Am Ende eines langen Weges

Begonnen von egmac, 25. Dezember 2013, 10:51:53

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Stewart

Nun ja, Anregung hin oder her, letzten Endes ist es nur die Anregung selbst
zu experimentieren. Nichts für ungut, ich meine es nicht böse. Ein jeder
reagiert anders. Deine Erkenntnisse können bei anderen wieder anders
aussehen.

Ich selbst bin ein Messerrasierer, und habe mir überlegt mir noch einen
Hobel zuzulegen. Aber ich will mir die ganze Rumprobiererei ersparen.
Ich habe nicht das Geld mir ständig Hobel zu kaufen und zu verkaufen,
nur um irgendwann ein paar Euro und Jahre später festzustellen
"ah, der Hobel Nummer 24 ist es also".

Hab mich auch schon durch alle möglichen Threads gelesen. Aber so
richtig werden die Fragen nicht beantwortet.

Am Ende: Jeder muss selber versuchen. Das es klappt zeigst du.

baknip


Schön geschrieben.

Bei Lesen eines Forums sammelt man Erfahrungen. Ich bin daher gespannt, wann es "Am Ende eines langen Weges Reloaded" geben wird.  Oder Revisited. Oder 2.0. >D

Freies Ausspucken verboten

Stewart

Meinst du mich?

Wenn ja: hm, man liest die Erfahrungen anderer. Ich sauge schon
alles in mich auf, je mehr Infos, desto besser. Was ich mit dem
Wissen dann anfange steht auf einem anderen Blatt.

Ich bin aber auch nicht blind und glaube alles Mögliche und Unmögliche,
nur weil es irgendwo steht. Auch wenn viele bzw. alle einen bestimmten
Standpunkt vertreten hat es per se keinen Anspruch auf Gültigkeit.
Die "herrschende Meinung" wie es so schön heisst.
Oder wenn jemand etwas schon lange macht, muss es nicht richtig sein.
Kann, muss aber nicht. Genauso kann er es schon lange falsch machen.

Hm, mal sehen ob ich mir mal einen Hobel kaufe. Lust habe ich schon...


slimboy


Das hast du schön geschrieben, egmac.

Und ich denke, dieser individuelle mehrjährige Weg ist auf vieles übertragbar.

Ich habe mich ziemlich zeitgleich auf die Abenteuer Espressobereitung und Hobelrasur eingelassen. Beidesmal hatte ich als Startpunkt eine gute Beschreibung, was wichtig ist, womit man anfangen kann, wie Probleme angegangen und gelöst werden können. Rückblickend betrachtet stand in diesen Anleitungen schon fast alles drin.

Aber die Umsetzung, die kommt erst mit der Erfahrung.

slimboy

Jeff Ross

Wirklich sehr schön zu Worte gefasst, Ernesto.  dh:
Ich habe den Bericht mit Freude gelesen (da ich gerade auch selber versuche meine eigenen Nassrasurweg der vergangenen Jahre gedanklich zu fassen). Ich stimme Dir voll und ganz zu - was Neues zum Probieren wird es immer wieder geben (und das macht ja auch Lust und Laune) aber es ist doch sehr gut / beruhigend zu wissen Mann hat ein set-up mit welchem es sich angenehm Leben & Rasieren lässt.

Onkel Hannes

Eine Frage, egmac:

Du schreibst von 22mm und 24mm Mühle STF. Meines Wissens gibt es die STF in 19-21-23mm (vielleicht noch 25mm; bin zu faul um nachzuschauen).

Ist das ein Tippfehler, oder handelt es sich um besondere Modelle?

Hannes
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

kpi1402

Zitat von: Onkel Hannes am 30. Dezember 2013, 23:46:31
Eine Frage, egmac:

Du schreibst von 22mm und 24mm Mühle STF. Meines Wissens gibt es die STF in 19-21-23mm (vielleicht noch 25mm; bin zu faul um nachzuschauen).

Ist das ein Tippfehler, oder handelt es sich um besondere Modelle?

