Herne am 17. Dezember 2015, 22:03:22
...
...Hipster-Vollbart
...

Ist das nicht "voll Vintage"?  ;D
Ich kann doch wahrhaftig kein Hipster sein.  dr:
Tja doch, ob Du willst oder nicht! >D

Ist aber ganz normal. Wenn man sich 50 Jahre treu bleibt, zieht unweigerlich mindestens 2-3 mal zyklisch die Modewelle an einem vorbei und man ist unfreiwillig plötzlich wieder hip und Mainstream! ;D

Zitat von: Betriebsarzt13 am 17. Dezember 2015, 23:03:09
Das beste an einem Bart ist das Gefühl, wenn er wieder ab ist! Also Herne, dazu reichen auch schon 6 Tage????
Im Grunde hast Du ja recht. Mich juckt es jetzt schon ein wenig am Hals.

Aber ab und an habe ich schon mal Lust auf eine kleine optische Veränderung. Und da ich seit über 15 Jahren dieselbe Frisur trage und sich mein Klamotten-Stil auch recht selten ändert, sind die Möglichkeiten begrenzt. Aber meist ist der 'Bart-Spuk' bei mir so nach 4-5 Wochen wieder vorbei. ;)

Noodles

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich erstmal Google bemühen musste um herauszufinden wie meine Bartform richtig heißt. Ganz offiziell: Rap Industry Standard. Ich trage den inzwischen schon seit einigen Jahren und kürze ihn einmal die Woche auf 2,5mm runter. Im Endeffekt nutze ich dabei die gleiche Technik wie zu meinen Systemy-Zeiten. Wobei es natürlich mit dem Hobel und dem Messer wesentlich sauberer und präziser ist. Ich ziehe den Bart einfach mit dem Finger im Schaum nach. Nur auf der Rechten Seite am Kinn rauch ich mir trotzdem regelmäßig in den Bart. Und das ist voll ärgerlich, da er ja nur ca 5mm breit ist.

Zitat von: Herne am 16. Dezember 2014, 01:56:26
Aber dann - gerade eingeschäumt und plötzlich: 'Wie, das war's schon?' ??? ;D

Das geht mir auch so. Und ganz ehrlich, mir kommt das bei der Messerrasur grad extrem entgegen, da ich all die verletzungsträchtigen Stellen weglasse.  >D Und an der Oberlippe geh ich generell mit dem Hobel ran, da ich das mit dem Messer nicht hinbekomme. Da muss ich ja nur oberhalb vom Bart zur Nase ein paar Millimeter wegnehmen und zwischen Bart und Lippe wird er auch nochmal um ein paar Millimeter gekürzt.
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

Herne

So Männers, nu isses es wieder weg, mein Hufeisen.

5 Wochen hat es mich geschmückt und ich habe viele Komplimente bekommen (ein befreundetes Forumsmitglied hat auch wohlwollend abgenickt ;)).
Diesmal ist es mir auch dadurch ganz gut gelungen, daß ich die Flanken sehr dünn und betont gerade gehalten habe, was aber andererseits sehr viel Konzentration und Präzision bei der Rasur erfordert hat und ehrlich gesagt ziemlich nervig war.

Jetzt heißt es wieder 'Freie Fahrt für freie Bürger'! ;D Es macht einfach mehr Spaß, wenn man frisch, fröhlich, frei, quasi barrierefrei durch's Gesicht kurven und die Rasur im wahrsten Sinne des Wortes in vollen Zügen genießen kann! :angel:

makingthingssharp

Und wächst ja auch wieder recht flott, wenn man wieder Lust darauf hat.  ;)
Das Denken ist eine zu schwierige Sache, als dass jedermann darin herumdilettieren dürfte.

Monty


mich

Ich trage seit über 15 Jahren einen Henriquatre, von dem ich allerdings erst durch diesen Thread erfahren habe, dass er so heißt. Innerhalb dieser Zeit habe ich ihn nur ein einziges Mal abrasiert, weil meine (damals noch) Verlobte, die mich nur mit Bart kannte, mich mal ohne sehen wollte. Der Bart musste dann ganz schnell wieder dran (geheiratet hat sie mich trotzdem), und ist es bis heute geblieben.

Mit dem Systemie hatte ich immer etwas Schwierigkeiten, die Kanten sauber hinzubekommen. Das war auch der Grund für meinen Umstieg vom Mach 3 auf den damals ganz neuen Fusion - von der einzelnen Trimmerklinge versprach ich mir einiges, von dem sie allerdings nichts hielt. Mal ehrlich, benutzt irgendjemand das Teil? Die Idee klingt auf dem Papier gut, aber die praktische Umsetzung taugt ja mal gar nichts.

