Die Ölrasur - Rasieröle

Begonnen von maranatha21, 14. März 2014, 20:59:23

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MudShark

Ja, die Herkunft meines Kokosöls ist eher zweifelhaft...da steht sogar drauf "several countries of origin"! Wenn das mal kein Qualitäts-Siegel ist!
Die Information ob's nun nativ oder raffiniert ist, bleibt der Verpackungstext leider schuldig...
Dann besorg ich mir wenigstens die Shea-Butter in Bio!
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

maranatha21

Von Edeka hatte ich mir mal ein asiatisches Kokosöl mitgenommen. Nennt sich Lien Ying und stand zwischen Sojakeimlingen und Bambussprossen. Heute Abend war es mal dran.
In der Dosierung habe ich mich wohl ziemlich vergriffen. Weniger als die Hälfte hätte dicke gereicht. Man, war das ein rutschiges Untergründchen!
Das Ergebnis war eine sehr angenehme und gründliche Rasur. Funktioniert einwandfrei. Große Stärke des Kokosöls ist bei mir das wirklich super Hautgefühl danach. Weich und nicht klebrig. Keine Reizungen oder Spannungen.
Mit dieser Performance kann sich das Kokosöl durchaus weit nach vorne arbeiten.

Heresy

Ich hatte im Alnatura ein Kokos-Öl in der Hand und war auf dem Weg zur Kasse, als mir siedend heiß einfiel, daß ich ja gar nichts Rasurrelevantes kaufen darf. Jetzt bin ich den halben Tag schon am bequatschen der Frau, was für ein tolles Öl dies ist und sie es doch mal für den Haushalt kaufen soll. Wenn es eh schon mal da wäre, könnte ich ja mal ein Rasürchen damit versuchen. :angel:
Gruss, Rainer

Tartuffe

Ich hab das Vitaquell Kokosöl auch für den gewissen Pfiff in Wok-Gerichten gekauft. Dass es zuerst im Gesicht unter einer Schicht Palmolive-RC-Schaum gelandet ist, war purer Zufall. o)

Was mich allerdings ein wenig irritiert, sind widersprüchliche Angaben zur Hautpflegequalität von Kokosöl, die man so im Internet findet. Die einen sagen: absolutes Wundermittel, auch bei zu Unreinheiten neigender Haut. Die anderen warnen: gerade dann auf gar keinen Fall ins Gesicht schmieren, weil es komedogen wirkt (man also Mitesser davon bekommt). Nach ja, ich werd's ja erleben...

Ach ja, in der Damenwelt gilt Kokosöl offenbar auch als Beautygeheimnis für volles, glänzendes Haar. Wäre das nicht noch ein Kaufargument?
Der Dachs - Ihr starker Partner, wenn's ums Schäumen geht!

MelrosePlant

Zitat von: Tartuffe am 17. Mai 2014, 22:06:57

Ach ja, in der Damenwelt gilt Kokosöl offenbar auch als Beautygeheimnis für volles, glänzendes Haar. Wäre das nicht noch ein Kaufargument?

Also ich hätte da nichts dagegen, mein ölverschmiertes Gesicht in Frauenhaar zu versenken...

Gefunden habe ich in meinem Arsenal ein Hautöl von Kneipp SPA- YlangYlang: Das ist schön für Massagen und zieht schnell ein- Ob das gut für die Rasur wäre?
Mal schauen...

maranatha21

Zu schnell sollte es eher nicht einziehen, sonst ist ja der Flutsch weg. Aber mit Sport- und Massageöl habe ich gute Erfahrungen gemacht. Das Alverde von dm habe ich eine ganze Weile benutzt.

MudShark

Nach allem, was man so hört/liest/schreibt scheint das hier alles drin zu haben was man so will und ist auch noch Bio:
http://www.keinplunder.de/keinplunder-p1169h13s155-Martina-Gebhardt-WIL.html

...aber ich hab schon so viel Kohle ausgegeben...wer opfert sich?
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

MelrosePlant

?
Das ist doch ein Pre-Shave(-Öl) und kein reines Rasieröl...

Marantha21, im Gegensatz zum Schaum von Rasierseife oder-creme muss das Öl ja auch nicht lange vor der Rasur auf der Haut bleiben, sondern Mann kann gleich loslegen.
Ich müsste mal probieren, ob das Massageöl von Kneipp lange genug nutzbar bleibt -> ich denke aber schon...

maranatha21

Das stimmt natürlich. Die Rasieröle sind dafür ausgelegt, ohne große Verzögerung loslegen zu können und bekommen das auch so ziemlich alle gut hin. Ich habe für mich nur die Erfahrung gemacht, dass es dem Rasurablauf und dem Hautempfinden besser bekommt, wenn ich das Öl doch etwas länger einwirken lasse und dafür 2-3 Tropfen mehr nehme. Wenn ich Seife drauf packe sowieso. Da wirkt das Öl so lange, bis ich den Schaum geschlagen habe.

Das liegt bei mir auch daran, dass ich recht trockene Haut habe, die Öle regelrecht aufsaugt. Da ist es für mich sinnvoll, die Haut quasi etwas zu tränken und dann noch genug für den Gleitfilm übrig zu haben. Ich denke, auch da muss jeder sein Rezept finden. Bei dem einen ist nach einer halben Minute ein Großteil des Öles in der Haut verschwunden, beim anderen tut sich gar nichts.

Was die "Wiederbelebung" mit Wasser anbelangt, so habe ich mit dem Alverde Öl eher mittelmäßige Erfahrungen gemacht. Die reinen Rasuröle bekommen das bei mir besser hin. Ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert.

