3-Teiler Hobelkopf CNC-fräsen; kann das hier jemand?

Begonnen von Sapone da Barba, 22. Oktober 2013, 11:11:46

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Sapone da Barba

#15
Hier kommen mal Bilder des Torsionskopfes, zur Veranschaulichung. Das Gewinde sollte in jedem Fall so sein, daß mehr oder weniger alle gängigen Griffe draufpassen:





Ich vermute, daß das Ausfräsen der Zähne an der Schaumkante das Schwierigste sein dürfte??? Machbar sollte es aber doch sein, der Ikon Slant ist ja dem hier nicht unähnlich.

Ggf. wäre auch ein Fräsen aus Messing eine Option???

Rockabillyhelge

@ Hannes: Das kommt darauf an um was für ein CNC Gerät es sich handelt, bei uns auf der Uni hatten wir eines mit Revolvermagazin
da war neben verschiedenen Fräsen auch trennen möglich (z.B. für Zähne).
Bei ein paar älteren Engländern (Laurel, Velvet) kann man noch deutlich die Fertigungsschritte ersehen, hier wurden die Konturen der Unterplatte abgehobelt, die Löcher gebohrt und die Öffnungen der Schaumkanten eingesägt.
Vergleichbar ist man auch beim älteren Zwilling (Messung, Henso) vorgegangen, wobei hier zusätzlich noch die Zahnkanten eingebracht werden mussten, was wahrscheinlich mit einer Walze von Trennscheiben/Sägen unterschiedlichen Durchmessers geschehen ist.
In vielen Fällen (OT, teilw. Goodwills u.a.) wurden Zahnkamm-Unterplatten im Gesenk hergestellt da Zinkdruckguss wohl (meine Vermutung) nicht immer stabil genug war.
Beim Gewinde ist ne gute Frage, da es ja in aller Regel in den Kopf integriert wird, denke das es hier sowohl gedrehte wie geschnitte Gewinde gibt / gegeben hat.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

nessuno

ich habe mal ein wenig gegoogelt. es gibt firmen, denen schickt man den kopf. der wird dort 3 d gescannt, man bekommt dann das ergebnis als spezielle datei. kostenpunkt ca 120 euro.
diese datei geht dann an eine cnc firma. dort kann dann der hobel gefräst werden. laut online-kalkulation ebenfalls ca 120 euro.
diese firmen weisen speziell darauf hin, daß sie auch einzelstücke für privat herstellen.

als beispiel:
http://www.3dpadelt.de/3d-scannen/3dscannen.htm

http://www.rapidobject.com/de/3D_Leistungen_Produkte/3D_Scannen_2035.html?sid=de

http://www.firstcut.eu/de/ppclanding4.aspx?ls=PSGFC4_EU&utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_content=de&utm_campaign=cnc-machining&gclid=COTIk4b1rLoCFXCWtAodfH4AXg

(sorry für die kleinschreibung!)

Onkel Hannes

Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Sapone da Barba

Danke für die Links Nessuno.

Die 120 Euro für das Fräsen, ist das der Preis für ein Einzelstück oder haben die eine Mindestabnahmemenge?

Sorry, ich finde heute nicht die Gelegenheit, mich da durchzuklicken.

saafespatz

Ich denke, es ist am Sinnvollsten, wenn man den Herren von der Fa. eine E-Mail-Anfrage hinschickt.

Vielleicht sollte ich meinen guten alten Emir Hybriden zur Verfügung stellen, ihn vervielfältigen lassen, und ins Hobelgeschäft einsteigen ;)

Königsblaue Grüße

saafespatz


"Hat jemand gesagt, dass Hobbys billig sein müssen ?"

"Herr Kuzorra, warum trugen Sie damals so lange Hosen beim Fußball?" "Weil wir so lange Dödel hatten!"

Rockabillyhelge

http://badgerandblade.com/vb/showthread.php/58752-A-Few-Old-Gillette-Factory-Photos

Hier einmal was zur Verarbeitung der Messingrasiere, ein paar alte Pics zum OT und wie er hergestellt wurde.

Grundarbeitsgang: Abschneiden der Grundteile für Ober- & Unterplatte von Messingstab (Halbzeug), Anfertigung der
Gewindestange, Aufnahmezapfen, zuschneiden eines Messingrohres für die spätere Hülse.

