Rituale beim Rasieren?

[der Nick]

Sie gehört zum täglichen Kram und kann schon deswegen keinen hohen Symbolgehalt  beanspruchen, außer, ich wollte schabend-schrappend dokumentieren, dass es mich noch gibt...

Ähm, wir würden gerne mit Herrn FrankOZ sprechen, bitte!  

[ChrisK]

...immer gleichbleibendes...

Wie jetzt?! Keine neuen oder andere Klingen/ASB/RS/etc. probieren?
Das darf nicht sein!

[Burlador]

Frank, mit Verlaub, gerade Du solltest Dich nicht an der Wortwahl anderer reiben und / oder klugsch...reiben! 

Natürlich darf man (auch FrankOZ) eine Wikipedia-Definition zitieren und dann diskutieren, ob das Rasurritual nach dieser Definition ein Ritual ist oder nicht.

Ich persönlich hab mein Rasurhobby schon oft als lieb gewordenes Ritual bezeichnet. Ganz im Sinn des Duden-Zitats.
Ich kenne aber auch Definitionen, die es einem schwer machen, diese Bezeichnung weiter zu verwenden. Ein Beispiel:

,,Ein Ritual im allgemeinsten und grundlegendsten Sinn ist geplante oder improvisierte Performance, die eine Überleitung des alltäglichen Lebens in einen alternativen Zusammenhang, in dem der Alltag transformiert wird, bewirkt". (ALEXANDER, Bobby C.,  Ritual and current studies of ritual, 1997)

Das ist der Punkt: der Alltag wird transformiert, überschritten und verweist auf etwas anderes. Das ist das, was auch Symbole tun. Und ein Rasierpinsel nicht leistet, für mich zumindest.

[Andreas 22]

Rituale beim Rasieren?
na klar  ....
wenn die Rasur mal länger und ausführlicher dauern kann ohne Zeitdruck z.B. am Wochenende beim Messern, kann ich nicht
auf ne Metalmusik ala Edguy, AC/DC, Krokus, Killer... ( meist aus den 80er ) verzichten 
dann darf´s auch mal etwas lauters ein  einfach geil   

Genau so muss es sein.  Bin auch ein Musikhörer der härteren Gangart, mir liegt das einfach so immer und überall Musik hören zu müssen.
Zum rasieren höre ich aber dann etwas ruhigeres, denn Rasiermesser und Headbangen passen nicht soooo gut zusammen.
Sehr gerne höre ich Serge Gainsbourg oder Mittelaltermusik unterm rasieren und wärend der Rasierschaum einzieht genieße ich nebenbei meinen davor gemachten türkischen Kaffe. Ich weiß voll der Kulturclash, aber das bin ich selber auch.

Ich mag es ja auch gerne etwas härter,aber Six Feet Under oder Kataklysm beim rasieren.........?


Gruß Andreas

[kawireios]

Rituale beim Rasieren?
na klar  ....
wenn die Rasur mal länger und ausführlicher dauern kann ohne Zeitdruck z.B. am Wochenende beim Messern, kann ich nicht
auf ne Metalmusik ala Edguy, AC/DC, Krokus, Killer... ( meist aus den 80er ) verzichten 
dann darf´s auch mal etwas lauters ein  einfach geil   

Genau so muss es sein.  Bin auch ein Musikhörer der härteren Gangart, mir liegt das einfach so immer und überall Musik hören zu müssen.
Zum rasieren höre ich aber dann etwas ruhigeres, denn Rasiermesser und Headbangen passen nicht soooo gut zusammen.
Sehr gerne höre ich Serge Gainsbourg oder Mittelaltermusik unterm rasieren und wärend der Rasierschaum einzieht genieße ich nebenbei meinen davor gemachten türkischen Kaffe. Ich weiß voll der Kulturclash, aber das bin ich selber auch.

Ich mag es ja auch gerne etwas härter,aber Six Feet Under oder Kataklysm beim rasieren.........?


Gruß Andreas

[kawireios]

Ich wollte eigentlich schreiben: wieso nicht? Frozen in time von Kataklysm passt sehr gut zu der grünen Proraso Linie
Irgendwie hat das Zitieren mit dem Handy nicht funktioniert.

