Inhaltsstoffe gefährlich?

Begonnen von herzi, 17. Oktober 2007, 15:00:21

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Hoblerone

Jup, ich war die ganze Zeit bei den "Alternativen"...
Falls da etwas falsch rübergekommen sein sollte, tut es mir Leid.

Hoblerone

PS: Nein, ich möchte niemanden etwas aufzwingen

Olivia

Könnten wir uns wieder gefährlichen Inhaltsstoffen zuwenden?
Ich meine nämlich zum Beispiel, daß die Gefahr mit dem jeweiligen Erkenntnisstand über dieselben zustandekommt.
z.B Borsäure.
Zu meiner Babyarschzeit noch in Penatencreme, inzwischen raus.
Diese Bewegungen im Markt sind noch lange nicht abgeschlossen. Es werden jedes Jahr wieder neue Zutaten entdeckt, die nicht mehr verwendet werden dürfen obwohl sie lange verwendet wurden.
Im Augenblick sind Konservierungsmittel an der Reihe.
Weichmacher werden wohl folgen.

So-ein-Bart

Wär mir durchaus recht, wenn man nicht mehr an jeder Ecke über Parabene stolpern würde.

Naja. Es gab mal eine Zeit, da wurde Kalomel als Abführmittel verwendet. Ist eine Quecksilberverbindung  :o
Schöne Grüße,
Stefan

Olivia

Autsch! ;D

Der Verbraucherdruck hat auf die Parabene bereits Auswirkungen.

moviemaniac

Ich habs ja nur am Rande verfolgt, aber gibt es bei den Parabenen jetzt nicht sogar Entwarnung?

lesslemming

Jain, da gab es wohl ein Schreiben welches dazu Stellung genommen hat:

http://www.krebshilfe.net/pdf/news/Parabene.pdf

Die Sache ist die Folgende:
Parabene sind wohl in erster Linie Konservierungsmittel, da sie Enzymaktivitäten (eben von Mikroben) unterdrücken.
Da Enzymaktivitäten im weiteren Sinne Leben bedeutet, kann man sagen Parabene töten die Mikroben ab.

Nun soll aber die Wirkung von Parabenen so stark sein, dass ihre "Konservierende" Wirkung im Körper selbst noch anhält.
Soll heißen, falls diese Stoffe für die Haut permeabel sind und in den Blutkreislauf gelangen,
können sie dort körpereigene Enzyme in kompetitivem Sinne blockieren.
Du brauchst aber deine Enzyme, denn jedes stellt ein Glied in einer Kette des Lebens dar,
und steht für seine eigene Aufgabe nun nicht mehr zur Verfügung.

Aber 1.) man weiß nicht ob und wieviel dieser Stoffe über die Haut aufgenommen werden
2.) da es sich um eine kompetitive Hemmung handelt,
streiten sich also das körpereigene Hormon und das Paraben um den Platz an deinem Enzym.
Man hat am Beispiel von Brustgewebe festgestellt, dass das körpereigene Hormon um ein Vielfaches stärker ist,
als das Paraben. Es findet also keine richtige Hemmung statt.

Soweit zur toxikologischen Sichtweise.

Aus kosmetischer Sicht; es gibt auch gewollte enzymatische Reaktionen in Kosmetika.
Diese werden selbstverständlich vom Paraben im Produkt selbst gehemmt und unwirksam.

Es bleibt folgendes anzumerken:
Konservierungsmittel sind immer Schädlich. Warum? Weil ihre Funktion das Abtöten oder Unterdrücken
von mikrobiellen oder enzymatischen Abläufen ist.
Diese Abläufe sind stark verwand mit denen in unserem eigenen Körper,
daher ist eine Interferrierung nie ganz auszuschließen.

So sehe ich die Dinge im Augenblick,
wobei sich das natürlich mit dem Erscheinen oder Erblicken von neuen Studien jederzeit ändern kann.
Ich stehe grundsätzlich jedem Konservierungsmittel skeptisch gegenüber.
Kurze Frage; ob Ethanol für die Haut permeabel ist steht wohl auch noch nicht fest, oder?
Es kann nämlich durchaus sein, dass der in AS enthaltene Alkohol in die Blutbahn gelangt,
und die Leber stark schädigt. Handdesinfektionsmittel standen mal unter dem Verdacht genau dies zu tun...