Hannes

Stimmt !
Ich habe den 21, 23 und 25ziger. Den 19er gibts auch, den hab ich jedoch nicht. Sind normalen Standard Modelle in dieser Form.

https://www.muehle-shaving.com/shop/b2b/classic/shaving_brushes/1/shaving_brush__silvertip_fibrer__high_grade_resin_ivory/77/100/39_K_257
#Einige ganz Neue, einige ganz Alte Rasiermesser
#Tradere OC, Feather AS DS 2, Pils 118 NL

egmac

Zitat von: Onkel Hannes am 30. Dezember 2013, 23:46:31
Eine Frage, egmac:

Du schreibst von 22mm und 24mm Mühle STF. Meines Wissens gibt es die STF in 19-21-23mm (vielleicht noch 25mm; bin zu faul um nachzuschauen).

Ist das ein Tippfehler, oder handelt es sich um besondere Modelle?

Hannes

Sorry, habe aus dem Gedächtnis geschrieben......und das lässt halt schon etwas nach! ;) Deine Daten stimmen schon: 21 und 23
"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

maranatha21

#23
Dieser Thread hier hat mich schon immer sehr angezogen. Grundsätzlich ist das genau mein Ding. Darauf arbeite ich eigentlich die ganze Zeit hin und ich denke, dass ich mittlerweile sagen kann, dass ich diesen Punkt auch erreicht habe. Er sieht im Endergebnis nur ein wenig anders aus. Es stellt sich natürlich zurecht die Frage, ob das überhaupt denn sein muss. Natürlich muss es nicht sein, aber ich habe für mich festgestellt, dass ich die Rasur wesentlich mehr genieße, wenn ich nicht dabei bin, irgendetwas auszuprobieren. Der Genuss, etwas zu zelebrieren, was man sich ,,erkämpft" hat, beherrscht und jederzeit reproduzieren kann, kommt bei mir am stärksten auf, wenn die Utensilien abgesteckt sind, und nicht wieder und wieder etwas anderes getestet wird. So sehr das natürlich seinen Reiz hat etwas Neues zu entdecken, so viel mehr hat es für mich einen Reiz dieses Entdeckte auch zu nutzen und es nicht durch den Drang unbedingt etwas Neues entdecken zu wollen beiseite zu legen oder zu vernachlässigen.

Bisher stellte ich mir immer vor, dieses ,,Ankommen" würde bei mir so aussehen, dass es heißt: ,,ein einziges Setup bestehend aus einem Hobel, einer Klinge, einer Seife und einem AS". Minimalistisch halt, aber auf mich zugeschnitten. Und mein ,,Ankommen" hat sich auch in einigen Bereichen dahin entwickelt. Dass es länger dauern würde zu diesem Punkt zu kommen, war klar. Nicht nur wegen der nicht enden wollenden Verlockungen was die verschiedensten Utensilien anbelangt, sondern auch wegen zwischendurch sehr unangenehm und hartnäckig auftretenden Hautschwierigkeiten, die mich eine Weile etwas zum Verzweifeln brachten. Dank eines ausgiebigen Abschweifens in das Reich der Ölrasur und einer sich unverhofft wieder einstellenden ,,Normalisierung" meiner Haut während dieses Abschweifens, ging die Suche nach dem für mich sehr reizvollen ,,so klein wie möglich Besteck" weiter. Immer wieder unterstützt (oder sollte ich besser sagen torpediert!) von Euren Anregungen, Probensendungen usw. Es hat riesig viel Spaß gemacht und macht es noch, aber die Experimentierfreude ist erheblich zurückgegangen und dem immer stärker werdenden Wunsch gewichen, alles auf das Wesentliche (in Bezug auf die Rasur) zu reduzieren.