Ober- & Unterplatte: je einmal Stanzen, Zapfen und Gewindestange einpinnen

Griff: Hülse rändeln & Ballend Rändeln / prägen, Ballend und Gewindestück drehen und verpressen.

Zwischengang: Schlichten, Polieren und entfetten

-> Beschichtung

Nochmal säubern und polieren, fertig.

Beim Druckguss gehts ganz ähnlich, wobei hier die Grundarbeitsschritte einfacher, die Galvanik dafür aufwändiger ist.

Auch mit Bart immer gut rasiert :)

MudShark

Ist da jemals was entstanden?
Und hat jemand diese Idee aufgegriffen?
Zitat von: saafespatz am 23. Oktober 2013, 16:32:57
Vielleicht sollte ich meinen guten alten Emir Hybriden zur Verfügung stellen, ihn vervielfältigen lassen, und ins Hobelgeschäft einsteigen ;)

Gar nicht so uninteressant... 8)
"Wenn man bedenkt, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt."
Mark Twain

Vitali Sierend

Entschuldigt, das ich in eine Diskussion die ja auf edlere Werkstoffe abzielt,
diese Frage überhaupt einbringe,
aber wäre eine "Rettung" des Hobels und seiner GEOMETRIE nicht auch erstmal über 3D-Druck möglich?

Irgendwie als Uni-Projekt oder so?
Ob der dann später von Forianern realisiert in Metall aufleben kann, bleibt dann ja immernoch möglich,
aber es ging doch im Anfang um einen speziellen durch den Zahn der Zeit gefährdeten Hobel, oder ?

visioniert  Vitali

Sapone da Barba

Es ist mal was angestubst worden. Zwei Fachleute haben sich geäußert, daß es an sich überhaupt kein Problem darstellen würde, den zu fräsen.

Der Kopf war zum zeichnen weg, allerdings wurde es mangels Zeit nichts daraus. Mittlerweile habe ich den Kopf wieder, aber ohne Zeichnung.

Das mit dem 3D-Scan stellt auch kein Problem dar. Es ist allerdings nichts Konkretes daraus geworden bis jetzt.

Ich bin überzeugt, daß früher oder später der ein oder andere 3-Teiler als 3-D Druck in diversen Foren vorgestellt wird.

Das RazoRock Stealth Slant Projekt ist eigentlich nicht anders realisiert worden, wenn ich richtig informiert bin: Erst ein 3-D Druck als Prototyp, nun ist er in Alu vorgestellt worden.

Billy UnTalent

Da stellt sich mir die Frage, warum überhaupt ein 3D Druck nötig ist in Zeiten von CAD Programmen, die gleich ein Bearbeitungsprogramm für die CNC Maschine erstellen könne. Da bracht man kein Probe 3D oder AL Prototyp. Es ist die direkte Umsetzung in einer CNC Fräse/ Drehbank oder einem Bearbeitungszentrum möglich mit den geplanten Werkstoff. So einen Hobel könnte man sogar an konventionellen oder NC gesteuert Maschinen fertigen.

shavior

Was spricht denn gegen einen Druckdienst wie http://www.shapeways.com/ als Anfang? Klar für ein Teil nicht günstig, aber man benötigt keine CNC Maschine und keinen 3D Drucker.
Und die machen dir das auch gleich aus Stahl, Silber, Gold,... (siehe http://www.shapeways.com/materials?li=nav). (Inwiefern gesintertes Stahl/etc. natürlich geeignet ist, ist nochmal eine andere Frage)

harrahalmes

Nachteil CNC Fräsen: eine vernünftige Halterung ist nötig, allein die Herstellung einer Halterung kann schonmal einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Dann sollte es eine 5-Achs-Maschine sein (Tisch dreh- und schwenkbar), an nem Hobelkopf sind die meisten Kanten eben schief. Dann muß das ganze noch funktionieren, bei Edelstahl ist der Werkzeugverschleiß recht hoch. Und dann hats noch nicht gecrasht ;)

Nachteil 3D Druck: ein vernünftiger 3D-Druck ist sehr sehr teuer. Das verwendete Material ist im Fertigmodell bei weitem nicht so belastbar wie wenns aus dem Vollen gefräst wäre, bei den "Billigen" Anbietern schaut die Oberfläche aufgrund der geringeren Druckauflösung einfach nur madig aus, von den Endmaßen ganz zu schweigen. Bei der dann nötigen Nachbearbeitung kanns dann passieren daß das Fertigmodell einfach in Stücke zerbröselt.

