Die "Chinavette"

Begonnen von herzi, 28. August 2013, 16:29:09

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flash

Hab mich gestern das erste Mal an meiner Vette versucht.
Hat wider Erwarten gut funktioniert, wobei es natürlich Optimierungsmöglichkeiten gibt. Einen Cut gabs auch nicht...

Gruß
flash

herzi

Ich habe jetzt bemerkt, daß die "Klinge" im Heft mit zwei Plastikscheiben geführt wird. Diese Plastikscheiben sind einseitig offen damit man sie auf den Stift schieben kann (sieht dann aus wie ein Pacman mit Loch in der Mitte ;) ). Leider können Sie deswegen auch wieder rausrutschen und die "Klinge" wird dann nur noch wenig geführt. Mal sehen wie ich die Scheibe wieder zurückbekomme. Dazu muß ich das Heft wohl leicht aufhebeln.
Gruß,
Stefan

Standlinie

Ist mir auch schon passiert mit der Folge, dass der ganze Klingenhalter nur noch schlackerte und keinen rechten Halt mehr hatte. Das war schon ärgerlich. Ich habe dann kurzerhand den alten Edelstahlniet entfernt und eine richtige kleine Schraube durchgeschoben. Der Erl bekam zwei kleine Unterlegscheiben aus Messing als Abstandshalter anstelle der Plastikdinger, die ohnehin nicht lange halten: Die Schraube wurde mit einer Mutter soweit festgezogen, dass sich die Klinge mit Reibungswiderstand öffnen und schließen ließ, Fixierung der Mutter mit Sekundenkleber und schon tat es das Teilchen wieder so, wie im ursprünglichen Neuzustand. Man muss sich nur zu helfen wissen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

OldSalt

Hi Forum!
Ich habe jetzt auch so ein Ding. Ende des letzten Jahres für nicht mal 3 Euro bestellt, dann erstmal vergessen und 14 Tage später einen Umschlag erhalten, erinnert und gefreut. Es ist echt verwunderlich, dass man für 3 Euro irgendwas aus China nach Hause senden lassen kann, umsomehr, dass darin auch noch ein sehr wertig hergestellter Artikel ist.

Heute hatte ich damit meine 3. Rasur. Die ersten beiden waren überhaupt nicht zufriedenstellend. Ich konnte es mir zunächst nicht erklären. Es blieben so viele Stoppeln. Die Schneide ragt nicht weit aus dem Halter heraus. So hatte ich den Einfall, dass das Messer in einem stumpferen Winkel geführt werden muss. Das hat mir heute Morgen eine erste ausgezeichnete Rasur beschert.
Der Klingenhalter bei meiner C. ist ziemlich breit und auch noch scharfkantig. So bildete ich mir ein, dass die Klinge die Haut schabt, dabei waren es nur die scharfen Kanten des Klingenhalters. Nun habe ich den Gefühlsunterschied raus und bin mit dem Ding sehr zufrieden. Sie schlägt im Moment sogar meine DOVO an Beliebtheit. Das Gewicht der C. gibt bei der Rasur eine tolles "Handling". Durch den stumpfen Winkel der Schneide zur Haut, ist es aber umso wichtiger mit sehr sehr wenig Druck zu arbeiten, sonst hat man gleich eine Hackfresse.
Jetzt muss ich noch abwarten, wie sich Klinge und Shavette rostmäßig vertragen, wenn ich nur alle paar Tage beim Klingenwechsel richtig sauber mache.

Fazit: Schöner Stainless Steel für wenig Geld, sehr gute Rasur möglich.

Eine schonende Rasur wünscht,
Old Salt

maranatha21

Vom Tagesrasurfred also hierher.

Die Chinavette liegt mir wie gesagt noch am besten. Sedef und Vanta waren für mich schlechter. Es ist auch nicht das Gewicht oder etwa ab und an ein cut (waren erst zwei in all der Zeit). Es kommen auch halbwegs brauchbare Rasuren heraus. Naja, mit Gründlichkeitsabstrichen natürlich. Aber immerhin.

Was aber am meisten meine Zweifel schürt ist, dass sich nicht das Gefühl einstellt die Rasur irgendwie zu genießen. In der Vorstellung schon, also die Vorfreude darauf ist da und eine große Motivation weiter zu kommen. Mit dem ersten Ansatz jedoch ist das schon wieder weg. Komplett verschwunden. Ich verrenke mich, suche die richtige Position und bin relativ schnell genervt. Bin in Gedanken schon beim Hobel.

Mein Hobelstart war viel schwieriger, mit sehr viel mehr Blut z.B. begleitet. Trotzdem hat's Spass gemacht, ich war begeistert und hatte nie das Bedürfnis aufgeben zu wollen oder locker zu lassen. Bei Shavette und Messer allerdings sind diese Attribute wie weggeblasen, schon kurz nach Beginn der Rasur.

Das ist es, was mich zweifeln lässt, ob die Messerrasur tatsächlich was für mich ist, ob ich irgendwann einmal den Punkt erreiche, auch das Lernen am Messer oder der Shavette zu genießen.