Zunächst einmal hat sich meine Rasur zu einer ,,Kaltrasur" entwickelt. Vor und während der Rasur gibt es nur kaltes Wasser im Gesicht. Keine Seife oder Waschmittel sonstiger Art. Es hat sich bei meiner Haut nach langem Herumprobieren herausgestellt, dass jegliches warme Wasser vor der Rasur für mich kontraproduktiv ist und zuverlässig für Schwierigkeiten nach der Rasur in Form von Reizungen sorgt. Meine Haut kann es einfach nicht gebrauchen vorher aufzuquellen und daher empfindlich zu werden und meinen Barthaaren reicht die Arbeit einer guten Seife zum Vorbehandeln völlig aus. Standard sind drei Durchgänge geworden, die im folgenden Setup zu einer supergründlichen und für die Haut verträglichen Rasur führen. Geduscht wird nach der Rasur mit viel, viel warmen Wasser im Gesicht und zum Abschluß dann noch einmal viel kaltes Wasser. Wahrscheinlich geht's auch mit weniger Wassermenge, aber so läuft das jetzt hier bei mir. Gesicht wird abgetrocknet und das AS kommt ins trockene Gesicht. Auch da habe ich eine Weile gebraucht, um diese Kleinigkeit, die für mich nicht unerheblich ist, zu beachten. Genauso, wie die Tatsache, dass es meiner Haut besser bekommt, wenn der fertige Schaum ins trockene Gesicht verteilt wird und nicht ins nasse. Aber nun zu den Utensilien.

Fangen wir bei dem Hobel an. Was ist da nicht alles durch's Gesicht gezogen worden. Gut, im Vergleich zu manch anderem hier ist das noch wenig, aber ich denke, es waren doch etwa 20 verschiedene Hobel. Und obwohl ich ein paar mehr behalten werde (auch für meine Jungs, aber natürlich nicht nur dafür), hat sich ein einziger im Laufe der Zeit als der herauskristallisiert, der für mich der Gründlichste und gleichzeitig Hautschonendste ist. Sprich der, der auf Dauer das beste Ergebnis liefert. Der Mühle R41.
Daneben wird vor allem noch der Rotbart Mond Extra Nr.15 bestehen können. Auch der 34c, 37c und Fatip werden im Bad Platz nehmen dürfen. Aber genutzt wird der R41, und zwar immer lieber.

Mit ihm, dem R41, eng zusammen hängend ist auch die Klinge meiner Wahl festgelegt. In keinem anderen Hobel wirklich zu gebrauchen, liefert sie mir im R41 jedoch das mit Abstand auf Dauer beste Ergebnis. Die Feather.
Neben ihr werden je nach Hobel noch die Sputnik, Gillette Silver Blue, und die BIC (vor allem für den Rotbart) im Sortiment zu finden sein. Alle anderen werde ich nicht mehr benötigen.


Auch beim Pinsel ist die Wahl für mich getroffen. Da war die Auswahl aber mit Abstand am kleinsten, was damit zusammen hängt, dass ich überhaupt nur synthetische Borsten vertrage. Dachs, Pferd, Sau... hat alles nicht funktioniert und hinterließ Reizungen. Zum Glück gibt es heutzutage synthetische Borsten, die sogar auch noch exzellent sind. Da kommt in mir die Frage auf, was ich eigentlich vor nicht mal 50 Jahren mit diesem Problem gemacht hätte? Na, egal! Es gibt sie heute, und deren bester Repräsentant seiner Gattung ist für mich der Plisson Syntie. Er erfüllt alles, was ich brauche bestens und ich hoffe, er bleibt noch lange im Programm.


Das ,,worin-Schaum-geschlagen-wird-Utensil".
Ich mag beides. Im Gesicht aufschäumen oder den in der Schale aufgeschlagenen Schaum im Gesicht verteilen. Das wird wechseln, wobei es ein paar Seifen gibt, bei denen jeweils eine davon die für mich bessere Variante darstellt. Nur mit mug oder scuttle habe ich nicht warm werden können. Ist mir zu umständlich. Am liebsten habe ich eine einfache Schale. Jahrelang war es nun eine Aluschale von IKEA. Und selbst die neu erworbene Keramikschale hat sie nicht verdrängen können. Dieses Aluschälchen liegt einfach super in meiner Hand, ist außen griffig weil gebürstet, und liefert mir trotz spiegelglatter Innenfläche tadellosen Schaum. Es gibt keinen Grund zu wechseln.