[Frank OZ]

Ich persönlich hab mein Rasurhobby schon oft als lieb gewordenes Ritual bezeichnet. Ganz im Sinn des Duden-Zitats.
Ich kenne aber auch Definitionen, die es einem schwer machen, diese Bezeichnung weiter zu verwenden. Ein Beispiel:

,,Ein Ritual im allgemeinsten und grundlegendsten Sinn ist geplante oder improvisierte Performance, die eine Überleitung des alltäglichen Lebens in einen alternativen Zusammenhang, in dem der Alltag transformiert wird, bewirkt". (ALEXANDER, Bobby C.,  Ritual and current studies of ritual, 1997)

Das ist der Punkt: der Alltag wird transformiert, überschritten und verweist auf etwas anderes. Das ist das, was auch Symbole tun. Und ein Rasierpinsel nicht leistet, für mich zumindest.

Oh, das ist ein tolles Zitat! Ritual als Performance, die den täglichen Kram in was - eine Erfahrung? - transformiert. Nicht übel! Wir schreiben hier ja auch seitenseitenseitenweise über Erfahrungen mit der Rasur, beschreiben, interpretieren und spekulieren darüber. Denn abseits der kleinen administrativen Tätigkeiten, die für eine gute Rasur nötig sind , also der Bereitstellung der Utensilien, der fachMännischen Anwendung der Gerätschaften, etc. springt bei dem ganzen Aufwand ja doch noch etwas mehr heraus, als ,,nur" ein glattes Gesicht. Nämlich all das, was hier unzählige Seiten füllt.

Aber, Leut', - jetzt wird's fitzelig - wenn schon Duden, dann volle Lotte: Ein Ritual ist a) eine ,,schriftlich fixierte Ordnung der (römisch-katholischen Liturgie"; b) die ,,Gesamtheit der festgelegten Bräuche und Zeremonien eins religiösen Kultes; Ritus" oder ein ,,wiederholtes, immer gleichbleibendes, regelmäßiges Vorgehen nach einer festgelegten Ordnung; Zeremoniell."

Es mag ja sein, dass der Eine oder Andere unter uns den täglichen Kram ein wenig verbrämen möchte und Rasur und Ritual klingen ja auch ganz gut zusammen – das RaRi- Rasurritual oder die RiRarutsch, da macht der Hobel flutsch – Ritualrasur. Aber, wenn ich mir das Obige so in der grauen Masse zermümmle, dann ist die Rasur alle Mögliche, aber eins nicht, ein Ritual!

Es sei denn, Einige von uns würden sich verabreden und im Gedenken an King Kong Gillette einen immer gleichbleibenden Hobelschwung in einem immer gleichbleibenden Ablauf zu praktizieren. Kerze bei, Duft bei, Choral bei, dann würde es langsam religiös. Aber so? Nee, so nicht.

Und weil's mich gerade reitet: Vielleicht wünschen sich Manche unter uns ein Ritual aus ganz praktischen Gründen, weil Mann sich dann vielleicht darauf verlassen könnte, dass es kein Geschnetzeltes mehr gibt, dass die weiße Fahne auf dem Stoppelfeld permanent gehisst ist und dass wir Eingeweihten uns schließlich vor Glückseligkeit beim virtuellen Fünf-Uhr Tanztee in den Armen liegen. Aber nee, so läuft das nicht.

Oder soll's ein Ritual sein, weil sowas den täglichen Kram unterbricht und einen da mal für ein paar Minuten rausreißt? Wenn eine Rasur mehr sein soll, als Routine? ... Mmmmhhhh ... ja, schon eher.

Tja, also finde ich Burladors Zitat des texanischen Soziologieprofessors wirklich sehr hübsch:

,,Ein Ritual im allgemeinsten und grundlegendsten Sinn ist geplante oder improvisierte Performance, die eine Überleitung des alltäglichen Lebens in einen alternativen Zusammenhang, in dem der Alltag transformiert wird, bewirkt". ...

Auch wenn's wohl einfacher ginge: Sagte schon Hunter S. Thompson in einer sinngemäßen Abwandlung von X Aussprüchen von X weisen Männern vor ihm: ,,Anything worth doing, is worth doing right.'

Glatteste Grüße, Frank

[Lu-Ku]

Frank, mit Verlaub, gerade Du solltest Dich nicht an der Wortwahl anderer reiben und / oder klugsch...reiben! 
Es finden sich gerade bei Deinen Ergüssen genug Worte, die nicht in ihrem generischen Ursprung verwandt werden.
Auch wenn es fein klingt und sich spannend oder erheiternd lesen lässt.

