Giesen & Forsthoff Hobel mit Edelstahlgriff

[SamSeltsam]

@Saafespatz

Ist zwar schon ne Weile her, aber da du ja auf bissig/garstig zu stehen scheinst.

mein 73R-Zahnkamm von shaving-shack ist angekommen - jetzt weiss ich auch, warum der reduziert ist:
im krassen Gegensatz zu meinen anderen Parker-Hobeln (80R, 91R) zeigen sich hier eindeutige Konstruktionsfehler.

Ein halbrunder Grat rechts und links des Kopfdeckels (A)
und das Fehlen desselben in der Mitte des Kopfdeckels (B)


bewirken eine unvorteilhafte Krümmung der Klinge bzw. der Schneide:




Ausserdem hat die Klinge zuviel Spiel: der Fixiergrat (C) ist zu schmal und zu klein ausgefallen.



Soweit die schlechten Nachrichten - nun die guten:
Die Zahnkammplatte ist sauber und massiv verarbeitet, etwas scharfkantig aber sonst ok.
Der Griff hat eine Länge von 101mm und wiegt 29 gramm, ebenfalls gut verarbeitet.

Eine anderer New-Type-Kopfdeckel (vom "Clix Five Hundred") passt supergenau auf den Parker-Zahnkamm:



Ergibt also 2 Möglichkeiten:
- NewType-Deckel auf Parker 73R verwenden
- bei einem passenden NewType mit verbogenen & abgewetzten, angefressenen Zinken
  die Zahnkammplatte ersetzen mit dem 73er


Vergleich Parker-Deckel vs. Clix-Deckel:
Parker misst 19mm x 40mm,
Clix misst 19mm x 43mm (und deckt das scharfkantige Klingenende rechts und links ab).
Ausserdem ist der Fixiergrat beim Clix kantiger und massiver als beim Parker,
die Klinge sitzt damit bombig-präzise mit sehr wenig Spiel.

edit: Rasurbericht mit dem korrigierten 73er kommt auch noch,
vom ersten Eindruck müsste es "gut bis sehr gut" werden.
Dass er nur mit Ersatzteilen von New Types funktioniert, oder denen als Ersatzteillager dient,
ist für den Preis (10 GBP) nicht weiter schlimm, wenn er so wenigstens anständig rasiert.

Vielleicht hat den ja noch einer^^

[MelrosePlant]

Das gehört aber nicht hierher...verwirrt mich doch nicht.

[saafespatz]

So, Frank? Besser bekomm ich es nicht hin...

[saafespatz]

@SamSeltsam-Slade

Ich meine schon "normal-aggressive", nicht Parker, über die man vorher mit einem Tank drüber gefahren ist und 5x drauf gedreht hat hehe.

[saafespatz]

Der Hobel ist schwer ! Ich hatte keine Feinwaage zur Hand, aber er bringt denke ich ca. 75g auf die Waage.

Weit gefehlt, Männer ! Habe ihn gewaagt.

Es sind 102 Gramm !

[Frank OZ]

Heute habe ich den Timor Edelstahlhobel in der kurzen Ausführung mit geschlossenem Kamm eingeweiht. Saafespatz hat den Zahnkamm schon beschrieben, deswegen kurz und knapp:

Edel-Timors 102 Gramm liegen sehr gut in der Hand STOP Rasur mit einer neuen ASP hat den Tanzteetest (rasiert um 7, noch glatt um 5) bestanden STOP Klinge stärker durchgebogen als bei Gentleman Eddy und Merkur 34 C STOP Klingelspalt gleich weit geöffnet dafür aber wegen der Biegung steiler STOP Entsprechend stärkerer Abfall der Schaumkante STOP Ansatzwinkel etwas enger STOP Edel-Timors Kopfplatte überdacht die Klinge sehr weit STOP Erstaunt mit so wenig Klingenvorsprung eine so sanftglatte Rasur hinbekommen zu haben STOP Aggressivität minimal wenn überhaupt über Eddy und Merkur STOP Modernes Industriedesign mir sehr gefällig STOP Guter Kauf STOP

Gruß, Frank

[SamSeltsam]

Thanks a lot,
der geschlossene steht auch auf der Wunschliste.
102gramm können sich sehen lassen. Schön das Qualität wieder vorrang hat.

[Frank OZ]

Tag Zwei mit dem Edel-Timor und jetzt ist Zeit für den Tanzteetest (ich schreibe dies um 16.58 Uhr, rasiert habe ich mich um ca. Null Achthundert) und, wie soll ich sagen? : Wär ich ein Elefant, Madame, und küsste Ihre Hand, Madame, Sie fänden's glatt galant, Madame ... Also alles bene, Test bestanden.

Der Edel-Timor scheint das Beste aus der Klinge herauszuholen, indem er sie ein bissel mehr rund macht und so einen leicht engeren Ansatz verlangt, als den 35 Grad-Winkel. Das ist ja beim Roten Fetz auch so und so war es bei dem als "Prototyp" besprochenen weißen Torsionshobel, der hiero als "Schneewittchen" gefeiert wurde.

Die Timoren habe somit einen anderen Weg eingeschlagen, als die Damen und Herren aus Müllers Mühle in Suppengrün, denen zur Geometrie des Kopfes ihres Garstigen wohl ein T-Träger als Vorbild gedient hat. Das Ergebnis ist bekanntlich ziemlich platt.

Ganz anders die Timoren, die sich das heutzutage bessere Material der Klingen zunutze machen und einen scharfen, aber mitnichten groben oder gar unkomfortablen Hobel hingebracht haben (wie die Merkure mit dem Roten Fetz eben auch). Wird in Suppengrün der Zirkus Maximus bedient, so scheint man in Solingen der Tugenden deutscher Ingenieurskunst zu frönen und technische Finessen zu entwickeln.

Gestern schon bin ich wie durch Zufall immer wieder beim Edel-Timor vorbeigekommen, um seine 102 Gramm mal eben zwischen den Fingern zu drehen. Heute Morgen habe ich dann etwas bewußter auf den Winkel geachtet und mich über die akustische Rückmeldung gefreut, wenn's gesessen hat. Es war eine sehr erfreuliche Erfahrung, die mich meinen ersten Eindruck von gestern, der Edel-Timor sei möglicherweise minimalst gröber drauf als die Sanftlinge 34er und Gentleman Eddy, zurückziehen lässt. Der Edel-Timor ist, wenn ich ihn in einigen Tagen endlich komplett beherrschen werde, ein ganz feinsinniger Kerl.

Ist er, weil er lammfromm-sicher zu Werke geht, nun ein anfängertauglicher Hobel? Nein, das finde ich nicht: Der Preis ist dafür einfach zu hoch; ein Anfänger sollte experimentieren und vielleicht lieber den einen oder anderen Günstling austesten, bevor er sich auf den Edel-Timor einläßt.

Schließlich, dann geb' ich Ruh' noch einen Vergleich, der mir bei Schreiben eingefallen ist: Der Edel-Timor kommt mir vor, wie ein richtig guter Riesling, den Mann das Zeug aus Kalifornien hinter sich hat.

Ach ja, der beigefügte Nappa-Überzieher für unterwegs ist auch nicht übel.

Gruß, Frank

[saafespatz]

Immer wieder ein Genuss, Deine Berichte zu lesen.

Richtig. Das Lederetui habe ich bei meiner Fotosession unterschlagen...

[Frank OZ]

Schönen Dank und weiter geht's: Der dritte Tag mit meinem neuen Freund!, dem Edel-Timor, doch heute habe ich den Fünf-Uhr Tanzteetest versemmelt, weil ich heute Morgen irgendwie unentspannt war und meinte, es besonders gut und richtig machen zu müssen. Klar, das ist Blödsinn. Selig sind die, die mit Luxus nonchalant umgehen können und mit einem Birdcage zum Brötchenholen fahren...

