Giesen & Forsthoff Hobel mit Edelstahlgriff

Begonnen von mjoelnir58, 25. September 2013, 20:16:31

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Frank OZ

Zitat von: Rattray am 28. Januar 2014, 16:45:24
Hi, kurze Frage zur Ersatzteilbeschaffung: sind die Kopfplatten bei OC und CC die gleichen?
Ja, 1:1.

Gruß, Frank

Rattray

Danke!  dh: dann kann ich hoffentlich bald wieder den edlen durchs Gesicht ziehen.
Allseits schnittige Rasur!

Vitali Sierend

Hallo liebe Forianer,

ich bin noch ultra neu im Hobel-Hobby und kann mich nur für die Vielfalt der Anregungen hier bedanken.

Dennoch habe ich eine Bitte, könnte mir einer der Tester den Edel-Timor mal in einen Zusammenhang mit dem als sanft und gründlich bekannten EJ 89 und den für ähnliche Eigenschaften gelobten Shave Craft 101 einordnen?

DAS fände ich SEHR hilfreich, denn den EJ 89 hab ich seit kurzem und der Shave Craft 101 reizt mich, aber ich frage mich natürlich beim Lesen hier: sollte ich es vielleicht doch besser mit dem Edel-Timor versuchen??

Irritiert dankt vorab, Vitali Sierend

maranatha21

Hallo Rasurfreunde,

heute morgen das erste Rumgekurve mit meinem neuen G+F.

Als Vorbereitung diente eine Ölbehandlung mit Crew, die aber erweitert wurde durch eine Zugabe des feinen Calani Tulach Ard Schaumes. Meine Referenzklinge GSB rein und los. Optisch und verarbeitungstechnisch brauche ich nicht mehr etwas hinzufügen. Da kann ich mich voll und ganz dem anschließen, was z.B. Rockabillyhelge schon ausgeführt hat.

Die Rasur überraschte allerdings in mehrfacher Weise etwas. Zunächst mal entwickelt der G+F bei mir eine deutlich höhere Geräuschkulisse als ich es vom 34c gewohnt bin. Ich mag das.
Die Toleranz in der Winkelführung, so muss auch ich feststellen, ist ebenfalls deutlich enger, als ich es wiederum von meinem Standard 34c kenne, und das hat sich deutlich auf den ersten Durchgang ausgewirkt. Trotz deutlichem Lärm war das Ergebnis des ersten Durchgangs ziemlich ernüchternd. So schlecht war das nach einem Durchgang schon lange nicht mehr, und wahrscheinlich meiner schlampigen Aufmerksamkeit, die ich mir in letzter Zeit wohl angewöhnt habe, geschuldet. Das musste im zweiten DG schleunigst verbessert werden, wenn die erste Rasur nicht in die Hose gehen sollte.

Gesagt, getan, und mit mehr Konzentration an den zweiten und dritten DG gegangen. Und siehe da, der Lohn kam sogleich! Das Gesamtergebnis wurde doch noch recht ansehnlich. Die üblichen Verdächtigen (an der Kinnbackenbeuge und der Oberlippe) gilt es noch besonders in den Griff zu bekommen. Da war es noch nicht weit her mit der erwünschten Gründlichkeit, aber auch nicht wirklich schlecht.

Dabei präsentierte sich der G+F durchaus leicht zu händeln, liegt für meinen Geschmack auf Anhieb gut in der Hand dank des hohen Gewichtes, das mir entgegen kommt. Ich kann ihn genauso halten, wie ich es vom 34c her gewohnt bin. Mittel-, Ringfinger und Daumen umfassen ihn gegenüberliegend im Mittelbereich des Griffes sehr sicher, während der Zeigefinger direkt unter dem Kopf und der Kleine quasi als Abstützung unter dem Ende des Griffes im Zusammenspiel für die Angleichung des Winkels in der Berg- und Talfahrt sorgen. Das allerdings bedarf bei mir noch eines Feintunings, wie ich heute gemerkt habe. Angst, er könne mir aus den Fingern gleiten, wenn es durch die Bewässerung beim Ölritual etwas feuchter wird, hatte ich nie. Trotz der deutlich weniger griffigen Oberfläche als die des Shave Craft oder 34c.

Das Ergebnis ist in seiner Gesamtheit besser, als es sich direkt nach der Rasur anfühlte. Völlig ohne Reizungen schon über den ganzen Tag. Wirklich gar nichts, was aber auch dem Umstand geschuldet ist, dass meine Abstimmung im Ölbereich so langsam deutlich besser geworden ist. Aber auch der G+F hat durch seine im Verhältnis zur Sanftheit hohe Gründlichkeit einen großen Anteil daran. Er macht auf mich den Eindruck, als ob er im Vergleich zu dem von mir zuletzt getesteten Shave Craft mehr Potenzial nach oben besitzt. Zumindest bei mir. Aber da bin ich noch vorsichtig.

Auf jeden Fall, trotz vermasselter ersten Runde, ein gelungener Einstand. Vor allem was das Wohlfühlelement der Haut anbelangt. Ich bin gespannt, was die nächsten Rasuren so ergeben.

Gruß
     Jens

saafespatz

Jens, Du hast es sehr gut beschrieben, auch Deine Beobachtungen mit der Kinnlinie habe ich gemacht.

Trotzdem überzeugt er bei mir außerhalb der Problemzonen mit einer dem Rasurgefühl eigentlich nicht nachzuvollziehenden Gründlichkeit.

Und auch mit anderen Hobeln muss ich an der Kieferlinie in einem Ausputzdurchgang nacharbeiten, selbst beim R41.

Nur kann das der GF bedeutend sanfter und ist m.E. genauso nachhaltig.

Ich geh jetzt mal weiter und stelle 2 Hobel in Relation:

Sanft wie ein Emir Hybrid und (fast so) gründlich wie ein Rotbart No. 15.

Königsblaue Grüße

saafespatz


"Hat jemand gesagt, dass Hobbys billig sein müssen ?"

"Herr Kuzorra, warum trugen Sie damals so lange Hosen beim Fußball?" "Weil wir so lange Dödel hatten!"

Frank OZ

Wohlfeile Beschreibung, maranatha21!

Mit dem Edlen ist G&F ein wirklich großartiger Hobel gelungen. Ich hatte durchaus ein Vergnügen daran, verschiedene Hobel immer mal wieder auszuprobieren oder zu tauschen, aber seit der Edle mich begleitet, zieht nur noch mein geliebter 11er mit. Das finde ich manchmal schade, aber was soll's? Der Edle garantiert mir eine sanfte und gründliche Rasur und mit Öl treten seine Qualitäten noch besser hervor – ich fege mit ihm völlig zwanglos durchs Terrain bis alles glatt ist. Von einigen Geräten aus meiner kleinen Sammlung werde ich mich wohl peu à peu trennen. Die anderen haben für mich einen sentimentalen Wert.

Glatter Gruß, Frank

Rattray

Da ich gestern (nach meinem Misgeschick) den neuen Kopf erhalten habe, bin ich auf weitere Rasuren mit dem Edlen gespannt. Habe nun die OC und CC Variante hier zum experimentieren.
Allseits schnittige Rasur!

maranatha21

@Rattray: berichte mal, wie sich die verschiedenen Kanten so im direkten Vergleich bei Dir anstellen.

@Frank OZ: Mit dem zwanglosen Durchfegen bin ich auch mal gespannt, wie sich der Edle (ich übernehme das jetzt einfach mal, weil es schon gut passt) da so bei mir macht. Es gibt bisher keinen, bei dem ich nicht doch auch auf glitschigstem Untergrund eine gewisse Vorsicht walten lassen muss. Was da aber der Edle heute morgen an Sanftheit schon von sich zeigte, war schon ehrenwert.

@Vitali Sierend: Ich möchte mich zwar noch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, aber eine Empfehlung meinerseits würde wahrscheinlich jetzt schon in Richtung dem Edlen tendieren. Nicht nur, weil er auch günstiger ist. Der SC kann gegenüber dem EJ89 zwar schon punkten in Sachen Gründlichkeit, der Edle kann es aber noch besser (so wie's aussieht). Ein einziger Test ist zwar noch nicht so aussagekräftig, aber wenn man schon so seine ca. 15 Hobel probiert hat, dann schätzt man einen Hobel auch nach der ersten Rasur schon ganz gut ein. Die erfahrenen Hobler hier werden mir das sicher bestätigen können. Die richtige Feinabstimmung kommt dann in den nächsten Tagen, aber eine schon viel aussagende Tendenz ist sehr schnell formulierbar. An den 89er Kopf habe ich selbst nur recht ungründliche Erinnerungen, er ging dann auch schnell den Weg zu einem neuen Besitzer. Der GF vereint Gründlichkeit und Sanftheit auf sehr hohem Niveau, einzig die etwas weniger ausgeprägte Winkeltoleranz könnte einem "Neuling" anfangs etwas die Gründlichkeit rauben. Aber das spielt sich ein, wenn man einen Hobel kennengelernt hat. Nach ein paar Rasuren kann ich aber noch ein bisschen mehr sagen. Vor allem im Vergleich zu dem SC, der ja gerade mein letzter Testkandidat war.

