3-Teiler Hobelkopf CNC-fräsen; kann das hier jemand?

[Sapone da Barba]

Ich habe hier das Kopfpaar eines alten 3-Teiler Torsionshobels, welches allmählich auseinanderbröselt. Das ist schade, denn damit kann man sich vorzüglich rasieren. Leider gibt es das nicht mehr zu kaufen und deshalb meine Frage:

Ist hier jemand, der ggf. Zugang zu einer CNC-Fräse und das Know-How hat um einen solchen Kopf aus Stahl zu fräsen? Ich denke da nicht an eine Großauflage, eher an zwei bis drei Stück für den Eigenbedarf in Feierabendarbeit. Vielleicht hat Derjenige ggf. selbst Interesse daran?

Ikon produziert ja Hobel mit der CNC-Fräse, ich frage mich, ob man das nicht auch selbst machen kann.

[laverda1220]

Machen kann mal viel – der Aufwand ist die Frage.

Zuerst muss man mal den Kopf des alten Hobels genauestens ,,erfassen" - durch messen, 3D-scannen o.ä.
Zusätzlich braucht man die Werte/Maße des Halbzeuges, aus dem der neue Kopf dann entstehen soll.
Dann müssen diese ganzen Werte in ein CNC-Programm übertragen werden.
Erst dann kann man die neuen Teile per CNC anfertigen.

Ich bin jetzt kein CNC-Profi, aber ein paar Stunden sind da gleich mal weg.

Wegen 2-3 Stücken rentiert sich das nicht. Ab 100 wird's evtl. interessant.

[Fynn1177]

Wir haben es vor Jahren hier mal durchgerechnet und sind bei Kleinauflagen auf nen Preis von 250€ pro Hobel gekommen.
Damals ging es um Ikon Edelstahlhobel und das man soetwas ja selber machen könnte.

[Onkel Hannes]

Ich kann mal einen Lehrer an einer Berufsschule fragen (wenn ich den mal wieder treffe) ob die nicht ein paar Anregungen für Hausaufgaben brauchen

Soweit ich weiß, arbeiten die aber wegen dem Werkzeugverschleiß lieber mit Aluminium oder mit einfachen St37 Baustählen.

Habe mir dort mal ein Thermostatgehäuse aus Aluminium nach Handskizze fertigen lassen, das klappte beim zweiten oder dritten Anlauf ganz gut. Beim ersten war eine Gewindebohrung schief - keine Ahnung, wie man das mit CNC hinkriegt. Vielleicht verschlissenes Werkzeug?

[Sapone da Barba]

Ich hatte mit einem älteren Herrn gesprochen, der in einem Betrieb arbeitete, der auf CNC-Arbeiten spezialisiert war. Er ist allerdings im Ruhestand.

Laut seiner Aussage müsste man den Hobelkopf ausmessen und dann in das CNC-Programm einspeichern. Er habe sich früher immer mal gerne Hütchen für sein Mensch-ärgere-Dich-nicht - Spiel gedreht oder mal eine Kugel und was auch immer. In dem Betrieb war das wohl kein Problem, wenn man für Materialien aufkam.

Scheinbar ist das Ganze aber dann doch aufwändiger als gedacht. Er meinte, für eine kommerzielle Großserie müsste man so eine Million Vorschuß investieren und dann eine riesige Stückzahl auflegen, damit sich das lohnt.

Patenttechnisch dürfte das kein Problem sein, die Patente sollten ja seit Jahrzehnten erloschen sein.

Kommerzielles Interesse habe ich dabei allerdings nicht, es ist eher für den Eigengebrauch gedacht.

[SLB04]

Vielleicht sollte man bei den "Experten" anfragen, die sich in der Vergangeheit über die Preise von Edelstahlhobeln und über die gierigen Gewinnmargen der Hersteller echauffiert haben.

[aleister]

Da wirst du wohl keinen finden,zuviel Aufwand!Vielleicht selber feilen?

[Rockabillyhelge]

Hehe, stell jemandem der mit einer Niesche Geld verdienen möchte (kann) die Frage nach einem Preis und du wirst vertrauenswürdig beraten.
Was einmal in CNC ist kann beliebig kopiert und angefertigt werden, wer mir jetzt sagt, die fachliche Gestaltung einer CNC-Datei, die kostet schon was dem gebe ich recht, wer dann aber nach der 500 Kopie immernoch meint der Preis wäre a. des Materials wegen und b. der Entwicklungskosten so hoch den kann ich nur auf die Gewinnmaximierung des Herstellers und die ausnutzbaren Schwächen der Hoblergemeinde hinweisen.
Ich hab auch mehrere Zerspanungsmechaniker an der Hand die mir versicherten (u.a. auch aus der FH) das das Grundproblem eher das CNC Modell ist und nicht die Fertigung oder das Material, wer also, gemäß dem Fall er kann es, nach drei-vier Stunden seine CNC-Vorlage hat könnte in Produktion gehen bzw. eine Kleinserie in Auftrag geben, sagen wir mal 1000 - 2000 Stück (Endpreis 120$ bei ca. 500$ Entwicklungskosten für Programm), realistisch kann man hierbei dann von 10-20$ pro gefrästem Satz ausgehen (und das ist schon hoch kalkuliert für den asiatischen Markt), den Rest könnt ihr euch selber ausrechnen.

[SLB04]

Komisch, dass niemand dann mal so eben 200.000 € verdienen möchte. 1000 - 2000 Stück müsste man ja relativ gut loswerden.

[elected]

Wäre doch mal eine Idee - eine UG gründen. Kompetenz bündeln - einen der die Vorlage machen kann und entsprechend entlohnt wird, einer der das ganze fertigen kann und einer muss sich um Finanzen / Buchhaltung kümmern ^^

[Rockabillyhelge]

Was gehypt wird kriegt der Verkäufer in der Regel auch los, aber hiermit klinke ich mich aus der Diskussion auch aus da es eh
nur wieder in die gleichen Gefilde wie schon vor längerem führt.

[Sapone da Barba]

Was waren das für Gefilde?

[aleister]

Ich kenne zwei CNC-Mechaniker sehr gut,werde mich mal erkundigen.

[Sapone da Barba]

Laß' mal hören, wenn Du was in Erfahrung bringen konntest...

[Onkel Hannes]

Ich halt das auch für unrealistisch, wenn man nicht zufällig eine unbeschäftigte CNC-Maschine mit passenden Werkzeugen im Keller stehen hat... aber wie Rockabillyhelge schon sagt, das hatten wir ja schon alles.

Was mich mal theoretisch (unabhängig von der Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit) interessieren würde, vielleicht weiß das jemand aus dem Metallbereich:
Wie würde man denn bei so einer Kopfplatte einen Zahnkamm fräsen? Senkrecht zur Oberfläche und quer zur Längsachse des Werkstücks mit einem Zylinderfräser? Würde dann da nicht der Verschleiß des Werkzeugs zu Ungleichmäßigkeiten führen? Oder würde man Zähne eher schleifen oder sägen? Mir käme eine Trennscheibe in den Sinn. Würde das Gewinde geschnitten oder gefräst?

Bei längerem Nachdenken kommt mir die Befürchtung, daß es da mit einer Fräsmaschine alleine gar nicht getan wäre.