Nachtschatten

Glaube auch nicht das die Shavetten oder Messerrasur auf Dauer was für mich ist, geht mir ähnlich meinem Vorposter. Trotzdem - sieht schon toll aus, so ein Messer oder eine Full Metal Shavette

Mit dem Verrenken könnte man glatt im Zirkus auftreten - sieht jedenfalls bei mir so aus.

Hobelruhri

@ marantha21 +1
Genauso sehe ich es auch. Habe das Thema für mich erstmal beiseite gestellt.

OldSalt

Jedem Tierchen sein Plaisierchen. Trotzdem kann man Spaß an einer Messerrasur haben! Klar, man muss sich die Technik erstmal draufziehen, aber das ist zu schaffen, ohne Grimassen und Verrenkungen. Wer wirklich damit weiterkommen will, der kann ja mit einem kleinen Lineal, einem Bleistift oder irgendwas ähnlichem die Technik trocken üben und die beste Handhaltung für jede Stelle finden. Man muss mit Messer/Shavette sehr vorsichtig sein, ja, aber verrenken muss man sich nicht. Das Knirschen eines Messers, dass sich den Weg durch den Bart bahnt, erinnert schon an das Streichen eines Brotmessers auf dem Frühstückstoast - auch wenn ich dann lieber Müsli esse. Aber, es ist ein herrliches Geräusch in meinen Ohren!  :laugh:

Ich habe vielleicht sehr viel Glück, dass ich auch meinen R41 liebe und wir gleich von Anfang an gut zusammenpassten. So habe ich die Abwechselung, aber auch die Qual der Wahl.  ???

Eine schonende Rasur, womit auch immer, wünscht
OldSalt

Liddo

Ich hab die Chinavette mit JAD Prägung jetzt auch seit einer Woche und muss sagen, dass ich sie gar nicht schlecht finde. Zum Verlgeich habe ich eine Parker 31R und habe das Gefühl, dass die Chinavette etwas ruppiger, dafür aber auch gründlicher ist. Getestet hab ich sie mit Shark und ASP Klinge.
Bin begeistert und habe mir für den Preis (knapp 3 Euro) direkt eine weitere online geordert.
Nur von den mitgelieferten Dorco Klingen bin ich bisher nicht überzeugt. In der Shavette fand ich sie nur mittelmäßig. Mal sehen, wie sie sich die Klinge im Hobel schlägt...

alaf86

So ruhig geworden in dem Bereich ... naja


Habe eine Chinavette nun auch seit einigen Monaten im Gebrauch.

Qualität ist für den Preis wirklich gut - schließt sauber und lässt sich auch sehr gut reinigen, hatte zuvor eine Parker die wesentlich schlechter verarbeitet war.
Mit einem Gewicht von 63g (inkl. Klinge) alles andere als ein Leichtgewicht wie ich finde (meine Dovo Shavette 27g - roter Klingenhalter).

Trotzdem liegt Sie ganz gut in der Hand, bei der Rasur selber habe ich an den einfachen Stellen keine Probleme und bekomme auch gute Ergebnisse hin.
Im Halsbereich oder gegen den Strich gehe ich schon sehr sehr behutsam vor ... da ist das hohe Gewicht etwas hinderlich.

... am Anfang gab es ein paar Schnitte hier und da ... hat sich mit etwas Übung gelegt. Mit der Dovo hingegen werde ich auch nach Monaten nicht wirklich warm.
Zwar kommen auch da gute Rasuren zu Stande .. doch schneidet mich die Dovo öfters (um ehrlich zu sein .. kann ich diese Plastikhalterungen nicht ab  und die Reinigung ist auch nicht das Wahre...).


Schaue im Moment etwas auf die Vanta RA 112c ( Klingenschutz zu breit ... ob man diesen kleiner schleifen könnte ..),
Tondeo TM (keine Lust auf diese speziellen Klingen .. auch da die Frage ob sich da was abschleifen lässt um die normale DE Klinge einzusetzen).

Wunschkandidat wäre eine Dovo Rasette (leider gar nicht zu finden). Diese wäre von der Form und Größe eigtl Ideal und vom Gewicht bin ich auch die Sedef Dinger schon gewohnt.
Im Hinterkopf schwirrt noch die Idee mit: 3d Druck einer optimalen Shavette :)
Erfordert aber noch weitere Recherche ...

suka

#70
Auch ich bin begeistert von dieser Chinavette, habe allerdings bisher keine Vergleichsmöglichkeit mit anderen Modellen oder gar Messern. Dennoch nehme ich sie immer mal wieder gerne her, mit ASP immer ein Genuss - die Derby, sonst im R41 auch eine Alternative, mag nicht so recht gefallen...

Zitat von: alaf86 am 16. Juni 2014, 17:40:02
Im Hinterkopf schwirrt noch die Idee mit: 3d Druck einer optimalen Shavette :)
Erfordert aber noch weitere Recherche ...