Hab' ich also versucht, genau, haargenau den richtigen Winkel zu fahren. Und prompt, das weiß Mann doch! wird's vonhintendurchdieBrustinsAuge nicht wirklich gut.

Morgen, Männer, morgen fahr' ich die LuLuLuxus-Nummer. Als wär's der Plastikhobel aus dem dm werde ich den Edel-Timor durchs Gefilde fegen. Jawohl, so wird's sein, und dann kann ich sicher auch wieder zum Tanztee antreten.

Gruß, Frank

[Frank OZ]

  Heißa, der vierte Tag mit dem neuen Freund: Heuer musste es schnell gehen und es war keine Zeit, lange über den richtigen Winkel beim Gillette Slide und die dazu passende Geschwindigkeit nachzudenken, sondern es war nur Zeit, zur Sache zu kommen. Gesagt getan, Gehirn ausgeschaltet und Rückenmarkinspiration auf Voll Voraus. Jetzt ist es halb Fünf, mein Tanzteetest wird einen Haken dran bekommen.

Habe ich schon gesagt, dass der Edel-Timor mir Freude bereitet? Nein? Dann sage ich es jetzt mal so: Freude! Der Edel-Timor bereitet mir viel Freude! Damit das einmal gesagt ist. Bei aller Eile hat mich heute die akustische Rückmeldung beeindruckt, die sehr deutlich und dennoch kultiviert, also nicht wie ein Unimog durchs Gemüsebeet, vonstattengeht. Schön, sehr schön. Und bis Morgen kann ich den Kerl ja noch ein paarmal in die Hand nehmen...

Gruß, Frank

[saafespatz]

 

[wobba]

Ich habe mir das edle Teil auch gegönnt und kann mich den positiven Äußerungen durchaus anschließen.
Allerdings finde ich ihn nicht sehr einfach in der "Bedienung", ein 34c oder DE89 ist wirklich einfacher zu handhaben.

Wenn der Winkel aber passt, dann belohnt er mit einer sanften und wirklich gründlichen Rasur.

Bis jetzt mit Personna Platinum, ASP und Polsilver getestet.
Die beste Rasur hatte ich mit der ASP...

Wer das Geld hat...zugreifen! 

[Frank OZ]

  Ah prima, noch ein Connaisseur im Club!

Der fünfte Tag; ich meine, jetzt den Bogen raus zu haben. Der Edel-Timor fegt sanft und sicher durchs Gefilde, liegt dank seines Gewichts prima in der Hand und benötigt keinen Anpressdruck. Am Fahrgeräusch lässt sich erkennen, ob Mann Strecke macht und wenn es da mal beim Anfahren am Hang zu einem Schlupf kommt macht das nichts, einfach noch eine schnelle Kurve drüber und fertig ist die Laube. Der Edle ist wegen seiner gut verpackten Klinge ein Supersicherrasierer während die minimal von der Merkur-Norm abweichende, stärkere Krümmung der Klinge das Gerät dennoch zu einem Gründling vor dem Herrn macht. Hätte ich gedacht, dass sich ein so zeitbewährtes Gerät wie der Sicherheitsrasierer noch technisch und ästhetisch optimieren lässt? Nein, ich war auf dem Trip, dass sich nur noch Maximales entwickeln ließe: maximale Sicherheit, maximale Schärfe, maximale Gewichtung. Schön, dass es auch anders geht. Sehr gefällig, sehr genehm der Edel-Timor!

Und auch heute wird die Nummer mit dem Tanztee klappen... 

[edvonschleck]

Moin die Herren !
Habe ihn auch seit gestern , fühlt sich gut an und rasiert auch gut , meiner Meinung etwas zu direck , oder ich bin einfach nur zu weich. Ich würde ihn mit dem Dittmar Zahnkamm vergleichen. Hat schon jemand den geschlossenen
getestet ? Das wäre doch mal interessant .
Gruß,ed