Frank OZ

Mir scheint die Formel Öl = Öl nach wie vor gültig zu sein, weswegen es prinzipiell egal ist, was auf der Flasche steht. Salatöl, Keimöl, Traubenkern-, Oliven-, Rapsöl, Pre-Shave Öl, Waffenöl – wahrscheinlich ginge sogar Motorenöl.

Darüber hinaus kommt es mir so vor, dass je dünnflüssiger das Öl ist, je mehr Wasser zur Erhaltung des Flutschfeldes notwendig wird. Ist das bei Euch auch so? Im Extremfall, dem dickflüssigen Öl von olle Taylor, bedarf es nicht einmal einer Wässerung vor dem Auftrag und für den Glitsch genügen die Hobelladungen H2O, die beim Reinigen des Geräts im Becken oder unter dem Strahl aufgenommen werden.

Ich stelle mir vor, dass dünnflüssiges Öl leichter einzieht und dickflüssiges Öl auf der Oberfläche anspackt ... Kokosöl/fett hingegen ...

... Wie so oft: Keine Ahnung. :)

Glatter Gruß, Frank

Tim Buktu

Meine heutige erste Erfahrung mit Butterschmalz und Messer: Geht gar nicht!
Zieht vielleicht zu gut ein, keine Ahnung, auf jeden Fall rupft es ohne Ende, so dass die mit Seife zu Ende geführte Rasur ein besonderer Genuss war.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

MudShark

Ja, je mehr man sich damit beschäftigt, desto komplexer scheint's zu werden...
Prinzipiell glaube ich, sind wir doch nach der Suche nach dem optmalen Glitsch, kombiniert mit maximaler Hautpflege, oder?
Und da muss wahrscheinlich wirklich jeder individuelle Erfahrungen machen, bei dem einen zieht's zu schnell ein, bei dem anderen verursacht's Pickel, wasweißich...
Aber Frank, jetzt da du das Taylor wieder erwähnst, ich hab mit meinem sandalwood-oil wirklich sehr gute Ergebnisse erzielt, allerdings mit Wasser (ohne hab ich nie probiert...)!
Es dauert zwar etwas länger bis man mit dem saudicken Zeugs eine brauchbare Emulsion hinbekommt, da hat man die Stoppel schon fast so weggerubbelt, aber dann hält's lange durch und flutscht super!
Die Nachteile sind ja bekannt: viel zu teuer! Und einige Seifen werden mit Taylor-Grundierung instabil oder trocknen aus, sehr seltsam...
Vielleicht sollte ich meinen Rest Taylor mit dem Speick-Öl zusammenschütten, dann hätte ich Duft, dünnflüssigeres Öl und einen brauchbaren Spender...

Und bei mir auch, das Hautgefühl nach der Rasur ist mit Kokosfett bisher ungeschlagen!

Zitat von: Tim Buktu am 18. Mai 2014, 11:36:25
Meine heutige erste Erfahrung mit Butterschmalz und Messer: Geht gar nicht!
Zieht vielleicht zu gut ein, keine Ahnung, auf jeden Fall rupft es ohne Ende, so dass die mit Seife zu Ende geführte Rasur ein besonderer Genuss war.

...aber zum Braten gibt es nichts Besseres!  ;D
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

Tim Buktu

Deshalb wars vorrätig, aber ich wollt mich ja nicht gut Braten! ;)
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Frank OZ

Nun, Sonntags, ich hatte es angekündigt, erlaube ich mir einen Seitensprung, was mein Monatssetup angeht. Wer von Euch hatte Shea-Buttera/Karité angetextet? Egal, ich war mal wieder neugierig und kam gestern an einer Biohöhle vorbei, also: check it out.

Ich sag's gleich: Pas pour moi. Das Zeug ist sehr fettig und riecht so ein bisschen nach Lagerfeuer, was ja ganz nett sein kann. Anders als das Kokosöl/fett zieht Karité aber sehr schnell und gut ein, weshalb der Schmierfilm weniger stabil ausfällt. Die Rasur funktioniert dann eher so wie eine Seifenoper: Dort, wo die Klinge durch ist, wird das Terrain trocken. Wenn Mann genügend Shea-Butter aufgeschmiert hat, geht es mit einem nassen Hobel dennoch weiter, aber meines Erachtens nicht so gut, wie mit Öl. Besser ist es wahrscheinlich ein systematisches Vorgehen, wie bei einer Seifenrasur inklusive des zwischenzeitlichen Nachbesserns der Glitschung.

Also rangiert die Rasur mit Shea-Butter/Karité irgendwo zwischen Rasierseife und Rasieröl, finde ich. Für mich ist das jetzt schon ein Thema mehr; ich werde den Inhalt meines kleinen Töpfchens ab und an als AS-Balm verwenden, wofür Shea-Butter sicher große Klasse ist.

Glatter Gruß, Frank

MudShark

Vielen Dank Frank, dass Du das geklärt hast. Ich war derjenige der den Tipp mit der Shea-Butter aus dem Africa-shop mitgebracht hatte, die dortige Dame meinte es sei für die Rasur noch angenehmer wegen seiner hautpflegenden Eigenschaften. Im Nachhinein kann sie mit "Rasur" natürlich auch "Aftershave" gemeint haben...ich will ihr ja nichts unterstellen.
Wenn's aber so schnell einzieht ist es als Grundlage eher ungeeignet. Birne geschält, merci!
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain