Lapport Record Brocken

Begonnen von Rockabillyhelge, 18. Januar 2016, 22:18:58

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Rockabillyhelge

Ein guter Freund hat mir mal gesagt, probier mal diesen Stein, ich habe einen älteren aus Familienbesitz der funktioniert echt super, naja und ich war skeptisch aber dann,
dann hat er mich doch überzeugt was für Qualitäten in im stecken  :)

Viele haben den Record Brocken sicherlich schon hier und da gesehen und auch gedacht was man damit anfangen kann, ich finde es ist ein prima Arbeitsstein, der keramisch
gebunden Duo (ein schöner Blubberstein wenn man ihn in Wasser legt) besitzt zwei Seiten, eine feine die m.E. irgendwo um die 360 liegt sowie eine feine die wie ich finde bis
800 hochgeht, die gröbere Seite ist eher weich und ich konnte sie für RM nicht wirklich gut nutzen, die weisse, feine Seite dagegen ist prima zum Scharten ausschleifen und
selbst den Grundschliff bei robusten Klingen geeigent.
Ähnlich wie bei einem Washita kommt der Abtrag mit dem Druck den man aufbringt weswegen robustere Klingen (halbhohl-derb, Kamis) besser auf ihm zurechtkommen, eine
hohle habe ich damitzwar geschliffen, das eher sandige Gefühl und kratzige Ergebnis auf der Facette (da ich ein Durchbiegen der Klinge verhindern wollte hab ich sehr wenig
Druck ausgeübt) war mir eher unangenehm, der 800er Naniwa ist da die bessere Wahl.
Einziger kleiner Nachteil, aufgrund der rauhen, zupackenden Oberfläche ist das Tape schnell weg, ich habe aber die schwere Vermutung, gerade imVergleich zum sehr alten Stein (die beiden Pic zuunterst) das die Oberfläche im Laufe der Zeit feiner wird.











Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Der Hein

Ich möchte an dieser Stelle auf das Thema zurück kommen, und meine Erfahrungen mit diesem Stein schildern.

In der Bucht habe ich im März die alte Version erworben.  In dem Foto vom gebrauchten Stein sieht man schon deutlich den Farbunterschied zwischen dem alten und dem neuen Stein. Der alte hatte mehr Farbe,  die feine Seite ist gelb-beige und die grobe braun. Der Farbunterschied legt die Annahme nahe, dass die Zusammensetzung des Bindemittel und/oder die Edelkorund Schleifkörner anders sind.

Ich habe zu dem alten Stein im luxuriösen Format 15,5 x 9 cm noch als Anreiber oder für andere Experimente die kleine Version von 9 x 4 cm dazu gekauft. Das Format des großen Stein ist auch der Hauptgrund, es war einfach der breiteste Stein der preiswerter als die für Rasiermesser allgemein empfohlenen Naniwa und Shapton war.

Der rauhe Eindruck war auf dem Plan gelieferten Stein ähnlich wie beim Vorredner. Deswegen habe ich nochmal mit 80 Körnung auf meiner Keramikfliese abgerichtet, bis der Aufdruck völlig weg war. Dann mit 220er und 400er verfeinert. Danach habe ich mit dem kleinen Stein wenig Schleifschlamm angetrieben und mit viel Wasser oben drauf geschliffen. Der Eindruck war dann völlig anders: glatt und sehr angenehm im Eindruck. Dank der freien Schleifkörner war der so beschleunigte Stein brauchbar schnell. Der Stein braucht viel Wasser, man muß regelmäßig nachwässern, je trockener der wird, umso unangenehmer wird der.

Mit inzwischen mehr als fünfzehn RM die ich mit dem Stein gründlich neu geschliffen habe bin ich sehr zufrieden. Der Stein ist immer noch brauchbar plan. Nach jedem Messer habe ich mit einen kleinen SiC Schruppstein gereinigt und die Oberfläche regeneriert. Nach einigen Messern bin ich auf einen Naniwa Anreiber umgestiegen, der verbrät nicht so viel Schleifmaterial. Das halte ich für die schonendste Methode den Stein zu pflegen. Für schnellere Ergebnisse reibe ich vom kleinen Stein Schleifschlamm mit der 400er Diamantplatte aus China an.

Angegeben ist der Stein als F 150/500 Edelkorund Kombination,  Bindungshärte O (hart: O P Q oder so),  mit jedem feinen SiC Schruppstein (Bindungshärte meistens P) und dem härteren Siliziumcarbid reibt man bereits nur noch vom Lapport Material ab. Empfohlen wird die Lagerung in Wasser, man kann den auch mit Öl verwenden, das habe ich nicht getestet. Das Schliffbild scheint plausibel für F500 zu sein, offensichtlich braucht der Stein eine gute Konditionierung um optimale Ergebnisse zu liefern.

Ich komme mit diesem Lapport sehr gut zurecht. Am Schleifgefühl merke ich ab wann ich testen kann, ob die Facette fertig ist. Ich habe keinen der empfohlenen Steine als Vergleich da, ich nehme jedoch an, dass der Lapport selbst mit Schleifschlamm nicht ganz so schnell ist. Da ich doch noch den Abzug gezogen habe und den Shapton 1000 Kuromaku bestellt habe, werde ich bald darüber berichten können, wie sich der Lapport so im Vergleich mit einem für RMs gut beleumundeten Stein so hält.

Viele Grüße,
Andreas