Giesen & Forsthoff Hobel mit Edelstahlgriff

Begonnen von mjoelnir58, 25. September 2013, 20:16:31

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vheezy

Warum genau dauert es denn doppelt so lang mit dem G&F?  ???

Lu-Ku

weil er das Rasurei des Kolumbus noch nicht gefunden hat, ist doch klar.
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Hobelruhri

Die Antwort auf die Frage würde mich auch interessieren. Kenne bislang nur den R89, Progress 500 und eben den g+f cc.
Habe allerdings nicht den Eindruck doppelt so lang im Bad unterwegs zu sein....

maranatha21

Also, doppelt so lange deswegen, weil ich mit dem Fatip anders rasiere, als mit dem Edlen.

Den Fatip nutze ich nicht (oder noch nicht!) in der Form, dass ich vielfach über die gleichen Stellen rasiere und den Öl-Schaumteppich aufrecht erhalte. Das habe ich auch erst jetzt mit dem Edlen zu meiner neuen Rasurmethode auserkoren. Alles andere ist mir mit dem Edlen schlichtweg zu ungründlich. Der Fatip läuft bei mir nach dem "herkömmlichen" Verfahren, Öl - Einschäumen - einmal drüber (mit) - Abwaschen; wieder etwas Öl - Einschäumen - Einmal drüber (quer) - Abwaschen. Fertig.  Resultat ist eine sehr gründliche, sanfte und schnelle Rasur.

Mit dem Edlen komme ich mit diesem Vorgehen und einem zusätzlichen dritten Durchgang, den ich dann auch noch schlecht vertrage, nicht mal annähernd an ein "Fatip-Ergebnis" heran. Da muss die andere Methode her, die ich eine paar Beiträge weiter vorne kurz beschrieben habe und die auch auf den Öl-Seiten zu finden ist. Nur, wenn ich in jeder Richtung unter Beibehaltung des Gleitfilms darunter wirklich 5-10 mal über die gleiche Stelle gehe, wird es gut. Dann aber auch so gut, dass man es schon babypupenglatt nennen kann. Alles vollkommen ohne Druck, es ist fast ein darüber fliegen, und der eine oder andere Zug vergeht da auch ohne das geringste weggenommen zu haben. Ist mir aber lieber, als einen Zug dabei zu haben, der zu viel Druck hatte und die ganze Rasur versaut. Wie schon gesagt, meine Mimosenhaut verträgt nicht viel. Aber seit den letzten Tagen scheint es sich heraus zu kristalisieren, dass es weniger am Rasieren gegen den Strich liegt, als vielmehr daran, dass ich in all den Jahren immer noch zu viel Druck auf den Hobel gegeben habe. Das lerne ich gerade mit dem Edlen noch einmal neu.
Die zwei Durchgänge sind dann zusätzlich auch noch nicht optimiert. Der erste ist eine Mischung aus mit und quer zum Strich. Der Zweite dann aus quer und gegen die Wuchsrichtung. Das kann man mit der Zeit natürlich noch vereinfachen oder gar ganz in einen Durchgang packen. Das spart dann etwas an Zeit, aber wahrscheinlich nicht so viel, als das es wirklich nahe an die des Fatip kommt. Aber, wer weiß? Jedenfalls ist morgens um fünf eine viertel Stunde mehr oder weniger schon ein Faktor. Abends natürlich nicht.

Mal sehen, wie das so in einer Woche aussieht, danach aber wird die ganze Vorgehensweise aber auch erst mal mit dem Fatip versucht. Wenn das "Fliegen auf dem Teppich" auch mit ihm so möglich ist, kommt der Edle da vermutlich sowieso nicht mehr mit, wenn's um das Ergebnis geht.

Lu-Ku

also so ganz verstehe ich das alles noch nicht. ???
Du schreibst an anderer Stelle, dass du dich morgens mit dem Fatip rasierst
und am selben Abend dann noch einmal mit dem von dir so genannten "Edlen".

Mit dem "Edlen" wird es dann gut, wenn du 5-10mal über die selbe Stelle gehst.
Und wenn du so eine Mimosenhaut wie von dir beschreiben hättest, wie kommt es,
dass du den Fatip als sanft, gründlich und schnell einstufst?

Für mich als rasurtechnisch völlig unbedarftem Laien, der hier nur ab und zu mal mitliest
und sich ansonsten ganz gerne mal unspektakulär ohne Öl und fliegende Teppiche nass rasiert,
sieht das so aus: der G&F ist nicht nur "schlichtweg zu ungründlich", sondern er taugt für dich nichts.
Jedenfalls nicht so, wie du ihn einsetzt.