Derweil versuche ich die Dinge etwas lockerer zu sehen,
ganz einfach weil ich von Berufswegen mit Stoffen arbeiten muss,
die die Inhaltsstoffe von Kosmetika wie einen Witz aussehen lassen.
Da stumpft man etwas ab.
Aber; ich schätze Naturprodukte. Nicht weil sie natürlich sind,
sondern weil ich mir aufgrund der Mühe sicher sein kann,
dass sich jemand ernsthaft darüber Gedanken gemacht hat.
Das ist meine "Rückversicherung"
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

Nikita

Mensch, da hast du dir ja richtig Gedanken gemacht...supi! Dazu fällt mir im Moment nur das ein...

Das Konservierungsmittel nicht das dollste sind ist bekannt. aber...

1. gibt es viel schlimmere Zutaten und Konservierer, die zigmal schädlicher sind als Parabene...und...
2. wie schädlich ist im Vergleich verdorbene oder ranzige Kosmetik?

Das sind alles Dinge, die man gegeneinander abwägen müßte. Schwierig...!



Calani-Seifenmanufaktur

uwe9

.. naja, die Wissenschaft hat auch schon viel Unsinn verbreitet. Wenn ich beispielsweise noch an die Amalgam-Hysterie in den 90ern denke  >:( Da wurden auch von einigen Wissenschaftlern  o) Feldversuche durchgeführt und den Leuten Angst suggeriert. Letztes Jahr gabs ja dann Entwarnung  o) :D Mal sehen, wann wieder jemand mal was schädliches findet  o) Die ganze Ernährungswissenschaft gleicht IMHO auch einem Lotteriespiel, da behauptet doch auch jeder was anderes.  o)
Viele Grüße aus der Tabac-Stadt (Stolberg/Rhl.), Uwe :D

Nikita

Mhm, im Grunde hast du recht, es kommt immer darauf an von wo die Lobeshymnen kommen.
Gerade beim Amalgam bin ich mir bei deiner Annahme nicht wirklich sicher.

Du mußt bedenken das Amalgam ein sehr guter Werkstoff ist, der sich keiner Schrumpfung unterzieht und schneller zu verarbeiten ist als Kunststoff. Die Krankenkassen hätten dieses Zeug mit Sicherheit sehr gerne wieder. ;)
Und das ein Abrieb im Mund stattfindet ist bewiesen.  Ob sich das Quecksilber darin nun verdampft hat oder nicht...das Einsetzen und Entfernen ist auf jeden Fall gefährlich...auch für die Leute die täglich damit arbeiten. Ich möcht nicht wissen was ich da so weggeschnüffelt habe... O0
Calani-Seifenmanufaktur

uwe9

#54
Zitat von: Nikita am 28. Januar 2009, 11:09:07
Mhm, im Grunde hast du recht, es kommt immer darauf an von wo die Lobeshymnen kommen.
Gerade beim Amalgam bin ich mir bei deiner Annahme nicht wirklich sicher.



... dies ist net meine Annahme, sondern die Annahme der Wissenschaft  :D Und mit meinen Amalgam-Füllungen gehts mir sehr gut  :D Ich habe Füllungen drin, die sind schon über 20 Jahre alt und habe Null Probleme damit :o :D
Im Prinzip wollte ich damit nur zum Ausdruck bringen, daß der Schrei nach wissenschaftlichen Bestätigungen eigentlich recht wenig bringt. Letztendlich merke ich doch an meiner Haut etc, was mir bekommt und was net  :D
Viele Grüße aus der Tabac-Stadt (Stolberg/Rhl.), Uwe :D

Gillette

Ein ehemaliger Kommilitone ist Sohn eines Metzgers. Er behauptet, dass der Rückgang von Magenkrebs (verursacht meist durch schimmelige Lebensmittel) nur durch konsequente Anwendung von Pökelsalzen (Nitraten) und Kühlschränken möglich war.
Früher habe ich oft als Konservierungsmittel in z.B. Fertigsalaten die Propionsäure bzw. deren Calcium- oder Natriumsalze gefunden. Klingt schlimm, aber genau diese Säure entsteht biologisch bei der Käsereifung, z.B. beim Emmentaler, und gibt neben anderen Stoffen diesen Käsen erst ihren Geschmack.

Als Konservierungsmittel im weitesten Sinn können auch Kochsalz oder Haushaltszucker dienen, beide binden das sog. freie Wasser und maches es damit nicht mehr bioverfügbar. Lebensmittel: Salzheringe, Anchovis, Marmeladen, kandierte Früchte. Auch die Essig- oder Milchsäuregärung (Sauerkraut) sorgen durch pH-Verschiebung für eine Konservierung. Auch der Rumtopf gehört in diese Ecke, hier hilft der Alkohol. Weitere Verfahren: Trocknen, Räuchern. Konservierungsmittel sind nicht immer schädlich, manchmal verhindern sie Umwandlungsprozesse, bei denen toxische und/oder anders gefährliche Stoffe entstehen. In den von mir aufgeführten Lebensmitteln entwicklen sich oftmals bestimmte Aromen erst durch die Konservierung. Fazit: Jedes Ding hat mindestens zwei, oft auch noch mehr Seiten....und jeder muß für sich entscheiden.

Nur meine 2 €c
Das Seminar über Zeitreisen findet vor zwei Wochen statt.

uwe9

Zitat von: Nikita am 28. Januar 2009, 11:09:07

Du mußt bedenken das Amalgam ein sehr guter Werkstoff ist, der sich keiner Schrumpfung unterzieht und schneller zu verarbeiten ist als Kunststoff. Die Krankenkassen hätten dieses Zeug mit Sicherheit sehr gerne wieder. ;)


... Amalgamfüllungen kann man sich doch nach wie vor einsetzen lassen  o) was ich auch machen lasse  :D
Viele Grüße aus der Tabac-Stadt (Stolberg/Rhl.), Uwe :D

NegatroN

Zitat von: uwe9 am 28. Januar 2009, 10:59:37
.. naja, die Wissenschaft hat auch schon viel Unsinn verbreitet. Wenn ich beispielsweise noch an die Amalgam-Hysterie in den 90ern denke  >:( Da wurden auch von einigen Wissenschaftlern  o) Feldversuche durchgeführt und den Leuten Angst suggeriert. Letztes Jahr gabs ja dann Entwarnung  o) :D Mal sehen, wann wieder jemand mal was schädliches findet  o) Die ganze Ernährungswissenschaft gleicht IMHO auch einem Lotteriespiel, da behauptet doch auch jeder was anderes.  o)

Wobei das in den meisten Fällen nicht die Schuld der Wissenschaftler ist, sondern der Medien, die aus relativ harmlosen Studien alles mögliche herauslesen wollen, was da gar nicht drin steht. Meistens haben sie sie noch nicht mal gelesen, sondern überfliegen dann kurz mal das Fazit, formulieren es reißerisch um und fertig ist die Meldung auf Sp***** online.
Wenn man dann tatsächlich mal die Wissenschaftler dazu hört, die die Studie gemacht haben, dann klingt das alles schon ganz anders und auch weit nicht so widersprüchlich, wie das durch die Presse scheinen mag.

Gillette

#58
Laut meinem Zahnarzt schrumpft Amalgam und bildet an der Wandung zur gebohrten Kavität einen Haarriß aus. Dies sei die Ursache für Sekundärkaries. Kunststoffe oder auch Inserts aus Glaskeramik hätten diesen Effekt nicht. Ich habe mir 1992 solche Inserts anstelle meiner Amalgamfüllungen einsetzen lassen und habe bisher keinen Sekundärkaries mehr entwickelt. Die Inserts werden vor dem Einsetzen aus Rohlingen ausgeformt und mit UV-härtendem Kleber im Zahn befestigt und gelten daher auch nicht als Laborleistung!
Das Seminar über Zeitreisen findet vor zwei Wochen statt.

uwe9

Zitat von: Gillette am 28. Januar 2009, 11:47:01
Laut meinem Zahnarzt schrumpft Amalgam und bildet an der Wandung zur gebohrten Kavität einen Haarriß aus. Dies sei die Ursache für Sekundärkaries. Kunststoffe oder auch Inserts aus Glaskeramik häten diesen Effekt nicht. Ich habe mir 1992 solche Inserts anstelle meiner Amalgamfüllungen einsetzen lassen und habe bisher keinen Sekundärkaries mehr entwickelt. Die Inserts werden vor dem Einsetzen aus Rohlingen ausgeformt und gelten daher auch nicht als Laborleistung!

.. gerade Kunststoffe schrumpfen doch erwiesenermaßen  o) ???
Viele Grüße aus der Tabac-Stadt (Stolberg/Rhl.), Uwe :D