Vielleicht hab ich aber die Ironie Deiner Aussage nicht erfasst...

Aus meiner bescheidenen Sicht passt das Wort "Ritual" sehr gut.
Gemäß Duden: "wiederholtes, immer gleichbleibendes, regelmäßiges Vorgehen nach einer festgelegten Ordnung"

Dank dir, Käptn, das tut gut!

Offenbar versteht jeder unter dem Begriff "Ritual" ein wenig was anderes.
Wir haben (bis) jetzt drei Definitionen, vielleicht finden wir noch mehr.
Ich frag mich nur: was soll das?
Irgendwie hat doch jeder ein bißchen recht, oder?

[Nachtschatten]

Mein tägliches Ritual sieht so aus:

erst einmal das Bad abschließen um nicht von Mitbewohnern gestört zu werden.
In aller Ruhe meine aktuelle Lieblingsseife rauskramen und vor dem Einschäumen dran riechen.
Mich dann in aller Ruhe heiß waschen während der Pinsel einweicht. Der Pinsel ist natürlich nach Tagesgeschehen ausgesucht (entweder Borste oder STF)
Dann das schnuppern an verschiedenen angebrochenen Rasierseifen und das auswählen des Duftes der mich am meisten entspannt.
Langsames einschäumen mit dieser Seife und anschließendes langsames und entspanntes rasieren mit dem Hobel - ohne Eile.
Mit kaltem Wasser das Gesicht von der restlichen Rasierseife abwaschen und abtupfen
Rasierwasser drauf und gut ist.
Anschließend den Hobel sauberstreichen und Pinsel ausspülen um alles ordentlich und bedächtig wegzuräumen.
Nach dem Prozedre gönne ich mir ein kaltes Bierchen und draußen ein Zigarrillo. Und wenn jetzt der Einwand kommt, ob der letzte Schritt sein müsse - ja, es muss! 

[aleister]

Ich höre dabei grundsätzlich Deutschlandfunk.Ab 22.00 Uhr dann eher Fritz.

[Lu-Ku]

echt, das kannst du?
Ich nicht.
Bei mir herrscht beim Rasieren Stille.
Ich will das Kreisen des Pinsels auf der Seife hören.
Dafür drehe ich sogar den Wasserhahn zu.
Musik oder Radio würde mich stören, dann höre ich ja die Klinge nicht,
und komme ganz durcheinander....
Vielleicht hab ich ja ADS?
Muss ich mal überprüfen lassen....

[Ponti]

Geht mir genauso. Die Rasur ist mir Musik genug und diese wird in vollen Zügen genossen.
Lg

[Nachtschatten]

Jedem das Seine - wer Musik dabei mag.
Mir reicht das Singen und Knistern der Klinge die durch den Bart fährt - das ist Musik in meinen Ohren 

[KO_BE]

Zu den Ritualen (und mit dem Thread zum Rasur vor oder nach der Dusche im Hinterkopf) fällt mir die Zeit ein, als es dieses Forum noch nicht gab, aber an anderer Stelle die Nassrasur wiederentdeckt war und intensiv diskutiert wurde. Und zwar hatte sich für eine längere Zeit ein sogenanntes "volles Programm" als das Mindestrirual für eine hinnehmbare Rasur herauskristallisiert  Wer (als Neuling gar) nicht das VP zur Rasurvobereitung absolvierte, der brauchte sich nicht wundern, wenn kein Häärchen bei der Rasur gekappt wurde....
Das VP sah (in meiner vagen Erinnerung) etwas so aus, dass man im Idealfall vor der Rasur für 30 Minuten ein aus dem Backofen mit 210 Grad erhitztes Handtuch auf das Gesicht legte; dann kochendes Wasser über Pinsel, Seife und Gesicht rinnen liess, die 70 Grad heiße Seife auftrug (Golddachs oder ähnliches); diese Seife dann ca. 2; besser 5 Minuten einwirken ließ, um dann die Haut in Streifen vom Gesicht abzuziehen....hmmm; ganz so war es wohl doch nicht, aber ich habe es etwa so in Erinnerung. Zumindest im Vergleich, mit wie wenig Ritual mal offenbar dennoch immer wieder ganz passable Rasuren hinbekommt, nach heutigem Kenntnisstand 

[KäptnBlade]

...
um dann die Haut in Streifen vom Gesicht abzuziehen....

...reminds me of: