Mühle R41 vs. Merkur 37c

Begonnen von TiBr, 30. Mai 2013, 17:40:22

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Niklas434

Ich kann dieses der 37c ist Sanfter gehype nicht nachvollziehen.

Ich war 37c sowas von enttäuscht, meine Haut hatte kein Rasurbrand, nein sie tat 24st nach der Rasur noch weh. Dann habe ich mir über ein kleinanzeigenforum einen Progress (erneut) geholt. Weil der Privatverkäufer auch einen r41 Kopf angeboten hatte dachte ich mir komm Probier ihn aus.

Und bei mir war es liebe auf den ersten zug. Einfach genial das teil, rasurbrand und schmerzen nach der Rasur blieben mir bis jetzt erspart. Komisch auch das ich in ihn Klingen verwenden die ich nie leiden mochte u.a Derby und ASP.

Mit einer leichten winkeländerung empfinde ich ihn sogar als sanfter als die Merkur schaumkante.

MirTre

Naja, du musst ja immer bedenken, dass alle Ansichten rein subjektiv sind.
Ich persönlich empfinde den 37c als äußerst sanft. Ich war ab der ersten Rasur beeindruckt
von seiner Sanftheit und gleichzeitigen Gründlichkeit, während der R41 bei der ersten Rasur
für meine erste wirklich unsanfte Rasur überhaupt gesorgt hat...
Inzwischen liebe ich jedoch beide, hab beim R41 recht schnell den richtigen Winkel gefunden,
und seitdem ist auch dieser sanft zu mir, wobei ich ihm den Fatip meist vorziehe..
Gruß Mirco

Herne

Zitat von: Niklas434 am 12. Januar 2015, 19:15:10
Ich kann dieses der 37c ist Sanfter gehype nicht nachvollziehen.
Ich war 37c sowas von enttäuscht, meine Haut hatte kein Rasurbrand, nein sie tat 24st nach der Rasur noch weh.
Die Tatsache, daß viele Hobelnutzer den 37c als sanfter als den R41 empfinden, als 'Gehype' abzutun,
finde ich schon recht überheblich!
Außerdem habe ich grundsätzlich Schwierigkeiten damit, dieses Wort mit einem Gerät unter einen Hut
zu bringen, daß seit über 80 Jahren produziert wird.

maranatha21

Zitat von: Niklas434 am 12. Januar 2015, 19:15:10
Ich kann.... nicht nachvollziehen.

Wir haben es bei mit diesen beiden Hobeln mit Gerätschaften zu tun, die jeder für sich schon sehr stark unterschiedliche Empfindungen hervorrufen. Bei beiden reicht die Palette von sanft bis sehr ruppig. Wenn man sich die Threads beider Hobel mal zu Gemüte führt, bekommt man einen guten Eindruck davon, wie verschieden diese Hobel erlebt werden. Vielleicht sollte man dieses "sich zu Gemüte führen" erst einmal durchführen, bevor man die Eindrücke anderer als nicht nachvollziehbar runter spielt.

Von sehr vielen wird der R41 als der ruppigste überhaupt empfunden. Zumindest unter den Hobeln, die sich eines regelmäßigen Gebrauches erfreuen. Es ist daher nicht verwunderlich, und meines Erachtens schon gar nicht "nicht nachvollziehbar", dass von einer Vielzahl ein Hobel, egal welcher, als sanfter als der R41, betrachtet wird. Auch ist die Handhabung des R41 im allgemeinen eine etwas andere, weil mehr schabende, und das macht ihn schon deshalb etwas stärker spürbar.

Es gibt große Unterschiede in den Wahrnehmungen dieser beiden Hobel. Da sollte man etwas Taktgefühl an den Tag legen, bei einer Stellungnahme bezüglich ihrer persönlich empfundenen Qualitäten.

Was aber einen anderen Punkt anbelangt, nämlich die Verträglichkeit, die mit der Sanftheit des Rasurvorganges erst mal wenig zu tun hat, bin ich mit Dir, Niklas434, auf einer Linie. Trotz des für mein Empfinden wesentlich ruppigeren Auftritts des R41, der mich nicht stört, ist das Endergebnis bei mir nicht nur gründlicher,  sondern auch reizärmer. Vor allem auf Dauer.

Der R41 hat bei mir klar einen Vorsprung vor allen anderen Hobeln. Das war aber nicht immer so, sondern hat sich dahin entwickelt. Insofern kann ich andere Beurteilungen sehr gut nachvollziehen.

sandoval

Ich habe beide, allerdings in der ,,Langgriffausführung" also R41 Grande und 39C, und liebe beide für Ihre Art.
Diese ist jedoch imho sehr unterschiedlich.