Außerdem möchte ich mal wissen, wo dieses ständige Ohne-Druck-Postulat überhaupt herkommt.
Wenn ich mit einem Hobel erst 10 mal über die selbe Stelle muss, würd ich mir ernsthaft Gedanken machen,
ob genau dieser Hobel nicht vielleicht mit einem wohl definierten Druck geführt werden möchte bzw. muss.
Ein R41 macht die Arbeit mit wenig oder vielleicht auch gar keinem Druck, viele andere brauchen aber einen gewissen Druck,
und machen erst dann richtig Spaß! :D
Nur weil in letzter Zeit zu häufig wiederholt und immer wieder von einer gewissen Seite 8)
beschrieben, muss das nicht heißen, dass das auch richtig und für jeden gut ist.
Leute, macht eure eigenen Erfahrungen.

Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

maranatha21

Du siehst das aber alles schon ganz richtig. Muss nur einsortiert werden.

"Ohne Druck" ist kein Postulat! Und wenn, dann nur für mich. Das muss jeder für sich heraus finden.

Das zweite ist, wenn eine Rasur gelungen ist, dann sind, zunächst mal unabhängig von der Gründlichkeit, keine Unannehmlichkeiten zu verspüren. Eine erneute Rasur ist in einem solchen Fall sehr schnell wieder möglich. Und da das Kraut bei mir recht schnell nachwächst, ist am Abend (also so ca. 12 Stunden nach der letzten Rasur) eine zweite Rasur durchaus sinnvoll. Das ist auch unabhängig davon, mit welchem Hobel eine Rasur zu einer gelungenen Rasur bei mir gebracht wird.

Und das wiederum sieht beim Fatip (vermutlich aber nur zur Zeit) anders aus als beim G+F. Den Fatip erachte ich in der Tat im Rasurverhalten, also in der Art mit welcher Gefühlsintensität er das Haar wegnimmt, als ebenso sanft wie den G+F, wenn ich einen dem Fatip gut stehenden, flachen Winkel (Klingenwinkel) einhalte. Er ist dabei wesentlich zupackender, was ja kein Widerspruch ist, und benötigt auf meiner Haut daher zur Zeit noch eine andere Vorgehensweise, wie oben beschrieben. Und das macht ihn eben dann auch schneller für mich.

Klar, da vergleiche ich schon ein bisschen Äpfel mit Birnen, da der G+F auf die "normale" Art und Weise bei mir nicht funzt, aber das ist auch eine Momentaufnahme, die in ein paar Wochen in die eine oder andere Richtung verschoben sein kann.

Was den Druck beim G+F anbelangt, so vertrage ich 1-3 Züge mit Druck wesentlich weniger gut, als 6-10 Züge völlig ohne Druck, und erhalte das gleiche Ergebnis. Das mag bei Dir anders aussehen. Der Fatip wird genauso von mir mit dem wenigst möglichen Druck geführt und liefert früher ein gutes Ergebnis, das aber noch hinter dem des Edlen mit Methode des "fliegenden Teppichs" zurück bleibt. Daher im Moment meine Versuche, den Edlen für mich zu optimieren und das geht bei mir nur auf die beschriebene Art, die meiner Haut auch nicht zusetzt.

Es folgt dann eine Versuchswoche, in der ich das gleiche mit dem Fatip ansetzte. Da ist aber schon abzusehen, das der Fatip vorsichtiger, will heißen mit weniger Zügen zu betätigen ist, da er mit einem Zug mehr wegnimmt. Aber für mich gefühlt eben genauso sanft wegnimmt.

Es kommt ein Moment dazu, das ich nicht ausschließen möchte. Es kann gut sein, dass ich beim Edlen den besten Winkel noch zu selten treffe. Vielleicht bewege ich mich über seine Winkeltoleranz noch zu oft heraus. Diese ist beim Fatip meines Empfindens nach größer und kommt mir da entgegen. In einer Woche weiß ich mehr.

Vitali Sierend

@maranatha21:
hast du mal den G&F mit dem OC-Unterteil getestet?

Bei mir ist der deutlich gründlicher als der CC bei gleich niedriger Hautbelastung.
Und damit hat er den CC in der Nutzung fast schon verdrängt.

Mittlerweile ist es ja erfreulicherweise möglich ab Werk einzelne OC oder CC Unterteile für 17€ zu beziehen.




maranatha21

Habe ich auch schon dran gedacht. Wollte mir den G+F nur mal ganz erobern, so wie ich ihn jetzt als CC habe, bevor die OC Platte dazu kommt.
Als ich den Edlen jetzt vor ein paar Tagen mal wieder in die Hand genommen habe, hätte ich gar nicht gedacht, dass er neben dem Fatip wieder zum Thema werden würde. Also immer gemach !

