Wie oft über die gleiche Stelle?

Begonnen von maranatha21, 18. Januar 2014, 16:05:15

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Stewart

Hallo maran,

ich weiss wovon du schreibst weil es mir auch so geht.

Ich habe eine relativ glatte Haut ohne irgendwelche Pickel oder dergleichen.
Allerdings auch keine perfekte Filmstar Haut ohne Poren. Also für ein riesiges
Plakat für Werbezwecke reichts es nicht wirklich.

Ich habe für mich herausgefunden, das es wie so oft im Leben nicht hilfreich
ist, irgendwelche Vorgehensweisen dogmatisch zu übernehmen. Sprich:
ohne zu Hinterfragen als die Wahrheit anzunehmen. Nur weil viele in drei
Durchgängen rasieren und dabei mit, quer und gegen den Strich gehen, heisst
es noch lange nicht das es immer gut ist und jeder so machen sollte.

Da ich einen Handwerksberuf habe (Werkstatt), habe ich mit Dreck zu kämpfen.
An manchen Tagen bleibt mein Gesicht perfekt sauber, an anderen sehe ich aus
wie man sich einen stereotypischen Mechaniker so vorstellt. Voller Dreck, auch
im Gesicht. Dementsprechend belastet die Gesichtsreinigung meine Haut vor.

Ich bin seit ca. einem Jahr ein Messerrasierer, habe allerdings auch eine Shavette
und einen Hobel, den Wilkinson Classic. Ich weiss das er hier verhasst ist, aber
ich wollte das "Feeling" erfahren bevor ich mir einen teureren Hobel kaufe und ich
dann dahinterkomme, es wäre vielleicht doch nichts für mich. Daher der WC zum
kennenlernen.

Ich habe Tage, da reicht an einigen Stellen ein Durchgang und es ist schon
glatt, an anderen Tagen benötige ich dafür zwei Durchgänge.  

Mein Messer ist ein Dovo 5/8 Zoll mit Rundkopf. Geschärft vom Forenkollegen
kimeter (danke dafür). Mit diesem Messer werden die Rasuren sanft. Ich kann dabei
auch mehrere Züge vollführen und mehrere Durchgänge. Ohne das dabei ein
schmerzender Rasurbrand entsteht. Wenn, das etwas unangenehm, aber das legt
sich nach ca. 20 min.

Wenn ich den WC nehme, kann ich nur einen Durchgang am Hals vollführen.
Dabei gehe ich auch nur einmal über dieselbe Stelle. Bei zwei-drei Zügen fängt
der Rasurbrand an und ich bekomme rote Blutpunke, ohne eine Verletzung zu sehen.
Es diffundiert sozusagen aus der Haut. Obs am Hobel liegt oder an der Klinge weiss
ich nicht da ich keinen Vergleich habe.

Mit einem Systemrasierer wie den klassischen Mach 3, den ich zuvor ca. 10
Jahre gerne nutzte, konnte ich mehrere Züge über die selbe Stelle machen.
War die Klinge neu, war die Rasur ausserordentlich glatt und gut, war die Klinge
alt, zipte es sozusagen, aber selbst damit hatte ich keinen Rasurbrand.


Fazit:

- Messer: gut und gerne. Ich habe nur das eine. Es bereitet mir Freude
- Hobel WC mit den Originalklingen: Rasurbrand. Es ist unangenehm. Trotz Vorsicht.
- Shavette: Rasurbrand am Hals bei zwei Zügen und mehr. Backen sind i.O.
- Mach 3: Perfekt. Gründlich und gut. Kein Rasurbrand.

Mein Equipment ist stets das selbe. Palmolive Rasiercreme und zwei Verschiedene
Pinsel. Ich variiere dabei nicht, da ich wissen will, worauf eventuelle Änderungen
zurückzuführen sind. In der Sprache der Naturwissenschaft: Nur ein Parameter
ist variabel.


Bei Fragen einfach fragen. Ich mag den Thread. Er spricht mir aus der Seele.


Gruß
Stewart

Frank OZ

Zitat von: KäptnBlade am 18. Januar 2014, 19:27:49
Du glaubst den Schmarrn, den Du da schreibt, doch selbst nicht. Oder, Frank?
Es ist nicht so sehr eine Frage des Glaubens, sondern der Funktionalität. Der Bursche hier macht es noch deutlicher: http://www.youtube.com/watch?v=oHUhMh-6HZw

Gruß, Frank

maranatha21

Zu diesem Burschen sollte man allerdings anmerken, dass in den Kommentaren dazu (meiner Meinung nach zurecht) darauf hingewiesen wird,
dass er gar keine Klinge im Rasierer hat. Wenn man sich anschaut, wie oft er den Hobel an die Haut drückt, an der Stelle verweilt und auch
noch herumschaukelt und damit ja die Klinge quasi ins Fleisch drückt, dann ist dieser Einwand durchaus berechtigt. Man sollte bei ihm nicht vergessen,
dass er sein Rasierprodukt (irgendeine Creme oder sowas) in diesem Clip verkauft.

maranatha21

Ach ja, zu Stewart wollte ich auch noch was sagen.

Es ging mir schon sehr häufig der Gedanke durch den Kopf, es doch noch mal mit dem Messer zu versuchen. Ich habe nun schon von einigen gelesen, dass das Messer die wohl sanfteste Rasur
abliefert bei gleichzeitig enormer Gründlichkeit. Und das Messer würde mir auch von der Art der Rasur am besten gefallen, obwohl ich auch die Hobelrasur schon wirklich genieße.

Aber dieses (die Messerrasur) ist mir bei meinen bisherigen Anläufen so überhaupt gar nicht geglückt. Ich krieg das einfach nicht richtig rein. Es fängt schon damit an, dass ich quasi nur mit dem linken Auge
wirklich den Ort des Geschehens richtig fixieren kann. D.h. bestimmte Stellen, an denen ich mit dem Messer ansetze, laufen fasst im Blindflug. Mit dem Hobel gibt es diese Schwierigkeiten überhaupt nicht.

Aber das ist dann doch ziemlich am Thema vorbei. Der Gedanke jedoch wird noch nicht ganz aufgegeben. Ein schönes, neues Aust-Messer liegt hier ja noch rum.

Frank OZ

Zitat von: maranatha21 am 18. Januar 2014, 20:54:46
Zu diesem Burschen sollte man allerdings anmerken, dass in den Kommentaren dazu (meiner Meinung nach zurecht) darauf hingewiesen wird, dass er gar keine Klinge im Rasierer hat. ...

Es gibt ein Video, in dem er explizit keine Klinge eingelegt hat, um auch dem Langsamsten seiner Zuschauer seine rasante Methode nahezubringen und er deswegen extraextraextra oft über seine Quadranten fegt. Aber sonst?

Gruß, Frank

maranatha21

Klar, möglich ist alles!

Anders gesagt, es besteht ernsthaft die Möglichkeit des bisher für meine Haut und deren Bedürfnisse völlig falschen Handlings des Hobels. Naja, vielleicht nicht völlig falsch!  Aber es könnte durchaus sein, dass ein solches
Rumgerutsche auf öl- oder seifenglatter Oberfläche bei gleichzeitig nur minimalem Haarabtrag sogar meiner Haut besser bekommen könnte. Ich glaube das zwar nicht, weil ich dahingehend für mich auch schon so meine
Versuche unternommen habe, aber diese Versuche waren jetzt auch nicht sonderlich intensiv. Sie wurden wegen kompletten Nichterfolges halt einfach dann mal eingestellt.

Dein sogenannter Seifenflutsch ist bei mir tatsächlich nach einem Zug meistens schon abgetragen. Die Haut fühlt sich recht trocken an, da flutscht nichts mehr. Trotz Preöl, das drunter ist und das sich durch Anfeuchten
auch wieder reaktiviert. Aber das ist immer so bei mir. Auch bei null Druck (und ich habe "Nulldruck" wirklich geübt).

Ich bekomme den Eindruck, dass an diesem Moment meiner Rasur evtl. noch was nicht so ganz stimmt bzw. dass es Verbesserungspotential gibt.

KäptnBlade

#21
@Frank: Für Dich wiederhole ich mich gern:
Du glaubst den Schmarrn, den Du da schreibt, doch selbst nicht.

Mehrfache Wiederholung Deines Schmarrns macht ihn nicht zu Kaiserschmarrn.
Da kannst Du noch so toll "extraextraextra" schreiben.

Zu diesem Typen fällt mir nur ein Begriff ein: Snake Oil Salesman

@maranatha21:

Mach Dir keine Sorgen, Du hast es schon richtig erfasst.
Überleg mal, wieviele mm ein Barthaar pro Tag wächst. Und jetzt überleg mal, wie dieses durch mehrfaches Kappen immer kürzer geschnitten werden soll.
Um was für Längenunterschiede bzw. Abstände des Hobels zur Haut reden wir da?
Und da bleibt dann "Seifenflutsch" zwischen! Is klar...  ;)
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

MirTre

@KäptnBlade: Ich denke wir sollten seine Meinung akzeptieren.
Ist doch super, wenn er da noch "Seifenflutsch" dazwischen hat  ;D
Bei uns ist's dann eben anders ;)

Gruß Mirco

P.s. Der Kaiserschmarrn war aber super, den merk ich mir  ;D
Gruß Mirco

maranatha21

@KäptnBlade: wie sieht das denn bei Dir aus mit den Wiederholungen?