Nun zur Seife. Da ergibt sich ein etwas anderes Bild in dem Sinne, als dass ich da nicht mit einer einzigen auskommen will. In allen bisherigen Bereichen kann und wird es wohl die eine Wahl werden, aber in Sachen Seife werde ich kein ,,Monogamist" sein. Auch hier sind es unüberschaubar viele Seifen und Cremes, die mein Gesicht gesehen und es mit ihrem Schaum haben verwöhnen dürfen, soweit sie dazu in der Lage waren. Ich denke so an die 80 waren es schon und von den zuletzt 45 sind dann noch 30 übrig geblieben.
Ich habe mich entschlossen, diesen Rest auf eine kleine Gruppe von neun Seifen zu reduzieren und mit diesen verbliebenen eine Rotation auf unbestimmte Zeit zu fahren. Warum so wenig? Ganz einfach deshalb, weil mir persönlich ansonsten die einzelnen Seifen nicht genügend zur Geltung kommen. Ich mag es, eine oder wenige Seifen auf einen längeren Zeitraum hin zu verwenden. Und "Neun" erscheint mir nicht nur als ,,schöne Zahl", sondern auch überschaubar genug. Erst sollten es 12, dann 15 sein. Aber das ist mir zu viel und jede Seife setzt dann zu lange aus. Es ist ja auch keine Rotation für die Ewigkeit, sondern sie wird mit der Zeit wahrscheinlich einiges an Veränderung erfahren. Auch werde ich keine "strikte" Rotation im Sinne davon, dass hübsch der Reihe nach und immer nur ein- oder zweimal benutzt wird, fahren. Das läuft nach Lust und Laune, und es kann gut sein, dass eine der Seifen auch mal über eine oder zwei Wochen läuft. Vier meiner Seifen habe ich dazu auserkoren, dass sie den festen Stamm bilden sollen, der (erst mal) nicht angetastet wird und keinem Austauschen aus der Rotation heraus unterliegt. Diese sind:

- I Coloniali Mango RS
- La Toja RS
- Arran Aromatics Driftwood RS
- Klar Klassik. Bei dieser werde ich eine kleine Ausnahme machen, und sie im Wechsel mit der sehr ähnlichen, aber für den Sommer ein klein wenig frischeren Klar Sport benutzen.

Zu diesen vier gesetzten gesellen sich fünf, die gegebenenfalls mal durch andere aus dieser Rotation verdrängt werden können. Diese sind:

- Calani Dubai
- Proraso grün RS
- Stirling Ozark Mountain
- Cella
- Portus Cale RS

Neben dieser Rotation gibt es weitere ca. 15 Seifen, die darauf warten, irgendwann einmal in den 7er-Kreis aufgenommen zu werden. Die hohe Zahl ergibt sich daraus, dass viele verschiedene Sorten einer Seife dabei sind (z.B. Calani, oder Stirling). Außerdem bleiben sie ,,in der Nähe", damit sie, sollte ich einfach mal Lust auf eine bestimmte davon bekommen, kurz die Rotation unterbrechen können, um dann wieder zur Seite zu treten. So eine Rotation ist ja schließlich kein Zwang.  


Das Aftershave. Da ist mein ,,Erfahrungspotenzial" auch nicht so wahnsinnig groß. Liegt daran, dass ich zum einen da irgendwie gar nicht so große Experimentierfreude an den Tag lege und zum andere lange Zeit mein AS gerne an eine Duftlinie angepasst habe. Das ist auch immer noch der Fall, und so laufe ich meist entweder mit der ,,Klar-Klassik-Linie" oder der ,,Speick men-Linie" rum. Beide AS sind für mich herausragend gut und zu diesen beiden gesellen sich noch mein Myrsol Formula C, sowie das Proraso AS, die im Grunde bei allen Gelegenheiten und Duftvarianten einsetzbar sind, und das Myrsol Agua Balsamica für besondere Momente.