Billy UnTalent

Der Timor Hobel mag seine Fans haben, aber ich hatte bei ihm nie das typische Besitz-verlangen, wie bei anderen Hobeln. Ich lese nur immer wie toll und sanft bzw gründlich er sein soll, aber das kann man ja sogar vom R41 alter Art finden. Er ist weder edel noch gewöhnlich, halt so ein Zwischending m. E. Die Formgebung des Edelstahlgriffes (Edelstahl ist ein dehnbarer Begriff  ;)) finde ich persönlich optisch nicht schön. Was ist nun so toll an dem
Timor alias G&F alias "der Edle". Ich wäre für vergleiche dankbar.

flof

Zitat von: Billy UnTalent am 23. April 2014, 17:13:42
Was ist nun so toll an dem Timor alias G&F alias "der Edle". Ich wäre für vergleiche dankbar.

Für mich die Kopfgeometrie - der kleine Klingenspalt bei beiden Versionen (OC und CC) sorgt für sanfte Rasuren und macht mir Schnitzer im Halbschlaf unmöglich, die verdeckte Klinge an der Seite (mit Aussparungen für die Klingenausrichtung) ist in der Hinsicht auch sehr hilfreich.

Zum Griff: Ob ich da jetzt einen EJ89-Griff drunter habe oder den Edelstahlgriff, macht beim Rasurergebnis für mich keinen Unterschied.

Verglichen wurde hier schon dutzendfach, am nächsten kommt er von den mir bekannten Hobeln dem EJ89 (ist dabei aber sanfter und gründlicher), der enge Rasurwinkel des CC ist dem Vernehmen nach dem Feather AS Dx sehr ähnlich (kann ich nicht beurteilen, hatte noch keinen Edelstahl-Feather).

Billy UnTalent

Danke für die Antwort flof

ich habe nun 34c und Konsorten und den Feather AS D0815 wieder verkauft. Da ich den 89r ziemlich langweilig fand ist der CC wohl schon mal nichts für mich. Aber warum sollte ich dann einen Timor wegen seines Kopfes, einem Parker vorziehen ? gerade wenn der Griff nicht ausschlaggebend ist.


Lu-Ku

Zitat von: maranatha21 am 23. April 2014, 15:02:57
Du siehst das aber alles schon ganz richtig. Muss nur einsortiert werden.
(....)
In einer Woche weiß ich mehr.

dank dir für deine ausführliche Antwort! :D
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

flof

Zitat von: Billy UnTalent am 23. April 2014, 18:23:31
Aber warum sollte ich dann einen Timor wegen seines Kopfes, einem Parker vorziehen ? gerade wenn der Griff nicht ausschlaggebend ist.

...weil er anders rasiert? ;)

Der Griff ändert schon etwas an der Balance des Hobels und ist einfach schön gemacht (sowohl Material und Verarbeitung sind etwas ganz anderes als bei Parker) - ich meinte damit nur, dass die Rasureigenschaften der G&F nicht am Griff alleine hängen.

Die Kopfgeometrie ist schon ziemlich besonders, der OC ausnehmend sanft für einen Zahnkamm. Den Parker kenne ich nicht, die Merkur-Zahnkämme und den Goodfella (beides sanfte OCs, bei denen ich mir Parallelen vorstellen könnte) auch nur vom Hörensagen.

Billy UnTalent

Ich ahne schon schlimmes, wenn ich mich zu sehr mit einem Hobel befasse. ;D Danke für deine Infos. Ich behalte den OC Timor mal im Hinterkopf.

shaveling

Zitat von: Billy UnTalent am 23. April 2014, 17:13:42
...Was ist nun so toll an dem Timor alias G&F alias "der Edle". Ich wäre für vergleiche dankbar.

Zum einen finde ich den G&F Timor Edelstahlhobel optisch und haptisch sehr gelungen. Gegenüber meinem Mühle R41 V3.0 (meine Referenz) erziele ich in Sachen Gründlichkeit ein annähernd vergleichbares Resultat, verbunden mit einer sehr sanften Rasur. Und ja, der Mühle R41 ist im Vergleich egal mit welcher Klinge gründlicher und vor allem nachhaltiger. Und ja, eine Rasur mit dem R41 kann auch sanft sein. Je sanfter die Klinge im Mühle, desto sanfter die Rasur. Je schärfer die Klinge im R41, umso gründlicher und nachhaltiger die Rasur, also umso grösser die Unterschiede zwischen beiden Hobeln. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der G&F OC ein tolles Resultat abliefert.

Würde ich mit der Hobelei neu anfangen, würde ich den G&F OC als ersten Hobel wählen. Das ändert aber nichts daran, dass die Mühle R41 V2.0 und V3.0 meine absoluten Lieblinge bleiben.