Der 41 ist wesentlich direkter. Die Klinge hat hier einfach mehr Kontakt zur Haut. Hier ist einfach, noch mehr als sonst, darauf zu achten, dass kein Druck ausgeübt wird. Gibt auf jeden Fall eine sehr grünliche Rasur. Fast schon wie mit einem Messer, ohne 100 Rasuren üben zu müssen.

Der Merkur Torsionskopf ist hier einfacher zu handhaben.  Für mich genauso unproblematisch wie jeder andere Rasierer, aber viel gründlicher.

Absichtlich verwende ich hier nicht den die Begriffe ,,sanft"  oder ,,aggressiv" den hier wird von jedem etwas anderes verstanden.
So versteht der eine z.B. unter aggressiv, das die Rasur sehr gründlich war, der andere das die Haut gereizt wird.
Diese Diskussion gab es bereits in einem Verlauf in dem die Fatip mit anderen Hobeln verglichen wurden. 
,,Rede einfach, rede langsam und sag nicht zu viel. (Talk low, talk slow and don't say too much.)"
John Wayne (* 26. Mai 1907 † 11. Juni 1979 )

Robinson

Zitat von: sandoval am 13. Januar 2015, 08:29:33

Der 41 ist wesentlich direkter. Die Klinge hat hier einfach mehr Kontakt zur Haut. Hier ist einfach, noch mehr als sonst, darauf zu achten, dass kein Druck ausgeübt wird. Gibt auf jeden Fall eine sehr grünliche Rasur. Fast schon wie mit einem Messer, ohne 100 Rasuren üben zu müssen.

Der Merkur Torsionskopf ist hier einfacher zu handhaben.  Für mich genauso unproblematisch wie jeder andere Rasierer, aber viel gründlicher.

Das kann ich für mich exakt so unterschreiben.
Mit dem kleinen Einschub, dass mir der R41 schon zu aggressiv ist, um damit drei Durchgänge zu machen. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich ihn ausschließlich mit der Feather verwende; mit allen anderen Klingen hatte ich unbefriedigende Ergebnisse.
Daher habe ich es mir angewöhnt, den R41 nur für den ersten Durchgang zu nutzen und den Rest mit dem sanfteren R89 oder Timor zu erledigen.
Klappt für mich hervorragend und garantiert mir Rasuren, die ein spiegelglattes Gesicht hinterlassen und gleichzeitig jegliche Reizung ausschließen.

Müsste ich mich jedoch für einen Hobel entscheiden und alle anderen aussortieren, dann würde ich den 37c behalten; unter den mir bekannten Hobeln ist er die eierlegende Wollmilchsau.

Robinson

Zitat von: Niklas434 am 12. Januar 2015, 19:15:10

Ich war 37c sowas von enttäuscht, meine Haut hatte kein Rasurbrand, nein sie tat 24st nach der Rasur noch weh.

Entweder hast du die Klinge nicht richtig eingelegt oder du musst den Hobel ohne Ende aufgedrückt haben (was aber eine blutige Angelegenheit gewesen wäre). Ansonsten ist deine Aussage kaum nachvollziehbar.

makingthingssharp

Dass die Klinge im 37c nicht richtig liegt kann einem recht leicht passieren.
Nicht jeder reagiert aber gleich empfindlich auf die "falsch" eingelegte Klinge.
Die Klinge sollte parallel zum Deckel und nicht parallel zur Schaumkante verlaufen.
Aber wie gesagt, manche legen die Klinge absichtlich zur Schaumkante an und haben damit beste Erfahrungen, anderen zieht es bei dieser Klingenposition "quasi" die Haut ab.  8)
Also, die Klingenausrichtung zu überprüfen kann durchaus zielführend sein um ein angenehmes Rasurerlebnis zu erreichen.
Das Denken ist eine zu schwierige Sache, als dass jedermann darin herumdilettieren dürfte.

Herne

Zitat von: makingthingssharp am 13. Januar 2015, 17:12:39
Die Klinge sollte parallel zum Deckel und nicht parallel zur Schaumkante verlaufen.
Wir wissen ja aus mehreren Diskussionen in der Vergangenheit, daß es hierzu konträre Meinungen gibt.