Nach dem Umstieg auf den Hobel stellte sich schon einmal eine Verbesserung ein, die Kanten wurden zunehmend sauberer, aber ganz zufrieden war ich noch nicht, also musste eine Shavette her, die jetzt ab und an den Bart begradigen darf. Dazu schäume ich ohne Rücksicht auf den gewünschten Kantenverlauf ein, und streiche den Rasierschaum dann dort, wo nicht rasiert werden soll, mit dem nassen Finger wieder ab.

Getrimmt wird der Bart mit einem alten Langhaarschneider mit Netzkabel - dadurch dass kein Akku verbaut ist, der irgendwann im Eimer ist, hält das Teil durch, seit ich den Bart habe (auch wenn es manchmal Kabelsalat gibt).

Burlador

Neuerdings bin ich ein Mitthäter ;D
Will sagen, dass ich seit ein paar Tagen einen mittleren Thäter-Pinsel verwende. Wie ich richtig vermutet hatte, eignet sich die spitz zulaufende Kugelform hervorragend, um meinen Kinnbart ziemlich exakt vom Schaum zu verschonen. Saubere Grenzziehung, sehr empfehlenswert.
"Er läuft ja wie ein offenes Rasiermesser durch die Welt..." (Büchner, Woyzeck)

Der Bremer

Ich trage auch seit Jahren einen Henryquadre. Aber beim Einschäumen mach
ich keinen großen Aufwand. Schön Einschäumen und dann mit der Fingerspitze
den überschüssige Schaum im Barthaar abstreifen und gut ist.
Zum Trimmen benutze ich den Gillette Fusion (Das kleine Batterieteil)
Der hat drei Kammaufsätze 2,4,6 mm. Eimal die Woche (Sonntags) auf 4mm
runter, das wars. Der ist echt gut.
Mfg : Heiko

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es :
Bertrand Russell

Herne

So Männers, seit heute steht mal wieder ein kleiner Henriquatre. Bei mir seit Jahren fast schon Tradition in der Weihnachtszeit. Warum gerade immer dann weiß ich gar nicht so genau. Archaische Instinkte - Winterfell? :-\ ;D

Die alles entscheidende erste Grundformung ist gut gelungen, alles halbwegs symmetrisch. Schiefe Bärte finde ich furchtbar.

Oben las ich eben, daß ich mein letztjähriges Hufeisen 5 Wochen getragen habe.
Diesmal kann es auch gut sein, daß ich dem Spaß schon nach 2-3 Wochen wieder ein Ende bereite. Ist gerade so ein Gefühl.
Schau mer mal.

Stubenfliege

vor meiner Hobelzeit, also als noch Systemie (Fusion) und Dosenschaum angesagt war, habe ich mich eigentlich nur zu Arbeitstagen rasiert. Da war genug Zeit um an mehreren dienstfreien Tagen nacheinander den Bart wuchern zu lassen und im Anschluss die gewünschte Form einfach auszusparen.

So entstand zuerst ein Ziegenbart, später dazu ein Oberlippenbart und irgendwann wurde der Ziegenbart zum Soulpatch reduziert.
Die Trimmerklinge des Fusion wurde dabei eigentlich nur sporadisch genutzt. Das Ding ist nicht der Bringer.

Seitdem ich Hobele wird täglich rasiert (jetzt machts ja Spass, statt lästig zu sein^^) und die Bartexperimente halten sich in Grenzen, da ich ja keinen Urlaubs-Wildwuchs mehr bekomme, an dem ich mich kreativ austoben könnte.
Mit dem Hobel wurde ich aber auch pingelig und die Kontourschneiderei soll möglichst exakt sein.

Das erledigt jetzt eine Billigschavette, wenn ich den Hobel nehme oder die Shavette die gerade im Einsatz ist, wenn ich mich ausschließlich mit Dieser rasiere.
Gesicht wird ganz eingeschäumt (bei dem bisschen Bart kaum Schaumerspranis den auszusparen^^), gewünschte Bartkontouren werden in einem der Durchgänge mit dem nassen Finger abgestreift, um einzelne Stoppel gut zu sehen.
In unregelmäßigen Abständen wird eine Bartschere genutzt, um die Länge anzupassen und den Bart in Form zu bringen (früher auch nur Langhaarschneider).

Sieht deutlich besser aus als alle Ergebnisse mit einem Trimmeraufsatz  :angel:
Gruß,
Stefan
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wer meint, dass ein Hobel nichts für ihn sei, der hat sich geschnitten