Vitali Sierend

@maranatha21:

Ich danke dir für deine vorläufige Einschätzung, sie ist mir schon eine Orientierungshilfe. Es ist mir ja auch nicht so eilig, denn ich hole als Anfänger sicherlich aus dem JE 89 (eingelegt ASP) auch noch nicht das Optimum heraus. Da kann ich wohl noch lernen und den Edel-Timor und den SC-Hobel gibt es ja sicher auch in einigen Wochen noch.

Tatsächlich habe ich fast nie und wenn überhaupt nur sehr kleine Cuts oder Blutpünktchen, aber sobald ich mich intensiv um Gründlichkeit bemühe, z.B. beim "Ausputzen", so ist leichter Rasurbrand die Folge, weswegen ich neulich das WD2030 von Kriklkrakl mixte, probierte und sehr angetan war. Toll Kriklkrakl !! Auch Dir meinen Dank.

Wegen einem engen Winkel öfter über dieselbe Stelle zu rasieren und diesen Winkel erst erarbeiten zu müssen, stört mich nicht, die Effizienz ist mir ziemlich egal, nur auf die dezeit so entstehende Hautbelastung könnte ich gut verzichten.

@maranatha21: Nochmal meinen Dank für deine Antwort..

DaddyCool

@ maranatha 21 und Frank OZ: Habt Ihr beide das Exemplar mit offenem oder geschlossenem Kamm? Danke!

maranatha21

Ich habe den geschlossen Kamm. Deswegen interessiert mich auch der Vergleich von Rattray, der ja beide hat.

Frank OZ


Ich habe beide Edlen und beide Grifflängen. Natürlich fühlt der Bissige sich anders an, als der Kantige, Mann spürt die Zähnchen und er ist ein wenig direkter. Der Komfort ist aber dergleiche: Auch mit offenem Fressbrett liefert der agile Edle Tag für Tag sanfte, sichere und äußerst gründliche Rasuren. Darauf kann Mann sich verlassen! Ein Zahkammhobel lässt sich sonst nicht ohne weiteres so handhaben.

Zu den Griffen: Mir liegt der kurze Griff besser in der Hand, weil er den Edlen wendiger macht. Ich verwende den langen Stil ab und an mit dem Zähnigen, nie mit dem Kantenkopf. Bestens austariert sind sie beide.

Glatter Gruß, Frank

Vitali Sierend

@ Frank OZ:
Da DU vom Edlen ja sehr begeistert wirkst, könntest Du diesen aus persönlicher Erfahrung mit dem SC 101 und dem EJ89 vergleichen, mit welchem ich derzeit schon übe?

Deine Einschätzung wäre mir lieb, und diese insbesondere hinsichtlich der Kopfgeometrie der verschiedenen Hobel.
Ich las hier über den Edel-Timor glaube ich, das der enge Winkel (in welchem dieser ausschließlich rasiert) ein wesentlicher Grund für den schonenden Umgang des Edlen mit der Gesichtshaut sei? Kannst du das bestätigen?

offTopic:
Deine Beiträge lese ich immer mit Freude, da mir (als professioneller Texter)  neben allem Inhalt dein kreativer Umgang mit der Sprache gefällt.

glatt & glücklich, wünscht Vitali Sierend

el jefe

Ich habe den Timor mir der glatten Kante und mir ist aufgefallen, dass die beiden Seiten unterschiedlich zu zur Sache äh... zum Barthaar gehen. Einmal sehr zurückhaltend (featherlike) und einmal etwas fordernder.

Habe mir dann mal den Kopf genauer angesehen und festgestellt, dass die Klinge unterschiedlich weit freiliegt. Die Seite, die dann mehr Klinge zeigt wird durch die Lage der Kopfplatte bestimmt. Da ich bedingt durch mein Missgeschick bereits die zweite Kopfplatte habe und  bei beiden das Gleiche festellen konnte, glaube ich, dass es bei allen G&F Edelstahl-Hobeln ähnlich ist.

Guckt doch bitte mal nach.


El jefe
There will be blood

knollte

Also ich habe den "offenen" , kann leider nicht bestätigen dass die Klinge unterschiedlich zur Kopfplatte ist