Ich richte auch immer zur Deckelkante aus, habe aber das Glück, ein gutes Modell zu besitzen, bei dem
dann automatisch beide Linien halbwegs parallel sind.
Wie schon mal an anderer Stelle berichtet, hatte ich beim Ladenkauf ein zweites Exemplar in der Hand,
bei dem es weder mir noch der netten Verkäuferin gelungen ist, die Klinge auch nur irgendwie parallel
zu irgendwas auszurichten. Diese Art 'Fertigungstoleranzen' waren ja schon häufig Thema im Forum.

maranatha21

Im 37c geht bei mir fast alles an Klingen. Der verhält sich da recht gutmütig, mit Ergebnis- und Verträglichkeitsunterschieden natürlich. Nur die Feather geht gar nicht.
Im R41 dagegen ist die Feather die ultimative Ergänzung, mit Abstand. Drei Durchgänge funktionieren jetzt schon seit Wochen täglich deutlich besser, als alle anderen Hobel/Klingen Kombis. Und ich möchte auch nicht mehr unbedingt zu irgendeinem anderen Hobel zurück. Warum auch, wenn's weiterhin so hervorragend läuft.

Eumel

Zitat von: maranatha21 am 13. Januar 2015, 19:18:13
Und ich möchte auch nicht mehr unbedingt zu irgendeinem anderen Hobel zurück.

Magst du deine Fatip-Hobel gar nicht mehr? Davon warst du doch mal so begeistert. Wenn ich mich recht entsinne, waren es deine Lobeshymnen die mich damals zum Kauf eines Fatip Retro bewegten. :)

Respekt, wenn du nur noch den R41 benutzt. Ich selbst kenne nur den 37C, das ist auch gleichzeitig mein schärfster Hobel. Der geht dermaßen gründlich zu Werke, dass ich mich bisher nicht getraut habe, ihn zweimal hintereinander zu benutzen. Ich denke, da würde meine Haut verrückt spielen.
Hobelkultur seit 2012

maranatha21

Die Fatip-Hobel haben tatsächlich eine Ablösung gefunden durch den R41. Der wiederum hat aber seine "Renaissance" bei mir eigentlich nur durch die Superkombination mit der Feather zu verdanken (also bei mir ist das zumindest so), die ich mich vorher nicht getraut habe im R41 zu benutzen. Vorher war der Fatip in Sachen Gründlichkeit und Verträglichkeit die Nr.1. Wenn ich es eine wenig sanfter wollte, dann kam der 37c an die Reihe, mit geringfügigen Einbußen an Gründlichkeit.
Seit dem neuen Aufleben des R41 haben beide jedoch echt das Nachsehen. Ich wüsste momentan nicht, wie es besser funktionieren sollte und warte irgendwie auf den Moment (der hoffentlich nicht kommt), von dem an mir der R41 in der Dauerbenutzung doch Probleme bereitet. Aber seit einigen Wochen klappt das alles wirklich bestens!

MirTre

Das ist ja interessant. Ich glaube R41 und Feather habe ich bisher noch gar nicht ausprobiert. Sollte ich vielleicht auch mal versuchen ;D
Gruß Mirco

makingthingssharp

Das Denken ist eine zu schwierige Sache, als dass jedermann darin herumdilettieren dürfte.

Drahtbart

Hm, kann die Erfahrung des Threaderstellers nicht ganz nachvollziehen. Mein erster Hobel war ein R89 von Mühle, danach kaufte ich aus Neugierde einen Mühle R41 (offener Kamm) sowie einen 39C (längere Version des 37C) und habe mittlerweile auch einen 37C (mir sagte der schwere Griff des 39C nicht ganz zu).

Meine erste Rasur mit dem R41 war zwar äußerst gründlich, aber danach hatte ich noch lange mit stark gereizter Haut zu tun, wenn auch keine 24 Stunden.

Die erste Rasur mit dem 39C gefiel mir nicht, doch just heute hatte ich das erstemal den 37C benutzt. Die verlief ähnlich sanft wie mit dem R89 von Mühle (geschlossener Kamm).

Aus meiner (Anfänger-) Sicht würde ich mich dem "Hype" anschliessen, da für mich der R41 zwar einen Tick gründlicher, aber auch aggressiver war. Ist aber nur die Erfahrung weniger Rasuren mit den genannten Hobeln.

Wichtig ist, dass man einen Hobel nicht gleich verteufelt, wenns mal schlecht lief. Kann - wohl gerade für Anfänger wie mich - ja auch an vielem anderen liegen, Klinge, RS, AS, ... Also dem "schlechten" Hobel immer wieder mal eine zweite Chance geben! :)
Grüße,
Tim

Hobel-Einsteiger seit 1.1.2015.