Gehst Du eher vorsichtig zu Werke, oder kannst schon ein paar mal über eine Stelle jagen?

KäptnBlade

#24
Je nach Hobel und Klinge.

Die meisten Hobel müssen mit guten Klingen (RED, Perma, GBE) nur zweimal über die Haut.
Einmal mit dem Strich und einmal quer. Wo die Klinge war erkenne ich an den schaumfreien Streifen!  ;)

Mit anderen Hobeln wird auch schon mal "inselgeputzt". Dann aber mit Restschaum aus dem Pinsel.
Fertig, ohne Schnickschnack und ohne Brimborium.

Zitat von: maranatha21 am 18. Januar 2014, 21:54:29
...
Gehst Du eher vorsichtig zu Werke...

Gegenfrage: Was ist bei Dir "vorsichtig"?
Bei mir heißt es lediglich, die Klinge nicht quer zu bewegen.
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

Cordy

Ich rasier mich in etwa so wie Geo.

Das ist kein Problem, Franky hat es zutreffend erklärt.

Bei einem Wochenbart, wie ihn Geo trägt, hat man so viel Schaum und Haare unter der Klinge,
da gehen die ersten beiden Züge meist nichtmal bis zur Haut. Bartreduktion halt.

Den Rest erledigt dann die Gleitwirkung der RS/RC. Je mehr vorhanden, desto länger kann man das Spiel treiben.
Geo macht den Schaum immer recht dick.

Das ist übrigens das Prinzip des Method Shaving. Auf einer gut geschmierten Oberfläche und unter ständigem Nachschmieren,
viele leichte und schnelle Züge machen.

Hier ein Video mit Klinge (man kann es hören, wenn er mal die Fresse hält):
http://www.youtube.com/watch?v=zXNNIfe3ycM

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist bei mir die Vorbereitung, oder vielmehr das Fehlen derselben.
Die Haut darf nicht zu stark aufgeweicht sein, sonst bekomm ich recht schnell Rasurbrand.

Geo legt übrigens auch nur kurz das Läppchen auf, Seift ein und rasiert los. ;)
Same here.

Dann noch eine scharfe Klinge (Feather, benutzen übrigens sowohl Geo, als auch der Method-Man, als auch ich) und alles wird gut.
Zur Information und Unterhaltung: Videosammlung * Abkürzungsverzeichnis und Glossar

KäptnBlade

Zitat von: Cordy am 18. Januar 2014, 22:09:15
...
Bei einem Wochenbart...

Wenn ich den TO richtig verstanden habe, redet dieser jedoch von
Zitat von: maranatha21 am 18. Januar 2014, 16:05:15
...täglicher Wiederholung...

und im weiteren von "über die Haut fahren", nicht von Bartreduktion!
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

maranatha21

Vorsichtig heißt bei mir eben nicht zu oft drüber, eben nur ein mal pro Durchgang. Und das Ganze halt
mit dem geringst möglichen Druck.

Nicht quer versteht sich ja von selbst. Man muss ja nicht von ganz vorne wieder anfangen.

Wobei das Querhalten des Hobels insbesondere meines 34c etwas bessere Resultate bei gleicher Hautbeanspruchung erbringt. Gemeint ist, dass die Klinge nicht genau 90° zur Zugrichtung steht,
sondern leicht schräg zur Zugrichtung läuft.

KäptnBlade

Zitat von: maranatha21 am 18. Januar 2014, 22:33:33
Vorsichtig heißt bei mir eben nicht zu oft drüber, eben nur ein mal pro Durchgang. Und das Ganze halt
mit dem geringst möglichen Druck.


Nicht quer versteht sich ja von selbst. Man muss ja nicht von ganz vorne wieder anfangen.

Wobei das Querhalten des Hobels insbesondere meines 34c etwas bessere Resultate bei gleicher Hautbeanspruchung erbringt. Gemeint ist, dass die Klinge nicht genau 90° zur Zugrichtung steht,
sondern leicht schräg zur Zugrichtung läuft.

Alles richtig und genau so!  dh:
Wenn eine Hobel-/Klingenkombi das nicht befriedigend leisten kann wird sie aussortiert.
Irgendwann weiß man, welche Kombi was kann.
Und man findet seine Favoriten. Sowohl bei den Hobeln, als auch bei den Klingen.

Ohne Hokuspokus und ohne "method shaving" Schmarrn.
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

UbuRoy

Ihr habt Probleme...
Mit dem Messer gehe ich so oft rüber wie nötig. Viele kurze Züge ohne Druck sind erheblich gründlicher, als lange Züge.
Hautirritationen bekommt man dadurch nicht. Jedenfals nicht beim Messer, wenn manns kann.