Ich hab mir vor ein paar Tagen ernsthaft überlegt einen Hobel mal aus Spaß zu fräsen. Ich bin noch auf keinen grünen Zweig gekommen, von der Konstruktion her schonmal ganz abgesehen. Da würden Monate vergehen bis da mal was vernünftiges rauskommt. Und dann wozu, wenns einen neuen (und auch erprobten) Hobel für unter 100€ gibt...
Hab ich einen Durscht... Ich könnt a halbe Sau ess, so müd bin ich.

Billy UnTalent

Zitat von: harrahalmes am 07. Mai 2014, 11:00:35
Nachteil CNC Fräsen: eine vernünftige Halterung ist nötig, allein die Herstellung einer Halterung kann schonmal einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Dann sollte es eine 5-Achs-Maschine sein (Tisch dreh- und schwenkbar), an nem Hobelkopf sind die meisten Kanten eben schief. Dann muß das ganze noch funktionieren, bei Edelstahl ist der Werkzeugverschleiß recht hoch. Und dann hats noch nicht gecrasht ;)

Nachteil 3D Druck: ein vernünftiger 3D-Druck ist sehr sehr teuer. Das verwendete Material ist im Fertigmodell bei weitem nicht so belastbar wie wenns aus dem Vollen gefräst wäre, bei den "Billigen" Anbietern schaut die Oberfläche aufgrund der geringeren Druckauflösung einfach nur madig aus, von den Endmaßen ganz zu schweigen. Bei der dann nötigen Nachbearbeitung kanns dann passieren daß das Fertigmodell einfach in Stücke zerbröselt.

Bearbeitungszentren mit Horizontal- / Vertikalspindelkopf und Rundschalttisch ermöglichen eine 5 Seitige Bearbeitung des Werkstückes CNC gesteuert. keine Halterung nötig. Technisch ist ein HOBEL für moderne Werkzeugmaschinen ein Witz aber nicht rentabel. Wer macht einen Hobel schon auf einem Fertigungssystem mit SPS. Ich wollte den Maschinenstundensatz nicht bezahlen.
Was 3D Drucker angeht, so sind mittlerweile Dank Pulver und Granulat die kompliziertesten Formen möglich und das mit hervorragenden Werkstoffeigenschaften, siehe pulvermetallurgisch hergestellte Werkzeuge.So eine gesintertere Zahnriemenscheibe hat höhere Anforderungen wie ein Hobel. Aber wir sprechen von Diffusion und Drucker, die Prothesen oder Triebwerkschaufeln (einkörnig), herstellen können. Ein Hobel wäre da noch unrentabler, wie an einer CNC gesteuerten Werkzeugmaschine gefertigt. Die Baumarktvariante kann maximal Spielzeug aus Maisstärke drucken. Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis, sonst hätte ich schon den absoluten Überhobel, der auf einer 3D Heidenhein Fräse und einer konv. Weiler Drehbank möglich ist. Erkläre aber mal in einem Industriebetrieb deiner Geschäftsleitung, warum du plötzlich Hobel herstellst. ;D Und wer die fixen und variablen Kosten deckt. Ein Crash ist Dank Demolauf, sehr unwahrscheinlich.
Konstruktion und Umsetzung würden in einem Plagiat enden, da die Rasureigenschaften leider nur mit den fertigen Werkstücken prüfbar sind.
Ich würde es sehr gerne machen, wenn jemand eine CNC Fräse im Keller stehen hat und eine Drehbank.....  ;)
So erklären sich auch Preise für Edelstahlhobel

KO_BE

Ja ich habe vor längerer Zeit einen Freund (Ingenieur in der gefragten Branche ;-) ) gefragt, wie kompliziert (=teuer und aufwändig) es sei, so einen Edelstahlhobel herzustellen. Er meinte ungefährt das, was hier im Thread auch bisher rauskommt: Technisch kein Problem; aber am Ende relativ kostenintensiv sowie mit "unrunder" Relation bezüglich eher primitivem Produkt und entweder teuerer, komplexer Maschine (die zu Schade ist, "Sowas" zu fräsen) oder teuerer Arbeitszeit von Jemanden, der das eher manuell fräst. Und die Antwort auf meine Frage war (das wollte ich wissen): Ja, die Preise für die Edelstahlhobel sind grundsätzlich gerechtfertigt; die kosten viel in der Herstellung.
Der Mensch ist gut; nur die Leut´ sind schlecht (Nestroy)