So, das war's eigentlich. Mehr brauche ich nicht, mehr ist nicht nötig und reicht aus, um vollsten Rasurgenuß zu haben. Der eine oder andere, der evtl. schon seit Jahren mit dem angesprochenen ,,Minimalsetup" mit einer Seife auskommt und glücklich ist, wird schmunzeln. Aber so hat es sich jetzt bei mir entwickelt. Es gibt noch das eine oder andere Öl, das aufgehoben wird und das ich z.B. bei sehr trockenem Wetter als Pre einsetzen werde. Da ist vor allem das L'Occitane Cade-RÖ und das Bluebeards Revenge-RÖ besonders erwähnenswert.

Es ist ein wenig erleichternd, diesen Punkt fest zu machen. Nicht, dass das Testen anstrengend, nervig oder lästig gewesen wäre. Nein, dann hätte ich das auch nicht gemacht. Im Gegenteil, es war bisher zu jeder Zeit spannend und mit viel Genuss verbunden. Und das lag nicht zuletzt auch an dieser famosen Familie hier in dieser Anstalt und auf diesem Wege möchte ich auch noch eine riesiges Dankeschön loswerden an alle, die hinter den Kulissen dieses ,,SPITZENFORUM" möglich gemacht haben und es am Laufen halten, sowie an alle, die immer wieder mit ihren Beiträgen, Anregungen, Fragen, Witzeleien, kleinen Sticheleien und Anekdoten für richtig viel Leben hier sorgen.

Es beginnt für mich ein wenig eine neue Zeit (man ist das hochtrabend, wir reden immer noch ,,nur" über Rasur!), aber ich freue mich drauf. Ab Montag geht's los.

Gruß
           Jens

Robinson

Ja, über diesem Thread bin ich auch schon öfters gestolpert und mich dabei gefragt, ob ich jemals "ankomme".
Und meine klare Antwort darauf lautet: Jein!  ;D

Sicherlich kann man nach einer gewissen Zeit der Nassrasur persönliche Vorlieben und Produkte ein- bzw. ausschließen.
So rasiere ich mich mittlerweile bevorzugt abends und vor allem nicht mehr direkt nach dem Duschen (zumindest wann immer es möglich ist).
Bis Anfang des Jahres habe ich einen Affentanz wegen dem richtigen Mug veranstaltet, mittlerweile finden 9 von 10 Rasuren ohne statt, da ich lieber im Gesicht aufschäume.
Auch die verwendete Hardware hat sich so ziemlich eingependelt.
Synthetik-Pinsel haben bei mir die größte Zukunft. Borsten sind ganz nett, werden aber nicht mehr hinzugekauft.
Und an Dachsen kommen vielleicht noch 1-2 Pinsel von Thäter-Qualität, also hochpreisiger. Dachse der einschl. 50€-Klasse taugen meiner Erfahrung nach nichts und werden z.B. vom 10€-Omega S-Brush locker platt gemacht.
Auch bei den Klingen haben sich 2-3 Favoriten herauskristallisiert, die in meinen derzeit 5 Hobeln Verwendung finden.
An dieser Stelle wird sich bei mir nicht mehr viel ändern.
Bleiben noch die Messer. Dort bin ich erst seit Januar dabei, hier kristallisieren sich die ersten Favoriten heraus (Vollhohl z.B. mag ich nicht), da wird die Zukunft aber noch einiges bringen.

Kommen wir also zur Software, und hier will ich gar nicht, dass ich "ankomme".
Hier ist der Weg das Ziel und gleichzeitig ein wesentlicher Grund, weshalb aus einer pragmatischen Entscheidung ("Systemies sind ätzend und teuer, also weg damit und mal einen Hobel ausprobieren") ein Hobby und eine Sammelleidenschaft geworden ist.
Für mich gibt es einfach nichts schöneres, als neue Seifen und Duftrichtungen verschiedener Hersteller auszuprobieren. Gleiches gilt, vielleicht nicht ganz so ausgeprägt wie bei den Seifen, für Aftershaves. Ich habe es kürzlich an anderer Stelle geschrieben; der Gedanke, mich ewig lang (und sei es nur für eine Woche) mit dem gleichen Setup rasieren zu müssen, ist grauenhaft. Denn das würde mir einen Großteil des Spaßes und Genusses nehmen.
Ich wäre nicht mal in der Lage, fünf absolute Lieblinge zu nennen, denn diese Liste wäre in wenigen Wochen schon wieder hinfällig.
Seifen, von denen ich im Januar dachte, sie wären DIE Auserwählte, sind bis heute zwar nicht in Vergessenheit geraten, müssen aber schon etwas die Ellenbogen ausfahren, um sich gegen die Konkurrenz im Schrank behaupten zu können. Wie beim FC Bayern: es gibt keine Stammplatzgarantie!  ;D
Routine ist also der Feind.

