Mehr Masse für Fasan Doppelschräg

Begonnen von eule, 02. Februar 2014, 19:42:01

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eule

Mein Fasan Doppelschräg ist fantastisch: Sanft und flott, unglaublich gutmütig und auch noch schön. Er läuft besser und gründlicher als alle meine Messer, was mich ziemlich erstaunt hat.



Was mich am Fasan aber gestört hat, ist sein geringes Gewicht. Nie gewogen, aber federleicht.

Vor einiger Zeit habe ich meinen roten Bakelit-Reisehobel mit Luftgewehrkugeln, Epoxidharz & einem Drehteil aus Bronze schwerer gemacht. Das war einfach, weil der Griff von der dem Kopf abgewandten Seite her mit Blei und Harz gefüllt und mit dem Drehteil verschlossen werden konnte.

Problem beim Fasan: Einziger Zugang zum Griff ist über das Gewinde zur Aufnahme des Kopfs. Passende Bleikugeln hatte ich nicht. Schwierig außerdem, den konisch verjüngten Griff optimal, d. h. möglichst vollständig mit Gewicht zu füllen. Mit Blei oder anderem Ausgießen dürfte - bei Bakelit/Kunststoff als Material - nicht funktionieren.

Es war aber trotzdem einfach: Stahldraht in verschiedenen Längen passt sich dem Hohlraum im Fasan-Griff wunderbar an. Zuerst werden längere, bis etwa zum unteren Rand des Gewindes reichende Stückchen eingeschoben. Dann immer kürzere; so lange, bis es schwierig wird, den Kopf wieder anzuschrauben (Gefühlssache!) und sich beim Schütteln nichts mehr bewegt. Insgesamt stecken ca. 50 Drahtstückchen in meinem Fasan-Griff.



Weil Stahldraht nicht unbedingt rostfrei ist, braucht der so befüllte Griff eine Abdichtung. Es bietet sich eine Füllung mit Ponal oder auch Sekundenkleber an, der um die im Griff steckenden Drahtstücke herumkriecht und zusätzliches Gewicht gibt. Einziges Problem: Das Gewinde darf nicht mit dem Klebstoff in Verbindung kommen. Als Schutz für das Gewinde dient ein Strohhalm, den man sich auf den Innendurchmesser passend machen muss, indem man den Strohhalm sauber aufschneidet.



Dadurch passt er sich später dem Gewinde an. Er wird dann noch aufs passende Maß gekürzt (etwas überstehend) und vorher zur Sicherheit AUSSEN mit WENIG Ballistol (od. Olivenöl) bestrichen. So sollte später nichts festkleben, was nicht soll. Durch diesen Einfüllstutzen ließ ich eine dieser kleinen Sekundenkleber-Tübchen in den Griff laufen. SEHR VORSICHTIG und wie bei allem mit - viel Gefühl ;-)



Zange muss bereitliegen - Stutzen rausziehen - alles mit Ballistol abreiben. Fertig.




Standlinie

Eine prima Lösung. Allerdings könnte der Griff noch ein wenig schwerer ausfallen, wenn anstelle von Stahldraht Blei genommen wird. Von seinem spezifischen Gewicht ist Blei in jedem Fall schwerer als Eisen bzw. Stahldraht.
Blei kann man sich zum Beispiel bei einem Reifenhändler besorgen. Er hat sicherlich viele ausgediente Auswuchtbleistücke in einem Sammelbehälter, aus dem er bei entsprechender Nachfrage sicherlich etwas abgeben wird. Alternativ gibt es im Dachdeckerhandel auch so das ein oder andere Reststückchen Blei, das ich dann verwerten könnte.
Mit einer groben Raspel schabe ich kleinste Stückchen Blei von dem Auswuchtblei oder von dem sonst mir zur Verfügung stehenden Bleirest. Diese sehr kleinen Bleistückchen fülle ich vorsichtig bis etwas über die ersten zwei Gewindegänge der Gewindehülse des zu beschwerenden Hobelgriffes ein. Anschließend schraube ich den Hobelkopf auf und sorge so für eine Verdichtung der Bleifüllung. Das kann durchaus mehrmals erfolgen. Bei richtiger Verdichtung muß die Bleifüllung nicht mehr mit Klebstoff versiegelt werden. Will ich sie dennoch versiegeln, verwende ich hierzu Sekundenkleber. Ein winziges Tröpfchen dieses Klebers gebe ich auf einen Zahnstocher und führe diesen dann vorsichtig in die Gewindehülse ein. Setzt die Spitze des Zahnstochers auf der Bleifüllung auf, wird der Kleber auf diese Füllung abfliessen und sie versiegeln. Die Gewindegänge bleiben sauber und ich habe mir einen schwereren Griff angefertigt. Auf diese Weise konnte ich das ursprüngliche Griffgewicht einzelner mir zu leichter Hobel um bis zu 100 % erhöhen. 
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

titanus

Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

eule

Zitat von: Standlinie am 02. Februar 2014, 21:19:54
Eine prima Lösung. Allerdings könnte der Griff noch ein wenig schwerer ausfallen, wenn anstelle von Stahldraht Blei genommen wird. Von seinem spezifischen Gewicht ist Blei in jedem Fall schwerer als Eisen bzw. Stahldraht.
Blei kann man sich zum Beispiel bei einem Reifenhändler besorgen. Er hat sicherlich viele ausgediente Auswuchtbleistücke in einem Sammelbehälter, aus dem er bei entsprechender Nachfrage sicherlich etwas abgeben wird. Alternativ gibt es im Dachdeckerhandel auch so das ein oder andere Reststückchen Blei, das ich dann verwerten könnte.
Mit einer groben Raspel schabe ich kleinste Stückchen Blei von dem Auswuchtblei oder von dem sonst mir zur Verfügung stehenden Bleirest (...).

Danke! Das wäre die Traumlösung gewesen. Die Idee kam mir aber leider heute, Sonntag, mit sehr beschränkten Mitteln und sehr viel Lust auf die Aktion. Das Gute dabei ist: Es gibt noch einen zweiten, unmodifizierten Fasan, den mein Füchslein benutzt ... sie überlässt ihn mir bestimmt ...

Und wo wir schon dabei sind: Gibt es eine Möglichkeit, den von mir veränderten Hobel noch schwerer zu bekommen? Danke & alles Glück!
Tim

Rockabillyhelge

Alternativ kann man anstatt Blei Raspeln auch im Angelzubehör Bleikügelchen welche eigentlich zum beschweren der
Schnur gedacht sind benutzen und diese im Griff z.B. in lösungsmittelfreiem Kleber zu betten  :)
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Piraten-Papa

Für Angler gibt's Bleikügelchen in verschiedenen Größen. Die wären für mich die erste Wahl um einen Hobelgriff zu beschweren.

Edit; Helge war schneller.