Genau um eine leichte und vor allem günstige Reisealternative zu haben hatte ich den gleichen Gedanken: die als Prototyp erstellte Haltung funktioniert hervorragend, fehlt nur noch ein Griffstück bzw sicher verschiedene Varianten davon.





Die simple zweiteilige Halterung links ist wahrscheinlich unnötig komplex, sitzt aber satt und die fragil wirkenden Stifte sind auch nach häufigem Öffnen noch stramm.
Das rechte Modell ist ein einziges Teil (und die Klinge zur Sicherheit entschärft und nicht ganz eingeschoben). Erfordert eine sehr hohe Genauigkeit, damit der nur 0.6mm hohe Schnitt komplett offen ist. Beide wurden auf professionellen industriellen 3D-Druckern gefertigt, die Kosten z.B über Shapeways dürften aber auch minimal sein, bei Interesse kann ich die Modelle ja mal hochladen, schätze aber vielleicht 1€ ?!

Liddo

Die Idee mit dem 3D Druck find ich klasse!
Allerdings frage ich mich gerade, ob die Halter, die du gedruckt hast, nicht ein wenig dick sind, um einen schönen, flachen Winkel zu bekommen.

Bin echt gespannt, wie du die Idee weiterentwickeln wirst =)

suka

Soviel dicker ist selbst der erste Prototyp nicht:




Die Chinavette ist bereits an der Vorderkante des Verschlussclips bei 7.5mm Abstand zur Klinge mit 3.8mm rund 1mm dicker als das gedruckte Modell. Und bei echten 0.1mm Schichtdicke für den Kunststoff lässt sich natürlich an der etwas großzügig bemessenen Frontkante noch genug einsparen, um annähernd den gleichen Winkel zu erreichen. Die Rundung ist dort sowieso überflüssig.

Ist ja noch nur ein Konzept, aber zumindest am Arm rasiert es sich gut damit. Hauptfokus wird sowieso ein schlanker und variabler Griff sein, und spätestens bei Druck mit Metall sind dann auch noch flachere Geometrien möglich. Dazu dann aber wenn es soweit ist mehr in einem eigenen Thema :-)

Standlinie

Das sind ja tolle Entwicklungen. Bin schon jetzt gespannt über die weiteren Fortschritte.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Observer

So, seit gestern Abend bin ich ebenfalls Besitzer einer Chinavette. Sie hinterlässt frisch aus dem Versandumschlag einen ganz guten erster Eindruck. Sie schließt zwar nicht völlig gerade und man kann an ein paar Details sehen, daß sie nicht absolut sauber gearbeitet ist, aber für den Preis (2,91€ für Shavette + 10 Dorco Klingen, kostenloser Versand) kann man wirklich nicht mehr verlangen.

Eigentlich wollte ich mit der ersten Rasur das Wochenende abwarten, da ich bisher weder mit Shavette, noch mit Messer Rasurerfahrung besitze und einen zu hohen Blutzoll bei geringer Zeit an einem Arbeitstag befürchtet habe. Aber letztlich konnte ich dann doch  nicht widerstehen und hab heut früh doch eine erste Proberunde im Gesicht gedreht.  ;D

Das Einlegen der Klinge empfand ich als recht fummelig aber absolut machbar. Für's erste mal habe ich eine Astra Stainless Steel halbiert. Die mir noch unbekannte Dorco wollte ich nicht riskieren. Die Shavette liegt recht gut in der Hand - auch wenn ich keine Vergleichswerte habe - und auch die Angel ist für meine Hände absolut ausreichend lang. Es konnte also losgehen.

Zu meinem großen Erstaunen verlief der erste Versuch völlig unblutig, ohne Reizungen und dazu noch absolut glatt. Besser bekomme ich das auch mit dem Hobel nicht hin! Ich habe zwar für den Anfang nur die Wangen mit der Shavette rasiert und für den Rest - um etwas Zeit gut zu machen, da ich schon sehr bedächtig zu Werke gegangen bin - zum Systemie gegriffen, aber ich war dennoch sehr zufrieden! Die Haltung war natürlich noch ungewohnt, aber selbst gegen den Strich funktionierte das schon ganz gut.

Ich hatte einen ordentlichen Respekt vor der Rasur mit der Shavette, da ich mittlerweile doch einiges gelesen hatte, was mich als Anfänger nervös gemacht hat. Aber ich muss sagen, wenn man kontrolliert und nicht überhastet zu Werke geht, ist das auch für Grobmotoriker wie mich absolut machbar. ;-) Ich bin gespannt auf die nächsten Rasuren an den anspruchsvolleren Gesichtspartien.
Die Chinavette kann ich aber schon jetzt absolut empfehlen. Wenn man einfach mal die Rasur mit einer Shavette kennenlernen möchte, setzt man hier zumindest bei Nichtgefallen lediglich einen minimalen Betrag in den Sand. Ansonsten erhält man ein solides Werkzeug, das hübsch aussieht, aber nicht unbedingt durch raffinierte Verarbeitung glänzt.