Daher: Bei den Rasurgewohnheiten und bei der Hardware pendelt es sich langsam aber sicher ein, bei der Software geht es weiterhin zu wie im Taubenschlag.
Und das soll bitte auch noch ein Weilchen so bleiben!

Drill Instructor

Ich bin froh, dass ich in allen Rasurbereichen eine verlässliche "Bank" gefunden habe. Die wird immer mal wieder getestet - meist erfolglos (d.h. es bleibt die Referenz), aber manchmal finde ich auch etwas, was überraschend gut ist und in einem Bereich besser. Das möchte ich niemals missen.

Ende des Weges? Angekommen? Immer alles gleich? Nichts neues mehr ausprobieren? So stelle ich mir den Vorhof zur Hölle vor!
Im Sommer 2015 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle fünf Tage.

Onkel Hannes

#26
Am Ende eines Weges zu sein, kann auch ich nur ganz entschieden verjeinen.

Ich kehre im Gegenteil sogar immer wieder zu den Dingen zurück, die -nach Lektüre des GRF- zu meiner Einstiegsausstattung bei meiner zweiten Wanderung weg von Systemie und Dosenschaum gehörten: dem Merkur 34, der Astra Platinum, Palmolive und Speick RS und RC sowie den etwas später hinzugekommenen Tabac und Irisch Moos RS, dem Tüff sensitiv und Omega Sauborsten.

Die heiß geliebten Omega-Sauborsten werden allerdings langsam durch Synthetikpinsel verdrängt, Black Fibre wie auch Silvertip Fibre aus dem Hause Mühle. Dieser Thread hier hatte zwar den Kauf des ersten Synthetikpinsels nicht direkt ausgelöst, aber doch in gewissem Maße dazu beigetragen.
Noch im Bestand, aber in der Verwendung mittlerweile fast vollständig auf der Strecke geblieben sind die italienischen Mandel-RS, deren Dufts ich überdrüssig geworden bin. Im Seifen- und RC-Reservoir befinden sich manch andere, die der Abwechslung wegen gerne ab und zu mal drankommen, darunter auch prominente Produkte wie Calani und Coloniali, aber doch lande ich immer wieder bei meinen oben genannten Kerngrößen.

Daß es sich bei den "Kernprodukten" bis auf die Astra um Produkte deutscher Provenienz handelt, ist ein gern akzeptierter Nebeneffekt.

Edit: zwei treue Weggefährten habe ich vergessen zu erwähnen, obwohl sie doch die ältesten sind, lange vor der Hobelei - meine beiden Gillette Contour.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Drill Instructor

Eine Heimat haben heißt nicht, nicht mehr auf Reisen zu gehen.

Wenn ich am Ende meines Weges bin und nichts Neues mehr ausprobiere, dann brauche ich nur noch den Schreiner.
Im Sommer 2015 habe ich kühlendes Aftershave verwendet. Alle fünf Tage.

maranatha21

Das kommt darauf an, was am Ende des Weges auf einen wartet. Der Schreiner kommt auch dann und genauso schnell, wenn man bis zum Schluss "nur" ausprobiert.  ;)

nero

#29
Auf den Typ kommt es an.

Ich denke am Anfang steht immer das Neue, die Neugier und die ganzen Eindrücke und Erlebnisse.

Dieser Zustand hält bei manchen sehr lange an, bei anderen eher weniger; manche betrachten die Materie eher nüchtern und wollen lediglich einen Fortschritt in Sachen Rasur erreichen und andere lassen sich in den Bann von Seifen, Hobeln, Messern etc. ziehen. Es gibt schließlich in jeder Kategorie viel zu erleben, seien es nun die ganzen olfaktorischen Eindrücke, auf welcher Basis (Palmöl, Kokosöl, Olivenöl, Talg...) eine Seife aufgebaut ist, die Geometrien von Rasierhobeln und –messern, die Materialien, die Rasurnachbehandlung, die Rasurvorbehandlung (Preöl, Precreme...) und und und.

Über allem steht dann auch noch die eigene Rasiertechnik (Haarwuchsrichtung, Einweichphasen, Hautbeurteilung usw.), die als allesentscheidender Faktor in das Rasurergebnis einfließt und von Einsteigern gerne ignoriert wird. Die individuell richtige Technik zu finden ist das schwierigste und keiner kann einem das abnehmen. Die richtige Technik sieht bei jedem anders aus und hier helfen nur Erfahrungsaustausch und Ausprobieren. Hieran sind schon einige verzweifelt und viele versuchen auf diesem Level die richtigen Produkte zu finden, die eine schlechte Technik sozusagen ausbügeln sollen und schaffen sich deshalb massenhaft Rasurartikel an. M.E. wird die Lösung auf diese Weise nie erreicht.

Ist erst mal die korrekte Herangehensweise und Technik gefunden wird meiner Ansicht nach bei jedem früher oder später eine Selbstfindungsphase erreicht, in der man erkennt, welche Vorlieben man hat. Bei Pinseln z.B. muss es ein Mindestringmaß oder Rückgrat sein, bei Hobeln muss es eine geschlossene Schaumkante oder ein Zahnkamm sein, bei Seifen und Cremes sollten diese und jene Inhaltsstoffe nicht enthalten sein usw.
Was ich damit vor allem meine ist, dass eine natürliche Selektion stattfindet, bei dem einen stärker, bei dem anderen schwächer, aber es passiert.
Auf diesem Level geht es dann weiter und hier ist das Niveau wirklich schon sehr hoch. Ich denke hier könnte man zwei Hauptgruppen von Anwendern definieren:

1. Die Sorte, die ihre Hard- und Software gefunden hat und erst bei Verbrauch bzw. Verschleiß Nachschub in Form dergleichen Produkte oder verschiedener Produkte mit gleichem Anforderungsprofil besorgt. Also die nüchternste und rotationsträgste Gruppe.

2. Die Sorte, die ihre Hard- und Softwarevorlieben gefunden hat und auf dieser Grundlage viele Produkte aus allen Kategorien anschafft und ausprobiert, um möglichst viel und oft Abwechslung zu erfahren. Also eine rotationsreiche Gruppe, welche aber genau erkennt, wann ein Produkt abzustoßen ist. Eine gewisse Offenheit gegenüber neuen Produkten könnte ebenso mitspielen.

Die zweite Gruppe ist wohl die am häufigsten vertretene Gruppe, hier könnte man noch weitere Abstufungen an rotatorischem Potenzial usw. definieren bis man schließlich wieder bei Gruppe 1 landet.

Zu guter Letzt gibt´s dann natürlich noch die (Hardcore)Sammler, jene welche möglichst aus allen Kategorien am liebsten alles besitzen würden, sei es noch so alt und verbraucht. Dazu kommt meistens noch die Krönung in Form der Gruppe von Anwendern, die alte Artikel z.B. Rasierhobel/Messer aufwendig aufbereiten und in neuem Glanz erscheinen lassen und/oder, die sich ihre Produkte selbstherstellen. Diese Gruppen lassen sich praktisch in jedem Hobby finden und spiegeln irgendwo auch das Herz und die Seele der jeweiligen Gemeinschaft wider.

In jeder Phase kommt auch immer der monetäre Faktor dazu, welcher eine Hürde bzw. Grenze darstellt.

Ich hoffe, dass ich meine Ansicht einigermaßen verständlich und nachvollziehbar ausgedrückt habe, danke.
Löppt!